Todd McCaffrey – Dragon’s Time
…Noch immer steht Pern kurz vor dem Untergang, denn die Zahl der Drachenreiter sinkt mit jedem Fädenfall rapide, trotz aller Bemühungen. Alle Hoffnung ruht derweil auf Lorana, die bereits einmal die Drachen vor der tödlichen Seuche bewahren konnte. Als sie in die Vergangenheit reist und einen Ort findet, um unbemerkt Drachenreiter für den Kampf gegen die todbringenden Sporen heranwachsen zu lassen, schöpft die Welt erstmals wieder Hoffnung.
Jetzt ist es endlich soweit. Über unendlich langweilige und ebenso schlechte Vorgängerbücher hat Todd ein fragiles Konstrukt kunterbunter Handlungsstränge ersponnen und versucht diese nun zu einem Ende zu bringen. Die ersten 60% des Buches plätschern dabei mit Nichtigkeiten dahin. Die erste und letzte Begegnung Loranas mit Tenniz sollte eigentlich einen Fixpunkt im zeitlichen Gebilde darstellen und ihr den entscheidenden Hinweis zur Rettung Perns geben. Doch Stimmung, geschweige denn Emotionen kommen dabei keine auf. Völlig unwichtiges Geplänkel auf allen Erzählebenen. Erst als Lorana das Ziel für die Drachenreiter und die Rettung des Planeten findet, kommt die Handlung in Fahrt. Der östliche Weyr ist geboren und jetzt könnte es mit der Neubevölkerung der Weyr eigentlich losgehen, doch leider landet der Leser in einer konfusen Masse an Namen, Goldreitern, Kandidaten und späteren Drachenreitern, Babys und Schwangerschaftsbeschreibungen, dass man keine Chance hat dem zu folgen, was Todd sich ausgedacht hat und es auch bald nicht mehr will. Erschwerend kommt hinzu, dass wie wild durch die Zeit gesprungen wird, um lose Handlungstränge Vor- oder Rückblenden aufzugreifen und zu einem Ende zu führen. Bisweilen weiß man gar nicht mehr wann man sich befindet und was schon passiert ist oder was noch passieren wird. Und dann geschieht auch noch das, was ich vorausgesehen habe. Die letzten ehernen Gesetze der Pernreihe werden gebrochen und ich möchte mich nur noch hinsetzen und weinen. Grüne Drachen, von Anne seit jeher als unfruchtbar gekennzeichnet, paaren sich und legen Eier. Schlimm genug, dass wieder jeder mit der Zeit gespielt wird als wäre es wie eine Busfahrt und auch sonst alle Kritikpunkte der letzten Romane erneut vertreten sind. Aber derart viele Chancen auf epische Storymomente zu versemmeln UND alles was Mutter Anne aufgebaut hat ad absurdum zu führen, das verlangt schon beinahe nach Anerkennung. Besonders die letzten 50 Seiten möchte ich dabei hervorheben. Da wird mal eben die Protagonistin in das „Dazwischen“ bugsiert. Drachenlos. Wow, da traut sich Todd was. Aber nein, innerhalb von zwei Seiten wird sie und nebenbei noch 400 andere gerettet – Schnitt, Ende des Buches. Oder doch nicht? Da hängen ja noch immer 2-3 Handlungsstränge und seltsaame Vorkommnisse in der Luft. Noch ein Band? Oh neiiiiiin…
Ich habe mir nochmal meine anderen Rezensionen zu Todd MCCaffreys Büchern im Pern Universum durchgelesen und die ersten Werke wurden von mir tatsächlich als gut befunden. Aber das was er innerhalb der letzten Bücher veranstaltet hat ist ein zusammenhangsloser, langweiliger,belangloser Haufen Mist, der auf den Werten der Pern Reihe herumtritt. Warum ich es dennoch lese? Weil ich es beinahe mag mich über diesen Schund aufzuregen.