Todd McCaffrey – Dragonharper
Kindan (der bereits in Dragon’s Fire auftrat) ist mittlerweile ein Harfnerlehrling geworden aber der Unterricht fällt ihm schwer, besonders da er und seine Freunde Nonala, Kelsa und Verilan von einem der älteren Lehrlinge schikaniert werden. Erst als Kindan den älteren und kräftigeren Vaxoram in einem Duell besiegt und ihn so zu seinem Diener macht, verbessert sich die Lage und auch die Kluft zwischen Vaxoram und Kindan schließt sich rasch. Schon bald kann Kindan eine kleine Feuerechse an sich binden und verliebt sich in die Tochter des Herren von Burg Fort. Als jedoch eine grassierende Seuche den Planeten bedroht, findet sich Kindan als einziger in der Position wieder aus den Puzzlestücken der Vergangenheit des Planeten eine Lösung für die Epedemie zu finden, während um ihn herum immer mehr Menschen erkranken und sterben.
Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man jahrelang Pernromane in der (sehr guten) deutschen Übersetzung gelesen hat und nun plötzlich, auf Grund fehlender Bereitschaft der Verlage, ins Englische wechseln muss. Viele seit 20+ Büchern bekannte Begriffe müssen von Grund auf neu erlernt werden und so manche feudalherrschaftliche Vokabel findet sich zumindest in meinem Standardwortschatz nicht an. Dafür kann natürlich das Buch nichts, das hat ganz eigene Problemchen. Zwar findet sich der Fan umgehend in einer bekannten Umgebung wieder und fühlt sich schnell heimisch, aber das täuscht nur kurz über die anfangs sehr zusammengestückelte Handlung hinweg. Duell, Frauenproblematik, Schwulenthematik, Minderwertigkeitskomplexe – Todd McCaffrey schmeisst zu Beginn des Buches bunt irgendwelche Puzzleteile in den Topf und rührt kräftig. Auch wenn die Zutaten interessant klingen, nichts wird richtig behandelt, nur angerissen. Das ändert sich mit dem Auftreten der großen Seuche, deren Vorbild in der unserer Welt vermutlich SARS war. Durchaus brisanter Stoff der in einer wenig technisierten Welt wie Pern zu einer globalen Katastrophe führt. Um so seltsamer, dass die „unfähigen“ Lehrlinge mit der Suche nach Hinweisen betreut werden. Glücklicherweise ist sich Todd nicht zu Schade die Grausamkeit und die Trauer einer derartigen Epedemie entsprechend radikal zu beschreiben und dabei auch einige Charaktere über die Klinge zu springen zu lassen. Gerade dieses Grauen faszinierte mich auch das Buch nicht mehr aus den Händen zu legen. Dragonharper fängt also mäßig an und steigert sich langsam zu einem durchaus guten Buch der Pern Reihe heran. Nichts was Mutter Anne nicht bereits zuvor schon thematisiert hätte, aber nett zu lesen und für Fans ein Muss!
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