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Actionfilm für Kids – „Drachenzähmen leicht gemacht“
„Drachenzähmen leicht gemacht“ von Cressida Crowell ist eins dieser Kinderbücher, an dem selbst Ältere Spaß haben können – schlicht und einfach deswegen, weil es so rotzfrech und mit seinen kindlichen Zeichnungen gleichzeitig äußerst charmant ist. Keine große Überraschung, dass die Verfilmung von Dreamworks Animations eine komplett andere Richtung einschlägt und mit dem Buch fast gar nichts mehr zu tun hat. Die Geschichte dreht sich immer noch um den Wikingerjungen Hicks, der für einen Nordmann eine denkbar erbärmliche Figur macht. Im Buch wurde ihm mit Zahnlos eine ähnliche Witzfigur von Drachen zur Seite gestellt, der sich wie ein Arschloch benahm und seinen Meister nicht mal wirklich ausstehen konnte – aber die beiden Loser passten prima zusammen. Der Zahnlos des Films dagegen ist ein ziemlich cool aussehendes, elegantes Viech, das mit Hicks schnell eine enge Freundschaft eingeht, nachdem dieser sich weigert, ihn zu töten – irgendwie will sich so ein Film ja auch verkaufen.
Aber wahrscheinlich ist es müßig, Film und Buch miteinander zu vergleichen. So frech, wie die Vorlage daher kommt, so traditionell ist die Verfilmung, was für das normalerweise mit Popkultur-Referenzen um sich schmeißende Dreamworks Animations-Studio schon wieder eine Besonderheit darstellt. Gut, die Anti-Disney-Schiene, die seinerzeit mit „Shrek“ befahren wurde, ist damit wieder zum Abstellgleis geworden – aber einen sauber erzählten, unterhaltsamen Film wie „Drachenzähmen leicht gemacht“ ziehe ich doofen Popsongs und forciertem Humor allemal vor. Die Story ist ein bisschen wie „Avatar“ für Kinder – vor allem darin, dass sie so ausgelutscht ist. Man mische den Konflikt zweier verfeindeter Parteien mit einer ungewöhnlichen Freundschaft und würze das Ganze mit einem Vater-Sohn-Konflikt, eh voilà! Das soll freilich nicht heißen, dass „Drachenzähmen leicht gemacht“ völlig ohne Potential wäre. Sätze wie „Du hast den Konflikt unserer Eltern geerbt und wirst ihn weiterführen!“ rufen sofort Assoziationen an reale Konflikte herbei und verleihen der Aufforderung zur Toleranz zumindest ein kleines bisschen Gewicht. Hätte man eine überraschende, kleine Offenbarung nach dem Showdown des Films weiter verfolgt, hätte das Potential zu echter Größe gehabt – zumindest für einen Animationsfilm.
Aber dazu traut sich „Drachenzähmen leicht gemacht“ einfach nicht. Deswegen bleibt es nur bei einem recht unterhaltsamen, kleinen Actionfilm für Kids und diejenigen, die mit ihnen ins Kino gehen müssen. Die Flugsequenzen auf dem Rücken des Drachen sind wirklich berauschend – und auch der einzige Moment, wo 3D das Filmerlebnis wirklich, ho ho, vertiefen kannn -, die Freundschaft zwischen Hicks und Zahnlos rührend und der Film zeigt zum Schluss gekonnt, wie er die emotionalen Schalthebel der Zuschauer manipulieren kann. Aber ein Animationsfilm für die Ewigkeit wird das wohl nicht werden.
Choice of the Dragon
Wenn man mal wieder eine halbe Stunde Zeit zu killen hat, kann man das am besten mit dem witzigen kleinen Spiel „Choice of the Dragon“ tun. Eigentlich macht man dort nicht viel mehr, als sich im Stile alter „Choose Your Own Adventure“-Bücher zwischen verschiedenen Dialog-Optionen zu entscheiden und Text zu lesen, das Spiel macht aber trotzdem eine Menge Spaß.
In dem Spiel übernimmt man die Rolle eines Drachen, dessen Geschlecht, Farbe und Anzahl Gliedmaßen man sich aussuchen kann. Zu Schlüsselmomenten der Geschichte kann man wählen, wie man handelt. Ganz am Anfang etwa kann man die Prinzessin, die man klassischerweise gefangen hat, einfach fressen, sie gegen ein Lösegeld eintauschen – oder beides. Im Laufe der Geschichte übernimmt man dann das benachbarte Königreich, lässt sich zum Gott ausrufen, sucht nach einem Partner, kämpft gegen alte Rivalen und häuft jede Menge Reichtümer an. Je nachdem, wie man sich im Laufe des Spiels entscheidet, gehen diese Begegnungen teilweise völlig unterschiedlich aus. So kann man durch grobe Gewalt einfach alles niederbrennen und auffressen, was einem in die Quere kommt, ehrenhaft und nobel agieren oder hinterlistig die Fäden ziehen.
Sehr witzig sind auch die verzweifelten Kommentare des Erzählers, wenn man etwa ein ganzes Dorf nur aus Spaß an der Freude niederbrennt oder einen nichts ahnenden Verbündeten verschlingt.
„Brisingr“ – Rezension
Nachdem die ersten beiden Bände von Christopher Paolinis „Inheritance“-Trilogie clever und erfolgreich vermarktet wurden – und nachdem die Verfilmung des ersten Bandes grandios floppte -, hat sich der Wirbel um die „Eragon“-Bücher erstmal gelegt. Doch halt, mit dem Erscheinen des dritten Buchs, „Brisingr“, handelt es sich ja nicht mehr um eine Trilogie, sondern um einen „Zyklus“, denn ein vierter Band wird folgen, der die Geschichte abschließt. Oh, wäre Paolini doch bloß bei einer Trilogie geblieben!
„Brisingr“ schließt direkt an seinen Vorgänger „Eldest“ – zu Deutsch „Der Auftrag des Ältesten“ – an, Saphira, Eragon und sein Cousin Roran bereiten sich darauf vor, die Ra’zac in ihrer Lauer anzugreifen und Rorans Verlobte Katrina zu befreien. Dies gelingt ihnen zwar, doch erblickt Eragon in dem Verlies auch Katrinas Vater Sloan, der nur noch ein Häufchen Elend darstellt. Eragon kann es nicht über’s Herz bringen, den Mann zu töten und bleibt mit ihm im Herz von Galbatorix‘ Reich zurück, während die anderen fliehen.
Eine gefährliche Reise zurück zu den Varden liegt nun vor Eragon. Doch dies ist nur der Anfang eines unsicheren Wegs, denn der Krieg zwischen den Varden und Galbatorix hat gerade erst begonnen, und noch immer haben Eragon, Arya, Nasuada und alle anderen keine Ahnung, wie sie Murtagh oder Galbatorix bezwingen können.
Außerdem drohen die Zwerge, sich von den Varden abzuspalten, da sie einen neuen König wählen müssen. Und Eragon muss immer noch sein Versprechen einhalten, seinen Lehrmeister Oromis erneut aufzusuchen. Doch können ihn seine Verbündeten zu Kriegszeiten überhaupt noch entbehren?
Brisingr ist ein Wort der alten Sprache und bedeutet „Feuer“. Keine Ahnung, was „Kaffeekränzchen“ in der alten Sprache heißt, auf jeden Fall wäre es ein treffenderer Titel für diesen Roman gewesen. Eragon, Roran, Saphira und Co. entwickeln sich hier von jungen Wesen in der Entwicklung zu ollen Laberbacken, die nichts anderes zu tun haben, als ihr eigenes Tun andauernd moralisch zu hinterfragen, mit ihren Unsicherheiten zu hadern und diese laut in die Welt hinauszuposaunen. Bla bla bla bla bla, hatten wir alles schon im letzten Band der Reihe. Es ist erschreckend, wie wenig Dinge von Konsequenz in „Brisingr“ gegenüber den anderen beiden Büchern geschehen. Man könnte aus diesem knapp 800 Seiten starken Buch locker 400 kürzen und an der Geschichte würde sich rein gar nichts ändern. Paolini schreibt zwar, dass er jetzt mehr Zeit habe, um seine Charaktere zu entwickeln, de facto passiert da aber nichts, was nicht schon im letzten Buch klar gemacht wurde. Eragon schwankt weiterhin zwischen erzürntem Bengel und feingeistigem Humanist, Nasuada intrigiert fleißig, um sich an der Macht zu erhalten und Roran hat nichts Besseres zu tun, als sich wie ein monströser Lemming in die aussichtslosesten, halsbrecherischsten, dümmsten Kämpfe zu stürzen, um dann mal eben doch noch zu überleben. Und die Drachin Saphira sagt zwar viel, hat aber im Endeffekt nichts zu sagen.
Die eigentliche Geschichte findet auf den ersten 100 und auf den letzten 200 Seiten statt. Da gibt es dann auch noch eine kleine Offenbarung, die den Eindruck macht, als würde jemand seinem schreienden Kind im Supermarkt nun doch noch den gewünschten Lolly kaufen, damit es endlich Ruhe gibt. Immerhin wurde die hoffnungslose Romanze zwischen Eragon und Arya aus „Eldest“ auch als wirklich hoffnungslos abgehakt und macht keine weiteren Anstalten, wieder aufzubrechen.
Dies sind harte Worte für ein Buch, das man auf jeder Seite eigentlich mögen möchte – denn die beiden Vorgänger sind gut und die Hoffnung besteht die ganze Zeit über, dass mal endlich irgendwas Spannendes passiert. Zum Schluss muss man sich die Enttäuschung über den mageren Inhalt dann jedoch eingestehen. Dabei ist doch das Ausmaß an Selbstreflexion, das die Charaktere des Buchs zeigen, für einen Jugend-Fantasyroman regelrecht beeindruckend. Viele der Handlungen Eragons (zuviele) werden auf ihre Moralität abgeklopft, immer wieder wird gefragt, was Richtig und was Falsch ist, all das Töten hinterlässt die Protagonisten – von Saphira mal abgesehen – nicht ohne Spuren. Paolini bemüht sich um Differenziertheit, und das ist bemerkenswert. Nur ist all das wie hinweggeblasen, wenn es tatsächlich ans Morden und Töten geht. Denn da werden all die Kriegshandlungen detailliert beschrieben, gelegentlich sogar fast schon beunruhigend hochstilisiert, wie in einem Hollywood-Film. Bei einem normalen Fantasyroman wäre das kein Problem, für ein Jugendbuch ist es fast schon zu heftig.
Im Endeffekt hat man den Eindruck, als wäre aus der Trilogie nur deswegen ein Zyklus geworden, damit man ein Buch mehr an den Leser verkaufen kann. Paolini mag zwar als Jungschriftsteller bereits einen sicheren (wenn auch recht pompösen) Stil haben, aber über das Kürzen seiner Geschichte sollte ihn nochmal irgendjemand belehren. An „Brisingr“ hat man jedenfalls nur deswegen Spaß, weil die Hoffnung nicht verloren geht, dass es irgendwann noch besser wird. Letztendlich bleibt dann jedoch nur die Hoffnung, dass aus vier Bänden im Endeffekt nicht etwa fünf werden …
„Dragonlance“ – The Movie
„Der Hobbit“ kommt!
Ehrlich gesagt hatte ich bereits alle Spekulationen auf die Verfilmung von Tolkiens "Der kleine Hobbit" aufgegeben und eine Involvierung Peter Jacksons in den Prozess dank seiner Streitigkeiten mit New Line Cinema für unmöglich gehalten. Tja, es schaut so aus, als wäre der Neuseeländer alles andere als nachtragend. Man hat sich bereits wieder versöhnt und gestern offiziell angekündigt, dass der "Hobbit" durch New Line verfilmt werden wird, mit Peter Jackson und Fran Walsh in der Funktion als Produzenten. Die offizielle Pressemitteilung findet sich hier: http://www.thehobbitblog.com/
Ich persönlich begrüße das Projekt nur so halb, hätte viel lieber ein Voranschreiten der Verfilmung von "Temeraire" durch Jackson gesehen. Aber die Fanwelt schreit nun mal nach dem "Hobbit" und soll nun genau diesen wohl auch serviert bekommen – ich garantiere schon jetzt allen Fans von "Der Herr der Ringe", dass sie einhellig von der Verfilmung des "Hobbits" enttäuscht sein werden.
Das Buch handelt von dem jungen Hobbit Bilbo Beutlin, der durch Gandalf und einer Gruppe Zwerge überredet wird, sich zum Einsamen Berg auf den Weg zu machen und dort den Drachen Smaug zu vertreiben. Wenigstens das ist eine gute Nachricht, denn Smaug ist einer der klassischen Drachen der Fantasy-Literatur, und eine gute Umsetzung dürfte hier garantiert ein Leckerbissen werden.
Anglistenalptraum – Rezension zu „Die Legende von Beowulf“
Drachenlanze – Der Film
Snakes in Korea – „D-War“
Okay, seit wann ist dieser Film nochmal angekündigt? Seit fünf Jahren oder so? Egal, auf der offiziellen Homepage steht, dass der Film am 2. August irgendwo erscheint, das ist ja schon mal was. "D-War" könnte jedenfalls die größte Trash-Offenbarung des Jahres werden – ’ne Schlange ist schon drin, leider fehlen Flugzeug und Sam Motherfucker Jackson. Dafür gibt es einen enorm hohen Pulpfaktor, Drachen, Dinos, Schlachten in Altasien und einen Plot, bei dem der Käse aus allen Poren triefen wird – ich liebe es! Wer sich bei der "Herrschaft des Feuers" daran gestört hat, dass echte Duelle Helikopter vs. Drachen in der Großstadt ausblieben, dürfte hier jedenfalls entschädigt werden.
Wer sich von der genialen Schwachsinnigkeit dieser Produktion selbst überzeugen möchte, schaut sich diesen Trailer oder dieses Video an. Und das ist nun der teuerste koreanische Film und sicherlich auch Trashstreifen aller Zeiten. Die Lulz sind vorprogrammiert.
Drachensprache leicht gelernt
Drachenzähmen leicht gemacht handelte tatsächlich vom Drachenzähmen. Seeräubern leicht gemacht handelte vom Seeräubern und Schatzsuchen. Drachensprache leicht gelernt handelt von… Römern! Natürlich spielt Hicks titelgebendes Buch im dritten Teil der Serie um den jungen Wikinger eine kleine Rolle, aber mit dem Inhalt hat das nicht mehr ganz so viel zu tun. Junge Drachenfans müssen sich davon nicht unbedingt abschrecken lassen, spielen die geschuppten Allzwecktierchen doch auch in diesem Buch wieder eine relativ große Rolle, obwohl ich mich mittlerweile frage, ob es in Cressida Cowells Welt noch andere Lebewesen außer Menschen und Drachen gibt. Bei so vielen Drachenarten wie sie beschreibt ist es auch eher verwunderlich, wenn der alte, erzählende Hicks sagt, dass sie noch im Laufe seines Lebens fast völlig ausgerottet wurden. Außerdem ist es ein wenig auffällig, wenn neu eingeführte Drachenarten, wie in diesem Fall der „Haiwurm“, immer nur noch größer und gefährlicher sind als die schrecklichen Bestien im Vorgänger. Aber immerhin sind sie neu und ideenreich beschrieben, also eigentlich doch kein Grund zur Beschwerde.
Drachensprache leicht gelernt ist wie sein direkter Vorgänger ein guter Roman für Kinder, die gerade erst angefangen haben, selbst zu lesen. Auch hier erwartet sie eine sehr spannende Geschichte um viele bunte Charaktere, die weder zu kindlich noch zu erwachsen daher kommt und dadurch schöne Unterhaltung bietet. Zwar nutzt es sich so langsam ab, dass Hicks immer den Loser in seiner Klasse markieren muss und ihn sein ärgster Konkurrent Rotznase immer wieder hänselt (hat da jemand „Draco Malfoy“ gesagt?), aber dem steht dafür viel Neues gegenüber.
Diesmal werden die Römer in Hicks‘ Welt eingeführt (hat da jemand „Asterix“ gesagt?), die sich den Barbaren gegenüber natürlich schrecklich überlegen fühlen. Ob Kinder es wohl bereits seltsam finden, wenn die Römer (selbstverständlich übersetztes) Latein sprechen, im Buch (so wenig ernst es sich ja nehmen mag) aber auch dessen Tochtersprache Französisch vorkommt? Wenn die Lateiner im Roman allerdings gebrochen die Sprache der Wikinger sprechen und dabei typisch lateinische Konstruktionen im Übermaß verwenden, dann ist das eine schöne Spitze – Lob geht hier auch an den Übersetzer. Neben der damaligen Weltmacht werden aber auch einige amüsante neue Figuren eingeführt wie der unglaublich eitle Nanodrache Zickarastika, der unglaublich fette Dicke Präfekt oder die turbulent-aggressive Wikinger-Stammeserbin Kamikazzi. Was dem zweiten Teil, Seeräubern leicht gemacht ein wenig gefehlt hatte, waren etwas komplexere Gedankengänge über die Welt, wie sie Drachenzähmen leicht gemacht anstellte. Im dritten Teil der Serie gibt es ganz zum Schluss diesmal wieder einen schönen kleinen Fingerzeig, der ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Element des Romans in einen größeren Zusammenhang überträgt, was gerade für ein Kinderbuch eine schöne Sache ist. Geschichte, Charaktere und Ideen sind daher kein bloßer Aufguss der Vorgänger und lesen sich einmal mehr sehr locker weg, auch von Älteren. Die werden mit dem ersten Teil der Reihe, Drachenzähmen leicht gemacht, noch am meisten Spaß gehabt haben, für anderthalb Stunden Unterhaltung ist Drachensprache leicht gelernt dennoch brauchbar, wenn auch wesentlich zu teuer. Die Zeichnungen sind dafür mal wieder auf ihre Weise sehr schön und sehr zahlreich, die frechen Einschübe wieder amüsanter als im letzten Teil.
Fazit: Wer einmal mit der Serie angefangen und den zweiten Teil gelesen hat, der kann auch locker zu Drachensprache leicht gelernt greifen.
© Doc, mit freundlicher Genehmigung von Grimoires.de
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Seeräubern leicht gemacht
Da finden die Kinder während einer Unterrichtsstunde im Schwertkampf (in der Hicks auch ganz fürchterlich versagt) den Sarg des sagenumwobenen Seeräubers Grimmbart dem Abscheulichen. In diesem Sarg befindet sich allerdings nicht die Leiche des Piraten, sondern Alwin der Arme-aber-Ehrliche-Bauer. Der bedankt sich für seine Befreiung und bietet den Wikingern eine Schatzsuche an, fand er doch in dem Sarg eine Schatzkarte zur sagenumwobenen Totenkopfinsel und damit zum noch sagenumwobeneren Schatz von Grimmbart. Die Räuberischen Raufbolde lassen sich nicht lange bitten und brechen sofort auf. Die Chance für Hicks, sich zu beweisen! Nur wird die Totenkopfinsel von einer ganz besonders gefährlichen Art von Drachen bewohnt… na das kann ja heiter werden!
Wenn sich Kinder und Jugendliche von diesem Buch aufgrund des Untertitels tatsächlich ein paar nützliche Tipps für ihr Piratendasein erhoffen, müssen sie leider enttäuscht werden. Seeräubern leicht gemacht ist, wie sein Vorgänger Drachenzähmen leicht gemacht, ein vollwertiger Roman für die Jüngeren, das eigentlich sogar noch mehr als der erste Teil dieser Reihe um den jungen Wikinger Hicks.
So sind dann auch fast alle Elemente des schönen Vorgängers in diesem Buch enthalten: Nette, simpel gezeichnete Charaktere, niedliche Illustrationen, ungezogene Sprache, hohes Tempo und kindgerechte Spannung. Seeräubern leicht gemacht könnte sogar einer der ersten richtigen Abenteuerromane sein, den die Jüngeren auch alleine lesen – und die werden ihn sicherlich ganz furchtbar aufregend finden. Nur ist der Abstand zwischen denen, die ihn überhaupt lesen können und denen, die schon alt genug für Harry Potter sind, äußerst gering. Immerhin ist das Buch kein müder Abklatsch, sondern recht eigenständig und schön altmodisch. Eine bewusste, wenn auch entfernte Verwandschaft zu Rowlings Erfolgsserie besteht dennoch, thematisiert Seeräubern leicht gemacht doch ebenfalls den leicht entfremdeten Schulalltag eines gewöhnlichen Kindes, das sich gegenüber seinen Konkurrenten und den Erwachsenen behaupten muss. Deswegen ist Hicks natürlich auch umso einfacher ins Herz zu schließen. Was sich die Autorin Cressida Cowell mit ihren ekelhaften Monstern so traut, ist dabei erneut erfrischend unkindlich. Wenn es aber ums Töten und Kämpfen geht, schaltet auch sie einen Gang runter, deswegen bleibt das Buch auch für die etwas Kleineren noch gut genießbar.
Leider gibt es aber auch so einige Rückfälle gegenüber dem schönen Vorgänger. Wo bleibt beispielsweise der freche, unerwartete Humor? In Drachenzähmen leicht gemacht musste ich fast die ganze Zeit über grinsen, hier nur ab und an mal vielleicht ein wenig schmunzeln. Die Geschichte mag zwar insgesamt spannender sein, ist aber für Ältere naturgemäß recht vorhersehbar, was jedoch auch hätte schlimmer sein können. Schöne Ideen wie eingestreute Ausschnitte von Büchern im Buch oder Charakteristika neu eingeführter Drachenarten gibt es erneut, die sind diesmal aber bei weitem nicht so phantasievoll und scheinen schon jetzt reine Formsache zu sein. Hinzu kommen störende Details. Beispielsweise wird es nicht ganz konsequent durchgehalten, dass Drachensprache in einer anderen Schriftart geschrieben steht, das permanente Gestottere des Drachen Zahnlos geht einem ziemlich schnell auf den Keks und Rotznases Drachin Feuerwurm war im letzten Buch noch sehr männlich. Transsexualität ist aber ein Thema, von dem selbst ein so frecher Roman wie Seeräubern leicht gemacht freilich tunlichst die Finger lässt.
Fazit: Das Buch ist eine nette Fortsetzung des Vorgängers, aber keine, die wirklich überzeugt. Eine gute Wahl für den ersten Abenteuerroman, den man nicht mehr vorlesen muss.
© Doc, mit freundlicher Genehmigung von Grimoires.de
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Drachenzähmen leicht gemacht
Als Kind hat es Hicks selbst als Sohn des Häuptlings vom Stamm der Räuberischen Raufbolde nicht einfach. Die Erwartungen sind groß, doch Hicks‘ Wille, sie zu erfüllen, eher klein – seine Fähigkeiten ebenfalls. So kommt es natürlich, dass er an dem bedeutenden Tag, an dem er seinen ersten Drachen fangen und zähmen soll, aus vielen Tausend ausgerechnet den kleinsten erwischt, der noch nicht mal Zähne hat. Schlimmer noch, der kleine Drache Zahnlos ist sogar zu arrogant, um sich richtig zähmen zu lassen – nicht einmal das hoch gelobte Buch des Professors Blubber, "Drachenzähmen leicht gemacht", vermag Hicks zu helfen.
Doch der Tag der Prüfung kommt immer näher, und sollte Hicks Zahnlos bis dahin nicht abgerichtet haben, wird er aus seinem Stamm verbannt werden.
China hat zuviel Geld und baut einen Riesendrachen
Offensichtlich möchte ein chinesischer Konzern eine zur chinesischen Mauer konkurrierende Touristenattraktion bauen: einen 13 Meilen langen Drachen, der sich über den Kamm des Bergs Shizu erstreckt und frei begehbar sein wird. Offensichtlich setzt den Chinesen ihr neuer Reichtum ganz schön zu …
Hier der Originaltext:
Chinese people have condemned a project to build a 13-mile long dragon along a mountain ridge outside a city.
Developers say the project will rival the Great Wall of China and revive tourism to historic Xinzheng city, Henan province.
But, in a survey of 50,000 people, 92% strongly opposed the project for "abusing the environment and wasting money".
More than 800 metres of the dragon, made of steel and cement, have already been completed, reports Henan Business News.
It snakes along the ridge of Shizu Mountain, which is believed to have been the residence of China’s first emperor.
Li Xiong, president of the Zulong company behind the dragon, says it will cost more than £260 million and he hopes Chinese people all over the world will contribute.
"The finished dragon is to wear 5.6 million scales of jade or gold-coated bronze. People can pay to carve words on the scales, and inside the body there will be trains and clubs. It will be a place for cultural activities and relaxation," he said.
"I am not afraid of attacks. Our ancestors built the Great Wall, and now I am building the Great Dragon. I will succeed."
Quellen: http://www.ananova.com/news/story/sm_2259906.html
http://www.chinapost.com.tw/news/archives/asiapacific/2007329/105813.htm
Und ja, die Nachricht wurde vor dem 1. April ins Netz gestellt.
Ein Initiationsritenreigen – Rezension zum Buch „Drachen“ von Andreas Gößling
Ärgerspaß im Drachenhort – Rezension zum Brettspiel „Drakon“
Die böse Blüte der Jugend – Rezension zum Roman „Drachenglut“
Unter dem Wirrim, einem alten Hügel in der englischen Provinz, schläft der Drache. Uralt, abgrundtief böse und inaktiv. Nur sein Verstand ist eine lodernde Flamme, mit der er gelegentlich an die Oberfläche, die Welt der Menschen, reicht. Eines Tages wird der Junge Michael von einem dieser Gedanken erfasst und verändert. Verwirrt nach Hause stolpernd, merkt er schon bald, dass er jetzt eine besondere Gabe besitzt: Er kann in die Seelen der Menschen hinein sehen! Sein Bruder Stephen ist skeptisch, doch als Michael ihn auf den Wirrim führt, bekommt auch er eine Kostprobe dieser fantastischen Gabe.
Gleichzeitig wird neben der alten Dorfkirche in der Nähe des Wirrim ein uraltes Kreuz gefunden, auf dem ein Lindwurm zu sehen ist. Kurz darauf wird ein Stück dieses Kreuzes gestohlen. Michael und Stephen merken schon bald: Es gibt noch andere, die die gleiche Gabe haben wie sie – und noch mehr! Doch sie sind den beiden Jungen ganz und gar nicht freundlich gesonnen und beginnen, die Brüder zu verfolgen. Und die Korruption, die ihren Verfolgern zueigen ist, beginnt auch langsam, von Michael Besitz zu ergreifen …
Simon Werner – Der Drache regt sich
Der Drache regt sich. Die Welt bebt. Die Menschen sterben.
Der uralte, unbewegliche Drachentöter mit der künstlichen Verdauung sitzt auf seinem Thron und vergnügt sich mit jungen Mädchen, während sein panischer Hofstaat eine große Armee gegen den Drachen losschickt, die eh draufgehen wird, lange bevor sie auch nur in die Nähe des Untiers kommt. Als sich die Möglichkeit ergibt, den Letzten Magier wieder zu erwecken, macht das die Situation irgendwie auch nicht besser, sondern nur noch schlimmer. Aber vielleicht kann ein nacktes Mädchen mit einer Bleikugel in der Brust die Sache ja ändern? Oder die junge Golde aus Berlin?
Man muss zugeben: Fantasy ist ein höchst lächerliches Genre. Immer gleiche Geschichten in immer gleichen Parallelwelten wurden bereits bis zum Erbrechen exerziert und nahmen sich dabei obendrein auch immer noch äußerst ernst. Der Drache regt sich ist so eine Geschichte in so einer Parallelwelt und im Grunde genommen auch ganz fürchterlich ernst erzählt – aber wirklich ernst gemeint ist hier nur ganz wenig. Der düstere Text um ein vom Hunger geplagtes Volk, welches von seinen Herrschern in den Tod geschickt wird, ist im Buch immer wieder urplötzlich von Absätzen unterbrochen, die in einer anderen Schriftart geschrieben sind und absurde Dinge aus unserer Welt beschreiben, die vielleicht entfernt etwas mit den Geschehnissen in der Parallelwelt zu tun haben, vielleicht auch nicht. Darunter befinden sich ein dämliches Tolkien-Quiz, Werbung für ein Death Metal-Kartenspiel, kurze Szenen einer Ehe oder kurze Äußerungen wie “fahr nicht so schnell! denk daran, dass hier oft kinder spielen!“, gelegentlich illustriert mit abstrakten Skizzen. Immer häufiger werden diese Unterbrechungen, bis sie irgendwann ihre eigene Storyline auftun und sich schließlich alles vollends vermischt. Das hört sich jetzt wesentlich interessanter an, als es ist, denn herauslaufen tut das auf – exakt gar nichts!…
Temeraire 3: Black Powder War
Die Situation in China ist gerade geklärt, Temeraire und Laurence sind zum Aufbruch per Schiff bereit – da erreicht sie über den mysteriösen Boten Tharkay ein direkter Befehl aus England: Temeraire und seine Crew sollen sofort in die Türkei reisen, um dort zwei wertvolle Dracheneier, die kurz vor dem Schlüpfen stehen, zu holen und nach Großbritannien zu bringen. Will Laurence wählt den Landweg über den asiatischen Kontinent unter der Führung Tharkays – ein harter Trip steht bevor.
Einmal in der Türkei angekommen, werden die Briten wenig herzlich empfangen, sogar regelrecht abgewimmelt – was könnten die Türken vorhaben? Die Zeit drängt. Nicht nur droht eins der Dracheneier binnen der nächsten Wochen zu schlüpfen, offensichtlich bereitet der selbsternannte Imperator Napoleon auch noch eine groß angelegte Offensive vor …
So abrupt wie Naomi Noviks Bücher aufhören, so abrupt fangen sie auch an. Black Powder War knüpft unmittelbar an die Ereignisse des direkten Vorgängers Throne of Jade an, zwischen den beiden Geschichten liegt gerade mal eine Woche. So langsam, das kann man auch am Ende von Teil drei erkennen, wird das kontinuierliche Konzept von Noviks Serie offenbar, eine Serie dicht aufeinander folgender, in sich abgeschlossener Geschichten, die als großen Bogen das Leben Temeraires und Laurences bzw. die napoleonischen Kriege haben. Es ist zwar ein interessantes Prinzip, welches Novik da dem Autor Patrick O’Brian, hierzulande am ehesten bekannt für die Vorlagen zum Spielfilm "Master and Commander", entlehnt, jedoch irgendwo auch ein befremdliches, schließlich steht man nach dem wieder rapide abgebrochenen Ende mitten im Geschehen und ohne eine Fortsetzung da.
Temeraire 2: Throne of Jade
Temeraire ist für Großbritannien zur unersätzlichen Waffe im Kampf gegen Napoleon geworden. Doch die Chinesen sehen es gar nicht gerne, dass eins ihrer wertvollsten Tiere zu Kriegszwecken missbraucht werden soll. Sie schicken Yongxing, den Bruder des Kaisers, nach England, um Temeraire wieder in sein Heimatland zurückzubringen, womit weder der Drache noch sein Captain Laurence einverstanden sind. Doch der Widerstand von britischer Seite gegen die Chinesen ist sehr gering – schließlich will man es sich mit dem mächtigen Kaiserreich nicht verderben. Laurence und Temeraire müssen sich wohl oder übel auf einen Transport nach China begeben, wo dann entschieden werden soll, wie mit den beiden zu verfahren ist.
Eine monatelange, höchst gefährliche Reise steht ihnen bevor, auf der die Franzosen bei weitem nicht das größte Problem sind. Wird die Freundschaft zwischen Drache und Reiter dieser Belastungsprobe standhalten?
Fortsetzungen von Büchern wie His Majesty’s Dragon sind etwas sehr Schönes, weil sie die Welt, in denen die Geschichten spielen, auch im Kopf des Lesers bereits voraussetzen und sich dadurch uneingeschränkt auf die Story oder – noch besser – auf eine Vertiefung dieser Welt konzentrieren können. Schlechte Fortsetzungen verstehen das nicht und wiederholen nur – Throne of Jade schafft es jedoch, den Vorgänger noch zu übertreffen!
Eragon – Der Film
In der Welt Alagaësia bewahrten einst Drachenreiter mit ihren geflügelten Echsen das Land. Bis sich Galbatorix, einer von ihnen, die Macht unter den Nagel riss und alle anderen Drachen ausrottete.
Der Elfe Arya, einer Verbündeten der Rebellen, die sich gegen Galbatorix auflehnen, gelingt es, ein Drachenei des bösen Königs zu stehlen. Das Schicksal lässt dieses Drachenei dem Bauernjungen Eragon zukommen, dessen Leben sich durch dieses Ereignis fundamental ändern soll. Aus dem Ei schlüpft eine Drachin, die sich dem Jungen bald als Saphira vorstellt und ihm offenbart: Er ist der neue Drachenreiter!
Brom, der alte Geschichtenerzähler aus Eragons Dorf, scheint mehr über die Drachen und deren Reiter zu wissen. Mit ihm zusammen machen sich Eragon und Saphira auf, sich den Rebellen anzuschließen. Doch sie werden verfolgt von Durza, einem Schatten, dem schrecklichsten und mächtigsten Diener Galbatorix‘ …
Mannomann, da ist der Kerl noch so jung und hat es schon geschafft, es auf die große Leinwand zu bringen. Nein, die Rede ist weder von Titelcharakter Eragon noch von dessen Schauspieler Edward Speleers, sondern von Christopher Paolini, dem Autor der enorm erfolgreichen Vorlage von „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“. Analog zu den Respektsbekundungen, die der junge Mann bekam, weil er seinen Roman angeblich mit 15 Jahren schrieb – was ich nebenbei nicht mehr hören kann, schließlich war er bereits 19, als das Buch dann auch irgendwann mal endlich erschien – könnte man nun schwer davon beeindruckt sein, dass seine Geschichte, nun, da er 23 ist, als Multmillionen-Dollar-Produktion mit aufwendigen Spezialeffekten und teurer Ausstattung weltweit auf den Leinwänden kultureller Popkulturtempel läuft, die mit ihrem enormen Werbebudget mich selbst beim Spielen des Autorennspiels „TrackMania Nations“ nicht mit Bandenwerbung verschont. Paolini kann jedenfalls stolz auf sich sein – aber realisiert er auch, dass sein Buch, welches ich zugegebenermaßen immer noch ganz nett finde, seine Umsetzung als perfekt geplantes, kaltes Marketingprodukt findet? Die Eckdaten des Konzepts dieser Produktion sind jedenfalls klar ersichtlich: Risikominimierung durch die bereits etablierte Marke des Buchs, Fantasy als aktuell gewinnträchtiges Trendgenre, junge Haupt- und etablierte Nebendarsteller, Kernzielgruppe 12 – 15jährige Teenager. Wenn man in der Nachmittagsvorstellung am Premierentag den Kopf mal nach rechts und links drehte, wurde sofort klar: Dieses Konzept ist exakt aufgegangen.
Und wo es viel Konzept und viel Marketing gibt, bleibt leider meist nur wenig Film übrig. „Eragon“ ist also, wahrscheinlich ganz nach Konzept, ein unterhaltsamer Fantasy-Film für Jugendliche geworden, die für „Die Chroniken von Narnia“ zu alt und für „Der Herr der Ringe“ zu jung sind. Eine Seele hat der Film dabei freilich nicht. „Eragon“ ist zu 100 Prozent Story und zu 0 Prozent Charaktere, was vielleicht gar nicht so schlimm ist, wenn diese wie das 35. Element des Periodensystems oder wie der iranische Präsident heißen. Die Geschichte des Buchs wird jedenfalls auf Fast-Forward-Modus durchflitzt, Zeit zum Durchatmen bleibt da eigentlich kaum – Zeit für Langeweile glücklicherweise auch nicht. Dennoch wirkt die Story so erzählt wie ein großer Flickenteppich, der hier mal eben einen neuen Charakter und dort mal eben eine finale Schlacht aus dem Hut zaubert, die übrigens sowieso eher wie eine bessere Kneipenschlägerei aussieht.
Aber immerhin hat „Eragon“ einen Drachen (der im Konzept wahrscheinlich unter dem Punkt „Unique Selling Point“ geführt wird). Klar gibt Saphira tricktechnisch ordentlich was her. Sie sieht nicht zu klischeehaft aus, hat ein starres, reptilienhaftes Minenspiel, was sich deutlich von dem menschelnden Draco aus „DragonHeart“ absetzt und macht deswegen stets einen befremdlich-gleichgültigen Eindruck, was man als gelungen betrachten sollte – schließlich hätten diese widerlich süßen Kindereien mit der jungen Saphira am Anfang des Films auch noch ewig weitergehen können. Aber wenn sie abhebt, bebt das Kino – und das ist cool. Und wenn sie sich im Finale mit einem monströsen Dings aus Schall und Rauch duelliert, ist das recht aufregend. Man merkt, mit Tricks kann Regisseur und Effektspezialist Stephen Fangmeier sehr gut umgehen, mit Schneidearbeit und Charakteren eher weniger. Natürlich sind die meisten Figuren übelste Stereotypen, aus dem Popkulturfundus von Tolkien und Lucas entlehnt, aber der Film kommt zwischen all der Story gerade mal so dazu, sie überhaupt als solche zu definieren. Die Leistungen der Schauspieler sind dabei natürlich nicht weiter nennenswert, lediglich Jeremy Irons als Mentor Brom schafft es, zumindest so zu tun, als hätten die Worte, die er spricht, irgendeine Bedeutung. Newcomer Edward Speleers trifft den Hauptcharakter als einen arroganten Jugendlichen mit übersteigertem Geltungsbedürfnis nebenbei bemerkt ebenfalls ganz gut. Womit wir wieder bei Christopher Paolini wären, von dem man nach Schauen dieses Films sagen muss, dass sein größter Verdienst es wahrscheinlich bleiben wird, die Wörter „ambidexter“ und „Quadrizeps“ in die Fantasy-Literatur eingeführt zu haben.
Fazit: Man kommt aus dem Kino und wurde unterhalten, aber mit dem verstärkten Bewusstsein, dass „Eragon“ reine Massenkonfektionsware ist. Im Abspann läuft ein Song von Avril Lavigne. Wer die ernsthaft gut findet, wird an „Eragon“ sicherlich sehr viel Freude finden. © Doc, Quelle