The Dragon Hunter’s Handbook
Das Drachenjägerbuch von Lori Summers ist ein etwa DinA6 großes, 80seitiges Buch für den kleinen Drachenjäger und enthält einige Hinweise darüber wie man einen Drachen erkennt, wie man ihn klassifiziert und wie man mit ihm korrekt umzugehen hat.
Das Buch teilt sich in fünf kleine Abschnitte auf, die jeweils mit kleinen Schemazeichnungen das Erklärte verdeutlichen sollen und mit ein paar Photos aus bekannten Filmen das ganze auflockern.
Als erstes Kapitel teilt „Examining the dragon“ dem Drachenjäger mit, worauf er zu achten habe und versucht eine Einstufung des Drachen in eine Kategorie vorzunehmen und einige biologische Hintergründe zu beleuchten, was auch, bis auf einige Ausnahmen, erstaunlich gut gelingt. Anschließend gibt „History of the dragon“ stark verkürzt und teilweise schwer verfälscht einige der bekanntesten Drachensagen wieder.
Der Abschnitt „Dragon hunting“ beschreibt die Ausrüstung, die ein Drachenjäger stets mit sich tragen sollte, erklärt die Notwendigkeit von Feuerlöschern und beschreibt, wie man aus Hausmitteln echte KO Tropfen für Drachen herstellen kann. Zum Glück braucht man diese jedoch bei den „Friendly dragons“ zunächst nicht einzusetzen, denn hier beschreibt das Buch, was man im Falle eines freundlich gesonnenen Drachens für Vorteile aus einer Partnerschaft à la Dragonheart ziehen kann, ohne diese auszunutzen. Schon eher wichtig scheint die Ausrüstung bei einer Begegnung mit einem feindlichen Drachen zu sein, denn hier gibt es mehrere Taktiken zu erlernen, wie man einen Drachen unschädlich machen, die Geisel befreit und den Ruhm einheimsen kann, denn schließlich erhält man mit Abschluss der Lektüre ein „echtes“ Drachenjägerzertifikat und das Recht darauf andere Drachenjäger auszubilden.
The Dragon Hunter’s Handbook hätte ein recht gutes Kinderbuch werden können, denn die Ideen waren erkennbar. Leider hat die Autorin derart ungereihmte Dinge eingebracht oder Tatsachen verfälscht, dass es einem als Drachenfan die Haare zu Berge stehen lässt. So ist die St. George Sage schlichtweg falsch erzählt und auch Beowulfs tödlichem Kampf gegen den Drachen fehlt es an den entscheidenden Details. Plötzlich besitzen Drachen eine Luftöffnung am Nacken durch die sie atmen (wie ein Wal) und sie atmen CO2 ein, um reinen Sauerstoff auszuatmen, welcher dann durch einen Funken entzündet werden kann. Sieht man von den kleinen Ungereihmtheiten ab, so steht man den Schemazeichnungen gegenüber, die das Geschriebene verdeutlichen sollen. Leider sind diese nicht nur äußerst schlecht gelungen, sondern auch äußerst nutzlos. Einzig das schöne Cover und die nette Schreibweise machen das Buch noch lesenswert. Selbst für Fans kann ich dieses Buch nicht empfehlen, da solle man doch lieber beim Drachenbuch der Bandinis bleiben!
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