Fluss aus Tränen (Karin Roth)
Von einem Berg,
weit weg von dieser Welt
handelt die Geschichte
die euch nun hier wird erzählt
Einen See es dort gab
aus schillernden Drachentränen
ein Rinnsal daraus sprang aus dem Fels
in schillernden Wasserfontänen
Das plätschern dieses Wasser
erklang als sanfte Melodie
wurde im Lauf des Flusses
eine mächtige Symphonie
Die Menschen nun vernahmen
des Flusses klingende Weisen
und liebten es auf Booten
seine rauschenden Wellen zu bereisen
Die Menschen die dort wohnten
lebten heiter und ohne Not
denn durch die Tränen des Drachens
verdienten sie ihr täglich Brot
So priesen sie den Drachen
und seinen See aus Tränen
und taten sich für immer
im sicheren Wohlstand wähnen
Doch Menschen niemals vergaßen
wer ihnen ihren Wohlstand gab
und brachten reiche Gaben
zu des Drachens steinernen Grab
Doch irgendwann im Frühjahr
der Drache im Stein wurde geweckt
und nun ein lebendiger Drache
sich auf dem Bergrücken reckt
Keine neuen Tränen mehr flossen
der Fluss nun langsam verschwand aus der Welt
die Menschen dort am Ufer
sie bangten um all ihr Geld
So wurden sie laut und zornig
verfluchten den Drachen am Berg
und machten sich auf den Weg
zu verrichten ein Grausig Werk
Sie kamen um zu töten
die Drachin die da einst war im Stein
vergaßen in ihrer Rage
was die Tränen ihnen einst brachten ein
So kamen sie mit Äxten,
mit Schwertern und mit Beilen
um den Drachen dort am Berg
gar schrecklich zu verurteilen
Doch als sie dann am Berge
verrichten wollten ihre Tat
da hörten sie in Gedanken
einen leisen geflüsterten Rat
Oh hört mich an ihr Menschen
die ihr so undankbar seid
warum nur seid ihr so schnell
zu so schrecklichen Dingen bereit
Jahrzehnte lang da hab ich
euch Wohlstand nun gegeben
nun wo ich endlich erwachte
wollt ihr mir mein Leben nehmen
Aus meinem Leid da habt ihr
gefrönt in Völlerei
woher der Segen kam
war euch doch einerlei
Nun solltet ihr euch schämen
das ihr so egoistisch seid
und doch einmal überlegen
was das Leben für euch hält sonst noch bereit
Nun zieh ich meiner Wege
und lasse euch hier zurück
denn nun ist die Zeit gekommen
wo ich mir selber suche mein Glück
Euch geb ich noch einen Rat
den ihr befolgen solltet
und niemals auf anderer Schmerzen
aufbauen das Glück eurer Herzen
So ging die Geschichte zu Ende
Die Mär ,die ist nun aus
doch solltet auch ihr, die ihr sie gelesen
einmal prüfen euer innerstes Wesen
© Aquamarin 11.12.2003