Disneys Dragonslayer
Galen, ein engagierter Magier, leidet unter der Bevormundung seines in die Jahre gekommenen Mentors. Als die Bewohner eines nahe gelegenen Dorfes die beiden um Hilfe bitten, da ihre Anführer einem teuflischen Drachen junge, unschuldige Mädchen opfert, begeben sich die beiden Magier sofort einmütig in die Schlacht. Nächstes Opfer des Ungeheuers soll die Tochter des Königs sein. Da ergreift der jungen Galen die Initiative, denn die Kräfte seines Lehrmeisters schwinden zusehens…“
Es ist die klassische Drachengeschichte: Damit der Drache das Königreich nicht verwüstet hat sich der gebeutelte König dazu bereit erklärt ihm regelmäßig eine Jungfrau zu opfern. Die Untertanen jedoch sind von dieser Abmachung weniger begeistert und so ersuchen sie einen alten Magier sich ihres Problems anzunehmen. Dieser ist auch durchaus willig den Bewohnern des Landes zu helfen, doch scheitert er schon vor seinem eigentlichen Aufbruch- er stirbt! Die Aufgabe schlussendlich wird an seinen Lehrling weitervererbt, denn die Zeit drängt! Die nächste Auslosung unter den Jungfrauen ist bereits abgeschlossen und das nächste Opfer steht fest – die Tochter des Königs.
Der im Jahre 1981 von Disney gedrehte Film ist düster, sehr düster, aber glaubhaft! Das dunkle Zeitalter mit all seinen überzogenen Klischees wurde toll umgesetzt – dunkle und dreckige Burgen, zerlumpte, gebeutelte Bauern, Alchimistenlabore voll gestopft mit unbekannten Instrumentarien und Ingredentien, ein düsterer, verregneter Himmel und natürlich eine wunderschöne Königstochter. Was ist jedoch mit dem Hauptdarsteller? Dem Drachen? Der in Stop-Motion-Technik(Terminator, Wallace and Grommit) Bild für Bild aufgenommene Modelldrache ist ein für damalige Trickverhältnisse einmalig anzuschauender Effekt. Natürlich besteht er den Vergleich zu aktuellen Tricktechniken wie sie in Dragonheart und Reign of Fire verwendet wurden nicht, aber dafür hat er ein sehr glaubwürdiges und verwegen, boshaftes Äußeres spendiert bekommen, was seine Wirkung als riesiges Fabeltier einmal noch verstärkt. Der Drache ist hier was er seit Alters her immer war: Eine blutrünstige Bestie ohne kindliche Züge, Knuddelstimme oder Ambitionen die ganze Welt zum Freund zu haben. Er ist verschlagen, intelligent und vor Allem eines, böse!
Wem die Knuddeldrachen in heutigen Filmen zuviel werden und sich gerne einmal wieder dem Charme eines bösen Drachen hingeben möchte, der ist mit Disney’s Dragonslayer (Der Drachentöter) gut aufgehoben. Die Atmosphäre ist düster und sehr dicht (vergleichbar mit der Verfilmung von „Im Namen der Rose“) und wirkt nur selten überzogen und unglaubwürdig (Einige Disney-typische Slapstickeinlagen ließen sich wohl nicht vermeiden). Schade ist nur, dass die DVD selbst eine grausige Qualität hat. Bei der Neuauflage alter Filme auf DVD ist man es zwar gewohnt wenig oder gar kein Bonusmaterial zu haben und über mehr als eine Szenenauswahl und mehrere Tonspuren kommt man auch hier nicht hinaus, was jedoch wirklich schade ist, ist die überaus schlechte Bildqualität, die kaum besser als die TV Version sein dürfte.