Nachdem der letzte Dämon in das Exil hinter den Koan Bergen ging, geht auch der Drachenwächter Seld Esan fort, um sein Leben in Einsamkeit zu führen und zu beenden. Jahre später jedoch wird er von Mesala gefunden und zurück nach Derod gebracht. Das durch die Dämonen zerstörte Land steht am Rande eines Bürgerkriegs. Drei Anwärter erheben Anspruch auf den Thron. Als Stimmen laut werden, dass derjenige herrschen soll, der den letzten Dämon erlegt weiß Seld, dass dies alles nur verschlimmern wird und schließt sich deswegen der Expedition in das noch nie von Menschen betretene Ödland an. Stets verfolgt von den Schatten seiner Vergangenheit und den Attentätern der Schwarzen Kralle überqueren sie die Koan Berge.
Der zweite Band der Drachenwächter Trilogie lässt den gebrochenen Antihelden Seld erneut ungewollt in den Mittelpunkt eines Konfliktes treten. Er soll als Autoritätsperson in Derod darüber entscheiden wer der neue Herrscher sein soll oder sich am besten gleich selbst zum Despoten ernennen. Doch Seld möchte weder die ihm zugetragene Aufgabe lösen, noch selbst herrschen. Er ahnt dass, egal wie seine Antwort lauten würde, ein Bürgerkrieg das gebeutelte Land noch mehr zerrütten würde. Doch als zwei Trupps in einem Wettlauf zum letzten Dämonen aufbrechen, kann er nicht anders als mitzuziehen. Irgendetwas, vielleicht die Drachen, sagt ihm, dass es ein riesiger Fehler wäre, den letzten Dämonen zu töten.
Falko Löffler hat im zweiten Teil seiner Drachenwächter Trilogie den Spagat zwischen politischen Intrigen, der Jagd nach dem Dämonen und überraschendem Ende geschafft. Zwar überwiegen die politischen Querelen der eigentlichen Jagd, doch da die drei Anwärter in ihren Stereotypen anfangs so deutlich für Gut und Böse stehen, macht es Spaß zu erleben, wie Löffler durch die Geschehnisse Zweifel bei Seld und auch beim Leser sät. Ich bin gespannt auf den dritten Teil und frage mich, ob die Drachen wieder eine größere Rolle spielen werden, oder ihre passive und beobachtende Rolle beibehalten wird.
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