Dragonhenge

Einen wunderschönen 2. Feiertag wünsche ich Euch allen. Es folgt meine persönliche Meinung zum Buch Dragonhenge:

Dragonhenge
Dort, wo uns �Das Große Buch der Drachen� im Stich lässt über die ungewisse Herkunft der Drachen auf unserer und allen anderen Welten, dort bestand seit langem ein großes Loch. Niemand wusste es und niemand wollte oder traute sich es zu illustrieren oder niederzuschreiben. Woher stammten die ersten Drachen?
Nun aber ist es endlich geschehen. Der als bester professioneller Künstler mit sechs HUGO Awards ausgezeichnete Bob Eggleton und der Autor vieler fantasy und fiction Bücher John Grant, der ebenfalls mit vielen Awards, unter anderem dem Locus Award, dem HUGO Award und dem World Fantasy Award, ausgezeichnet wurde, setzten sich zusammen und schufen gemeinsam ein Buch, dass in die Standardwerke eines jeden Drachenliebhabers aufgenommen werden sollte.

Dragonhenge ist die Genesis der Drachen und erzählt die Geschichte der alten Drachen, des Entstehens und Vergehens, aus Sicht derselben.
�Im Anfang da ward nichts, außer dem ersten Drachen, der Qinmeartha geheißen�� So beginnt die Geschichte, die der letzte Drache seiner Art erfährt und zu erzählen weiß. Und seine Geschichte ist weitreichend. So beginnt die Schöpfung mit Qinmeartha, der nichts außer allem Denkbaren, sich selbst in allen Dingen, und seinen Traum, den Traum von Drachen, die nach seinem Vorbild seinen Traum leben und sein Selbst formen im Nichts zurück lässt. Drachen, die Welten formen, Gebirge und Ozeane entstehen lassen, Sonnen und Sterne platzieren. Drachen, die die Farben in die Welt holen. Drachen, die das erste Schwert – die Weisheit � bringen, Träume und das Lachen finden und Drachen, die der Welt lehren was das Wort böse bedeutet. Doch nicht nur von der Schöpfung weiß der letzte Drache zu berichten, sondern auch vom unvorstellbaren Schmerz, den ein Kampf Drache gegen Drache hervorruft. Von Drachen, die Unheil bringen, Drachen, die den Traum von Qinmeartha achten und leben, sowie von solchen, die sich überschätzen und bestraft werden. Das Buch und die Erzählung des letzten Drachen enden in der Erzählung vom Dragonhenge, einem Ort, der alles vereint, was Drachen waren, sind, und sein werden. Erbaut als Verkörperung und Erinnerung an Qinmearthas Traum selbst, als Geschenk und Mahnmal für die Kreaturen, die die Welt von den Drachen erbten.

Das Buch teilt sich in acht Kapitel auf. Jedes Kapitel eine der acht Säulen des Dragonhenge, die dem letzten Drachen und somit dem Leser Ihre Geschichte von der Schöpfung und Zerstörung der Drachen erzählt. Jedes Kapitel wurde von Bob Eggleton reich illustriert in seinem berühmten und bekannten Stil. So finden sich viele Ölbilder von Drachen in surrealistischen Umgebungen, aber auch viele Bilder in bunten Wasserfarben, um den Traum Qinmearthas lebendig erscheinen zu lassen. Bob Eggleton selbst sagt, dass er während der Entstehung dieses Buches viel Zeit und Gelegenheit hatte neue Techniken auszuprobieren, was man sehr deutlich merkt. Hauptsächlich finden sich im Buch Dragonhenge nämlich Bleistift- und Kohlezeichnungen, die häufig nur sehr schemenhaft sind und an unfertige Skizzen erinnern, sogleich aber sehr stimmig zur Visualisierung der Kapitel beitragen. Auf der anderen Seite findet man jedoch auch Kohlezeichnungen, die an Detailreichtum nur so strotzen und sich ebenso gut in die Geschichte eingliedern. Die Kapitel sind allesamt sehr flüssig geschrieben, mit der Sprachwahl, die an die Bibel erinnert, muss man sich zunächst jedoch anfreunden. Hiernach steht dem Leser aber beinahe episches zur Verfügung, was das Buch zu einem Fundus phantastischer Zitate macht.

Persönlich bleibt mir nur noch hinzuzufügen, dass ich es schade finde, dass Bob Eggleton relativ wenig seiner von mir so hoch geschätzten Ölbilder in das Buch eingebracht hat, sondern eher dem Kohlestift verfallen ist. Diese sind zwar allesamt phantastisch, aber manchmal hätte mir zur Illustration einer Textpassage eben ein Eggleton�scher Klassiker besser gepasst, als eine �grobe Skizze� oder ein Farbenwirrwar.
Die Texte hingegen lassen für meinen Geschmack keinen Wunsch offen. Sie erzählen eine Geschichte, die jeder Drachenfan nur verschlingen kann, da sie sich genau darauf bezieht, was viele Fans schon immer wussten, oder sich wünschten bestätigt zu bekommen: Drachen sind phantastische Wesen und nicht nur das, sie sind in allem und alles ist in ihnen. John Grant, das war eine Meisterleistung, auch wenn die Wortwahl anfangs schwierig zu verstehen ist und man sich ein wenig eingewöhnen muss!
Nichtsdestotrotz ist Dragonhenge genau das, worauf ich schon lange gewartet habe, ein würdiger Vorgänger zum Großen Buch der Drachen und ein phantastischer Bildband von Bob Eggelton!

Dragonhenge kann man bei Amazon bestellen 

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