Drachenschuppen

Drachenschuppen sind ein Mysterium für sich! Sie bieten dem Drachen unglaublichen Schutz vor Hitze, Kälte und anderen elementaren Gewalten gleichermaßen. Sie sind unglaublich hart und leicht zugleich und geben den Drachen Ihre unnachahmlichen Farben. So verwundert es wenig, dass Drachentöter aller Ortens sich mit Vorliebe Schilde und Rüstungen aus den Schuppen Ihrer erlegten Opfer anfertigen lassen. Dabei ist das Geheimnis der Drachenschuppen recht einfach zu entschlüsseln.

Drachenschuppen bestehen in Ihrer Grundform aus Horn, dem menschlichen Haar nicht unähnlich. Sie haben im Allgemeinen die Form einer Träne, deren eines Ende durch haarähnliche Wurzeln mit der Epidermis des Drachen verwachsen ist. Diese Struktur erlaubt es den Drachen nicht nur die Schuppen bei der Reinigung, der Balz und dem Kampf aufzustellen, sie ermöglicht auch ein nahtloses Ineinander der einzelnen Schuppen, so dass ein dichter Panzer aus überaus festen Hornplatten den Drachen umgibt.

Die Beständigkeit der Schuppen gegenüber elementarer Kräfte und Ihre einzigartige Farbe verdient hier eine explizite Erwähnung. Um diese Phänomene zu erklären bedarf es einer einzigen Frage als Ausgangspunkt. Warum widerstehen Drachenschuppen Feuer, Eis und Säure gleichermaßen? Diese Frage läst sich mit nur einem einzigen Wort beantworten. Quarzglas!

Geht man diesen Ausgangspunkt nun von anderer Seite aus an, so kommt man zu folgenden Thesen und schließlich Ergebnissen. Ein Drache sondert Zeit seines Lebens extrem saure Flüssigkeiten ab. Sein Blut ist korrodierend, sein Speichel wirkt giftig und heilend zugleich und auch sein Atem ist gasig. All diese chemischen Abfallprodukte des Drachen sammeln sich in seiner Höhle zu einem sauren Chemiecocktail zusammen, dem auch der Drache selbst schutzlos ausgeliefert wäre, hätte ihn die Natur nicht mit einem Schutzmechanismus sondergleichen ausgestattet. Seine Schuppen widerstehen der Sauren Mischung. Hier ist jedoch weder Magie im Spiel, noch sonstige übernatürliche Kräfte. Simple Chemie verhilft dem Drachen zu diesem Kunststück. Stellen wir uns also die Frage welcher Stoff widersteht einem sauren Gemisch wie es ein Drache erzeugt? Unsere erste Wahl fällt auf Titan. Es ist nicht reaktionär gegenüber fast jeglicher Art von Säure und ist elementar auf unserem Planeten vorhanden. Gegen Titan spräche jedoch, das es weder aus den hauseigenen organischen Mitteln des Drachen zu erstellen wäre, noch besonders leicht ist. Es würde den Drachen viel zu schwer werden lassen, was gegen die Theorie des fliegenden Drachen spricht. Unsere zweite Wahl fällt auf Glas, also Siliziumdioxid! Es widersteht allen Säuren (ausgenommen Flusssäure) und ist in einer speziellen Form extrem Hitzebeständig. Unsere Wahl fällt also auf Glas, Quarzglas. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften sind hierbei bemerkenswert.

Erst ab einer Hitze von über 1715°C erreicht reines Quarzglas seinen Ausglühungspunkt und selbst Kälteschockbehandlung lässt es nicht zerbrechen. Eine weitere positive Eigenschaft die wir für unsere Überlegungen praktisch geschenkt bekommen ist die Tatsache, das Quarzglas elektrische Energie relativ schlecht leitet. Ideal also für unsere Drachenschuppen. Aber wie gelangt Quarzglas auf die Schuppen des Drachen? Das Prinzip dahinter basiert auf der Idee der menschlichen Talgdrüsen die "Fett" an den Wachstumszonen unserer Haare an diese absondern. Da auch Drachenschuppen nicht nur mit zunehmendem Alter des Drachen mitwachsen, sondern auch bei Verlust durch neue ersetzt werden, besitzen auch diese folglich eine Wachstumszone, an deren Ende sich kleine Drüsen befinden, die das benötigte Siliziumdioxid an die Schuppen abgeben. Die offensichtlich benötigte Hitze um eine gleichmäßige Verteilung zu ermöglichen können wir aus dem schon erörterten Drachengas ableiten, welches bei Reaktion mit der Luft nicht nur für den bekannten Feueratem sorgt, sondern uns auch diesmal behilflich ist und sogar noch die Reaktionsenergie für die folgende Überlegung liefert. Denn woher mag das Quarzglas oder Siliziumdioxid stammen? Nun, auf das Einfachste reduziert ließe sich die chemische Formel wie folgt darstellen:

Si(CH3)4 + 😯2 à SiO2 + 4CO2 + 6H2O.

(Und da Silizium als Grundstoff für mindestens eine Spezies essentiell ist, wie es in einschlägigen Lexika heißt, wäre also auch die Herkunft geklärt!)

Ferner können wir diese These mit einer uns durch das Quarzglas geschenkten besonderen Eigenschaft untermauern. Diese besondere Eigenschaft führt nämlich dazu, dass Quarzglas unter Einschluss bestimmter chemischer Verbindungen unterschiedliche Farben annehmen kann. So erhalten wir beispielsweise durch den Einschluss von Fe(II)-oxid eine grüne, durch Fe(III)-oxid eine braune oder durch den Einschluss von Co(II)-oxid eine blaue Färbung des Quarzglases. Doch auch dunkle Färbungen und gold wie wir sie von manchen Drachen kennen sind möglich. Durch den Einschluss von Barium können wir die dunkelgraue silbrig schwarze, durch den Einschluss von kolloidalen Metallen ein Goldrubinglas für des Drachen Schuppen erhalten.

Kommen wir also zu folgendem Schluss. Auf Grund seiner einzigartigen chemischen und physikalischen Eigenschaften und der Möglichkeit für den Drachen es aus körpereigenen Stoffen herzustellen, lässt sich Quarzglas als das Geheimnis der Drachenschuppen entziffern.

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