Tad Williams – Die Drachen der Tinkerfarm
Eigentlich sollte es für Taylor und Lucinda Jenkins ein ganz normaler Sommerurlaub auf der Farm ihres entfernten Verwandten Onkel Gidean werden. Doch bereits kurz nach der Ankunft merken die beiden Stadtkinder, dass auf der Ordinary Farm nichts so „normal“ ist, wie der Name es vermuten lässt. Auf der Farm leben die seltsamsten Tiere und auch die Arbeiter sind alles andere als normal. Als die beiden dann auch noch ihren ersten Drachen sehen ist es mit der Ruhe vollends vorbei, sie wollen unbedingt hinter die Geheimnisse der Farm kommen.
Die Drachen der Tinkerfarm ist ein Jugendroman voller Abenteuer und Geheimnisse, die die beiden Jugendlichen Stück für Stück entdecken. Dabei geraten sie immer weiter vor und retten am Ende nicht nur die Farm. (Was man gefahrlos verraten kann, denn ein Zweifel daran besteht zu keiner Sekunde 🙂 ) Natürlich bedienen Taylor und Lucinda jedes Klischee eines Kindes in ihrem Alter, dass mir jetzt spontan einfällt. Tayor ist z.B. abenteuerlustig, aufmüpfig und spielt für sein Leben gern mit Videospielen, während seine große Schwester Lucinda ängstlich und fürsorgend ist und am liebsten nur über Jungs reden würde. Damit soll sich wohl jedes Kind der Zielgruppe identifizieren können. Die Hintergründe der anderen Charaktere bleibt dabei ziemlich oberflächlich. Das wirkt bei den Gegenspielern der beiden mysteriös, bei den Freunden hingegen etwas zu flach. Aber was soll man sich auch für die Figuren interessieren, wenn der eigentlich Hauptdarsteller des Buches die Farm an sich ist.
An jeder Ecke scheint es neue Wunder und Ungereimtheiten zu geben, die von den neugierigen Kindern aufgedeckt werden müssen und viele, die nur angerissen, aber nicht gelüftet werden. Dabei erfahren sie langsam immer mehr über die Bewohner, die Hintergründe der Mysterien und auch über ihre eigene Familie. Das ist spannend, manchmal frech, mit netten Ideen versehen und nie völlig vorhersehbar. So bleibt während der gesamten Geschichte stets ein Gefühl, dass sowieso alles gut ausgehen wird und am Ende dennoch genau soviel unklar bleibt, dass es einen zweiten Teil geben muss. Ein tolles Buch, es hat mir viel Spass gemacht es zu lesen.
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