Drachen in der Literatur

Drachentraum 2 (Karin Roth)

Ein Drache im Wind
das wollte sie einst sein
war sie doch ängstlich
und immer allein.
Ein Gefährte aus alten Zeiten
Sie damals fand zitternd im Wald
Ihre Seele war schon verkümmert
Und eises kalt.
Der Drache den sie dort traf,
der machte ihr Mut
und sagte zu ihr,
es würde alles wieder gut.
So ging sie nach Haus
und begann ihr Leben neu
erst stetig und langsam
und unendlich scheu.
Doch irgendwann dann,
erstarkte ihr Herz,
sie vergaß den Kummer
und den bohrenden Schmerz.
Als ihre Seele nun breitete
die Flügel weit aus,
flog sie auf den Schwingen der Liebe
in den Himmel hinaus.
Sie war erstarkt
durch des Drachen Wort
und wusste auch für sie
gab es einen schützenden Ort.
Nun  hat sie endlich gefunden
die Liebe in ihrem Leben
und weiß tief im Herzen
sie kann diese Liebe nun auch geben.
Der Dank an den Drachen
der dieses Gefühl ihr einst gab,
den wird sie noch nehmen
hinein in ihr Grab.
Denn ohne diese Hoffnung,
wäre sie nicht mehr hier
und spürte nicht mehr
diese Lust auf Leben tief in ihr.
So hat sie gelernt
das es sich wirklich lohnt,
das der Mensch hier auf Erden
in einem Himmelreich wohnt

© Aquamarin 1.03

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Der Drachentöter (Melanie Möller)

In glänzender Rüstung steht er da,
unter seinem Helme schimmert sein güldenes Haar.
Stolz bewaffnet mit dem Schwert in der Hand
und einem hölzernen Schild wie man es nur selten gekannt.

Getroffen hat es ihn wie Schläge, wie Hiebe
als man ihm nahm seine einzig‘ wahre Liebe
als Opfer wurde sie dem schrecklichen Untier überlassen
wie sollte er des Königs Entscheidung da nicht hassen.

Doch gegen des Königs Wille kein einfacher Herr kann bestehen
nun muss er selbst als mutiger Mann seinen Helden stehen.
Und als er der Kreatur gegenüberstand, sah er rot
mobilisierte seine ganzen Kräfte und stach das Tier tot.

– der Drachentöter

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Strahlende Götter des Ostens (Ciruelo Cabral)

Zur Zeit der Tangdynastie, vor mehr als tausend Jahren, war China ein Reich der Wunder, ein Land, wo die Künste eine Vollkommenheit erreicht hatten, von der die Völker des Westens nicht einmal träumen konnten. Die Hauptstadt Tschangan, geschützt durch hohe Mauern mit zahlreichen Toren, war von einem Netz breiter Prachtstraßen durchzogen, und unter den Ziegeldächern der Palastwerkstätten arbeiteten Handwerker, die groben Lehm in allerfeinstes durchscheinendes Porzellan zu verwandeln verstanden und stumpfes Erz in glänzende Skulpturen, so lebensecht, daß sie zu atmen schienen. Aus dem Gespinst der Raupen schufen sie hauchdünne Seidenstoffe, und mit Erde und Bäumen gestalteten sie Gärten von juwelengleicher Vollkommenheit. In einem solchen Garten, geschmückt mit stillen Seen, die angelegt waren, um Mond und Sterne zu spiegeln, mit Brückenbögen und luftigen Aussichtspavillons, lebten einst zwei Drachen. Dieser Garten, den der Eremit Lu Kuei Meng in seiner kunstvollen Handschrift beschrieb, gehörte einem Edelmann, der nicht weit von Tschangan auf dem Land lebte. Er war ein Sammler von Schätzen der Natur. Schwerfällige Pandas aus den Grenzgebieten Tibets verbargen sich scheu zwischen den Bambushalmen des Gartens, goldgefiederte Pfauen und Kicherdrosseln flatterten hinter seinen durchbrochenen Mauern, Yaks und mongolische Dromedare streiften durch seine Glyzinien, ein sibirischer Tiger trottete durch sein Teehaus, und in dem glasklaren, spiegelnden Teich hauste das Drachenpaar. Die Drachen, die mit allen Köstlichkeiten gefüttert wurden, die ein Sterblicher zu bieten vermochte, waren zahme, durch die Gefangenschaft träge gewordene Geschöpfe. Tag für Tag lagen sie regungslos auf einer künstlichen Insel im See in der Sonne, ihre blauen und roten Schuppen schillerten;ihre faltigen Lider waren über gelben Augen halb geschlossen. In kurzen Abständen glitten sie ins kühle Wasser und begaben sich ans Seeufer, wo große Schüsseln aus feinem Porzelan für sie standen, gefüllt mit Kormoran und Gans, gebratenen Schwalben und Haien, mit Ente und Schwein. Drachen, so berichtete Lu Kuei Meng, waren stets gefräßig:“Die großen Wale in allen Meeren reichen nicht aus, um den Appetit der Drachen zu stillen. “ Durch unentwegte Fütterung wurde das in Gefangenschaft gehaltene Paar sanftmütig und etwas von ihrer Drachennatur ging den beiden verloren:Inzwischen ganz und gar erdgebunden, hatten sie kaum noch Ähnlichkeit mit den wilden Geistern von Wind und Wasser, die sie einst gewesen waren. Eines Tages schwebte ein wilder Drache hoch über den Ziegeldächern der Palasthäuser. Als Herr des Windes bewegte er sich kreisend und tänzelnd nach Art des Drachenfluges mit mächtigen Schwingen auf den Luftströmungen. Schließlich erspähten seine weitblickenden Augen den Garten mit den silberblättrigen Weiden und den weißblühenden Pflaumenbäumen, und auf dem glasklaren See sah er zwei Wesen seiner Art, wie sie sich in der Sonne wärmten. Der Drache schwebte in gemächlichen Kreisen herab, bis er sich schließlich auf dem Dach des Teehauses niederließ, dessen First sich unter seinem Gewicht bog. Er beobachtete die gefangenen Drachen, er betrachtete die mit Speisen überhäuften Schüsseln, und mit hallender Donnerstimme begann er in seiner Sprache zu den beiden zu sprechen. „Fliegt mit mir in die Freiheit, Brüder“, sagte er. „Wohnt in den Tiefen der Gewässer und schwebt am Himmel. Rastet in Gefilden jenseits der Grenzen der Lüfte. Wir sind kein Spielzeug für Sterbliche, sondern Geister, die auf den Winden reiten und die Wolken vor sich herblasen. “ Doch die Drachen des Edelmannes waren verdorbene Kreaturen;es ist durchaus möglich, daß ihre erschlafften Schwingen die Fähigkeit zu fliegen verloren hatten. Sie öffneten die Augen, als das wilde Wesen sprach, doch ihre schweren Kiefer blieben auf dem warmen Felsgestein im See liegen. Die goldenen Augen schlossen sich langsam wieder. Die Drachen rührten sich nicht. Abermals sprach die donnernde Stimme:“Wer bei Menschen lebt, wird für Menschen sterben. “ Und mit seinen ausladenden Schwingen die Luft umgreifend, erhob sich der wilde Drache und schwebte kreisend höher und höher in den tiefblauen Himmel hinein, bis er den Blicken entschwand. Drachen besaßen die Gabe der Vorhersehung, und die Prophezeiung erfüllte sich. Lu Kuei Meng schildert in seinem Bericht nicht, wie es dazu kam, aber der Palast des Edelmannes wurde gestürmt und geplündert, die Bewohner wurden hingerichtet, die Menagerie geschlachtet. Nur die kostbaren Drachen ließ man am Leben. Sie wurden in Ketten nach Tschangan geschafft, in einem Triumphzug durch die breiten Prachtstraßen geführt und anschließend zum Palast des Kaisers gebracht, wo man die Wundertiere den gelangweilten Höflingen zur Unterhaltung vorführte. Danach wurden die Drachen geschlachtet und verzehrt.

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Die Prinzessin in der Drachenburg (Sigrid Früh)

Es war einmal ein König, der war groß und mächtig. Über viele Reiche und Länder herrschte er. Er hatte einen ein zigen Sohn. Als dieser herangewachsen war, zog er hinaus in die Welt, um sich eine Braut zu suchen. Aber wohin er auch reiste, nirgendwo fand der Königssohn das Mädchen, dessen Bild er in seinem Herzen trug. Endlich gelangte er auf den Gipfel eines hohen Berges. Dort stand ein Turm, und in diesem Turm wohnte ein ururalter Mann, dessen Bart bis zum Erdboden reichte. Der Alte aber war ein Sternseher, und als der Königssohn ihm gesagt hatte, daß er nach einer Braut suche, da nahm er sein Fernrohr und schaute hindurch und sprach: „Deine Braut ist eine Prinzessin, die in einer Burg von drei Drachen gefangengehalten wird. Die Burg aber steht auf einem hohen Berg inmitten einer einsamen Insel, die von Stürmen umtobt ist. Es ist schwer, dorthin zu gelangen, und es ist noch schwerer, die Drachen zu besiegen.“
Der Prinz dankte dem Weisen, schwang sich auf sein Roß, nahm sein scharfes Schwert in die Hand und vertraute auf Gott.
Als er so lange, lange Zeit in der Welt umhergeritten war, begegnete ihm eines Tages eine alte Frau, die fragte ihn, wohin er gehe. Als sie vernahm, daß er zu der Burg der drei Drachen wollte, sprach sie: „Oh, es ist schwer, mit den Drachen zu streiten. Aber wenn du mir einen Dienst erweisen willst, so will ich dir gerne helfen. Wisse, ich hatte eine Tochter, die war die schönste weit und breit. Als sie herangewachsen war, da kam ein Drache geflogen und raubte sie mir. Seitdem bin ich um die ganze Welt gewandert und habe sie gesucht. Ich habe sie bis zum heutigen Tage nicht gefunden. Suche sie mir auf deinem Wege, und ich will dir ein Döschen wunderkräftiger Salbe geben. Wenn du damit deinen Leib bestreichst, wird Kraft in dich zurückkehren, die dich verlassen hat.“
Der Jüngling dankte der Alten, versprach, nach ihrer Tochter zu suchen, und ritt weiter in die Welt hinaus. Als er so viele, viele Tage und Nächte in der Welt herumgeritten war, begegnete ihm eines Tages ein alter, gebrechlicher Mann, und der Königssohn sah, daß ihn großer Kummer plagte, und fragte ihn nach der Ursache seiner Betrübnis: „Ach“, antwortete der Alte, „siebenmal bin ich um die Welt gereist und über die Meere gezogen und habe nach dem Schatz gesucht, den mir ein Drache geraubt hatte. Doch all meine Mühe war vergebens.“ „Ich bin auf dem Wege zur Burg der drei Drachen, denn dort ist ja meine geliebte Braut. Wenn ich deinen Schatz finde, so will ich ihn dir gerne bringen.“ „Der Himmel segne dich, mein Sohn. Hier, nimm diesen Beutel mit Samen. Wenn du diese Samenkörner gegen harten Felsen wirfst, so wird er zerspringen.“ Der Königssohn dankte dem Alten, gab seinem Roß die Sporen und ritt weiter in die Welt hinaus. Er ritt und ritt, viele Tage und viele Nächte ritt er so dahin. Endlich gelangte er zum Meeresufer. Weit draußen in der Ferne sah er die felsige Dracheninsel. Traurig setzte er sich am Ufer nieder, denn wie sollte er jemals hinüberkommen? Auf einmal kam ein riesengroßer schwarzer Rabe geflogen und sprach mit menschlicher Stimme: „Wer bist du? Was willst du hier an diesem öden Strand ?“ „Ich möchte auf diese Insel dort hinübergelangen und meine Braut von dem Drachen befreien, denn sie wird ja in der Drachenburg gefangengehalten.“
„So bist du der Königssohn, auf den ich schon einundzwanzig Jahre warte. Steig auf meinen Rücken, und ich werde dich hinüberbringen.“
Der Jüngling stieg auf den Rücken des Raben, und dieser flog mit ihm schneller als der Wind durch die Lüfte. Der Weg aber war weit, und dem Vogel erlahmten die Kräfte. Der Königssohn aber nahm von seiner Salbe und bestrich den Leib des Raben damit, und siehe, dessen Kräfte kehrten wieder zurück, und er brachte ihn heil auf die Felseninsel. Der Königssohn dankte dem Vogel und kletterte an den steilen Felsen empor. Auf einreal kam ein dreiköpfiger Drache herbeigeflogen, und er spie Rauch und Feuer und Schwefel. Rasch bestrich der Prinz seinen Leib mit der wunderkräftigen Salbe, und er kämpfte mit dem Untier. Nach langem Gefecht gelang es ihm, die drei Köpfe des Drachen abzuschlagen. Voller Freude betrat er nun die Burg, und da saß in einer Kammer die Prinzessin. Sie war so wunderschön, wie der Jüngling noch nie eine gesehen hatte, und sie war schöner als ihr Bild, das er in seinem Herzen getragen hatte. Sie war voller Freude, als sie den dreiköpfigen Drachen tot am Boden liegen sah. Dann aber sprach sie: „Wir müssen auf der Hut sein, denn bald kommen die beiden andern Drachen zurück, und wenn sie dich sehen, verschlingen sie dich mit Haut und Haar!“
Kaum aber hatte sie diese Worte gesprochen, da hörte man ein Sausen und Brausen in der Luft. Ein Drache mit sechs Köpfen kam geflogen und spie Feuer, Rauch und Schwefel. Schnell bestrich der Jüngling seinen Leib mit der wunderkräftigen Salbe, und nach langem, langem Kampf gelang es ihm, dein Drachen alle sechs Köpfe abzuschlagen. Glücklich umarmte und küßte ihn die Prinzessin. Dann aber sprach sie: „Eile, verstecke dich in der Truhe. Gleich wird der dritte Drache kommen, und der ist schrecklicher als die beiden ersten.“
Kaum hatte der Königssohn den Truhendeckel über seinem Haupt geschlossen, da hörte man auch schon ein Sausen und Brausen gleich einem Erdbeben. Herein kam der dritte Drache geflogen, und er hatte neun Köpfe und spie Feuer und Flammen, Rauch und Schwefel und schrie mit gewaltiger Stimme: „Es riecht nach Menschenfleisch!“ „Nein, nur ein Rabe hat einen Menschenknochen fallen lassen“, sprach die Prinzessin.
Da setzte sich der Drache an den Tisch und fraß neun Stiere, die er vorher gefangen hatte. „Diese Nacht träumte mir, es käme ein alte Frau und fragte mich, wo ihre Tochter geblieben sei“, sagte die Prinzessin. „Das war dein Glück. Hättest du gesagt, daß du es selber bist, ich hätte dich gefressen bei lebendigem Leib.“ „Und dann träumte mir von einem Mann, der war sieben Jahre um die Welt gereist und hat doch nie mehr seinen Schatz gefunden.“
„Das war dein Glück. Hättest du ihm gesagt, daß ich es selber bin, der seinen Schatz besitzt, so hätte ich dich gefressen, ungesotten und ungebraten.“
Unterdessen hatte der Königssohn alles wohl vernommen und sich den Leib mit dem Rest der wunderkräftigen Salbe bestrichen. Er sprang mit einem Male aus der Truhe und kämpfte mit dem Drachen. Lange, lange tobte der Kampf.
Endlich aber gelang es ihm, dem Drachen alle neun Köpfe abzuschlagen. Zu Tode ermattet sank der Königssohn nieder. Da bestrich ihm die Prinzessin die Stirn mit ein wenig Drachenblut, und sogleich kehrte wieder alle Kraft in ihn zurück, und sie gingen miteinander in die Schatzhöhle. Dort aber war das Tor mit einem riesigen Felsbrocken verschlossen. Da gedachte der Jüngling seiner Samenkörner und warf sie gegen den Felsen. I)a zerbarst dieser mit gewaltigem Krachen und gab die Schatzkammern des Drachen frei, die unermeßliche Mengen Gold, Silber und kostbarer Geschmeide bargen. Sie fanden auch den Schatz des alten Mannes. Da rief der Prinz nach dem Raben und gab ihm von dem Drachenblut zu trinken, denn von der Salbe war nichts mehr übrig geblieben. Der Rabe wurde davon so stark, daß er den Prinzen und die Prinzessin samt all ihrer Schätze ans andere Ufer tragen konnte. Noch ehe die beiden ihn danken konnten, hatte er sich in die Lüfte erhoben und ward nicht mehr gesehen.
Bald aber begegneten sie dem alten Mann, und der war froh und glücklich, seine Schätze wieder zu haben. Es dauerte nicht lange, so begegnete ihnen auch die alte Frau, die Königin, die ihre lichter in die Arme schloß. Alle zogen sie dann zusammen an den Königshof, in dem der Vater des Jünglings regierte. Am selben Tage noch wurde dort die Hochzeit gefeiert. Viele Tage und viele Nächte lang feierte und jubelte das Volk, und wenn sie nicht gestorben sind, so feiern sie noch heute.
[Märchen aus Norddeutschland]

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(Publius Ovidius Naso) Kadmus in Illyrien

Kadmus, besiegt durch Gram und gereihete Übel des Hauses,
Und durch künftigen Grams Vordeutungen, ging, der Erbauer,
Aus der eigenen Stadt; als ob ihn der Gegenden Schicksal,
Nicht das seinige drängt‘; und lang‘ umirrend erreicht‘ er
Nun das illyrische Land mit Harmonia, seiner Genossin.
Als sie, von Leid und Alter gebeugt, nachdenken des Hauses
Erste Geschick‘, und beid‘ im Gespräch auffrischen die Drangsal:
Sollte vielleicht, sprach Kadmus, der Drache da, den ich durchbohrte,
Gar ein geheiligter sein? damals, wie ich, kommend von Sidon,
Streute die Natternzähn‘, als neue Saat, in das Erdreich?
Wenn ihn sorgsame Götter gerächt mit so treffendem Zorne;
Mög‘ ich doch selbst auf dem Bauch als langer Drache mich winden!

Sprach’s, und er dehnte den Bauch, ein langgewundener Drache;
Und die gehärtete Haut, er fühlt’s, umzog sich mit Schuppen,
Und sein dunkeler Leib ward blau mit Tropfen gesprenkelt.
Vorwärts sinkt auf die Brust er hinab; und beide vereinigt
Ziehn sich die Bein‘ allmählich gewölbt zur gerundeten Spitze.
Noch sind die Arm‘ unverwandelt; die noch unverwandelten streckt er,
Und mit Tränen beströmend das auch noch menschliche Antlitz:

Komm, mein Weib, komm näher, Erbarmungswürdige! sprach er;
Weil noch etwas von mir nachbleibt, berühre mich! nimm doch,
Traute, die Hand, da sie Hand noch ist, nicht alles mir Schlang‘ ist!
Mehreres strebt zu reden der Greis; doch die Zunge verdünnt sich
Plötzlich, und hebt zweispaltig: wie sehr er sich mühet, die Worte
Stocken ihm, und wie er ringt, doch einige Klage zu geben,
Zischet er; diesen Laut erteilete jetzt die Natur ihm.

Schlagend die Brust mit der Hand, die enthüllete, ruft die Genossin:
Kadmus, o bleib, und wind‘, Unseliger, dich aus dem Scheusal!
Kadmus, wie nun? wo geblieben der Fuß! wo die Händ‘ und die Schultern?
Wo das Gesicht, und die Farb‘, und, indem ich plaudere, alles?
Götter, warum nicht mich zur ähnlichen Schlange verwandelt?

Als sie es sprach, da leckt er das Antlitz seiner Gemahlin,
Und in den teueren Busen, als ob er sie kennete, schlüpft er,
Windet sie ein, und schlängelt, wie lange vertraut, zu dem Hals‘ auf
Wer sich genaht von den Ihrigen, schaut mit Entsetzen. Doch jene
Streichelt den schlüpfrigen Hals des purpurkämmigen Drachen.
Plötzlich wurden es zwei; und sie gehn, in verschlungenen Ringeln,
Schlängelnd einher, bis die Kluft des grenzenden Waldes sie aufnahm.

Jetzt auch fliehn vor den Menschen sie nicht, noch kränken sie feindlich;
Eingedenk, was sie waren, sind noch die friedsamen Drachen.

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Dragons of sumemr

Dragons of Summer

As summer’s heat penetrates earth and soil,
dragons awaken as their bodies uncoil.
A warmth of life causing myths to arise,
to take up on wings of fantasy mount to the skies.
Hot summer winds blow as dragons soar by,
belching out sulferous flame as over the low hills they fly.
The sky is blackened by many a horned back and leathern wing,
over the lands they soar while of nature they sing.
A melodious chant on the back of the wind,
spun on golden throat strings that echo without end.
Shining backs like gemstones and beacons of light,
to reflect upon mountains and hills as they pass over in flight.
Ancient legends now flock to fill the sky,
with great leathern winged myths grinning as they soar by.
As daylight passes into evening and then into beautious night,
they soar off into the sunset in a single glorious flight.

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Miolnir

Miolnir

Dragons do not die. They sleep
And watch, and dream of the world they left behind.
Not the magic sword, the jewel and the skimpy maiden
But the naked figure with the power of the mind
As their only weapon, and the upraised hand
And the maiden choosing a wiser way than marriage
When there is knowledge to be won.

Dragons need no gold. They hoard words.
Sentences and clauses are kept tight in their teeth.
For they duel not with foolish steel, but with Words
The ones that shaped the molten world, and make
Swords softer than clay with one taunt.
Their riddles tie men’s bones in knots
Leaving them helpless under quivering curses.

Dragons use no wings. They fly
On the winds they call for themselves, and the imagination
Of the ones who speak them forth, seeking runes
Long forgotten, but strumming with their mouldering power.
They soar beyond worlds, through time, outside of space
Where mockery cannot touch and there is only the taste
Of stars like candles waiting to be blown out. 

Dragons fear no man. The knights
They have seen have only faith in the weapons given
By well meaning wizards, who do not know the ancient Law
That Love and Honour are the only armour for a hero
And that Ignorance and Fear are his only foes.
They only see the swirling magic light, the orb, the stone
And do not reach beyond for their Power.

Dragons breathe no fire. Theirs is the flame
That kindles in the heart and inspires the hand to create
Or the mind to wonder, or the eyes to roam beyond
And see the colours in the dark, or the song in the air.
Theirs is the burning light that guides the seeker
and brings the Shadow to be faced
That all who seek may be made whole.

© Joanna Berry 2000

Dieses Gedicht wurde augestellt mit freundlicheGenehmigung von
http://www.dragonsight.net

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Waterdragons

Water Dragons

Cool salty seas wash over their realm,
deep blue waters of beauty yield to wooden ship’s helm.
From the water’s depths to the sky they gaze,
and swim it’s mirrored waves.
They dwell in the cool dark depths,
masters of all they survey.
Yet their power wanes at the surface,
when water yields up to air.
Beyond this point they hold no power,
and can only threaten and glare.
Kings and queens of their element,
the royalty of watery serpents they are.
Deep blue scales as bright as jewels,
glitter from off their backs,
as they swim across realms they rule.
Agile and graceful as their brothers of the sky,
through the clear blue ocean they fly.
In undersea castles and coral caves they dwell,
to hoard collections of treasures from ancient cultures that fell.
And rarely from the ocean waves they will rise to peak beyond the swell,
and forever in the lucky viewer’s heart, 
will the visage of the water dragon dwell.

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Drachentraum (Karin Roth)

Wieder einmal lief sie hinaus in den Wald,
ihre Seele fühlte sich einsam, verlassen und kalt.
Im Haus, hatte sie Angst, fürchtete gar um ihr Leben,
nur die Stille konnte ihr in solchen Momenten
Frieden geben.
Nun saß sie da, auf einen Baumstumpf
Morsch und sehr alt,
niemand, so wußte sie,
konnte ihr geben noch halt.
Sie weinte still und leise vor sich hin
Sah in ihrem Leben, keinerlei Sinn.
Da begann ganz sanft in ihren Gedanken,
eine Lied zu erklingen,
sie blickte langsam auf
wollte sehen woher kam dieses Singen.
Was sie erblickte ließ sie vor Angst erstarren,
sie konnte sich nicht mehr bewegen
der Blick der grünen Augen ließ sie stumm verharren.
Ein Wesen sie sah
Aus Fabeln und Legenden
nun dachte sie , so wird also mein Leben hier enden.
Vor ihr da stand ein rießiger Drache in leuchtenden Farben aus Licht,
Menschenfrau sprach er, hab keine Angst, fürchte dich nicht.
Die Stimme die in ihr erklang
war voller Liebe und erweckte Vertrauen
so begann sich langsam
ihre Angst abzubauen.
Warum bist du mir erschienen
Sprach sie nun den Drachen zögerlich an,
seine Augen begannen zu leuchten,
zogen sie in seinen Magischen Bann.
Menschenfrau, so hub der Drache in sanfter Stimme an,
ich konnte spüren wie dein Kummer begann,
ich hörte dich so oft weinen,
bemerkte dein tiefes Leid
fühlte mich zu zeigen, war es nun endlich an der Zeit.
Ich möchte dir helfen,
deine Kummer zu lindern,
niemand könnte mich jetzt noch daran hindern.
Ich komme aus den Wolken, aus einer anderen Zeit,
der Ruf deiner Trauer
hat die Dimensionen durcheilt.
So weißt du denn nicht ,
was du warst in einem früheren Leben,
warst eine von uns hast uns die Freude an Träumen gegeben.
So eilte ich her um dir zu helfen in deiner Not,
damit du nicht suchst
deinen Ausweg im Tod.
Ich bin ein Wesen
Aus Magie und Zauberei
eile jedem verzauberten Wesen
zur Hilfe herbei.
Blick in die tiefen deiner Seele sprach der Drache nun weiter,
da findest du einen Zauber
der bringt dich dann weiter.
Blick tief hinein..lass dich führen durch meinen Gesang,
wir werden dann Fliegen
über die Wolken entlang.
Er schloß die Augen,
begann seine Flügel auszubreiten
bereit, auf den Wolken schwerelos zu gleiten.
Ein Gesang ertönte, so zauberhaft rein,
da wußte die Frau
sie wollte ein Drache wieder sein.
Die Frau hörte zu
nahm die seltsame Weise in sich auf,
begann  sich zu Träumen
auf die Wolken hinauf.
Als sie öffnete die Augen da schwebte sie hoch oben über allem Leid,
und wusste nun war es wieder an der Zeit.
So flogen sie gemeinsam
ihrer alten Welt entgegen
sie wusste
auf sie wartete ein verzaubertes Leben.
Doch als sie erwachte
war sie wieder zu Haus
Das Leben ging weiter
doch sie brach daraus aus.
Sie dachte an Drachen
an verzauberte Orte
und lernte zu geben
anderen ihre eigenen Worte.
Sie ließ sich nicht mehr binden ,
setzte nun ihren Willen endlich ein,
doch im inneren
würd sie so gerne wieder
Ein Drache auf den Winden sein!

© Aquamarin

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The Sacrifice (deutsch) (Der Doktor)

The Sacrifice

Teil 1: Aufbruch

Sie öffnete ihre Augen…
In ihrem Zimmer herrschte Halbdunkel, da die Sonne noch nicht ganz aufgegangen war. Denya stand auf und ging zum Fenster, um sich nach dem Lärm zu erkundigen, der sie aufgeweckt hatte. Es schien sich um eine große Menschenmenge auf dem Platz unter dem Fenster ihres Hauses zu handeln…
Nun, es war nicht wirklich ein "Haus" – es war mehr eine Burg. Denya war die Tochter von Baron Leoric und Baronin Margareth, den Herrschern kleiner Ländereien irgendwo im Osten des Kontinents.
Als sie an ihr Fenster kam, sah sie die vermutete Menschenmenge auf dem Platz vor dem Burgtor. Es sah so aus, als würden die Soldaten ihres Vaters sich auf irgend etwas vorbereiten…
Sie zog sich an und ging hinunter zum Thronsaal (natürlich war er nicht so groß, wie die Thronsäle der Könige, aber besser als gar nichts), wo sie schon ihre Eltern entdeckte, die hektische Anweisungen an unzählige Leute erteilten – sie sahen sehr beschäftigt aus.
Ihr Vater Leoric hatte seine besten Jahre bereits hinter sich. Er war 53 Jahre alt, hatte langes schwarzes Haar und einen gleichfarbigen Bart – graue Strähnen waren im Haar des strengen, aber gutherzigen Mannes noch nicht zu erkennen.
Ihre Mutter Margareth sah nicht sehr anders aus: Sie war zwei Jahre jünger als ihr Mann und ein wenig kleiner, doch auch sie trug lange schwarze Haare und, wie ihr Mann, eine schwarze Robe – Schwarz war die Lieblingsfarbe der beiden.
Noch eine Sache, die sie beide gemeinsam hatten, waren ihre magischen Fähigkeiten. Da es im gesamten Königreich keine talentierteren Magier gab als Denyas Eltern, wurden sie oft für entsprechendes Entgelt von anderen Baronen oder gar Königen gerufen, um die verschiedensten Aufträge auszuführen, die normalerweise unmöglich gewesen wären. Dennoch, sehr häufig mussten sie ihre magischen Fähigkeiten nicht einsetzen.
Nun, ihre Eltern hatten sehr viel Zeit für sie und gaben ihr nahezu alles, was sie sich wünschte. Sie durfte frei in der Stadt umherwandern und tun und lassen, was sie wollte. Mit einer Ausnahme: Sie durfte niemals und unter keinen Umständen die Stadt verlassen.
Sicherlich war die Stadt nicht allzu klein und es gab viel zu entdecken, doch manchmal stand sie einsam auf den Stadtmauern und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen. Sie war nicht unglücklich in der Stadt, doch der Wunsch, hier hinaus zu kommen war immer da gewesen. Natürlich hatte sie darüber nachgedacht einfach wegzulaufen, doch sie verwarf den Gedanken immer wieder – sei es, weil es keinen unbewachten Ausgang aus der Stadt gab oder weil sie ihre Eltern, die immer so nett zu ihr waren, nicht betrügen wollte – sie hatte versprochen, niemals zu fliehen.
Also lebte Denya ihr Leben in der Burg für 20 lange Jahre – bis heute…
"Guten Morgen, Mutter, Vater! Sagt mal, was macht ihr hier?" fragte sie.
Ihr Vater drehte sich um und sagte mit seiner tiefen, vollen Stimme: "Guten Morgen, Schatz! Gut geschlafen?"
"Ja, danke, aber sag mir: Was soll das alles hier? Habt ihr wieder einen Auftrag bekommen?"
Er lächelte. "Ich denke, du erinnerst dich an dein Versprechen, diese Stadt niemals zu verlassen?"
"Natürlich… wieso fragst du?" fragte sie verwirrt.
"Heute werden wir dir erlauben, es zu brechen."
Sie verstand nicht. "Was meinst du?"
Ihre Eltern grinsten nur.
"Ihr meint, ich darf aus der Stadt raus? Heute? Oh, Mutter, Vater, das ist wundervoll!"
Margareth sagte: "Wir haben dich zu lange in diesem alten verstaubten Gebäude festgehalten. Es ist nun Zeit, hier raus zu kommen und die Welt zu sehen."
"Aber ihr habt immer gesagt, es wäre zu gefährlich dort draußen…"
"Oh ja, ist es auch noch! Wir werden natürlich auch mit dir kommen. Du musst dich vor absolut nichts fürchten, Denya!"
"Aber… wieso gerade jetzt? Wieso haltet ihr mich hier 20 Jahre lang fest, nur um mich dann einfach so gehen zu lassen?" fragte sie skeptisch.
"Du bist nun alt genug. Es sind zwar immer noch böse Menschen dort draußen – aber du bist nun so erfahren, dass du auf dich selbst aufpassen kannst. Außerdem wollten wir dir zu deinem 20. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk machen – und der ist ja schließlich in 6 Tagen."
Damit war alle Skepsis beseitigt.
"Oh, das ist das schönste Geschenk, das ihr mir je gemacht habt."
Mit diesen Worten umarmte sie ihre beiden Eltern und brach in Tränen aus.

Am Nachmittag gab ihr Vater noch eine Rede vor der Stadtbevölkerung, in der er den Grund ihres Aufbruchs beschrieb und ihre Rückkehr in 12 Tagen ankündigte. Er übergab die Stadt einem seiner Ratgeber für die Zeit ihrer Abwesenheit und dann brachen sie auf. Denya bekam eine Gänsehaut, als sie durch die großen Stadttore ritten – das war es, wovon sie all die Jahre geträumt hatte. Aber es ging so schnell… 20 Jahre – und nun, einfach so? Außerdem fragte sie sich, wieso ihre Eltern 20 ihrer Wachen mit sich nahmen – normalerweise reisten sie alleine. Sie fragte ihren Vater.
"Deine Sicherheit ist unser größtes Anliegen. Wir könnten es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt. Und wir können nicht immer bei dir sein – selbst Magier müssen schlafen." Er lächelte.
"Es ist nur zu deiner Sicherheit", wiederholte er.
"Aber ihr habt gesagt, ich wäre alt genug, um auf mich selbst aufzupassen!" protestierte sie.
"Wir sind immer noch besorgt um dich – und wir wollen natürlich nichts riskieren, Denya."
Obwohl es ihr etwas seltsam erschien, zuckte sie nur mit den Schultern, ritt weiter und genoss ihre neue Freiheit.

 

Teil 2: Reise

Sie reisten nun schon seit zwei Tagen auf dieser Straße, immer in Richtung der Berge. Sie schliefen immer im Wald und abseits der Straße. Denya fragte sich, warum, doch ihr Vater sagte nur, es sei zu gefährlich, direkt am Straßenrand zu rasten, da viele Räuber sich hier nachts umhertreiben würden und dass es zu teuer wäre, mit 23 Mann in einer Taverne zu übernachten. Es war zwar nicht sehr komfortabel, in einem Zelt zu schlafen, aber da dies eine völlig neue Erfahrung für Denya war, verdrängte eine Sache die andere.

Thomas hatte Wache. Die Bäume ragten hoch über ihm als dunkle Schatten auf und die Geräusche des nächtlichen Waldes umgaben ihn. Seine Wachperiode war fast vorbei – bald würde er gehen, Daniel wecken und ihm die Wache übergeben. Er war sehr müde und freute sich bereits darauf, in einem warmen Schlafsack zu liegen, so unangenehm dieser auch sein mochte.
Doch plötzlich hörte er ein Geräusch aus dem Gebüsch links von ihm – ein seltsames Grunzen. Ein Wildschwein? Oberste Priorität hatte die Sicherheit von Denya… und Wildschweine können sehr gefährlich sein. Er weckte Daniel.
"Hey, Daniel!"
"Wasislos?" murmelte Daniel noch halb im Schlaf.
"Ich glaub da ist irgendein Tier dort drüben in den Gebüschen. Vielleicht ein Wildschwein."
Schon wieder dieses Grunzen. Daniel war sofort wach.
"Nein… nein, das ist kein Wildschwein! Ich war bereits auf Wildschweinjagden, die klingen ganz anders, glaub mir."
"Nun, was könnte es dann sein?"
"Ich weiß nicht" – er pausierte – "Lass es uns rausfinden!"
Thomas war nicht sehr erfreut darüber, in den dunklen Wald zu gehen – aber er wollte nicht erleben, wie Margareth und Leoric reagieren würden, wenn ein wild gewordenes Wildschwein durch das Lager rennt und alles demoliert.
Sie entzündeten ihre Fackeln, zogen ihre Schwerter und gingen in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Nach 100 Metern kamen sie an eine Felswand, in der ein Höhleneingang zu sehen war.
"Denkst du, es kam von da drinnen?" fragte Thomas.
"Ich weiß genauso viel wie du, Daniel! Aber ich würde zu gerne wissen, was in dieser Höhle ist…", antwortete er mit einem neugierigen Unterton – und ging hinein.
"Daniel, bist du wahnsinnig? Komm zurück! Lass uns lieber gehen und die anderen wecken!" flüsterte Thomas – vergeblich.
Schon bald wurde Daniel von der Dunkelheit verschlungen und später auch das Licht seiner Fackel, während Thomas noch unschlüssig vor dem Höhleneingang stand. Einerseits hatte er zu große Angst, in die Höhle zu gehen, andererseits wollte er seinen Freund nicht alleine lassen.
Plötzlich sah er einen hellen Lichtblitz im Inneren.
"Daniel! …Oh, verdammt!!!"
Thomas schluckte seine Angst hinunter und ging in die dunkle Höhle.
Der Gang wurde immer breiter und höher, bis er schließlich 8 Meter hoch und 6 Meter breit war. Schon bald sah er auch das Licht von Daniels Fackel. Er rannte los und rief: "Daniel, was ist…"
Er brach seinen Satz abrupt ab. Daniel konnte ihn nicht mehr hören. Die Fackel lag auf dem Boden – neben den verbrannten Überresten von Daniels Körper. Thomas stand einfach nur da. Einen Moment… Zwei… Dann kniete er sich neben der Leiche nieder. Der Geruch von verbranntem Fleisch stach ihm in die Nase und er fühlte, als ob er sich bald übergeben müsste.
Was zur Hölle hatte das getan?
Nun verfluchte er sich nochmals – er hätte Hilfe holen sollen, bevor er in diese Höhle ging. Das Wesen, das Daniel so zugerichtet hatte, musste immer noch hier in der Nähe sein. Wahrscheinlich, um dasselbe mit ihm zu tun… Er stand hastig auf – nur, um etwas zu sehen, was er vorher noch nie erblickt hatte. Seine Augen weiteten sich voller Schrecken. Er konnte nicht schreien. Er konnte sich nicht bewegen – er war wie versteinert.
Es herrschte eine schreckliche Stille.
Danach das grässliche Geräusch splitternder Menschenknochen.
Und wieder Stille…

Kampfgeräusche weckten Denya. Sie lag in ihrem Zelt und hörte die Schreie der Soldaten ihres Vaters, der Pferde und von etwas anderem, etwas sehr seltsamen. Ein Geräusch wie ein lautes, wütendes Quieken. Sie stand auf, um draußen zu sehen, was los wäre – nur um von ihrem Vater zurück ins Zelt gedrängt zu werden.
"Geh rein und bleib da, das hier ist nichts für unerfahrene Jugendliche wie dich!", schrie er. Und schon war er wieder draußen und rief irgend etwas.
Also setzte sie sich hin und wartete, ein wenig verletzt durch die Worte ihres Vaters. Was hatten sie noch vor zwei Tagen gesagt? "Du bist nun alt genug, um auf dich selbst aufzupassen!"?
Plötzlich konnte sie einen grellen Lichtblitz durch die Zeltplane hindurch sehen. Danach kam wieder das Quieken – diesmal ein Laut des Schmerzes. Dann Stille. Ihre Mutter kam herein. Sie hatte Schweiß auf ihrer Stirn.
"Du kannst jetzt rauskommen – es ist nun sicher."
Als sie nach draußen ging, offenbarte sich ihr eine schreckliche Szenerie: In ihrem Lager lagen die Leichen einiger Wachen. Der süßliche Geruch des Todes hing in der Luft. Und in der Mitte des Rastplatzes lag der Körper des größten Wildschweins, das sie je gesehen hatte. Es war mindestens doppelt so groß wie die Wildschweine, die von den Jägern immer in die Stadt gebracht wurden.
Das Tier war mit Pfeilen gespickt – doch das Wildschwein war nicht durch die Pfeile gestorben, sondern durch den magischen Blitz ihrer Eltern, der seine Seite getroffen hatte.
"Oh, ihr Götter!" flüsterte sie.
In der Nähe standen ihre Eltern und sprachen mit einem der Wächter.
"Wie viele haben wir verloren?" fragte ihr Vater den Mann.
"Fünf sind tot. Und wir sind immer noch auf der Suche nach Daniel und Thomas.", antwortete der Soldat, Barlic war sein Name, erinnerte sie sich.
"Verdammt!"
"Gibt es hier viele solcher Biester?" fragte Denya.
"Ich denke nicht", sagte Barlic, "dies ist bei weitem das größte Wildschwein, das ich je gesehen habe!"
"Aber wieso sollte es herkommen und uns angreifen? Und was ist mit Daniel und Thomas?" – die beiden hatten sie oft bei ihren Ausflügen auf die Stadtmauer begleitet und waren zwei ihrer besten Freunde.
"Wir denken, dass Thomas Daniel aufweckte, dann mit ihm in den Wald ging, wo dann dieses Wildschwein… Es tut mir leid, ich weiß, sie waren eure Freunde. Wir suchen noch ihre Leichen", antwortete er traurig.
Alle waren still, als ein Ruf von der anderen Seite des Lagers kam: "Wir haben sie gefunden!"
Sofort gingen Denyas Eltern und Barlic in diese Richtung. Sie folgte ihnen. Als sie näher kam, sah sie dann die Leichen von Daniel und Thomas.
Daniels Körper war ganz verbrannt und stank fürchterlich. Ein schrecklicher Anblick. Doch Thomas‘ Leiche war viel schlimmer: Thomas war an seiner Taille in zwei Hälften gerissen worden. Eingeweide hingen aus seinem Körper – aber nicht nur seine Leiche war schlimm anzusehen… es war der Blick in seinen Augen… Reiner Schrecken und Todesangst lag in den weit aufgerissen Augen. Sie ertrug es nicht: Sie drehte sich um und erbrach auf den Boden. Ihre Mutter kam zu ihr.
"Tut mir leid für dich – es muss schrecklich sein, so früh mit dem Tod konfrontiert zu werden… und auf diesem Art und Weise…"
"Hast du den Blick in seinen Augen gesehen?" fragte Denya.
"Ja…", antwortete Margareth leise.
"Ein Wildschwein kann so etwas doch nicht machen!?"
"Ich weiß nicht…"
"Ein verdammtes Wildschwein kann nicht einfach so Leute verbrennen!" rief sie und zeigte auf Daniels verbrannte Leiche.
Auf einmal fragte ihr Vater Barlic: "Wo habt ihr sie gefunden?"
"Ähm… in einer Höhle in dieser Richtung", antwortete dieser mit einer entsprechenden Geste.
"Ich möchte sie mir ansehen… jetzt!"
Der Soldat war kurz irritiert, dann befolgte er den Befehl ihres Vaters und ging in den Wald. Leoric folgte ihm. Margareth wandte sich wieder Denya zu: "Ich werde mit ihnen gehen. Du bleibst hier, hier ist es sicher!" Versprichst du mir das?"
Zuerst wollte sie widersprechen. Dann rollte sie jedoch mit den Augen und sagte: "Ja, Mutter."
"Gut!" Damit ging Margareth in den Wald.
Es schien alles irgendwie nicht zusammen zu passen: Der verbrannte Körper von Daniel, der Blick in Thomas‘ Augen, das Riesenwildschwein… Das seltsame Verhalten ihrer Eltern nicht zu vergessen.
Irgend etwas stimmte hier nicht!

Eine Stunde später kehrten ihre Eltern zurück.
"Also, habt ihr irgend was rausgefunden?" fragte Denya neugierig.
"Die Höhle war leer", antwortete Leoric.
"Nun, was könnte dann Daniel und Thomas getötet haben?"
"Ein Mensch natürlich, wahrscheinlich irgendein Magier. Woran dachtest du denn?"
"Kein menschliches Wesen könnte einem Soldaten wie Thomas solche Angst einjagen! Geschweige denn, ihn in zwei Teile reißen!"
"Unterschätze einen Magier nicht! Wir wissen nicht, was Thomas gesehen hat – und vielleicht werden wir es auch nie wissen! Also denk nicht mehr darüber nach!" antwortete Margareth. "Wir brechen bald auf, also pack deine Sachen zusammen!"
Denya war mit den Antworten ihrer Eltern überhaupt nicht zufrieden. Warum sollte ein Magier mitten im dunkelsten Wald zwei Menschen attackieren? Und was war jetzt mit dem Wildschwein? Doch sie fragte nicht mehr, sie kannte ihre Eltern zu gut – sie würde jetzt keine Antworten mehr bekommen.

Die 13 noch übrigen Wachen waren bald damit beschäftigt, das Lager abzubauen und sich für die Weiterreise vorzubereiten. Doch es herrschte eine drückende Atmosphäre zwischen ihnen. Sie hatten einige ihrer Freunde verloren und ihre Herren wollten nun einfach weiter reisen, als ob nichts passiert wäre. Es kam ihnen sehr seltsam vor, doch Denya konnte ihre Eltern ziemlich gut verstehen – auch sie wollte so schnell wie möglich weg von diesem schrecklichen Ort.
Schließlich beerdigten sie ihre Kameraden und hielten eine Schweigeminute. Dann ging es mit ihrer Reise in die Berge, die am Horizont bereits zu sehen waren, weiter. Aber heute waren alle in einer miesen Stimmung und es wurde wenig geredet – am wenigsten über die Ereignisse der letzten Nacht.

Am vierten Tag reisten sie durch ein mittelgroßes Dorf. Einige der Leute sahen von ihrer Arbeit auf, um die Reisenden zu beobachten. Denya sah Bauern, Schmiede, Händler, junge Mädchen und Kinder, die auf den Straßen spielten – alles ging seinen gewohnten Gang. Doch eine Person stach aus der Menge heraus: Ein alter Mann mit weißem Vollbart und roter Robe. Er sah aus wie ein Magier. Und er sah sie mit einem Ausdruck im Gesicht an, den sie noch nie zuvor gesehen hatte: Sein Gesicht drückte nichts aus. Nichts! Kein Zeichen von Interesse, Hass, Liebe oder sonstigen Gefühlen. Er sah sie nur mit seinem kalten Gesichtsausdruck an. War dies der Magier, der Daniel und Thomas getötet hatte? Hatte er das Wildschwein in ihr Lager gesendet?
Auf einmal wurde ihr Pferd unruhig und bäumte sich auf. Sie versuchte, es schnell mit guten Worten zu beruhigen. Doch als sie wieder in die Richtung des alten Mannes sah, war dieser verschwunden.
"Schatz, was ist denn passiert?" fragte ihre Mutter.
"Nichts, nichts, mein Pferd wurde nur kurz unruhig. Alles in Ordnung… hast du diesen komischen alten Mann mit der Robe dort drüben gesehen?"
"Nein – alter Mann?"
"Er stand einfach nur da", sie zeigte auf den Punkt, wo der Mann eben noch gestanden hatte, "und sah mich seltsam an."
"Hm… wir verhalten uns besser vorsichtig – vielleicht war es ja nur ein verrückter alter Mann… aber man weiß ja nie."
Dann wollte sie nichts mehr sagen und schien für den Rest des Tages in Gedanken versunken.

Diese Nacht verbrachten sie in einem Gasthaus direkt an der Straße. Denyas Vater sagte, es wäre nun doch zu gefährlich, in den Wäldern zu schlafen – vielleicht war er doch besorgter über den alten Mann, als er zugab.

Und diese Nacht hatte Denya einen Traum:
Sie sah zwei Magier einen magischen Kampf austragen. Einer davon war ihr Vater Leoric. Den anderen kannte sie nicht, aber sie glaubte, ihn von irgend woher zu kennen.
Dann sah sie den alten Mann mit der roten Robe aus dem Dorf. Er sprach zu ihr ohne seine Lippen zu bewegen: Komm zu mir… Komm… Komm zu mir, Denya… Denya…
Dann sah sie einen dunklen Berg bei Nacht. Der große volle Mond stand direkt über der Bergspitze, hell scheinend. Doch plötzlich färbte er sich rot, so als ob jemand Blut über die Oberfläche des Mondes gießen würde. Und Stimmen erklangen, flüsternd: "Tod…Tod…Tod". Und als der Mond immer mehr mit Blut überzogen wurde, stieg auch die Lautstärke der Stimmen. Schließlich schien ein blutroter Mond auf den Berg und die Stimmen schrien:
"TOD"
Das Geschrei war unerträglich laut.
"TOD"
Sie wollte sich die Ohren zuhalten.
"TOD"
Sie wachte auf…
"Tod"
Es echote in ihrem Kopf.
"Tod…"
Ihr Atem ging schnell.
Ihr Herz pochte, als ob es aus der Brust springen wollte.
Ein seltsamer Traum, dachte sie.
Sie hörte ein Geräusch von draußen – ein Rascheln. Sie ging zu ihrem Fenster. Doch das Einzige, was sie sah, war der Rand des Waldes vor ihr. Aber war da nicht ein Schatten in den Büschen? Sie versuchte, genauer hinzusehen, doch eine große Müdigkeit überfiel sie auf einmal, genauso wie der Gedanke, dass es gut wäre, wieder ins Bett zu gehen. Ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen war: Nur ein Traum! Nur ein Schatten in den Wäldern! Nichts wichtiges…

Am nächsten Tag reisten sie durch offenes Gelände. Es war ein klarer, sonniger Tag und die Gemeinschaft war in guter Laune, ohne irgend welche Gedanken bei den Geschehnissen der vergangenen Tage. Sogar Denyas Eltern, die sich bis jetzt sehr still und zurückgezogen verhalten hatten, waren in scherzhafter Stimmung und sie lachten mit Denya und ihren Soldaten. Ihr Traum war schon fast vergessen. Immer noch hallte der Gedanke Nur ein Traum! Nichts wichtiges… in ihrem Gedächtnis. Deswegen, und weil sie nicht die Stimmung ihrer Eltern verderben wollte, erzählte sie keinem etwas davon. Also reisten sie weiter, mit den Bergen vor und der Trauer hinter sich.
Um die Mittagszeit reisten sie wieder auf einer Straße am Rande eines Waldes, als auf einmal etwas sehr beunruhigendes passierte:
Eine dunkle Wolke erschien direkt über ihren Köpfen – aus dem Nichts. Sie begann zu wachsen und schon bald erstreckte sich ein weiter dunkler Teppich über ihren Köpfen und grollender Donner war zu hören. Alle saßen auf ihren Pferden, den Kopf im Nacken, jeder mit einem alarmierten oder leicht verängstigten Gesichtsausdruck – besonders Denyas Eltern.
Dann setzte ein schwerer Regen ein und sie alle waren binnen Sekunden bis auf die Haut durchnässt.
"Das… das ist nicht gut!" sagte einer der Soldaten.
Ein anderer erwiderte: "Hey, das is nur’n Sturm! N‘ bisschen Regen und Donner werden uns schon nich umbringen!"
Es war bittere Ironie, dass gerade dieser Mann vom ersten Blitz getroffen wurde. Der Blitz war eine lebende Verbindung zwischen den dunklen Wolken und dem armen Pferd und seinem Reiter, welcher zuckte und schrie. Nach einigen Sekunden sanken beide, Reiter und Pferd, qualmend und tot zu Boden.
Und dann brach Panik aus…
Die Pferde drehten durch und rannten voller Panik durcheinander – die Soldaten verhielten sich nicht anders.
Sie konnte Leoric schreien hören: "ZIEHT ALLE METALLISCHEN GEGENSTÄNDE AUS UND WERFT EUCH FLACH AUF DEN BODEN!"
Ein anderer Soldat wurde vom Blitz getroffen. Die Wolke, die sicherlich nicht natürlichen Ursprungs war, schien sich ihre Opfer auszusuchen, als ob sie von irgend einer unbekannten Kraft gelenkt werden würde.
Denyas Pferd bäumte sich auf und warf sie in den Schlamm, wo sie wegen den Anweisungen ihres Vaters auch liegen blieb. Sie beobachtete das Chaos um sie herum – alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen: Sie sah einige Wachen, die versuchten, von ihren Pferden herunter zu kommen und ihre Rüstungen abzulegen – einige von ihnen waren nicht schnell genug und wurden von den mächtigen Blitzen getötet oder von ihren eigenen Pferden nieder geritten.
Plötzlich sah sie ein wild gewordenes Pferd direkt auf sich zustürmen. Sie rollte sich zur Seite, nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor einer der Hufe direkt neben ihrem Gesicht auf den Boden schlug und Schlamm aufwirbelte.
Dann stoppte der Regen.
Sie sah auf – die dunkle Wolke war weg… einfach verschwunden! Sechs Wachen hatten die magische Attacke überlebt. Die anderen waren verbrannt, nieder geritten worden oder waren geflohen. Sie sah ihre Eltern auf sie zu rennen.
"Denya, geht es dir gut?", fragte ihre Mutter mit besorgter Miene.
Aber Denya antwortete nicht. Sie starrte nur geradeaus, direkt zwischen ihre Eltern hindurch. Was sie sah verursachte aus irgend einem Grund eine unaussprechliche Furcht in ihr.
"Mutter? Vater?"
Sie drehten sich um und sahen es auch. Der alte Mann in der roten Robe stand ungefähr 50 Meter von ihnen entfernt und schaute ihnen zu.
Dann explodierte er.
Er zerplatzte zu einer großen Wolke aus roten Partikeln, die sich im Kreis zu drehen begannen, wie ein bizarrer Tornado.
Sie hörte die erstaunten und angstverzerrten Schreie der Wachen – hatte aber nur für das wundervolle Spektakel ein Auge.
Bald schon war eine Silhouette in der Wolke zu erkennen. Ein großer Schatten.
Dieser Schatten schien mehr und mehr an Konsistenz zu gewinnen, während die Wolke an Dichte verlor. Sie konnte schon einige Details in dem riesigen Schatten erkennen – und begann an sich selbst zu zweifeln.
Nein… Nein! Das… das ist unmöglich! Das ist nicht wirklich!, dachte sie – aber sie beobachtete die Transformation, die sich vor ihren Augen abspielte, weiter. Wurde sie verrückt? Sie sah kurz zu ihren Eltern hinüber – aber deren Gesichter sagten ihr, dass sie alle dasselbe sahen.
Es waren nur ein paar Sekunden – ihr kam es vor wie mehrere Stunden – bis die Verwandlung beendet und sie sich sicher war, keine Halluzinationen zu haben.
Das war real! Ein lebendiger roter Drache stand 50 Meter entfernt von der kleinen Gruppe Menschen. Er war 30 Meter lang und hatte riesige, fledermausartige Flügel, deren Spannweite mindestens ebenso lang war. Er hatte viele Stacheln auf seinem Rücken, lange Hörner auf dem Kopf, einen langen Hals, scharfe Klauen… Ja… das IST ein wirklicher Drache, dachte sie. Keine Täuschung, keine Magie, keine Illusion – Realität!
Und der Drache sah SIE an.
Das einzige, was Denya tun konnte, war, in die smaragdgrünen Augen der Kreatur zu starren. Sie wusste nicht, was sie aus diesem Blick lesen sollte. Er war nicht sehr angsteinflößend oder hasserfüllt. Er war nur in gewisser Weise faszinierend. Auf einmal breitete der Drache seine Flügel aus und begann in ihre Richtung zu fliegen.
"OH IHR GÖTTER, ER WIRD UNS ALLE TÖTEN! FLIEHT! FLIIIEEEHT!" schrie einer der Soldaten und verursachte eine weitere Panik zwischen seinen Kameraden. Die Wachen begannen in verschiedene Richtungen zu rennen. Dann kam der Drache. Er öffnete sein Maul und spie eine weiße Flamme, die den Soldaten Barlic und einen anderen Mann in Asche verwandelte.
Das war zu viel für sie. Sie drehte sich um und lief voller Panik in den Wald. Sie konnte nicht mehr sehen, wie ihre Eltern zum magischen Gegenschlag mit Feuerbällen ansetzten, was dem Drachen nichts ausmachte. Und sie konnte nicht sehen, wie der Drache ihr interessiert zusah, als sie in den Wald floh.
Sie rannte, wie nie zuvor in ihrem Leben. Zweige peitschten ihr ins Gesicht und hinterließen blutige Schnitte – sie beachtete den Schmerz nicht und rannte weiter. Weg von dem Tod, weg von dem Feuer. Schließlich fand sie sich auf einer Lichtung im Wald wieder. Sie war völlig außer Atem, legte die Hände auf die Knie und atmete tief durch. Doch irgend etwas war falsch… sie hörte nichts – keine Tiere, keine Vögel…nichts! Nur der Wind, der in den Bäumen raschelte. Doch… da war kein Wind. Die Bäume bewegten sich nicht.
Denya war wie versteinert, als der gigantische Schatten über ihr auftauchte.
Das Letzte, woran sie sich erinnerte, bevor sie ihr Bewusstsein verlor, war, wie sie von zwei riesigen Klauen durch die Luft getragen wurde…

 

Teil 3: Prophezeiung

Ein roter Mond…
Der Gestank des Todes…
Das Feuer…
Die grünen Augen…
Große, grüne Augen…
Sie lag auf hartem aber ebenem Felsen. Zunächst war sie praktisch blind. Dann gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie lag in einer Höhle, starrte an die Wand vor ihr und versuchte, sich zu erinnern, was passiert war – und wieso sie hier lag. War alles nur ein böser Traum gewesen?
Sie hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich um. Da lag der große rote Drache, den Eingang der Höhle blockierend und sie beobachtend. Sofort überschwemmten sie die Erinnerungen. Sie stand schnell auf und ging langsam rückwärts, bis sie mit dem Rücken an die Höhlenwand stieß. Der Drache beobachtete sie einfach nur. Dann hörte sie sich selbst denken:
Habe keine Angst!
Aber sie hatte Angst! Warum dachte sie so etwas?
Ich werde dir nichts tun.
Warum dachte sie solch seltsame Dinge? War sie nun vollkommen durchgedreht? Doch da kam ihr eine Idee:
"Sprichst… sprecht ihr mit mir?", fragte sie den Drachen und kam sich ein wenig lächerlich dabei vor.
Sie dachte…
Nein…der Drache sagte: Ja
"Ihr sprecht zu mir… durch meine Gedanken?"
Ich habe keine Stimmbänder so wie deine Spezies, also muss ich mich auf andere Weise für dich verständlich machen, Denya.
Es kam ihr vor, als würde sie mit sich selbst reden. Doch dann erinnerte sie sich an ihre Situation.
"Woher wisst ihr meinen Namen? Warum habt ihr mich hierher gebracht? Wieso habt ihr uns angegriffen?", fragte sie ärgerlich.
Deine Rasse stellt immer so viele Fragen auf einmal…, dachte sie ein wenig amüsiert – das war verrückt!
Nun, ich weiß viel über dich, Denya, und ich habe dich hergebracht, weil ich dich beschützen will – ich musste die anderen Menschen dafür leider töten.
"Aber ich war die ganze Zeit über in Sicherheit – bis ihr mit euren magischen Tricks aufgetaucht seid! Ihr wart die einzige Gefahr auf meiner Reise!"
Es wurde immer verrückter: Sie stand vor einem echten Drache, der sie jederzeit auf 1001 verschiedenen Wegen umbringen konnte – und sie war drauf und dran, ihn zu beschimpfen und so sehr wütend zu machen. Aber sie hatte seltsamerweise keine Angst – und nun war es sowieso zu spät, um damit aufzuhören. Doch zu ihrem Erstaunen wurde der Drache nicht wütend, sondern…lächelte! Nun, das Zeigen seiner großen scharfen Zähne schien ein Lächeln zu sein – obwohl es wahrscheinlich selbst im Herzen des mutigsten Kriegers eine Panik verursacht hätte.
Du bist wütend – ich verstehe das, Denya. Aber du musst mir glauben!
"Wieso sollte ich euch glauben, Drache? Ihr habt mich entführt, mich von meinen Eltern getrennt und ihr haltet mich in einer dunklen Höhle gefangen!"
Zu allererst: Du bist nicht gefangen. Wenn du gehen willst: Dort ist der Ausgang aus meiner Höhle.
Er zeigte mit einer seiner Klauen auf den Höhleneingang, durch den ein wenig Tageslicht einströmte.
Doch bevor du gehst, solltest du noch etwas über deine Eltern erfahren.
Zuerst war sie nur erstaunt: Der Drache entführte sie, nur um sie kurze Zeit später wieder laufen zu lassen?
"Ihr würdet mich gehen lassen? Einfach so?"
Der Drache nickte.
Sie dachte nach.
"Was sollte ich über meine Eltern wissen?"
Leoric und Margareth sind nicht deine Eltern.
Sie sagte zunächst nichts.
Das ist nicht wahr… nein, das ist nicht wahr! Der Drache lügt… ja, es muss eine Lüge sein…, dachte sie. Aber sie war nicht ganz so überzeugt davon, wie sie hätte sein sollen…
VERDAMMT, DENYA, DAS KANN EINFACH NICHT WAHR SEIN!, scholt sie sich selbst – wie konnte sie sich durch so eine billige Lüge in Zweifel bringen lassen?
Nachdem sie eine Zeit lang still mit sich selbst gerungen hatte, fragte sie dann trotzdem: "Könnt ihr diese Aussage beweisen, Drache?"
Ich denke schon… doch dazu musst du mir vertrauen!
"Ich frage euch noch mal, Drache: Wieso sollte ich euch trauen, nach all dem, was passiert ist?"
Nun… ich habe dich nicht getötet…
Das war ein guter Grund… Wenn er sie töten wollte, warum sollte er solche Spiele spielen?
"Und wie wollt ihr es beweisen?", fragte sie tonlos.
Ich kenne einen magischen Spruch, der dir bereits vergessene Erinnerungen zurück bringen kann.
"Aha… aber sagt mir: Wie soll das beweisen, dass meine Eltern nicht meine Eltern sind?", fragte sie ärgerlich.
Ich kann dir dabei helfen, die Erinnerung an deine wirklichen Eltern und wie sie von Leoric und Margareth umgebracht wurden, zu suchen.
"Meine… sie töteten meine "richtigen" Eltern? Das ist absurd!", sie lachte – doch es klang nicht sehr überzeugend.
Tu es oder lass es – es ist deine Entscheidung… doch ich verspreche, dass ich dir nichts tun werde.
Sie dachte drüber nach… was könnte er schon mit ihr machen? Was würde passieren? Es würde schon nicht von Nachteil sein…
"Nun gut – zeigt mir, was ihr mir zu zeigen habt. Obwohl ich bezweifle, dass ihr die Wahrheit sprecht."
Ich kann dir nur zeigen, was du schon weißt, was jedoch tief in deinem Gedächtnis vergraben liegt. Leg dich hin!
Sie zögerte einen Moment – dann tat sie, wie der Drache gesagt hatte und legte sich auf den harten Boden. Der Drache bewegte eine seiner Krallen in ihre Richtung. Plötzlich überkam sie eine Panik. Ihr Herzschlag und ihr Atem wurden schneller. Sie dachte: Er wird mich töten, oh ihr Götter, er wird mich in tausend Stücke zerfetzen…
Ich muss deinen Kopf berühren, um den Spruch ausführen zu können. Hab keine Angst!
Und sie beruhigte sich wirklich. War das eine Art von Magie?
Nun entspanne dich und schließe deine Augen, Denya!
Da sie sich nun aus irgendeinem Grund wieder beruhigt hatte, war es kein Problem für sie, sich zu entspannen. Und als sie ihre Augen schloss, beachtete sie die Klaue des Drachen, die ihr Gesicht sanft berührte, überhaupt nicht mehr.

Sie fand sich selbst in einer Art Korb liegen. Es schien wie eine Erinnerung aus ihrer frühen Kindheit… Sie konnte sich nicht bewegen und nicht sprechen – nur der Szene, die sich vor ihr abspielte, zusehen: Sie sah einen großen, schlanken Mann in einer weißen Robe, der vor ihrem Korb stand. Er sah sie nicht an, sondern schien sich auf einen Punkt außerhalb ihrer Sichtweite zu konzentrieren. In ihren Augenwinkeln sah sie eine Frau, die ihren Korb hielt und ihr beruhigende Worte ins Ohr flüsterte. Dann sah sie einen anderen Mann in ihrem Sichtfeld erscheinen – es war ihr Vater, Leoric. Er sagte etwas:
Du Narr, du hast keine Chance gegen meine arkanen Kräfte! Gib mir das Kind jetzt gleich und vielleicht werde ich dein wertloses Leben und das deiner Frau verschonen.
Der andere Mann antwortete:
Nein! Du wirst mich schon umbringen müssen, um Denya in deine dreckigen Pranken zu bekommen, Bastard!
Denya konnte sich nicht helfen, sie KANNTE diese Stimme von irgendwoher. Leoric sprach wieder:
Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu töten, Narr!
Die beiden Männer begannen sich zu umkreisen. Dann sah sie das Gesicht des fremden Mannes. Es war der gleiche Mann wie in ihrem Traum gestern Nacht – und die gleiche Szene. Und wieder erschien er ihr seltsam vertraut. Mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck starrte er in die Augen seines Feindes. Leoric auf der anderen Seite lächelte böse und schien von dem Verhalten seines Opfers amüsiert.
Dies war nicht ihr Vater, wie sie ihn kannte…
Aber der andere…
Er sah kurz in ihre Richtung, lächelte entschlossen – und dann überwältigte Denya die Erkenntnis, wer ihr wirklicher Vater war… in diesem Blick lagen Gefühle für sie – ehrliche Gefühle… die Gefühle eines Vaters. Und nun schleuderte er einen Feuerball in Leorics Richtung, fest entschlossen, seine kleine Tochter zu verteidigen. Leoric wich blitzschnell aus und begann nun seinerseits, ihren Vater mit Zaubersprüchen zu bombardieren. Doch Denya konnte weder dem magischen Kampf, noch den Schreien ihrer Mutter Aufmerksamkeit schenken. Sie war in Trance, nicht in der Lage, klar zu denken. Ihr Kopf war leer – so unglaublich leer.
20 Jahre Betrug…?
Was ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zog, war Leoric, wie er zu Boden sank.
Gibst du auf?, fragte ihr Vater.
Lass mich drüber nachdenken…, antwortete Leoric mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen.
Denya wollte ihren Vater warnen, doch sie konnte nichts tun. Einen Moment später wurde er von einem Blitz in den Rücken getroffen, welcher ihn sich auf dem Boden vor Schmerzen winden ließ. Margareth erschien von links.
Hm… nein!, sagte Leoric sarkastisch und stand auf.
Dann zog er einen Dolch, ging zu ihrem Vater und zog seinen Kopf bei den Haaren zurück. Ohne ein Wort zu sagen, schnitt er ihrem Vater die Kehle durch. Ihr Vater röchelte und ein Schwall warmen, roten Blutes ergoss sich auf die Erde. Er sank zu Boden, wo er starb – ertrunken an seinem eigenen Blut.
Denya wollte schreien, sie wollte ihre Augen schließen, sie wollte diesen Alptraum anhalten – doch sie war immer noch machtlos. Dann sah sie ihre Mutter, wie sie sich vor dem Korb aufstellte. Denya wusste, was nun kommen würde, doch alles, was sie tun konnte, war Oh nein! Nein, bitte, nicht! zu denken. Doch ihre Mutter wurde von Leoric hart zur Seite gestoßen. Sie war nun für Denya außer Sicht, doch sie konnte ihren "Vater" sehen, wie er sich neben dem Korb hinkniete. Seine Hände begannen zu glühen und er senkte sie beide mit einem Blick sadistischer Erwartung nach unten. Dann hörte sie die Schreie ihrer Mutter. Die Schreie waren nicht mehr menschlich, als Leoric sie zu Tode folterte. Denya dankte den Göttern, dass sie diese schreckliche Szene nicht mit ansehen musste. Dann kam Margareth wieder in ihr Sichtfeld. Sie beugte sich über ihren Korb und lächelte.
Hallo Denya, meine kleine Tochter!

Sie war wieder in der Drachenhöhle. Doch sie war immer noch wie versteinert. Aber sie wollte sich nicht bewegen, nicht sprechen, nicht schreien. Der Drache sah ihr zu, als eine Träne ihr Gesicht herab lief und auf dem Boden des harten Felsens der Höhle zerplatzte.
Ich weiß, das muss hart für dich sein. So früh mit Tod und Gewalt konfrontiert zu werden… es tut mir leid.
Margareth hatte vor ein paar Tagen fast dasselbe zu ihr gesagt. Nein… er wusste nicht, wie hart es für sie war… er konnte den inneren Schmerz, den sie fühlte, nicht nachempfinden.
Dein Vater war ein guter Mann. Ich habe ihn schon vor deiner Geburt gekannt.
Sie sah auf.
Er rettete mein Leben, als deine Mutter gerade schwanger war. Ich hatte schlimme Verletzungen, als dein Vater mich in den Wäldern fand. Er pflegte mich eine Woche lang, bis ich wieder geheilt war. Ich war ihm natürlich dankbar und wollte mich bei ihm revangieren. Doch das Einzige, was er von mir haben wollte, war ein Versprechen. Ich musste ihm versprechen, sein Kind nach dessen Geburt zu beschützen – dich!
Sie sah ihn ungläubig an.
"Und wo wart ihr dann die 20 Jahre meines Lebens? Wo wart ihr, als meine Eltern starben?", Tränen füllten wieder ihre Augen.
Ich kam zu spät…
Sie schrie: "Aber ihr gabt das Versprechen, mich zu beschützen! Warum seid ihr nicht bei meinen Eltern geblieben? Warum habt ihr sie alleine gelassen?"
Mit Menschen zusammen leben. Das ist keine Leben für einen Drachen!, diesmal waren wütende Emotionen in seinen Gedanken.
Und ich habe geschworen, dich zu beschützen, nicht sie. Du warst die letzten 20 Jahre in Sicherheit. Doch jetzt nicht mehr – also habe ich dich vor Leoric und Margareth gerettet.
"Sie waren beide immer freundlich zu mir… ich kann das nicht glauben! Wieso sollten sie mich wie ihr eigenes Kind behandeln? Und warum muss ich gerade jetzt vor den beiden "gerettet" werden?"
Das ist noch eine Sache, die du über dich wissen musst… Ich bin sicher, dass deine Eltern dir nie über die "Prophezeiung" erzählt haben!?
Noch mehr schreckliche Dinge, die ich erfahren muss…, dachte sie.
"Nein, haben sie nie…"
Lass mich erzählen:
Vor 30 Jahren hatte jede Kreatur mit magischen Fähigkeiten auf diesem Planeten, seien es Magier, Zwerge, Elfen oder auch Drachen, den gleichen Traum: Einer der alten Götter sprach zu uns. Er sagte, dass da ein Kind geboren werden würde. Ein Kind, das jedem die Gabe der Unsterblichkeit geben würde, wenn er es in der Nacht zu dessen 20. Geburtstag auf dem alten Druidenberg opfern würde. Und wenn es geboren wird, würde jeder wissen, wo er das Kind finden könnte. Und wirklich – 10 Jahre später fühlten alle eine extrem starke magische Präsenz, die alle Magier in ihre Richtung zog.

"Ich bin dieses Kind…" – es war keine Frage.
Der Drache lächelte ein trauriges Lächeln.
Ja…
Ich weiß nicht, warum die Götter das taten. Ich würde sagen, es ist eines ihrer grausamen Spiele mit dieser Welt. Vielleicht dachten sie, es wäre spaßig, zu sehen, wie sich Menschen, Zwerge, Elfen und Drachen gegenseitig abschlachten, nur um ein Kind in die Finger zu bekommen und es später zu opfern… Doch sie rechneten nicht mit der Macht von Leoric und Margareth. Die beiden belegten dich mit einem Spruch, der diese attraktive Kraft blockierte. Und der magische Kontakt zu dir wurde von allen verloren. Doch die Götter reagierten nicht, – niemand kennt die Wege, die sie gehen – also bliebst du 20 Jahre lang unentdeckt. Ich wusste, wo du zu finden warst, doch selbst ich kann gegen eine ganze Stadt voll Soldaten und Magiern nichts ausrichten. Darum musste ich bis jetzt warten.

Irgendwie wusste Denya, dass der Drache die Wahrheit sagte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Kreatur log. Und die Geschichte passte auch perfekt zu ihrem Traum von letzter Nacht…
Sie wusste, dass ihr Leben sich durch die Dinge, die sie gerade gesehen und gehört hatte, komplett verändern würde, doch es hörte sich an wie kompletter Nonsens: Ihr Vater, der ihren Vater umbrachte… ein Drache, der sie vor ihrem eigenen Vater beschützte… eine Prophezeiung, die ihren Vater veranlasste, sie zu ermorden… Doch es war gar nicht ihr Vater!? Sie war sich immer noch nicht sicher. Sie erinnerte sich an Leoric mit seinem bösen Grinsen… Dann an den anderen Mann mit seinem milden Blick… Und wieder an Leoric, wie er seine Kehle durchschnitt…
Wenn meine Eltern wirklich so grausam sind, waren sie die letzten 20 Jahre über verdammt gute Schauspieler…, dachte sie.
Sie war ausgelaugt und erschöpft – physisch und emotional.
So viel war passiert…
In Gedanken versunken lag sie so auf dem Boden der Höhle – und schlief erschöpft ein…

Als sie aufwachte, sah sie den Drachen ein paar Schritt neben sich schlafen. Es schien später Nachmittag zu sein, denn der Himmel außerhalb der Höhle färbte sich langsam rot. Sie ging zum Eingang, um sich die Landschaft anzusehen. Die Höhle lag im Inneren von einem der Berge. Der Fels vor ihr fiel nahezu senkrecht ab. Keine Chance für ein Wesen ohne Flügel, hier hoch zu kommen.
Netter Ausblick, hm?, dachte sie sich… und brauchte einige Sekunden, um zu bemerken, dass sie das gar nicht denken wollte. Sie drehte sich um.
Die smaragdgrünen Augen beobachteten sie.
"Ja, es ist sehr schön…" Den Ausblick hatte sie gar nicht so sehr beachtet…
Stille.
"Ich habe über alles, was ihr mir erzählt habt, nachgedacht. Wieso habt ihr alle Männer meines… von Leoric getötet? Warum habt ihr mich nicht einfach bei Nacht geholt oder als ich alleine war?"
Ich wollte nichts riskieren. Du warst nie richtig alleine, immer waren Soldaten um dich herum. Und wäre mein Versuch fehlgeschlagen, wäre es noch schwieriger geworden, dich zu retten – ich musste mich so spät offenbaren, wie möglich.
Sie dachte noch einmal drüber nach – musste sie wirklich vor ihren "Eltern" gerettet werden? Wollten diese sie wirklich töten?
Laut sagte sie: "Unsterblichkeit… nur indem man das Leben einer anderen Person nimmt… es klingt noch immer unglaublich. Wieso muss gerade ich diese Person sein?"
Die Götter haben dich ausgewählt. Ich kann es aus dieser Nähe sogar durch den mächtigen Spruch deiner Eltern hindurch spüren.
"Und wieso seid ihr so sicher, dass diese Unsterblichkeitsgeschichte wahr ist? Warum sind sich Leoric und Margareth so sicher?"
Du verstehst nicht, Mensch! Leoric und Margareth hatten diesen Traum! Ich hatte vor dreißig Jahren diesen Traum! Andere Drachen hatten ihn auch! Selbst dein richtiger Vater… Denkst du immer noch, das ist alles Zufall?
Wütende Emotionen trafen ihre Gedanken und beeinflussten ihre Gefühle.
"Nennt mich nicht "Mensch"! Ihr wisst, dass ich einen Namen habe. Wo wir gerade dabei sind, wie ist eigentlich euer Name?"
Grmpf… nenn mich T’Sana!
"T’Sana… das ist ein seltsamer Name…"
Nenn mich Drache, nenn mich T’Sana – es macht keinen Unterschied!
Sie war wieder still.
Dann sagte sie: "Es tut mir leid. Ich bin immer noch verwirrt von allem… Was würdet ihr sagen, wenn eine Kreatur, die 100mal größer als ihr ist, euch erzählt, dass eure Eltern nicht eure Eltern sind und dass die gesamte Welt euch jagt, nur weil ihr ein wenig Unsterblichkeit mit euch herum tragt!"
Auf einmal kam etwas, wie Fröhlichkeit in ihre Gedanken. Und dann begann der Drache – zu lachen! Es klang zwar mehr wie ein befremdliches Grunzen, doch in ihrem Kopf ertönte trotz ihrer Wut ihr eigenes, helles, klares Lachen – es schien, als würde sie für den Drachen emotional lachen, während er nur die passenden drakonischen Gesten und Töne machte.
"Wieso lacht ihr? Was ist so lustig daran?"
Es ist nur niedlich, dich hier vor mir zu sehen, immer noch mit Angst im Herzen, aber bereits streitend, als wären wir ein altes Ehepaar.
Du siehst gut aus in Rot!, fügte er dann mit einem Grinsen hinzu.
Sie drehte sich wütend um. Der Drache fuhr mit dem Lachen fort und seine Emotionen bekämpften die ihren. T’Sana gewann den Kampf und Denya begann zuerst wider Willen, aber dann ehrlich und herzlich mit ihm zu lachen.
Das ging eine Minute so – bis Denya komplett außer Puste war und sie ein lautes Rumpeln in ihrem Körper vernahm.
"Sagt mal, habt ihr irgend was zu Essen in eurer Höhle?"
Der Drache wurde sofort ernst.
Nein, habe ich nicht. Und ich werde auch nicht jagen gehen. Jemand könnte mir folgen.
"Und was ist mit Wasser? Ihr müsst wissen, dass ich ohne Wasser nicht lange überleben kann…"
Sehr witzig! Tiefer in der Höhle ist eine Quelle, da kannst du dich waschen und etwas trinken.
Sie sah tiefer in die Höhle hinein – oder sie versuchte es zumindest. Denn da war nur ein großes, schwarzes Loch in der Wand.
"Ich kann überhaupt nichts sehen!"
T’Sana grummelte.
Menschen… Nimm das hier!
Ein gelber Ball erschien auf einer seiner Klauen. Er schien wie eine Fackel. Sie nahm ihn – obwohl er wie eine Flamme brannte, war er kalt wie ein Stein.
"Wow!" war alles, was sie heraus brachte.
Dann ging sie tiefer in die Höhle, die sie nun einigermaßen gut ausleuchten konnte, hinein.
Je tiefer sie eindrang, desto wärmer wurde es. Dann fand sie einen kleinen See. Sie legte das Licht auf den Boden und tunkte ihre Zehenspitzen in das Wasser – es war angenehm warm. Zuerst trank sie ein wenig, – trotz seiner warmen Temperatur schmeckte es frisch und sauber – dann zog sie sich aus, ließ sich in den kleinen See gleiten und genoss die Wärme. Als sie wieder aus dem Wasser kam, merkte sie, dass sie nichts zum Abtrocknen besaß. Also würde sie warten müssen. Sie kniete sich hin und sah sich ihr Spiegelbild auf der ruhigen Wasseroberfläche an. Ihr Gesicht war völlig zerkratzt. Denya konnte sich nicht erinnern, jemals so ausgesehen zu haben. Es war verrückt… alles war verrückt.
Eure Körper sind…so zerbrechlich…
Diesmal dauerte es nicht lange, bis sie bemerkte, dass es T’Sana war, der sprach. Sie drehte sich um und versuchte, bestimmte Teile ihres Körpers zu bedecken, als sie den Drachen im Eingang der unterirdischen Höhle sah.
Denkst du, ich finde deinen nackten Körper attraktiv? Ich bin kein Mensch! Außerdem bin ich genauso "nackt" wie du. Und bedecke ich meine Genitalien, wenn ich einen anderen Drachen sehe? Oder einen Menschen? Die Natur hat uns beide so erschaffen, wie wir hier stehen. Aber ihr Menschen müsst immer diese Kleidung tragen, um das zu verbergen, was ihr seid: Tiere! Tiere wie Pferde. Tiere wie Schweine. Tiere wie Elfen oder Zwerge. Tiere wie Drachen…
Sie war verwirrt: "Was… was habe ich denn getan?"
Ein Seufzen ging durch ihren Kopf.
Nichts… es ist nur so, dass ich euch Menschen wohl nie verstehen werde…
"Ihr mögt Menschen nicht besonders, oder?"
Du hast Recht…
"Aber warum? Was ist so schlecht an Menschen?"
Haben Leoric und Margareth dir je etwas über Drachen erzählt?
"Ja, natürlich!"
Dann haben sie dir sicherlich von Drachen erzählt, die schreckliche und brutale Wesen sind, die es mögen, Menschen und Tiere nur zum Spaß zu jagen und zu töten?
"Nun… ja, sowas in der Richtung…"
Und siehst du so einen Drachen vor dir?
"Nun… nein!"
Und das ist der Punkt! Zuerst jagten sie uns, weil wir "ihre" Rinder fraßen. Als ob sie ihnen gehören würden! Die Menschen, die Drachen bekämpft und diese Kämpfe überlebt hatten, verbreiteten Geschichten über die "schrecklichen Bestien" und veranlassten damit noch mehr Menschen, die Welt von dieser "Krankheit", wie sie es nannten, zu befreien. Die Geschichten wurden immer fantastischer: Die Sache, dass Drachen große Schätze hüten… kompletter Schwachsinn! Doch er ließ Tausende von Menschen ausziehen, um Drachen zu töten – alle nur auf der Suche nach Ruhm und Schätzen, die nicht existierten. Die Menschen glaubten alles, was man ihnen erzählte: Dass Drachen nur Jungfrauen fressen würden und dass sie Männer und Kinder als Sklaven hielten. Sie rotteten beinahe unsere gesamte Rasse aus. Nur eine Handvoll von uns sind übrig… Und alles nur wegen ein paar falschen Gerüchten und Geschichten…
Zunächst war er so wütend, dass sie sich instinktiv duckte, doch als er fortfuhr wurde seine Stimme in ihrem Kopf immer trauriger – so traurig, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten.
"Würdet ihr mich auf dem Berg opfern, wenn ihr könntet?", fragte sie dann.
Der Drache sah sie eine Weile mit seinen tief grünen Augen an.
Ich weiß nicht… doch ich gab ein Versprechen. Und Drachen halten ihre Versprechen – sogar gegenüber Menschen. Ich würde mein Leben geben, um dich vor dem Tod zu retten.
"T’Sana?"
Ja?
"Wenn das hier vorbei ist, werde ich allen Menschen die Wahrheit erzählen. Ich werde ihnen sagen, wie ihr Drachen wirklich seid! Ich werde sie bitten, euch nicht mehr zu jagen. Das verspreche ich!"
T’Sana lächelte.
Das ist zwar nett von dir, aber meine Erfahrung lehrt mich, dass Menschen ihre Versprechen eher selten halten.
"Ich werde mein Versprechen halten!"
Wir werden sehen…
Das magische Licht T’Sanas begann zu flackern.
Ich denke, wir gehen besser wieder nach oben. Dort ist besseres Licht für dich. Und ein schöner Sonnenuntergang.
Denya zog sich wieder an und zusammen gingen sie nach oben, die junge Frau und der alte Drache. Doch als sie die obere Höhle, die bereits von dem abendlichen Himmel in tiefes Rot getaucht war, erreichten, blieben sie beide abrupt stehen. T’Sana knurrte.
"Hallo, Schatz!"
Leoric und Margareth standen im Eingang der Höhle.
Denya stand da wie angewurzelt.
"Wie… wie seid ihr hier hoch gekommen?", fragte Denya.
"Nicht nur Drachen können sich in andere Lebewesen verwandeln", war ihre Antwort, wobei sie einen Blick auf die gigantische Kreatur warf. Denya wunderte sich, wieso T’Sana nichts erwiderte.
"Was wollt ihr?"
Margareth lachte seltsam: "Oh, Denya, bist du nicht froh, uns zu sehen? Wir haben dich den ganzen Tag lang gesucht! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Diese Kreatur hätte dich töten können!"
"Hat er aber nicht! Und nebenbei zeigte er mir, wer ihr wirklich seid, Mörder!"
Jetzt zeigte sich ein wirklich besorgter Ausdruck auf dem Gesicht von Margareth. Kann das gespielt sein?, fragte sich Denya, es wirkt so echt!
"Was meinst du, Schatz? Warum bezeichnest du deine Mutter als Mörderin?"
"Du bist nicht meine Mutter!"
Sie schrie fast.
Doch jetzt sah sie richtig verzweifelt aus und flüsterte fast: "Oh, Denya, Liebling! Was…was ist mit dir los? Was hat diese Kreatur mit dir angestellt?"
"Sie zeigte mir, wer meine echten Eltern getötet hat! Ihr verdammten Bastarde, ich habe euch GELIEBT!"
Ihr Gesichtsausdruck ist so echt…
"Merkst du denn nicht? Er zeigte dir eine Illusion! Etwas, das nie passiert ist…"
Es schien, als würde ihre Mutter gleich weinen.
"Nein, hat er nicht. Ich weiß es!"
Doch sie war sich nicht mehr so sicher.
"T’Sana hat mir über euch und das Opfer erzählt! Ihr habt mich 20 Jahre lang aufgezogen… nur um mich jetzt umzubringen?"
"Oh, Denya, bitte sag mir, dass du das nicht ernst gemeint hast! Bitte sag mir, dass du das nicht so gemeint hast! Nie, niemals würden wir dir ein Leid zufügen! Niemals, Denya… Und das weißt du!"
Denya war nun völlig verwirrt von der Situation. Jetzt konnte sie nicht mehr glauben, dass ihre Eltern sie betrogen, doch es waren immer noch Bilder von ihrer ein paar Stunden zurückliegenden Vision in ihrem Kopf. Sie stand nun genau zwischen T’Sana und Margareth. Ihre Gedanken schienen sich selbst zu bekriegen: In diesem Moment sah sie ihre Leoric und Margareth und was sie für sie getan hatten, dann kamen Bilder von ihnen, wie sie ihren Vater umbrachten. Sie fühlte sich in eine Richtung gezogen, dann wieder in die andere… als ob T’Sana und ihre Eltern einen mentalen Kampf in ihrem Kopf austragen würden…
Ihre Mutter sah sie besorgt an, während sie unentschieden zwischen T’Sana und Margareth hin und her sah.
So lange, bis Margareth auf einmal lächelte und ihre Hände ausstreckte – es war dasselbe Lächeln, das sie ihr vor 20 Jahren gegeben hatten, bei ihrem allerersten Treffen…
Plötzlich war ihr Kopf frei.
Sie machte einen Schritt in die Richtung des Drachen. Dann noch einen.
Das Lächeln auf dem Gesicht ihrer Mutter erstarb abrupt.
"Falsche Entscheidung, Liebling!"
Nach diesen Worten zauberte ihr Vater, der die ganze Zeit so ruhig gewesen war wie T’Sana, einen mächtigen Blitz auf den Drachen, welcher voller Schmerz aufschrie. Ihre Mutter beschoss ihn ebenfalls mit Blitzen, so dass er bald völlig in ein Netz aus zuckenden Blitzen eingehüllt war. Dann stoppte er mit dem Schreien und fiel in sich zusammen, wobei der Boden ein wenig zitterte.
Sie flüsterte: "Nein!"
War sie denn dazu verdammt, allen Wesen, die sie mochte, den Tod zu bringen? Sie drehte sich, mit Tränen in den Augen, zu ihren Eltern um und schrie: "IHR MIESEN SCHWEINE!!!"
"Schschsch, Denya! Du möchtest doch morgen keine schlechte Laune haben. Es ist schließlich dein Geburtstag. Schlaf jetzt!", sagte ihre Mutter mit ihrem typischen kalten Lächeln. Dann berührte sie Denyas Augen mit ihren Fingern, die darauf von seliger Dunkelheit überfallen wurde…

 

Teil 4: Opfer

Es war Nacht und der volle Mond schien über ihr.
Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte – und sie konnte sich nicht bewegen. Denya war auf einer Art Altar festgebunden. Zu ihrer Linken schien eine Klippe zu sein, da der Boden dort einfach aufhörte. Rechts von ihr standen ein paar alte Bäume auf harter, steiniger Erde. Zwischen ihnen brannte ein Feuer. Sie konnte ihre Eltern hören.
"Und du bist sicher, dass der Spruch funktioniert?" das war Margareth.
"Ja – die Energie wird sich spalten und in uns beide fließen. Sei ohne Sorge, es wird klappen, ich bin mir da sehr sicher… oh, schau nur, unser Mädchen ist aufgewacht!"
Mit diesen Worten erschien Leoric in ihrem Sichtfeld. Sein Gesicht war so ernst wie immer.
"Hast du gut geschlafen, Schatz?"
Sie drehte ihren Kopf von ihm weg.
Er seufzte: "Denya, sag mir eins: Würdest du an meiner Position etwa nicht das Gleiche tun? Stell dir mal vor: Du könntest tun und lassen, was du willst! Du hättest Macht – endlose Macht! Und du müsstest nie mehr irgend jemanden fürchten… oder irgend etwas."
"Aber ich würde niemanden töten, den ich 20 Jahre lang geliebt habe!"
"Oh, Denya, du bist ja so naiv. Lass mich dir eins sagen: Wir haben dich niemals geliebt! Nie!"
Sie drehte sich wieder zu ihm um: "Das ist nicht wahr! Ich weiß, dass ihr mich geliebt habt! Ich konnte es fühlen, ich konnte es zwanzig Jahre lang fühlen! Ihr könnt nicht sagen, dass ihr mich nicht geliebt habt! Nein, das könnt ihr nicht…"
Er lachte laut auf: "Oh, Mann! Margareths telepatische Kräfte sind doch besser, als ich gedacht habe. Du musst wissen, sie hat dich die ganze Zeit über manipuliert. Sie gab dir mental ein, nie die Burg zu verlassen – also bist du auch nicht geflohen. Sie gab deinem Unterbewusstsein das Gefühl, wir würden dich lieben – also hast du das auch 20 Jahre lang gedacht. Sie hat dich manchmal Sachen machen lassen, die du überhaupt nicht wolltest – und ohne, dass du es je erfahren hättest!"
"Aber… ich… ich wollte die Burg nicht verlassen, weil… weil… ich dachte ihr würdet…", sie brach in Tränen aus. Sie war nicht mehr in der Lage zu sprechen. Es war ein Schock: 20 Jahre – ein Spiel, ein Drama, ein Theaterstück von zwanzig Jahren Länge. Und sie war die Hauptfigur gewesen.
Leoric fuhr fort: "Du musst wissen, als ich von der Prophezeiung träumte, konnte ich es natürlich nicht glauben. Aber als ich mit Margareth und einigen anderen Menschen sprach, die allesamt genau den selben Traum gehabt hatten, wurde es immer und immer wahrscheinlicher, dass du geboren werden würdest und die Prophezeiung wahr ist. Und dann, eines Nachts, spürten wir die ungeheure Energie – die reine magische Energie, die von dir ausging. Wir wurden nahezu magnetisch in deine Richtung gezogen.
Der einzige Moment in meinem Leben, an dem ich dich liebte, war, als wir dich in deinem Korb fanden und ich die Bestätigung erhielt, dass es dich gibt…"
"Nachdem ihr meine Eltern getötet habt, Mörder!"
Er runzelte die Stirn.
"Ich kannte deine Eltern nicht, aber ich kann offen und ehrlich sprechen, wenn ich sage…"
Er brach seinen Satz abrupt ab. Seine Augen weiteten sich. Er stöhnte… und brach dann tot zusammen. Hinter ihm stand Margareth mit einem blutigen Dolch in der Hand. Und mit ihrem typischen Lächeln sagte sie: "Tut mir leid Leoric, aber ich möchte lieber auf Nummer Sicher gehen… doch du verstehst mich bestimmt."
Dann sah sie auf.
"Ich weiß nicht genau, wie spät es ist, aber dein Geburtstag ist mehr als nah, Denya! Ach ja, wie er die gerade erzählt hat: Es war schon eine harte Zeit mit dir. Immer, wenn du in unserer Nähe warst, musste ich mich konzentrieren. Es hat fünf Jahre gedauert, bis du uns ganz akzeptiert hast… und dieser Drache zerstörte alles binnen weniger Stunden! Er war mächtig – aber nicht so mächtig, wie wir dachten. Er war leicht zu besiegen. War er dein Freund?"
Denya nickte abwesend.
"Oh, tut mir leid! Ich bin mir sicher, du wirst ihn bald schon wieder treffen. Aber bitte, sei ehrlich: Hast du ihm voll und ganz vertraut? Du wusstest doch nichts über ihn. Er hätte dich jederzeit töten können – einfach so! Du weißt nicht, was du dir als Freund auserkoren hast! Ein wildes Tier…"
"NEIN! DU weißt nicht, was ich mir als Freund auserkoren habe! Du weißt nichts über Drachen, gar nichts! Du kennst nur die Klischees von ihnen – du weißt nicht, wie sie wirklich sind! Und du bist noch viel schlimmer, als dieses wilde Tier!"
"Ich denke, ich sollte dir sagen, dass der Drache ähnliche Kräfte hatte, wie ich. Ich denke, er manipulierte deine Gedanken, wie ich es die Jahre davor getan habe. Ich weiß nicht, was er dir erzählt hat, aber ich denke, das Wenigste davon war wahr. Ich denke, er war ein Lügner, wie Leoric und ich. Er hätte dich gegen Mitternacht hierher gebracht und dich getötet. Seine Höhle ist ja schließlich ganz in der Nähe… Aber er ist tot – genauso wie Leoric. Ich bin der letzte Lügner, der übrig ist! Ich bin der Gewinner im großen Spiel der Götter! Und ich werde ihnen gleich sein, wenn ich diese Welt für mich eingenommen habe!"
Die letzten Sätze schrie sie beinahe – dann wurde sie wieder ruhig und beugte sich herab, um in ihr Ohr zu flüstern. "Ich muss dir danken, Denya. Denn du wirst mir die Gabe dazu geben – die Macht!"
Dann küsste Margareth sie auf die Stirn und hob ihren blutigen Dolch.
"Einen schönen Geburtstag wünsche ich dir, Denya", schrie sie.
Doch der Dolch kam nicht herunter. Margareth stand einfach nur da, völlig regungslos. Denya konnte durch ein großes, rundes Loch in ihrem Bauch sehen. Dann materialisierte sich eine große Klaue in diesem Loch – und hinter ihr T’Sana, der rote Drache. Er hatte Margareth einfach auf eine seiner scharfen Klauen aufgespießt. Sie röchelte und spuckte Blut – dann hob sie der Drache hoch und warf sie in die Luft, holte tief Luft und spie eine große weiße Flamme in ihre Richtung, noch während sie flog.
Nur Asche kam wieder zu Boden.
Er drehte sich zu Denya und lächelte.
Unsichtbarkeit – sehr nützlich…
"T’Sana, ich dachte du wärst…"
Tot? Oh, es braucht schon ein wenig mehr, als ein paar lächerliche kleine Blitze, um einen Drachen zu töten! Geht es dir gut?
"Ja, danke." Nun lächelte sie auch. "Ich dachte schon, das wäre mein Ende…"
Ich habe doch gesagt, dass ich dich vor ihnen beschützen würde!
Der Drache lächelte noch ein wenig breiter.
Aber du darfst dich jetzt entspannen – es ist vorbei!
"Ja… endlich…", sie seufzte und versuchte sich zu entspannen.
Dann wurde sie von einer Vision überwältigt.

Sie flog.
Es schien der gleiche Spruch zu sein, den T’Sana schon in seiner Höhle auf sie gesprochen hatte. Doch er hatte sie diesmal nicht mit seiner Klaue berührt! Außerdem konnte es keine von ihren Erinnerungen sein… es war eine von T’Sanas Erinnerungen! Sie war in seinem Körper, sie konnte sehen, was er sah, sie konnte fühlen, was er fühlte, sie teilte sogar seine Emotionen – sie war ein Drache! Denya flog hoch über den Wolken und eine wunderschöne, weiße Landschaft breitete sich unter ihr aus. Und sie fühlte eine magische Präsenz. Eine magnetische Kraft, die sie in eine bestimmte Richtung zog. Sie brach durch die Wolken. Unter ihr lagen Wälder, Flüsse, Wiesen und eine Straße, die sich am Rande des Waldes durch die Landschaft schlängelte. Und dann fand sie, wonach sie gesucht hatte. Zwei Menschen waren auf der Straße – ihre scharfen Augen erkannten einen Mann und eine Frau… die Frau trug irgend etwas. Ein Kind… das Kind, nach dem sie suchte.
Denya’s Unterbewusstsein wusste, was nun kommen würde – aber es war nur eine leise Stimme, die sie nicht beachtete. Sie war von den Gefühlen des Drachen überwältigt. Es war so schön, zu fliegen… es war die pure Freiheit!
Nun war sie den beiden Menschen schon recht nahe, also ging sie in einen Gleitflug, um die beiden nicht zu früh zu erschrecken. Doch ein paar Sekunden bevor sie landete, fiel ihr Schatten über die beiden Menschen. Sie drehten sich um. Die Frau schrie laut und die Augen des Mannes fielen fast aus seinem Kopf. Das Baby, ihr Ziel, begann ebenfalls zu schreien. Aber Denya war von den neuen Gefühlen von T’Sanas Körper noch immer zu fasziniert, um die Stimmen zu beachten, die ihr sagten, dass sie die beiden Gesichter vor ihr kennen würde. Ihr Vater sah noch immer so aus, wie der Mann, den sie in ihren Visionen zuvor gesehen hatte. Sie landete genau vor ihnen, was die Menschen veranlasste, ein paar Schritte rückwärts zu machen.
Der Mann reagierte zuerst: "Was wollt ihr, Drache?" Er hatte Mut.
Sie konnte T’Sana denken hören… oder war es sie, die dachte?
Ich will das Kind.
"Nein! Ihr werdet es niemals bekommen! Niemand wird es je bekommen! Es ist mein Kind und ich werde es vor jedem beschützen, der hier ankommt und es für dieses verdammte Opfer stehlen will! Kommt schon, Drache, kämpft gegen mich! Ich habe keine Angst!"
Sein Geruch sagte aber etwas anderes.
Narr! Denkst du wirklich, du kannst solch einen Kampf gewinnen? Gib mir das Kind und vielleicht lasse ich dich und deine Frau leben!
Der Mann sah sie hasserfüllt an. Dann hob er eine Hand – und aus seinem Finger schoss ein magischer Pfeil, der ihre Brust traf und sie einfror. Der Schmerz war unerträglich. Er war es auch, der sie aus ihrer Lethargie holte. Sie war nicht T’Sana, sie war nur in seinem Körper… und der war drauf und dran, ihre Eltern umzubringen!
Für den Moment konnte sich T’Sanas Körper nicht bewegen. Sie sah ihren Vater wie er sagte: "Ha! Ihr denkt, ich bin so einfach zu besiegen, wie die anderen Menschen? Ihr denkt, es würde einfach werden, das Kind der Unsterblichkeit in die Finger zu bekommen? IHR seid der Narr, Drache!"
Mit diesen Worten zauberte er einige magische Sprüche auf sie, die schreckliche Schmerzen durch ihren gesamten Körper schickten. Sie wollte, dass es aufhört, doch sie hatte keine Kontrolle – sie konnte nur zusehen, denken und leiden.
Doch dann machte ihr Vater einen gravierenden Fehler: In seiner Wut zauberte er einen Feuerball, der das Eis schmelzen ließ und den Drachen befreite. Blitzschnell hob er eine Klaue und drückte Denyas Vater zu Boden.
Und sie konnte nur zusehen.
Ich denke, die Antwort auf die Frage "Wer ist hier der Narr?", hat sich wieder verändert – aber ich denke auch, dass sie sich nicht noch einmal ändern wird…
Und was jetzt kam, war der reinste Horror für sie.
Denn sie holte tief Luft. Sie wollte es nicht sehen, sie wollte ihre Augen schließen oder wegsehen – alles nutzlos. Dann spie SIE eine helle Flamme, die gerade noch heiß genug war, um ihren Vater ein paar Sekunden lang voller Qual schreiend leben zu lassen. Als seine Schreie verstummten, wurde das Feuer, das SIE spie, nahezu weiß und verbrannte ihn letztendlich zu Asche. Sie fühlte T’Sanas tiefe Zufriedenheit – und sie wollte schreien und aufwachen… doch die Folter ging noch weiter.
T’Sana suchte nach der Frau – sie rannte die Straße hinunter. Denya warf sich in die Luft und folgte ihr. Plötzlich stolperte die Frau und fiel der Länge nach hin. Denya brüllte triumphierend, während sie Nein, nein, bitte nicht… dachte. Sie landete vor ihrer Mutter. Die relativ junge Frau rappelte sich auf und starrte in die Augen von Denyas drakonischem Körper. Das Kind war nirgendwo zu sehen…
Wo ist das Kind, Mensch?
Sie konnte die Angst in den Augen ihrer Mutter sehen… sie konnte ihre Angst riechen. Doch die Frau sagte: "Ich werde euch nichts sagen! Ihr werdet sie nie bekommen! Nicht in eintausend Jahren!" Dann spuckte sie auf den Boden vor dem Drachen. Ärger überkam Denya. Dann öffnete SIE ihr Maul und schloss es über ihrer Mutter. Sie hob ihren Kopf und verschlang ihre eigene Mutter, die noch immer zappelte und schrie.
Bei dieser Aktion schrien alle von Denyas Gedanken in psychischer Agonie – doch ihre Gedanken waren die genauen Gegensätze zu ihren Gefühlen ihres Körpers: Sie konnte das Blut ihrer Mutter schmecken – es war köstlich! Doch gleichzeitig erweckt der Geschmack eine unerträgliche Übelkeit in ihr. Und nachher kam wieder dieses Gefühl vollkommener Zufriedenheit – und dazu entstand in ihr ein bodenloser Selbsthass.
Diese gegensätzlichen Gefühle machten sie wahnsinnig – doch die Vision ging immer noch weiter.
Plötzlich konnte sie Pferde hören. Sie mussten noch eine oder zwei Meilen weit weg sein. Sie schlug mit ihren Flügeln, erhob sich in die Lüfte und spähte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Zwei Pferde mit zwei Reitern kamen die Straße herauf – sie kannte die beiden Menschen nur allzu gut: Es waren Leoric und Margareth. Eine Welle des Zorns überkam sie. T’Sana war durch ihren Vater zu sehr geschwächt, um es mit den beiden Magiern aufnehmen zu können. Er beobachtete sie, wie sie die junge Denya im Wald neben der Straße fanden und wie sie zurück zu ihrer Burg ritten.
Doch den Rest ihrer Vision beachtete sie nicht mehr. Nur ein einziger Gedanke begleitete sie:
Ich habe meine Eltern getötet…
Ich habe meine Eltern getötet…
Ich habe meine Eltern getötet…
ICH HABE MEINE ELTERN GETÖTET!

"ICH HABE MEINE ELTERN GETÖTET! IHR GÖTTER, ICH HABE MEINE ELTERN GETÖTET! ICH HABE…"
HALT DIE KLAPPE!
Sie war sofort ruhig. Sie wollte zwar weiter schreien, doch etwas verbot es ihr. T’Sana lächelte noch immer sein drakonisches Grinsen – doch nun erkannte sie es als das böse Lächeln, das es die ganze Zeit über gewesen war.
In gewisser Weise hast du Recht, meine liebe Denya: Du hast deine Eltern wirklich getötet! Dein Geburt… Ja, deine Existenz hat sie umgebracht!
"Warum? Warum du? Was… was ist mit deinem Versprechen?"
Närrisches Kind! So ein Versprechen existiert natürlich nicht! Und warum ich das hier mache, weißt du gut genug.
"Rache?"
Teilweise, ja! Hauptsächlich kann ich nicht mit deiner Spezies auf einem Planeten zusammen leben. Ihr verbreitet euch über die gesamte Welt und bezeichnet euch selbst als ihre großen Herrscher. Aber ihr seid schwach! Sieh dich an! Was bist du, ohne irgendwelche Waffen oder Zaubersprüche? Fleisch! Das seid ihr Menschen für mich! Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, dich nicht gleich umzubringen, als du in meiner Höhle warst. Und es hat mich sogar noch mehr Überwindung gekostet, mit dir wie ein süßes kleines Haustier zu reden! Doch ich denke, das, was jetzt kommt, ist all den Trubel wert! Stell dir das mal vor: Millionen von Menschen werden sterben – nur wegen dir!
Er hob eine Klaue und setzte sie auf ihre Brust.
Sie schloss ihre Augen…

 

Epilog

T’Sana stand auf der Klippe. Er konnte die Macht fühlen, die durch seine Adern strömte. Es war also Wirklichkeit. Er war unsterblich! Es war nicht nur ein Gefühl – es war eine innere Gewissheit! Er genoss die pure Macht, die ihn durchfloss. Dann fragte er sich, was er mit dieser Macht anstellen wollte. Er hatte es angesichts des überwältigenden Gefühles einfach vergessen. Da sah er unter sich auf der Straße einige Lichter. Es war eine Zigeunerkarawane. Oh, ja… jetzt wusste er wieder, was er mit seiner neuen Macht machen wollte. Er breitete seine Flügel aus und flog den Berg hinunter.

Eine schlaffe Hand hing vom Altar, noch immer vom Feuer auf dem Berg beleuchtet. Doch die Flamme war schon weit herunter gebrannt und würde nicht mehr sehr lange leuchten.
Als die Schreie der sterbenden Menschen den Berg herauf klangen, begann das Feuer stark zu flackern. Es war nicht der Lärm eines Kampfes – es war der Lärm eines Massakers. Männer, Frauen, Kinder, sogar Babys – sie alle schrien und starben in Schmerz und Leid. Nur das triumphierende Brüllen des Drachen war lauter als die schrecklichen Schreie.
Und als die letzten Geräusche von sterbenden Kindern über den Berg hinweg hallten, ging das Feuer aus…

Written by Der Doktor http://www.die-subkultur.net

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The Sacrifice (Der Doktor)

The Sacrifice

Chapter 1: Departure

She opened her eyes…
The sun hadn’t risen yet, so it was not very bright outside her chamber. Denya jumped out of her bed and went to her window – a noise which sounded like a large crowd had woken her up. It seemed to come from the yard under the window of her house…
Well, it wasn’t really a house…it was a castle. She was the daughter of Baron Leoric and Baroness Margareth, the rulers of small lands somewhere in the East of the continent. When she got to her window, she saw the crowd she had heard on the yard in front of the town’s center. It seemed her father’s soldiers had prepared for something…
She got into her clothes and went down to the throne hall (It wasn’t as big as the throne hall of the kings, but it was better than nothing), where she saw her parents giving orders to lots of people – they seemed to be very busy.
Her father, Leoric, was a man who had just left his best days behind. He was 45 years old and had long black hair and a full beard of the same colour. She knew him as a very good-natured man.
Her mother Margareth looked not very different. She was only two years younger and a bit smaller than him. She had black long hair, too. Both of them always wore black robes – black was their favourite colour.
Her parents were both powerful mages. That could be very useful at war or at a siege…well, that had never happened, so they didn’t have to use their arcane powers very often, only if they were called by some other Baron or King somewhere in the world – but even that didn’t happen very often.
Her parents gave Denya nearly everything she wanted. She could walk around free in the castle and she could do anything she wanted to. Except one thing: She wasn’t allowed to leave the town… Sure, the town was not very small and in the taverns strange people were always telling exciting storys… But she sometimes stood on the walls of the castle and let her eye wander across the beautiful landscape. She wasn’t unhappy in the castle, but she always wanted to get out of here. Of course she thought of running away, but she had never found a way out that wasn’t guarded…and she also didn’t want to betray her parents – she had promised that she wouldn’t run away. So Denya lived her life in the castle for nearly 20 long years – until now…
"Good morning Mum, Dad. What are you doing here?", she asked.
Her father turned to her and said with his deep, full voice: "Good morning, dear! Did you sleep well?"
"Yes, thanks dad. Now tell me: What does all that here mean? Do you have an assignment again?"
He smiled: "You remember your promise of never leaving this castle?"
Denya was a bit confused: "Of course I remember. Why do you ask?"
"Today you will be allowed to break it."
First she didn’t realize: "What do you mean?"
They just grinned.
"Do you mean that I will be allowed to leave? Today? Oh, Mum, Dad, that’s wonderful!"
Her mother, Margareth, said: "We kept you too long in this old dusty building. It’s time to get outside and see the world."
"But you always said it would be very dangerous outside…"
"Oh, yes, it is. And of course we will come with you. You don’t have to fear anything."
"But…why now? Why did you keep me here for 20 years and now you want to go out with me – just like this?", she asked sceptically.
"You’re old enough. There are still evil men outside – but you’re now wise enough to have a look by yourself. And we want to give you a special present on your 20th birthday." She remembered: Her birthday would be in six days.
"Oh Mum! Dad! That’s better than any present you ever gave me."
She embraced Margareth and Leoric and burst into tears.

That afternoon her father gave a speech to the townsfolk which explained the reason of their departure and announced their return in twelve days. He gave the leadership over the town to one of his councillors and then they departed. Denya got a goose-skin as they rode through the great towngates – that was what she had dreamed of as long as she could remember. But it came so fast…twenty years – and now, just like this? And she wondered why her parents were taking 20 of their guards with them – usually they travelled alone. So she asked her father.
"Your security is our biggest care. We could not bear it if something happened to you. We cannot always be with you – even wizards have to sleep.", he smiled, "It is just for your security.", he repeated.
"But you said I’m wise enough to have a look by myself!", she protested.
"We’re still a bit worried. And we don’t want to risk anything.", he responded.
It still seemed a bit strange to her, the whole thing, but she just shrugged her shoulders and enjoyed her new freedom.

Chapter 2: Voyage

They had been on road for 2 days now. They always slept in the forest and off the road. Denya wondered why, but her father just told her, that there were sometimes bandits on the road at night and that they couldn’t rest in taverns with 20 soldiers. Surely it wasn’t very comfortable to sleep in a tent, but it was a completely new experience for her – and one thing pushed away the other one.

Thomas was on watch. The trees rose high above him as dark shadows and the noise of the night forest surrounded him. His post was nearly over – soon he would go to wake Daniel and deliver the watch to him. He was tired and looked forward to lying in a warm sleeping-bag.
Suddenly he heard a strange noise in the bushes left of him – a very strange grunt. He thought it would be some wild boar. His first responsibility was to protect Denya – and he knew that boars could be very dangerous. He woke up Daniel.
"Hey, Daniel!"
"Whassaabbb?", Daniel mumbled.
"I think there’s some kind of animal in the bushes over there! Seems to be a boar."
Again this grunt. Daniel was awake at once.
"That…that’s no boar! I know, I’ve been on some boar-hunts! They sound completely different!"
"Well, what is it then?", Thomas asked.
"I don’t know", he paused, "Let’s find out!"
Thomas wasn’t very pleased to go into the dark forest – but he didn’t want to learn how Leoric and Margareth would react if a wild boar would ran through the camp rampaging everything in its way.
They lit their torches, drew their swords and went in the direction where the strange noises came from. After about 100 meters through dark forest thus found the mouth of a cave in a hill standing inside the forest.
"Do you think it came from inside, Daniel?", Thomas asked.
"I only know as much as you, Thomas! What could be in this cavern?", he responded, with a tone of coriousity. With these words he went into the cave.
"Daniel, are you mad? Come back! Let’s go and wake the others!", Thomas whispered.
But he didn’t hear him. Soon the darkness swallowed him and later the light of his torch.
"Daniel? Daniel, come back!!!", he shouted. He looked around…should he go and get help? But that would mean leaving Daniel alone. Thomas didn’t know what to do – he was too afraid to go into the cave.
Suddenly there was a bright flash of light inside.
"Daniel! …oh, Dammit!", with these words, Thomas swallowed his fear and went into the dark cave.
Soon the small passage widened until it was at least 24 feet high and 18 feet wide.
He could see the light of Daniel’s torch. He began to run, but as he reached the light, he stopped abruptly. The torch lay on the ground – with the carbonized remains of his friend at its side. He stood there. One moment. Two. Then he knelt down. The smell of burnt flesh was in the air. Thomas felt as if he was going to vomit.
What the hell did that?
Suddenly he cursed himself again – he should have got help before he went into this cave. In addition was the possibility that the thing that burned his friend was still in this cave – propably to do the same with him. He got on his feet and looked up, just in time to see something he had never seen before. His eyes widened in terror. He couldn’t scream. He couldn’t move – he was as paralyzed.
A horrible silence.
The horrible sound of splittering human bones.
A horrible silence.

The sounds of battle awakened Denya. She was lying in her tent and heard the screams of her father’s guards, the panicking horses and something very strange. A sound like a loud, angry squeaking. She stood up and went outside to see what was up, just to be pushed back by her father.
"Go inside and stay there. This is nothing for inexperienced teenagers like you!", he shouted.
So she sat down and waited, a bit injured by her father’s words – what did he say just two days ago…"You’re wise enough to have a look by yourself!"? Suddenly she could see a bright flash of light through her tent. Then there was the squeaking again, but this time it was a sound filled with pain. Then silence followed. Her mother came in. There was sweat on her forehead.
"You may come out now – it’s all safe!"
When she went outside, she saw a horrible scene: In the camp lay the corpses of some guards. The smell of death hung in the air. In the middle of the camp lay the body of the biggest boar she had ever seen. It was at least double the size of the boars the hunters brought into the town she lived in. The boar was pierced with arrows, but that wasn’t what killed it – the boar died from a magic bolt from her parents, which had hit its side, which was now black.
"Oh, good gods", she whispered.
Nearby stood her parents, talking to one of their guards.
"How many did we lose?", her father asked the man.
"Five are dead and we’re still searching for Daniel and Thomas", the guard repeated.
"Oh, damn!", her father shouted.
"Are there many of these beasts in this forest?", Denya asked.
"I don’t think so.", said the guard, Barlic was his name, she remembered, "That’s by far the biggest boar I’ve ever seen!"
"But how could it come in here?", she wanted to know, "Why should it attack us? And what about Daniel and Thomas?" She had always played with both of them on the castle walls when she was a child.
"We think that Thomas woke Daniel up and went into the forest with him, where they met the boar and then…I’m sorry, I know they were your friends. We’re still searching for their bodies…", he repeated sadly.
Everyone was silent, as a call came from one side of the camp: "We found them!"
Immediately her parents and Barlic went in this direction. Denya followed them. As she came near she saw the two bodies of Thomas and Daniel.
Daniel’s body was completely burned and smelled horrible. It looked terrible.
But Thomas‘ one was much worse. Thomas was ripped into two pieces at his hip. Bowels hung out of his dead body – but it was not just his corpse that was so terrible,…it was the look in his eyes. There was pure terror in them. She turned around, staggered two steps forward, and vomitted on the ground. Her mother came to her.
"I’m sorry – it must be horrible to be confronted with death this way…", she said.
"Did you see the look in his eyes?", Denya asked
"Yes, I did…", she responded quietly.
"A boar cannot do this!?"
"I don’t know…"
"A boar cannot burn people like this!!!", she shouted and pointed at Daniel’s corpse.
Suddenly her father asked: "Where did you find them?"
"Er…in a cave in the north…", responded the soldier.
"I want to inspect it…now!"
The Soldier was quickly irritated, then he went into the forest and Leoric followed him.
Margareth turned to Denya again: "I’ll go with them. You will stay here, where it is safe! Do you promise that?"
First Denya wanted to follow her. Then she rolled with her eyes and said: "Yes, mother!"
"Good!".
With that she went into the forest.
That was all very strange…the incinerated corpse of Daniel, the dreadful look in Thomas‘ eyes, the giant boar – they all didn’t fit together. Not to mention the strange behaviour of her parents.
About one hour later, Denya’s parents returned.
"So did you find anything out?", she asked curiously.
"The cave was empty", Leoric answered.
"Well, what killed Daniel and Thomas?"
"A human of course, probably a mage. What do you think it should be?"
"But this look in Thomas‘ eyes! No sight of a human being could have cast such a terrible look so terrible in his eyes!"
"We do not know what Thomas saw – and probably we will never know! So do not think about it anymore!", her mother Margareth responded.
"We are going to leave soon, so get your things together!"
Denya wasn’t satisfied with her parent’s answers. Why should a mage attack two guards in a cave deep in the darkest woods? But she didn’t ask anymore, she knew her parents too well – she wouldn’t get any response from them.

The thirteen remaining guards soon were very busy at breaking down the camp and got ready to travel on. But there was a depressed athmosphere between the guards. They lost some of their friends and their masters just wanted to go on as if nothing had happened. It was very strange to all of them, but Denya could understand her parents very well for getting away from this horrible place as fast as possible.
Finally they buried their comrades and spent silent minute. Then they went on with their voyage to the mountains which could be seen a couple of miles away. But this day everyone was in a bad mood and nobody wanted to talk about the events of the last night.

On the fourth day they travelled through a village of medium size. Some of the people looked up from their work to watch them passing. There were peasants, blacksmiths, traders, young girls and children. But one person was very conspicuous. An old man with a full white beard and a red robe. He watched her with an expression on his face she had never seen before: His face expressed nothing. Nothing! No sign of interest, hate, love etc. He just watched her. Could this be the mage who killed Daniel and Thomas? Did he send the boar into their resting place? Suddenly her horse panicked and pranced. She tried to calm it down with good words. As she looked in the direction of the old man, he had disappeared.
"Dear, what happened?", her mother asked.
"Nothing, my horse just panicked suddenly. It’s OK…did you see that strange old man in the red robe?"
"No – old man?", her father responded.
"He stood just over there", she pointed on the place where the man had stood, "he was looking at me very strangely."
"Hm…we better be careful – perhaps it was just a crazy old man…but you never know!"
Then he didn’t want to talk anymore and seemed to be lost in his thoughts for the rest of the day.

This time they passed the night in an inn directly on the road. Denya’s father said it would be too dangerous to sleep in the forest this time – perhaps he was more worried about this old man than she thought.

This night Denya had a dream:
She saw two mages fighting a magic battle. One of them was her father, Leoric. The other one she didn’t know, but she meant to remember him from somewhere.
Then she saw the old man with the red robe from the village. He spoke to her without moving his lips: Come…come…Denya…Denya…
Then there was a dark mountain at night with the big full moon above it, shining brightly. But suddenly the moon’s colour turned red, as if blood would stream down its surface and voices appeared, first whispering: "Death…death…death". As the moon became even more overcast with blood, the voices got louder and louder. And as the moon was completely red, they screamed:
"DEATH"
She wanted the sound to stop.
"DEATH"
She wanted to cover her ears.
"DEATH"
She woke up…
"Death"
It echoed in her mind.
"Death…"
Her breath was fast.
Her heart was beating.
What a strange dream, she thought.
There was a noise outside – a rustle. She went to her window. The only thing she saw was the edge of the forest before her. But wasn’t there a shadow in the bushes? Suddenly a strong weariness overcame her and the thought that it would be better to go to bed. So she went back to bed. Her last thought before falling asleep again was: Only a dream! Only a shadow in the woods! Nothing serious…

The next day they travelled through open landscape. It was a clear and sunny day and the company was in a good mood and without any thoughts about the events of the past days. Even her parents who had been very silent were now in a joking mood and they laughed with Denya and their guards. Her dream was nearly forgotten. Still the thought Only a dream, nothing serious!, echoed in her mind. Therefore and because she didn’t want to ruin the good mood of her parents, she did not tell them anything.
So they went on, with the mountains at their front and sorrow at their backs.
At about midday they travelled on a road at the edge of a forest. Suddenly something very strange happened: A dark cloud seemed to appear over their heads directly out of nothing. It began to grow very fast and a heavy rolling thunder could be heard. They all sat on their horses and looked upwards, everyone with an alarmed or fearful expression on his face – especially Denya’s parents.
Suddenly it began to rain heavily.
"That’s not good…", said one of her father’s soldiers.
Another one said: "Hey, ´tis just a storm! A little rain and some thunder won’t hurt us!"
It was a bitter irony that exactly this man was hit by a powerful lightning bolt that stroke down. He was still able to scream – but after a few seconds of being electrified he stopped and fell to the ground as a smoking corpse.
The horses panicked – as did some of the guards.
She heard her Leoric screaming: "GET ALL YOUR ARMOR AND YOUR SWORDS OFF AND THROW YOURSELVES TO THE GROUND!"
Another soldier was hit by a lightning. The cloud, which surely wasn’t a natural one, seemed to chose its victims as if it were controlled by some unknown power. Denya’s horse pranced and threw her to the ground where she kept lying as her father had said and watched what was happening around her. Everything seemed to happen in slow motion: She saw the guards getting off their panicking horses and trying to get their armour off – some of them were not fast enough and got killed by the powerful lightnings or were trampled by their own horses. Suddenly she saw one of the horses running directly towards her, blind in fear. She rolled aside, just a split-second before a mighty hoof hit the ground directly beside her face.
Suddenly the rain stopped. She looked upwards – and the dark cloud was away…just away! Six guards had survived the magical attack. The others had been burned, were trambled or they had fled. She saw her parents running towards her.
She had to be very dirty with all the mud she had been lying in.
"Denya, are you alright?", her mother asked with a worried expression on her face.
But Denya didn’t answer. She just had to stare straight ahead. What she saw caused an unspeakable fear in her.
"Mum? Dad?"
They turned around and now they also saw him. The old man in the red robe was standing about 150 feet away from them and watched.
Then he exploded.
He exploded into a giant cloud of red particles that began to spin around, like a tornado.
She heard the astonished and fearful screams of the guards – but she just looked at the wonderful spectacle in front of her.
Soon a big silhouette could be seen in the cloud. The silhouette seemed to gain more and more consistency while the cloud lost at density. Now she could make out some details of the shadow in the cloud.
No…No! That’s impossible! This can’t be real!, she thought – but she watched the transformation and doubted her intellect more and more. Was she going mad? She took a look at her parents – but the expressions on their faces said, that they were seeing the same.
As the transformation ended she was sure she was not crazy…this was real – a real red dragon was standing in front of the small group of humans. He was about 90 feet long and had huge batlike wings with a span of nearly 100 feet. He had lots of spikes on his back, horns on his head, a long neck, four sharp claws on each of his feet – yes, this IS a real dragon, she thought. No fake, no magic, no illusion – reality!
And the dragon looked at HER.
The only thing Denya could do was stare into the smaragd-green eyes of the creature.
But suddenly it spread its wings and threw itself into the air to fly in their direction.
"OH MY GOD, IT WILL KILL US ALL! FLEE! FLEE!", screamed one of the guards and caused another panic among his companions. The guards began to run in different directions. Then the dragon came. He opened his mouth and spit a white flame that incinerated Barlic and another man she didn’t know. That was too much for her…she turned around and ran into the forest in a wild panic. What she didn’t see was, that her parents attacked the dragon with magic fireballs which didn’t seem to affect him – and that the dragon was watching her running into the woods.
She ran as she had never run before. Branches whiped her face and left some bloody cuts – but she didn’t care, she just wanted to get away from the death and the fire. Finally she landed in a clearing in the forest. She was out of breath, put her hands on her knees and tried to rest a bit. But something was wrong: She didn’t hear anything – no animals, no birds, nothing. Only the wind rushing through the trees. But there was no wind. The trees did not move. She was paralyzed as the giant shadow appeared over her.
The last thing she remembered before losing consciousness, was being carried through the air by two giant claws…

Chapter 3: Prophecy

A red moon…
The smell of death…
The fire…
The green eyes…
Green eyes…
She was lying on hard but plain rock. First she couldn’t see anything. Then her eyes grew accustomed to the darkness. She was lying in a cave staring at the wall in front of her and trying to remember what happened – and why she was here. Was it just a bad dream?
She heard a noise behind her. She rolled around. There lay the big red dragon, blocking the exit of the cave and watching her. Then she immediately remembered everything that had happened, got to her feet and went slowly backwards until she hit the wall behind her. The dragon just watched her. Suddenly she heard herself thinking:
Don’t be afraid!
But she was afraid! Why did she think this?
I won’t hurt you.
Why the hell did she think such strange things? Was she going mad again? Then she had an idea:
"Are…are you speaking to me?", she asked the dragon and felt herself a bit ridiculous.
Denya thought…no the dragon said: Yes
"You are talking to me…through my mind?"
I do not have vocal chords like your species, so I have to use other methods of communication to make myself understandable for you, Denya.
It seemed to her as if she was speaking with herself. But then she reminded herself of the situation she was in.
"How do you know my name? Why did you bring me here? Why did you attack us?", she asked angrily.
Your species always asks so many questions at one time…, she thought with a touch of amusement in her own mind – that was crazy!
I know very much about you, Denya, and I brought you here, because I want to protect you – I had to kill the other humans to do this.
"But I was safe all the time – until you appeared with your magical tricks!" It was really crazy: She was standing in front of a real dragon that could kill her any time and in 1001 different ways – and she was just about to make him very angry. But she had no fear – she wondered why, but now it was too late to backstab… To her astonishment, he didn’t get angry and…smiled! Well, the showing of his big sharp teeth seemed to be a smile to her. Although it could have caused panic in the heart of even the strongest warrior.
You are angry – I understand that, Denya. But you have to believe me!
"Why should I believe you, dragon? You have taken me away from my parents and you are holding me prisoner in a dark cave!"
First of all, you are not imprisoned! When you want to go: Over there’s the mouth of my cave. He pointed with one of his claws into the direction of the exit.
But there’s one thing about your parents you have to know before you go!
First she was a bit astonished: The dragon took her with him just to let her go few moments later?
"You would let me go now? Just like that?", she asked. The dragon nodded. She paused. "What do I have to know about my parents?"
Leoric and Margareth are not your parents.
At first she said nothing. That’s not true…no, that’s not true. The dragon is lying…yes, it has to be a lie…HELL, DENYA, THAT CANNOT BE TRUE!, she thought. But she wasn’t as convinced of this as she should be…
After a minute of silence and ringing with herself she asked: "Can you prove that, dragon?"
I think I can…but you have to trust me!
"I ask you again, dragon: Why should I trust you, after all that has happened?"
Well…I did not kill you…
Now, that actually was a good reason… If he wanted to kill her, why should he play such games?
"How do you want to prove what you said?", she asked tonelessly.
I know a spell that can help you remember things you have already forgotten.
"Aha! So tell me: how should this prove that my parents aren’t my parents?", she asked now with anger in her mind.
I can help you search for the memories of your true parents and how they got killed by Leoric and Margareth!
"My…they killed my "real" parents? This is absurd…", she laughed – it didn’t sound very convincing.
Do it or let it be – it’s your choice…but I promise it won’t hurt.
She thought about it…what could he do with her? What would happen? It surely wouldn’t be prejudicial…
"OK – show me what you have to show."
I can only show you, what you already know, but is buried deep in your mind. Lay down!
She hasitated a moment – then she lay down on the hard ground as the dragon said.
The dragon moved one of his sharp claws into her direction. Suddenly a panic overhwelmed her. Her heartbeat and her breath got faster. She thought: He will kill me, good gods, he will cut me into thousands of pieces…
I have to touch your head to perform the spell. Don’t be afraid.
And she really calmed down – Is this some kind of magic?, she asked herself.
Now relax and close your eyes, Denya!
As she was completely calm now (although she didn’t know why) it was no problem for her to relax. And as she closed her eyes she didn’t mind the dragon, that gently touched her face, anymore.

She found herself lying in some kind of basket. It seemed to be a memory from the time when she was a baby… She couldn’t move, she couldn’t speak – the only thing she could do was watch the scene in front of her: She saw a tall and slim man in a white robe standing before her basket, with his face looking in another direction. In the corner of her eyes she saw a woman holding her basket and whispering soothing words in her ear. Then she saw another man appearing in her field of vision – it was her father, Leoric. He said something:
You fool, you have no chance against my arcane powers! Hand out the child right now and perhaps I will spare your worthless life, and that of your wife.
No – you will have to kill me to get Denya into your dirty pranks, bastard!
She couldn’t help it, she KNEW that voice from somewhere!
It will surely be fun killing you, fool!
The two men began to circle round each other. Then she saw the other man. It was the man of her dream last night. But he appeared somehow familiar to her. With an expression of concentration on his face he stared with his blue eyes into the face of his enemy. Leoric on the other side smiled an evil smile and seemed to be amused by the behaviour of his prey. This was not her father as she knew him… But the other one… He sent a quick look in her direction, smiled – and suddenly Denya was overwhelmed by the realization who her father was… Now her real father cast a fireball in the direction of Leoric, who dodged away and now began to cast a spell himself. Denya didn’t pay attention to the magic battle in front of her or to her crying mother. She was in a trance, unable to think clearly. Her head was empty. What wakened her attention again was Leoric sinking to his knees, totally exhausted.
Do you give up?, her father asked.
Let me think about it…, repeated Leoric with a strange smile on his face.
One moment later her father was hit in the back by a lightning bolt that made him squirm on the ground in pain. Margareth appeared from the left.
No!, said Leoric sarcastically and stood up.
Then he drew a dagger out of his black robe, went over to her father, took his head by the hair and bared his throat. Then without any word he let the dagger without any word slowly glide from one ear to the other one. Her father gurgled and with a swall of warm red blood he sank to the earth, where he died – drowned by his own blood.
Denya wanted to scream. She wanted to close her eyes. She wanted to stop this nightmare – but she couldn’t do anything, as in the dream she had the night before. Then she saw her mother positioning herself in front of her basket. Denya knew what had to come now but the only thing she could do was think No, please, don’t!. But her mother was pushed away rudely by Leoric. She was now out of sight, but she saw her "father" kneeling down beside the basket. His hands began to glow and he put them both down with a sadistic look in his eyes and a mad smile on his face. Then she heard her mother’s screams. The screams were not human anymore as Leoric tortured her to death. Denya thanked the gods that she did not had to see the terrible scene. There came Magareth into her field of vision. She bowed over her basket and smiled.
Hi Denya, my little daughter!

She was in the dragon’s cave again. But she was still paralyzed. She couldn’t move, speak, scream… The dragon just watched her, as a tear ran down her face, bursting on the hard rock of his cave.
I know this is hard for you! To be confronted with death and violence at such a young age… I’m sorry.
Margareth had said the same thing to her a few days ago. No…he didn’t know how hard it was…he couldn’t guess the inner pain she felt.
I have known your father since before you were born!
She looked up.
He saved my life when your mother was pregnant. I was badly injured when your father found me in the woods. He tended me for one week until I was healed. The only thing he wanted to have as a reward was a promise. I had to promise that I would protect his child after its birth – you!
She looked at him in disbelief.
"But where have you been all the 20 years of my life? Where were you been when my parents died?", tears began to fill her eyes again.
I came to late…
She cried: "But you promised to protect me! Why didn’t you stay with my parents? Why did you leave them alone?"
To be together with humans: That’s no life for a dragon., there was an angry emotion in this thought.
And I have sworn to protect YOU, not them. You have been safe for the last 20 years. Now you’re not anymore – so I rescued you from Leoric and Margareth.
"They both have always been friendly to me…I still do not understand! Why did they treat me as if I was their child? And why do I have to be rescued from them now?"
There’s something more you have to know about yourself… I’m sure your parents never told you anything about the "Prophecy"?
Even more terrible things she would have to know…
"No, they didn’t tell me…"
About ten years ago, every creature on this planet with a magical ability, human and dwarven mages, elves and even dragons, dreamed the same dream: One of the old gods spoke to us. He said that a child would be born. A child that could give the gift of immortality to the one who would sacrifice it to the gods on the old druid mountain on its twentieth birthday. When its born, everyone who dreamed this dream would know where to find the child. And really – ten years later everyone felt a great magical presence and lots of people were drawn into this direction.
That was very much to think about.
"I am the child…" – it was no question.
The dragon smiled a somehow sad smile.
Yes, you are… I don’t know why the gods did this. I would say it’s one of their cruel games they’re playing with this world. Perhaps they thought it would be fun to see, how humans, dwarves, elves and dragons kill themselves just to gain a child and to murder it later… But they didn’t reckon with Leoric and Margareth… They cast a spell on you that blocked this attractive power. And the contact to you was lost by everyone. The gods didn’t react…no one knows the ways they’re going…so you were kept undetected for 20 years. I knew where you’d been, but I couldn’t do anything against a whole town of soldiers. So I had to wait until now.
For some reason Denya knew it was true, what the dragon had said. She just couldn’t think this creature was lying. In addition the whole story matched with the dream she had the day before…
Her life would be completely changed through all the things she had heard and seen in the minutes before. It sounded like nonsense: Her father killing her father…a dragon protecting her from her father…a prophecy predicting her father trying to kill her… But it wasn’t her father!?! She still wasn’t sure. She remembered Leoric with this evil grin on his face… Then the other man looking at her mildly… And then Leoric cutting his throat… If my parents are really so cruel, than they have been very good actors the last 20 years…, she thought. She was tired – so much had happened… She was still lying on the floor, so she fell asleep very soon, deep in thoughts…

When she awakened she saw the dragon that slept a few feet next to her. It was late afternoon and the sky outside the cave slowly turned red. She went to the mouth of the cave to take a look at the landscape. The cave was inside one of the mountains. The rock in front of the cave fell steeply down. No chance for a human to get up here.
Nice view, hm?, she thought…and needed some seconds to notice that she didn’t want to think this. She turned around. Smaragd green eyes watched her.
"Yes, it’s beautiful…" She hadn’t figured the view…
Silence.
"I have thought about everything you told me. Why did you kill all these people? Why didn’t you just catch me at night or when I was alone?"
I didn’t want to risk anything. There were too many guards. And if I would have failed it would have been even more difficult to rescue you…
Again she thought about it – did she really have to be rescued from her parents? Did they really want to kill her? Aloud she said: "Immortality…just by killing one person… it still sounds unbelievable. And why am I that person?"
The gods have chosen you. Now that I’m near to you, I can sense it even through the mighty spell of your parents.
"And why are you so sure this immortality story is true? Why are my par…Leoric and Margareth so sure?"
He growled.
You do not understand, human! I had this dream! Other dragons had this dream! Leoric and Margareth had this dream! Even your real father had this dream! Do you still think this is chance?
Angry emotions hit her mind and mixed with her own.
"Don’t call me human all the time! You know I have a name. By the way, what’s your name?"
Call me T’Sana!
"T’Sana…that’s a strange name!"
Call me dragon, call me T’Sana – there’s no difference!
He was still angry.
Again, she was silent.
Then she said: "I’m sorry. I’m still confused by everything that’s happening. What would you say, if a creature that is a hundred times larger than you tells you that your parents aren’t your parents and that the whole world is hunting you because you are carrying immortality around with you!"
Suddenly something like happiness came into her mind and then the dragon…laughed! It was more a strange grunting, but a clear laughter in her mind – it seemed as if she laughed for the dragon emotionally and the dragon would just make the matching draconic sounds.
"Why are you laughing? What’s so funny about that?"
It’s just kinda cute to see you standing in front of me, still with fear in your mind, but complaining as if I were your wife. You are looking good in red!, he said with a grin.
She turned around in anger. The dragon continued to laugh and her own emotions and those of the dragons fought each other. At least T’Sana won the mental battle and she was laughing together with him.
After a minute of laughing, she asked: "Tell me, T’Sana, do you have something to eat in your cave?" He got serious immediately.
No, I haven’t. And I will not go hunting. Someone could follow me back to my cave.
"So…what about water? I will not survive very long without any water, you have to know…"
Very funny! Deeper in my cave is a spring, there you can drink and wash yourself.
She looked deeper into the cave. It was just a black hole in the wall.
"I cannot see anything there!"
T’Sana sighed.
Humans…take that!
A yellow ball appeared in one of his claws. It shone like a torch. She took it – although it burned like a flame, it was cold like a stone.
"Wow!", was all she could say.
Then she went down the way into the cave that she could now see clearly.
As she went deeper into the cave it got warmer. There she found a small lake. She laid the light onto the floor and touched the water surface with one of her toes – it was comfortably warm. First she drank some water – it tasted fresh and clean. Then Denya took off her clothes and slipped into the small lake where she swam around and enjoyed the warmth. Then she got out of the water and noticed that she hadn’t anything to dry her body. She would have to wait. So she kneeled down and watched her mirror image in the lake. She saw the scratches on her face. Denya couldn’t remember herself ever looking like this. It was crazy…everything was crazy.
Your bodies are…so fragile…
She turned around and tried to cover certain parts of her body as she saw T’Sana standing in the mouth of the cave.
Do you think your naked body attracts me? I am not human! And I’m as naked as you are. Do I cover my genitals when I see another dragon? Or a human? Nature created us both as we are in the moment. But you humans always have to wear these clothes to hide what you are: Animals! Animals like horses. Animals like elves or dwarves. Animals like dragons.
She was confused: "What…what did I do?"
A sigh went through her mind.
Nothing…it’s just that I will never understand you humans…
"You…do not like humans very much, do you?"
Yes…
"But why? What’s so bad about humans?"
Did Leoric and Margareth ever tell you anything about dragons?
"Yes, of course!"
And they told you that dragons were furious and brutal creatures that liked to hunt and kill humans and animals just for fun?
"Something like that, yes…"
Now, do you see one of those dragons in front of you?
"Well…no!"
And that’s the point! At first they hunted us, because we ate "their" cattle. As if it belonged to them! The humans that battled dragons spread stories about the fights against the "furious beasts" and caused even more humans to free this world from the "disease". The stories got more and more fantastic: The story that dragons would hoard treasures…it is complete nonsense – but it caused thousands of humans to kill dragons in search of glory and treasure. The humans believed everything they heard: that dragons would only eat young virgins and that they would steal men and children to be their slaves. They nearly exterminated our whole species. Only a handful dragons are left… And everything just because of some rumours…
First he was angry and she ducked her head instinctively, but then the voice in her head became sad – so sad that tears filled her eyes.
"Would you sacrifice me, if you could?"
The dragon paused and mustered her with his deep green eyes.
I don’t know…but I gave a promise. Dragons hold their promises – even in front of humans. So I would give my life to save you from death.
"T’Sana?"
Yes?
"I will tell the humans the truth. I will tell them now you dragons are in reality. And I will tell them not to hunt you anymore. I promise!"
T’Sana smiled.
That’s nice from you, Denya. But I know that you humans do not always hold your promises.
"I will hold my promise!"
We’ll see…
Suddenly the magic light from T’Sana began to flicker.
I think we better go upstairs. I think there will be better light for you. And a wonderful sunset.
So Denya put on her clothes and together they went to the mouth of the upper cave, the young woman and the old dragon. But as they reached the cave that was lit by the red sky outside, both of them stopped suddenly. T’Sana growled.
Leoric and Margareth were standing in the mouth of the cave.
Denya stood rooted to the spot.
While Leoric had an eye on the dragon, her "mother" smiled and said: "Hi, Dear!"
"How…how did you get up here?", Denya asked.
"Not only dragons can transform themselves into other beings.", was her answer with a look at the huge creature beside her. Denya wondered why he didn’t say anything.
"What do you want?"
She laughed: "Oh, Denya, aren’t you happy to see us? We have searched for you the whole day! We have been so worried about you! This creature could have killed you!"
"But he didn’t kill me! Besides that he showed me what you really are, you murderer!"
Her mother now had a really worried expression on her face. This couldn’t be acting, she thought…or could it…?
"What do you mean, dear? Why do you call your mother a murderer?"
"You are not my mother!!!", she nearly screamed.
Now she looked really dismayed and she nearly whispered: "Oh, Denya, dear! What did this creature tell you?"
"He showed me how you killed my real parents! You and Leoric together!"
Her expressions are so real…
"Don’t you see? He showed you an illusion. Something that has never happened…", it seemed her mother was nearly weeping.
"No, he didn’t. I know it!", but she was not as sure anymore. "T’Sana told me about you and the Sacrifice! You brought me up over 20 years…just to kill me now?"
"Oh, dear, I think it’s too late. You’re stammering nonsense. His influence on you is already too big! Please, Denya, come back!"
Denya was totally confused by the situation. Now she couldn’t believe her parents betrayed her, but she still had some pictures of the vision in her mind. She stood between T’Sana and her parents. Her mind seemed to fight with itself: In one moment she remembered the two humans in front of her as her parents and what they did for her in the last 20 years, then came the pictures of Leoric and Margareth killing her father. She was pulled in one direction, then in the other one…as if T’Sana and her parents would fight a battle in her head…
Until Margareth stretched her hands out and smiled – it was the same smile she gave her 20 years ago when they had met first… Suddenly her mind was free. She made a step into T’Sana’s direction. Then another one.
The smile on her mother’s face stopped abruptly.
"Wrong decision, dear!"
With these words her father who had been as silent as T’Sana the whole time cast a mighty lightning bolt onto the dragon, which screamed in agony. Her mother also cast a lightning bolt and T’Sana was completely wrapped in jerking lightnings. Then he stopped screaming and fell to the floor, motionless.
"No!", she whispered it. Was she doomed to bring death to all the people she loved?
She turned around to her parents, with tears in her eyes "YOU BASTARDS!!!", she screamed, weeping.
"Shhhshhh, Denya! You surely don’t want to be in a bad mood tomorrow. After all, it’s your birthday. Sleep now!", her mother said with her typical cold smile. Then she touched her eyes with her fingers and a wonderful darkness surrounded her.

Chapter 4: Sacrifice

It was night.
She didn’t know how long she had slept.
The full moon was shining above her.
She couldn’t move.
Denya was tied on some kind of altar. To the left of the altar seemed to be a cliff – the ground just ended there. To her right stood a few old trees on the hard and stony earth. This had to be the Druid’s Mountain. Between the trees a fire was burning. She could hear her parents.
"And you are sure the spell works, Leoric?", that was Margareth.
"Yes – the energy will split and flood into us both. Don’t be worried Magareth, it will work, I’m sure…oh, look, our girl is awake!"
With these words he appeared in her field of vision. His face was as grave as it had always been.
"Did you have a good sleep, dear?"
She did not answer and turned her face in another direction.
He sighed: "Denya, tell me! Wouldn’t you do this at my position? Imagine! You could do what you want! You would have power – endless power! You would not have to fear anyone…or anything!"
"But I would not kill someone I have known and loved for 20 years!"
"Oh, Denya, you’re so naive. Let me tell you something: We never loved you! Never!"
She turned around again: "That’s not true! I know you loved me. I could feel it throughout all the twenty years. You cannot say you didn’t love me! You cannot!"
He laughed: "Oh, dear! Maragareth’s telepatic abilities were better than I thought. You have to know she manipulated you the whole time. She told you mentally never to leave the castle – so you did not flee. She gave your subconscious the idea that we loved you. So you had this feeling. She made you do things sometimes you didn’t want – without you ever knowing it!"
"But…I never wanted to leave the castle, because…because…I thought, you would…", she burst into tears. She couldn’t speak anymore. It was a shock: 20 years – a game, a drama, a play of twenty years. Just for her.
Leoric continued: "You should know, when I first dreamed of the prophecy, I couldn’t believe it of course. But when I spoke with Margareth and some other mages, who had all the same dream, it got more and more likely that your birth would happen and the prophecy would show itself as true. And then ten years later we sensed the power – the pure magical power. We were drawn into your direction magnetically. The only time in my life I really loved you, was when we found you in your basket and I knew that you were real…"
"After you killed my parents, murderer!"
He knitted his brows.
"I didn’t know your parents, but I can speak openly and honestly, when I say…"
He stopped. His eyes widened. He groaned…and then he collapsed, dead. Behind him stood Margareth with a bloody dagger in her hand. And with her typical smile she said: "Sorry Leoric, but I wanted to be sure that nothing goes wrong at the Sacrifice…but you surely understand me."
Then she looked up.
"I don’t know the exact time, but your birthday is very near, Denya! Oh, as he told you, it was a hard time with you! I always had to concentrate when you were near at first. Five years of work until you fully accepted us…and this dragon destroyed everything within a day! He was powerful – but not as powerful as we thought. He was easy to defeat. Was he your friend?"
Denya nodded.
"Oh, I’m sorry. I’m sure you will soon meet him again. But please, dear, be honest: Did you fully trust him? You knew nothing about him. He could have eaten you when he got hungry…just like that! You don’t know what you have chosen as a friend! He is still a wild animal!"
"NO! YOU do not know what I have chosen as a friend! You don’t know anything about dragons! You know only the stereotypes of them – you don’t know what they really are! And you’re much worse than this wild animal!"
"I think I have to tell you that this dragon had similar powers to me. I think he manipulated your mind like I did years before. I don’t know exactly what he told you, but I think the least of what he said was true. I think he was a liar like me and Leoric. He would have brought you here by midnight and he would have killed you. But he is dead – as Leoric is. I’m the last liar standing! I’m the winner of the great game of the gods! And I will join them after I have conquered this world for myself!", she nearly screamed the last sentences – then she got quiet again, "I have you to thank, Denya! Because you will give me the gift, the power!"
Margareth kissed Denya on her forehead. Then she raised her bloody dagger.
"Happy Birthday, Denya!!!", she cried.
But the dagger did not come down. Margareth was just standing there. Denya could see through a great round hole in her belly. Suddenly a claw materialized in the hole – and behind her T’Sana, the red dragon. He had just pierced her with one of his sharp claws. Margareth’s rattled and she spat blood – then the dragon raised her and threw her body into the air. As she flew he took a deep breath and spat a great white flame in her direction. Only ashes were falling to the ground. He turned to Denya and smiled.
Invisibility – very useful…
"T’Sana, I thought you would be…"
Dead? Oh, it takes a little bit more to kill a dragon than some lightning bolts from two human-mages! Are you alright?
"Yes, thank you", now she smiled, too, "I thought that would be my end…"
Hey, I told you they wouldn’t hurt you!
The dragon smiled even wider.
But you may relax now – it’s over!
"Yes…finally…" So her muscles relaxed. And then she had a vision.

She was flying. It seemed to be the same spell T’Sana had cast on her in his cave.
But it couldn’t be one of her memories…it was a memory of T’Sana! She was in his body, she shared his vision, his feelings and even his emotions – she was a dragon! Denya was flying above the clouds, so a beautiful white landscape spread under her.
And she felt a magical presence. A magnetic power that forced her to fly into a special direction. Then she broke through the clouds. There were woods below her…rivers, meadows and roads. And there she found what she had searched for. Two humans were on the road – her sharp eyes detected a man and a woman…and the woman carried something. A child…the child she was searching for. Denya’s mind knew what had to come now – but her mind was still a low voice she didn’t notice. She was overwhelmed by the feelings she had. It was wonderful to fly…it was pure freedom! Now she was very near to both humans, so she went into a glide not to scare them too soon. But a few seconds before she landed, her shadow fell over them and they turned around. The woman screamed and the man’s eyes nearly fell out of his head. The baby, her target, also began to scream. But Denya was still enthralled by the completely new feeling of T’Sana’s body and she ignored the voices that said she knew the two faces in front of her. She landed directly in front of the two humans which caused them to make some steps backwards.
The man reacted first: "What do you want, dragon?" He really had courage.
She could hear T’Sana think…or was she thinking?
I want that child.
"No! You’ll never get it! No one will ever get it! It is my child and I will protect it from everyone that’s going to come and steal it for this damn Sacrifice! Come on, dragon, fight me! I have no fear!"
You fool! Do you really think you can win this battle?Just hand out the child and perhaps I will let you and your wife live!
The man just watched her. The he raised a hand – and out of his finger came a magic bolt which hit her chest and froze her immediately. The pain was terrible. And that brought her out of her lethargy. She was not T’Sana, she was just in his body…and she was about to fight her father! He still looked like the man the dragon had shown her in her old vision.
But for now, T’Sana’s body couldn’t move. She watched her father as he said: "Ha! You think I’m as easy to defeat as other humans? You think it would be easy to get the child of immortality? Just like this? YOU are the fool, dragon!"
With these words he cast some magic spells that caused horrible pains throughout her body. She wanted to stop it, but she had no control – she could only watch, think and suffer. But then the mage, her father, made a mistake: In his rage he cast a magic firebolt to make him feel even more pain. Of course that caused the ice to melt and the dragon was free again. He raised a claw and pinned her father to the ground.
I think the answer to the question "Who is the fool?" has changed again – but I also think it won’t change anymore…
Then SHE took a deep breath. She didn’t want to see what had to follow now, but she couldn’t close her eyes or look away. So SHE spat a bright flame that was just as hot to let her father live and scream in agony for a couple of seconds until the screams stopped and the fire SHE spat gained more brightness and finally burned him to ashes. She felt T’Sana’s deep satisfaction – and she wanted to scream and wake up…but the torment continued.
T’Sana searched for the woman – she ran down the street. But the dragon was weakened by the pain. Not without exertion, Denya threw himself into the air and followed her. Suddenly the woman stumbled and fell down. Denya roared triumphantly while she was thinking No, no, please, don’t… She landed before her mother. The relatively young woman got on her feet and stared into the eyes of Denya’s draconic body. The child was nowhere to be seen…
Where’s the child, human?
Fear was in the eyes of her mother…she could even smell her fear. But the woman said: "I won’t tell you! You will never find her! Not in a thousand years!" Then she spat on the ground in front of the dragon. A great anger overcame Denya. The SHE opened her mouth and closed it over her. Then SHE raised her head and swallowed her own mother who was still struggeling and screaming in her mouth. At this action all thoughts of Denya screamed in psychical agony – but her thoughts were the contrasts to the feelings of her body: She could taste the blood of her mother – it was really delicious! And after swallowing her mother completely there was again this feeling of complete satisfaction. These paradox feelings and thoughts drove her mad – but the vision still continued. Suddenly she heard horses with her great sense of hearing. They seemed to be one or two miles away. She threw herself up into the air and peered into the direction the sounds came from. There were two horses – she knew the humans that sat on them. It was Leoric and Margareth. Suddenly a wave of deep anger overwhelmed her. T’Sana was too weak to fight both of them – they were too powerful for him now. He watched them from the air while they found the child somewhere in the woods beside the roads. Then he followed them to their castle that wasn’t really far away.
But Denya had just one thought for the rest of her vision:
I killed my parents…
I killed my parents…
I killed my parents…
I KILLED MY PARENTS!

"I KILLED MY PARENTS! OH, MY GOD, I KILLED MY PARENTS! I KILLED MY…"
SHUT UP!!!
She was immediately quiet. She wanted to scream on, but something told her not to do so. T’Sana was still smiling his draconic grin – but now she realized it as the evil smile it had always been.
For some reason you’re right, my dear Denya! You really killed your parents! Your birth…your existance killed them!
"Why? Why you? What…what about your promise?"
You’re still a foolish child! This promise doesn’t exist! And you know the reason why I’m doing this.
"Revenge?"
Partially! Mainly I cannot live on this planet together with your species! You are spreading all around the world and you declare yourselves the great rulers of it! But you’re weak! Look at yourself! What are you without any weapon or magical abilities? Meat! That’s what you are! It cost me great effort not to kill you immediately when you were in my cave. And it cost me even more effort to talk to you like a cute little pet! But I think that what’s coming is worth the trouble! Millions of people will die – just because of you!
With that he raised a talon and pointed it on her chest.
She closed her eyes…

Epilogue

T’Sana was standing at the cliff. He could feel the power streaming through his veins. It was true! He was immortal! It wasn’t just a feeling – it was an inner assurance. He just enjoyed the pure power that was flooding him for about half an hour – then he asked himself what to do with his new power. He had just forgotten it. Then he saw some lights on the road under him. It was a caravan of gypsies. Oh, yes…he knew what to do with his new power now. He spreaded his wings and flew down the mountain.

A slack hand was hanging down the altar, still lit by the fire on the mountain. But the flame had burned down and wouldn’t do it any longer.
As the screams of dying humans sounded up to the mountain, the fire began to flicker. It wasn’t the sound of a battle – it was the sound of a massacre. Men, women, children, even babies – they all screamed and died in pain and agony. Only the triumphant roaring of the dragon was louder than the terrible noise of dying humans.
And as the last screams of a dying child echoed over the mountain, the fire went out…

Written by Der Doktor http://www.die-subkultur.net

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Dragonslayer (Bent Lorenzen)

Dragonslayer

By Bent Lorentzen

She stole into the dark forest, crying as she went, and did not heed the gathering gloom of dusk. Soon, she had gone so deep into the woods that thorns reached out to her like the claws of that legendary dragon her father was said to have slain shortly after her birth. Ragged, weary, and bloodied, she settled upon a rocky outcropping from which nothing grew and the emerging stars began to twinkle through a rosy sunset.

She sat upon a still-warm stone and pulled her knees to her breasts, and began to cry again. From out of a dark cave unseen to her, the two eyes of a creature gazed upon the long, dark, leaf-tangled mess of hair that draped over the beautiful girl. Awful memories just out of thought’s grasp licked at his mind as he silently watched her sob far into the night. He never once blinked, daring not to lose a single moment of her beauty, phantomlike though it was in the deepening cold of starlight.

A pool of tears grew by her feet until she finally sobbed her final hiccup and gently whisked away the mist in her large, brown eyes. The stark outline of piny treetops encircled her dome of stars. She slowly let herself lie back, unheeding of the cold and wetness of her pool of tears, and cradled her head on the round stone by the hidden cave, and let herself be enchanted by the stillness all around and the twinkling stars above.

It was not long before the baying of three hound dogs in the far distance cut through the stillness. The creature within the cave witnessed her face grow dark with fear. But she did not rise.

"Dear God," she finally whispered in a voice that reminded the creature of a gentle spring breeze through young leaves, "I would give You anything to be free of him."

The creature was at first frightened by her voice, and then became even more frightened when words came into his mind that demanded expression. "Little girl," said the creature with a reedy voice, "who gives you such great fear that you would give anything to be free of him?" The voice, having echoed out of the cave, sounded much deeper than was real. The girl closed her eyes, thinking the stars had spoken to her, and hearing as well the approach of her father’s dogs.

"My father, who rules all these lands, has kept me locked in his castle since my birth eighteen years ago. In all these years I have never set foot in the green forest, save in my imagination as I gazed down from a high window."

The creature within the cave was again startled when human thoughts that needed to be spoken entered his mind. "Has your father perhaps not protected you from the dangers in these deep and dark woods whose only view you have had is that which has been reflected off the green canopy, which in fact perhaps keeps hidden old and deadly secrets?"

The girl had never thought of that before and opened her eyes. For the first time, the stars above seemed too far away for comfort, the ringlet of dark trees dangerously threatening, and the baying of the three hounds symbolic of her eighteen years of sheltered life. Her breathing came and went in uncontrollable gasps, like a doe felled by an archer’s arrow lying bleeding on the white snow. She had seen this happen once from her high window view of the world.

The creature within the cave now found words in his mind that didn’t seem so alien as he said, "Please, I did not mean to hurt you with such thoughts as my words have provoked."

Her breathing quieted even as the dogs drew nearer. She asked to the stars above, "Are you, who are frightening and comforting all at once, the ones who, in concert, are speaking to me?"

"I wish perhaps I were. But, alas, I am but a small voice within–"

A large dog chose that moment to burst into the rocky clearing. The hound sensed her proximity but could not see where she lay still as the rocks around her. He opened his large mouth to bay to his master, when the voice from the cave barked a command the girl could not quite understand. The dog obeyed and lay down, silent except for his heavy breathing. In the distance approached two more dogs, each apparently larger than the first from the sound of their excited voices.

All the while, the girl pondered the creature’s last words. She remembered an old sermon from the gnarly-faced minister. He spoke of a huge God in Heaven who punished the wicked with eternal damnation in the bowels of Hell and rewarded the good with an everlasting life free of earthly gravity in Heaven. He had once told her, in answer to a question she had posed, that God’s voice spoke from deep within her heart of hearts. It seemed, at that moment as she reflected in the woods, that everything the frail, foul-smelling minister had ever said–and indeed, he had loved to speak for hours, quoting this and that verse–could be forgotten, except that one phrase.

"Are you God?" asked the girl timidly, and once more allowing the tranquility of the jagged night to enter her.

The creature, again startled by thoughts that seemed to well from out of nowhere, said, "But you have not answered me. Why do you run from your father so?"

Suddenly it was as though her memory had been dashed. She could not remember why her father frightened her. Nor could she accurately remember how it was that she had first set foot into the forest. Her memory of things seemed to have begun in this rocky clearing and all else a vague sort of dream. She grew aware of the cold salty pool of her tears, her thickly tangled hair, and the blood-crusted scrapes upon her body.

Just then, the second dog crashed into the clearing and stumbled over her. He did not see her, but felt her beneath him, and was about to loudly bay to his master when the creature within the cave strangely barked an order for the dog to go lie next to his smaller brother. As if scolded, the larger dog whimpered as it crawled and lay next to the smaller dog–who actually was quite large by any standard.

The girl, having deeply pondered the last words spoken to her, said, "Is not the pain, blood, and tears on or about me come from my father?"

"It’s not polite to answer a question with a question," said the voice. "I ask again, why do you fear your father?"

A burst of anger erupted from her. "I demand to know who you are?"

"Ha!" retorted the voice. "You demand!"

Again, the dome of stars grew chillingly distant, the gap between their flickerings and her filled with endless peril. The cold rocks, pool of tears, and now the air itself sapped what little warmth she had in her. It seemed that perhaps now she could die, as that doe she had seen from her window, and be forever rid of her shadowy fears.

"You wish to die?" asked the creature, once more startled by words coming not from his mind. "You may, if that is your honest wish. But there is another way. But you must tell me why you fear your father, whom you say rules all that you know."

With frustration, the girl said, "I don’t know why! In the castle I had food and warmth, I think. In the castle, perhaps, I had all that a girl could possibly have want for. But something in that castle larger than life itself, perhaps even larger than God, stifles me. Keeps me locked away from my deeper wants, and works to make me into the image of his wants."

"Your father?"

"I don’t know. He is but a faceless shadow that rises taller than the castle, and clouds even the morning sun so bright. But whether he is my father or not does not matter if things are as my father says: That he rules all by a special right given to him by God."

At that very moment, the third dog–the largest of all–exploded through the thicket into the clearing. The roar of his approach sounded like a tornado, his mad sniffling like a wet wind through a leafless tree. The girl let out a yelp before she could restrain herself. She had never been so close to her father’s largest dog, Dragonslayer. Huge as a horse, his face was a map of scars from a lifetime of battles with the fabled creatures of the forest. All white except for a triad of black marks on his muscular forehead, he was the very face of death. Yet the voice in the cave erupted with a bark that evoked from the mastiff a single whimper and he lumbered to his two smaller brothers and lay still.

"Are they," asked the voice in the cave, "the ones who frighten you?"

Her answer flowed from her mouth without thought. "No."

"Do you truly wish to die?"

Her answer took longer. "Where would I go?

The creature seemed to laugh. "Another question to a question. But I will answer. You and I would then become the same, a voice without form."

"I thought God was large."

"God? Who is this God?"

The girl was puzzled beyond anything. "Why do I have to think of that? I ran from the castle to here. Now I can hear my father’s horsemen approaching yonder. I think I even see their torches glowing against the treetops. Please, take me away from all this to where You are."

She waited for an answer. In the distance, the crashing of horses through the forest grew louder, as did the movement of much flickering reflected off the tops of distant trees. She tried moving an arm but found no strength to do so. The creature in the unseen cave saw her attempts to rise, and was startled again by thoughts that turned into a voice. "You already are where I am. But again, I ask, why do you run from a father who seems so devoted as to be seeking you like this?"

Her answer flowed unexpectedly again: "Because it must be his shadow that has no face at night and which blocks the morning sun when I awaken. –Why cannot I move my limbs? Why am I frozen into the earth like stone? Have I arrived at Hell?"

The smallest dog, himself as large as a deer but more muscular, began to growl. Then the middle dog, the size of a pony, growled. Finally, the one larger than any of her father’s steeds, growled deeply. The first of her father’s knights rushed into the clearing, setting it aglow with their many torches. The voice in the cave growled also, just once, and the three dogs rose and circled the girl, facing outward to the horsemen. They bared their teeth, saliva drooling, and growled threateningly. The girl again tried to rise but could not.

The voice said, "No, this is not Hell, though Hell is quite close by. And you cannot rise because you have sunk into the earth, filtered into the cold air, and have sought to join the distant stars."

She tried to pay attention to the confusion of frightened horses bucking and heaving and the falling of the men, but she was more concerned with herself. As though from a great distance, she felt the barest ability to move a thumb. Oddest of all was that she could see herself, as from an altitude, and see as well the entry into the rocky knoll of her father. She heard him scream a command to his three dogs who stood guard by her prone body. It was seeing herself that evoked the greatest fear. "Where am I?" she cried.

"Where your father would be most afraid to find you."

"I demand to see you?"

There was a brief lull, even from the melee of horses and knights and their King, when the voice said, "Look by your head."

She stared very hard, and in the light of the torches, saw a tiny cricket hop out from under a stone and walk over her wildly strewn hair. "That is you? An insect?"

"No! I am speaking from within you, as I already have said. Your spirit moved from your body as you lay, and slipped into the cricket giving him the voice of your conscience, and has slipped also into most of what you now behold, including the stars above."

"We are one?"

"Perhaps. But only if you wish. But we must now take care of those who have gathered here. We cannot hold back many arrows should your father order his knights to kill his dogs."

Something inside her clicked, actually made a snapping noise that seemed to have been felt where her neck ought to be, and she barked an order to the dogs. They rose. At the same moment she screamed in her loudest voice, a voice that boomed from every direction all at once: "Men, I am your worst nightmare! If you leave at once and never turn back even to peek I will spare your lives. Your King will not be so fortunate, nor will those lackeys who do not now depart!"

There was a scuffling of men mounting their steeds and rushing out even as their King shouted, "I will slay every cursed one of you who listens to this witch’s voice. Stay! I command it! Archers, I command that you pierce these cursed hounds of mine with arrows such that they tremble like dying porcupines. –You," he said to his sergeant-at-arms, "I believe I see my daughter between the dogs. Gather her up as soon as the dogs begin to bleed."

But it was as though he had been talking to himself. The King found himself alone in the clearing. From everywhere, his daughter said, "Father, the days of you ordering everyone has drawn to a close as this dawn approaches. I give you but one choice. Be grateful; you never entertained me with any choice. Look up to these stars that are beginning to fade as the sun rises in the east, and beg for their mercy so as to save your soul. I haven’t much faith your body will survive. But you are quite used to ending the lives of innocent creatures so it should not come as a shock to see your own demise."

Her father, now but the shadow of the great man he had led everyone to believe he was, cowered with her words. He looked all around but could not see who was speaking, though he did recognize his daughter’s voice. Yet, his daughter’s body lay as prone as it ever had lain in all the years he had crept into her locked room after she had swooned from the potion he gave her each evening.

"I…I have no son," stuttered the King. "And your mother died after childbirth. Let us end this complicity you have entered into with a witch, and return to our castle. When I die many years henceforth, you will inherit all these lands as Queen."

"I am already that which you suggest I shall be in future years. But your end will come, in one way or another, before the sun sheds its first warming rays on your contemptible body. Do you not recognize this place which you have sought with such speed through the night?"

She watched as her father looked around. Fear exploded across his face. "It…it…." He struggled to speak. "–Cannot be."

"Yes," said she. "Here is where you murdered my mother in a fit of rage and lust after she had fled you. She, like me, found this place in the dead of night. But unlike her, I rose above it. No, there is no witch here. Nor was there ever a dragon such as you say you slew after it devoured my mother. Except that you are that dragon by having forced your largest dog to consume her remains. Now there is just you and me. You say your rights as King come from God. My rights come from an even higher authority. The God of your God, if you like. That God, like a stream forever flowing toward the ocean, always seeks to balance height with might, make right old wrongs, bring peace to tribulation, and destroys all that is unnatural along the way. Father, you are unnatural, and as such, I give you one chance to save your soul before eternal damnation. Look high to the stars and beg for forgiveness. Beg from the depth of your heart or I cannot save you from a worse death than the rotting of mortal flesh. I must hear you plead, not as reprisal to your deeds against my body and soul, but for you to connect again with the purity you once possessed as an infant. Surely all children enter the world with equal grace."

Sadly, though not terribly so, she watched her father’s face turn angry. He picked up his fallen bow and made a motion to notch an arrow. But before he had anchored the drawn line to his cheek, she barked a command to the smallest dog there. Without a second thought, he lunged on her father and ravaged at his feet until they were mere bleeding stumps. She then barked an order to the dog. He quietly retreated, licking the blood from his chops.

Her father, now forever several inches shorter than his former stature, looked around in pain and bewilderment. He mumbled angry, then forlorn, words to his dog. "I am your master," she heard him say. "I am the one who has fed and sheltered and trained you. How dare you turn on me?"

"They," said his daughter, "are not yours to command. They are independent of you, now. Perhaps they sense that freedom for the first time ever." She grew pensively silent as she rose and drew near like the wind, and caressed the trees and saw the approach of dawn from the pink haze to the east. "You haven’t much time. You will never again see the sun, so I ask once more that you reach up to the stars with contrite heart and beg for forgiveness. By your deeds, you have violated the very stars that created the earth, and the star nearest to earth will not be made to suffer again by warming your disgusting body."

Her father screamed an obscenity, saying, "How dare you speak to me as such! I am your father! I am King! God has placed me here to rule over all this." He reached for his sword at his side and raised it high. She barked another command.

Instantly, the middle sized dog simply reached down with his head and bit off the King’s offending arm and swallowed it whole, first spitting out the sword. Her father howled in pain. Above, the sun’s rose hues struck the pines‘ crowns.

"You have only a few moments, father," she said from everywhere. With the sun’s warmth on the air wherein she danced, she yearned for the beat of her own heart and to feel the sun’s glow on her skin.

Her father, weakened by massive blood loss, had fallen to his side. He looked to Dragonslayer and whispered an old command. The mastiff’s ears perked up at hearing the long forgotten command. But before he could carry out the King’s demand, he tuned his hairy white face skyward. The daughter gulped as only a spirit can, and with a voice as quiet as a breeze that doesn’t even move a blade of grass, made her wish known to the mastiff. Without hesitating, the dog opened his massive maw and inhaled her father, swallowing only once and then wincing as though having ingested something bitter.

"Don’t worry," she said to him. "In a day or so he will come out of you and will make some flies and worms in the soil quite happy. Your bowels shall be his Hell, though you will never suffer for it. And when he departs your bowels, your former master will enjoy the bowels of earth’s tiniest creatures until one day a tree pulls him up from the soil and he can again have his choice of begging the stars for forgiveness. Though, somehow I doubt he will do that until the very sun shall consume the earth and all creatures have departed for their place in God’s Heaven."

With that, the sun crested over the trees and she felt herself gently flow into her body and sink into a comforting sleep. When she awakened, three large dogs sat waiting before her, and a cricket beneath the stone upon which she rested her head chirped. She smiled, and with her heart thanked the diminutive creature, and said to the dogs, "I think it’s time to return to my castle and put things in order."

And you can well believe that she lived happily thereafter.

Authors note: This story is copyrighted ã 1999-2003 and was first published by FABLES MAGAZINE at http://www.fables.org/ For further information, please contact author at dane@kabelnettet.dk or go to his website at www.denmark.gq.nu

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