Der Basilisk
Der Basilisk
Die Welt befindet sich im Wandel. Am Wendepunkt der Zeiten dreht sich die Welt und die Vorherrschaft von Magie und Natur wechseln sich ab. Die Welt kann den Wandel aber nicht allein durchführen, es bedarf eines Stoßes in die richtige Richtung. Doch in diesen schweren Zeiten ist dies gar nicht so einfach! Auch die Welt der Drachen ist in Aufruhr. Die Knochen der Trolle beginnen zu wandern, die Magie zieht sich langsam zurück und im Inneren der Erde erwacht der letzte Vorbote des Untergangs, der letzte Wächter der Zeit, der Basilisk.
Fortune und Cumber sind ein ungleiches Paar. Der junge erdgeborene Drache Fortune und der junge Magier Cumber werden auf eine gefährliche Reise in Richtung Kernland gesandt, wo sie dem weisesten aller Drachen eine Botschaft von äußerster Wichtigkeit überbringen sollen. Gefahr droht von allen Seiten, denn am Rande des Wandels der Zeiten beginnen sowohl die erdgeborenen Drachen, als auch die Magier einen fragwürdigen Feldzug gegeneinander, der sowohl Ihre Freundschaft, als auch die Welt selbst auf eine harte Probe stellt.
Graham Edwards hat hiermit das geschafft, was viele schon immer gesucht haben. Einen Roman der ausschließlich von Drachen handelt. Beginnt der Roman noch recht langsam und mit relativ einfachen Strukturen, so spaltet er sich schon bald in mehrere Handlungsstränge auf, die alle untereinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Zwar werden mit der Zeit immer mehr Charaktere eingeführt, die anfangs ein wenig verwirren und eingeordnet werden müssen, aber genau dies gelingt Edwards sehr gut. Man hat nie das Gefühl, dass der Autor eine Stelle nicht ausführlich genug beschreibt. Somit entspinnt sich eine Geschichte um eine Reise mit epischen Ausmaßen, Freundschaft und Liebe, aber auch einem klar definierten Feindbild, der man leicht folgen kann.
Was mich persönlich stilistisch ein wenig stört, sind die ständigen geschichtlichen Vorgriffe der Art „…es sollte jedoch ganz anders kommen“, oder „…doch dass sie am Morgen getrennt werden würden konnten sie nicht ahnen.“. Diese zerstören kurzfristig den Geschichtsfluss und heben den Leser aus dem Geschehen wieder in eine Betrachterebene zurück, nur um ihn direkt darauf wieder mitten in das Geschehen plumpsen zu lassen. Insgesamt aber ist die Atmosphäre des Romans sehr dicht. Die Beschreibungen einzelner Szenen ist so detailliert und die Wortwahl so geschickt, dass wohlige Schauer über den Rücken laufen. Nur ganz selten wird meiner Meinung nach eine Stimmung nicht so gut getroffen wie es hätte sein können. Sehr störend sind auch die Schreibfehler im Buch, die zwar nicht übermäßig viel sind, aber dennoch auffallen. Hier hätte ruhig mal jemand das Buch Korrektur lesen können. Was bleibt ist eine Geschichte mit überraschenden Wendungen, viel Tiefgang, vielen gut ausgearbeiteten Charakteren und vielen Handlungssträngen, die gegen Ende wieder kunstvoll zu einem Ganzen verschlungen werden. Dafür, dass es ein Drachen-Only Roman ist, kann man sich wirklich nicht beklagen! Ich selbst würde zwar weiterhin der Saga um die letzten Drachenlords den Vorrang geben, aber für eine kurzweilige Lektüre ist dieses Buch auf alle Fälle geeignet.