Der Waisenjunge Ben ist Vagabund und Taugenichts im Norden der Großtirdischen Stadt Trollfurt. Anstatt zu arbeiten oder in der Schule zu lernen, verbringt er seine Zeit lieber mit Angeln, Faulenzen oder Träumereien. Später einmal möchte er großes vollbringen und Drachenritter werden. Doch als er eines Mordes beschuldigt wird, den er nicht begangen hat, rückt dieser Traum in unerreichbare Ferne. Ben muss fliehen und trifft bald darauf auf einen wilden und geflügelten Drachen, ein – in seinem Glauben – bösartiges und grausames Wesen. Doch schnell merkt Ben, dass dieser eigentlich ganz anders ist, als die Legenden behaupten.
Der Drachenflüsterer von Boris Koch ist eine Geschichte, die sich am ehesten als Tom Sawyer und Huckleberry Finn + Drachen beschreiben lässt. Ben lebt in seinem Heimatdorf kein einfaches Leben, aber er ist frei und kann tun und lassen was er will. Nach seiner hastigen Flucht lernt er den Drachen Aphyron kennen und stellt fest, dass Drachen nicht die Flügel abgeschlagen werden müssen, um sie von einem göttlichen Fluch zu befreien, sondern dass Drachen ohne ihre Flügel für alle Zeit gebrochene Wesen sind. Doch in Ben wohnt eine Unglaubliche Gabe. Er kann Drachen heilen und ihnen ihre Freiheit wiedergeben. Gemeinsam mit Aphyron, zu dem er eine tiefe Freundschaft aufbaut, erlebt er vielerlei Abenteuer, bis sie sich schließlich entscheiden so viele versklavte Drachen wie möglich zu befreien und er so noch einmal zurück in sein Heimatdorf gelangt.
Der Drachenflüsterer ist ein tolles, kurzweiliges Buch. Die Geschichte ist spannend und unvorhersehbar. Mit den Protagonisten kann man sich sofort identifizieren, mitlachen, lieben und leiden und die Drachen sind toll. Kein Aufguss eines immer wiederkehrenden Standardfantasysettings, sondern eine lebendige und schöne Welt die Lust auf mehr macht!
Weiterführende Links:
Der Drachenflüsterer bei Amazon
Homepage von Boris Koch
„Drachenzähmen leicht gemacht“ von Cressida Crowell ist eins dieser Kinderbücher, an dem selbst Ältere Spaß haben können – schlicht und einfach deswegen, weil es so rotzfrech und mit seinen kindlichen Zeichnungen gleichzeitig äußerst charmant ist. Keine große Überraschung, dass die Verfilmung von Dreamworks Animations eine komplett andere Richtung einschlägt und mit dem Buch fast gar nichts mehr zu tun hat. Die Geschichte dreht sich immer noch um den Wikingerjungen Hicks, der für einen Nordmann eine denkbar erbärmliche Figur macht. Im Buch wurde ihm mit Zahnlos eine ähnliche Witzfigur von Drachen zur Seite gestellt, der sich wie ein Arschloch benahm und seinen Meister nicht mal wirklich ausstehen konnte – aber die beiden Loser passten prima zusammen. Der Zahnlos des Films dagegen ist ein ziemlich cool aussehendes, elegantes Viech, das mit Hicks schnell eine enge Freundschaft eingeht, nachdem dieser sich weigert, ihn zu töten – irgendwie will sich so ein Film ja auch verkaufen.
Aber wahrscheinlich ist es müßig, Film und Buch miteinander zu vergleichen. So frech, wie die Vorlage daher kommt, so traditionell ist die Verfilmung, was für das normalerweise mit Popkultur-Referenzen um sich schmeißende Dreamworks Animations-Studio schon wieder eine Besonderheit darstellt. Gut, die Anti-Disney-Schiene, die seinerzeit mit „Shrek“ befahren wurde, ist damit wieder zum Abstellgleis geworden – aber einen sauber erzählten, unterhaltsamen Film wie „Drachenzähmen leicht gemacht“ ziehe ich doofen Popsongs und forciertem Humor allemal vor. Die Story ist ein bisschen wie „Avatar“ für Kinder – vor allem darin, dass sie so ausgelutscht ist. Man mische den Konflikt zweier verfeindeter Parteien mit einer ungewöhnlichen Freundschaft und würze das Ganze mit einem Vater-Sohn-Konflikt, eh voilà! Das soll freilich nicht heißen, dass „Drachenzähmen leicht gemacht“ völlig ohne Potential wäre. Sätze wie „Du hast den Konflikt unserer Eltern geerbt und wirst ihn weiterführen!“ rufen sofort Assoziationen an reale Konflikte herbei und verleihen der Aufforderung zur Toleranz zumindest ein kleines bisschen Gewicht. Hätte man eine überraschende, kleine Offenbarung nach dem Showdown des Films weiter verfolgt, hätte das Potential zu echter Größe gehabt – zumindest für einen Animationsfilm.
Aber dazu traut sich „Drachenzähmen leicht gemacht“ einfach nicht. Deswegen bleibt es nur bei einem recht unterhaltsamen, kleinen Actionfilm für Kids und diejenigen, die mit ihnen ins Kino gehen müssen. Die Flugsequenzen auf dem Rücken des Drachen sind wirklich berauschend – und auch der einzige Moment, wo 3D das Filmerlebnis wirklich, ho ho, vertiefen kannn -, die Freundschaft zwischen Hicks und Zahnlos rührend und der Film zeigt zum Schluss gekonnt, wie er die emotionalen Schalthebel der Zuschauer manipulieren kann. Aber ein Animationsfilm für die Ewigkeit wird das wohl nicht werden.
Wenn man mal wieder eine halbe Stunde Zeit zu killen hat, kann man das am besten mit dem witzigen kleinen Spiel „Choice of the Dragon“ tun. Eigentlich macht man dort nicht viel mehr, als sich im Stile alter „Choose Your Own Adventure“-Bücher zwischen verschiedenen Dialog-Optionen zu entscheiden und Text zu lesen, das Spiel macht aber trotzdem eine Menge Spaß.
In dem Spiel übernimmt man die Rolle eines Drachen, dessen Geschlecht, Farbe und Anzahl Gliedmaßen man sich aussuchen kann. Zu Schlüsselmomenten der Geschichte kann man wählen, wie man handelt. Ganz am Anfang etwa kann man die Prinzessin, die man klassischerweise gefangen hat, einfach fressen, sie gegen ein Lösegeld eintauschen – oder beides. Im Laufe der Geschichte übernimmt man dann das benachbarte Königreich, lässt sich zum Gott ausrufen, sucht nach einem Partner, kämpft gegen alte Rivalen und häuft jede Menge Reichtümer an. Je nachdem, wie man sich im Laufe des Spiels entscheidet, gehen diese Begegnungen teilweise völlig unterschiedlich aus. So kann man durch grobe Gewalt einfach alles niederbrennen und auffressen, was einem in die Quere kommt, ehrenhaft und nobel agieren oder hinterlistig die Fäden ziehen.
Sehr witzig sind auch die verzweifelten Kommentare des Erzählers, wenn man etwa ein ganzes Dorf nur aus Spaß an der Freude niederbrennt oder einen nichts ahnenden Verbündeten verschlingt.
Jaja, da geht man nichtsahnend ins Kino, um sich mit 2012 die Hirnkruste wegpusten zu lassen und bekommt als Trailer dieses Schmankerl hier vorgesetzt. „Drachenzähmen leicht gemacht“, oder „How to train you dragon“ ist die Dreamworks-Umsetzung des Kinderbuches von Cressida Cowell aus dem jahr 2004.
Hicks ist ein kleiner Wikinger, und er lebt in einer Zeit, in der gefährliche Drachen zu Lande und auf hoher See sowie hinlänglich zahme Hausdrachen noch zum Alltagsleben fest dazugehören. An Thors Tag müssen die Jugendlichen vom Stamm der Räuberischen Raufbolde ihre Prüfung zum „Drachenmeister“ absolvieren — eine harte Nuss für Hicks, die er sich nicht so recht zutrauen will. Glücklicherweise platzt ein mordlüsterner Seedrachen in die Zeremonie; und zum Glück ist Hicks als Verfasser einer „Einführung in die Drachensprache“ als einziger in der Lage, sich dem Untier verständlich zu machen. Also setzt das ganze Dorf auf sein Verhandlungsgeschick. So beginnt für Hicks ein Abenteuer, das ihn bis ins Maul des Drachen führt (wo er als erster Mensch dem Geheimnis des Feuerspeiens auf die Schliche kommt) und ihn nach allerlei Turbulenzen zu „Hicks dem Nützlichen“ werden lassen.
Nun, ein Bild sagt mehr als 1000 worte und hier kommt der erste offizielle Trailer.
Wer sich noch mehr Informieren mag, kann dies auf der offiziellen Homepage von „Drachenzähmen leicht gemacht“ tun, oder natürlich zunächst einmal das Buch lesen!
Ach ja, die Insel. Hier habe ich meine letzten drei Wochen verbracht. Zuerst rund um London, dann in Dublin und nun wieder in London. Viel drachiges fiel mir dabei ja leider nicht in die Hände, abgesehen von der britischen Ein-Pfund Münze, die einen walisischen Drachen zeigt. Dabei hätte es noch zwei nette Fotos geben können, denn schließlich musste ich einmal quer durch Wales fahren. Und das Wales den roten Drachen als sein Wappentier auserkoren hat, ist ausreichend bekannt. Auf der A5117, kurz hinter der walisischen Grenze, sieht man nämlich am Straßenrand einen wunderschönen aus Blumen gesetzten Drachen am Straßenrand. Leider war meine Kamera nicht in Bildweite. Aber den Ort kann ich euch natürlich gern zeigen, evtl fährt ja jemand dort hin 🙂
Der im Exil des Nordlandes aufgewachsene Rajin hat sich zum rechtmäßigen Herrscher Drachenias aufgeschwungen. Sein Weg war lang und hart. Er bereiste das ferne Land Magus, stellte sich dem Urdrachen Yyuum und bezwang letztendlich den Usurpator Katagi. Doch trotz aller Bemühungen ist das Gleichgewicht der Mächte unwiederbringlich verloren und das Ende des fünften Äons, dem letzten aller Zeitalter, ist in greifbarer und unaufhaltsamer Nähe.
Eigentlich hätte mit dem erfolgreichen Ende des zweiten Bandes sich die Trilogie bereits in Wohlgefallen auflösen können. Der Bösewicht ist besiegt, der Urdrache zerstört und die Herrschaft über die Drachen wiederhergestellt. Was folgt wäre der Aufbau des Reiches, das Besinnen auf alte Tugenden, kurzum ein Happy End. Doch während der Schneemond immer engere Kreise um die Drachenerde zieht, hat Rajin noch immer viele Feinde und die kommen diesmal nicht aus den Nachbarländern, sondern aus der Vergangenheit und lassen sich nicht so leicht vertreiben. Also sammelt der unorthodoxe Kaiser einmal mehr seine bunte Schar an Gefolgsleuten um sich herum und macht sich auf die Suche nach einer Lösung, die ihn weiter führt als dies je vorhersehbar war.
Bekker gibt im Abschluss seiner Trilogie noch einmal richtig Gas. Er führt einmal mehr zwei völlig unorthodoxe und aberwitzige Charaktere ein, die dem jungen Kaiser zur Seite stehen. Der Elf Branagorn und der Mensch Erich van Belden sind Charaktere aus anderen Büchern Bekkers und haben hier einen Gastauftritt. Genau aus diesem Grund wirken sie in der Welt, die er für die Drachenerde Trilogie erschaffen hat, etwas fremdartig und aufgesetzt. Schade, dass vorhandene Charaktere dabei ein wenig in die Unwichtigkeit entgleiten. Die Gefährten Ganjon und Koraxxon werden zu unwichtigen Nebenfiguren degradiert. Generell zieht der dritte Band einen großen Schlussstrich unter die bisherige Handlung. Die Auseinandersetzung mit dem Hochmagier zu Magus, der Krieg auf allen Fronten, das alles spielt sich wie in weiter Ferne ab, denn Rajin muss sich ausschließlich den Schatten der Vergangenheit widmen, was diesmal wirklich wörtlich zu verstehen ist. Als dies endlich gelingt und nun die eigentliche Geschichte wieder aufgenommen werden könnte, ist es aber bereits zu spät, denn die der Schneemond zerschellt tatsächlich auf der Erde (und ich könnte denjenigen der dies bereits in den Klappentext geschrieben hat dafür würgen!) Was folgt ist beinahe als spirituell zu bezeichnen. Schrieb ich in meiner Kritik zum ersten Teil der Reihe noch, dass es sich vermutlich um eine „Nur du allein kannst die Welt vor dem Untergang retten“ Geschichte handelt, wusste ich nicht wie unerwartet stark ich damit Recht haben würde. Allerdings hat Bekker dieses abgegriffene Thema kunstvoll und bis zum zerbersten gedehnt und ein wirklich nicht vorhersehbares Ende geschaffen. Alle Handlungsstränge lösen sich am Ende in Wohlgefallen auf. Ich hätte mir jedoch ein wenig mehr Mut seitens Bekkers erhofft Rajins persönliches Schicksal konsequent der Handlung folgend abzuschließen. Meine Kritikpunkte der vorangegangenen Titel kann ich hier glücklicherweise nicht erneut aufgreifen. Bekker beschreibt Eindrücke, Gefühle und Situationen stets so treffsicher, dass mir manchmal ein Schauer über den Rücken lief und der Anteil an Legenden, die die Geschichte begleiten, ist perfekt in Menge und Bedeutung für diese.
Zurückblickend auf die Trilogie hat mir der erste Teil am besten gefallen und der zweite die Trilogie wie ich sie erwartet habe bereits beendet. Der dritte Band ist ein unorthodoxes aber schnelles Finale.
Bei einem kleinen Shoppingausflug in eine Buchhandlung in Den Haag fiel mir folgendes Buch in die Hände: Robin Hobb The Dragon Keeper, erster Teil der Rain Wild Chronicles.
Tintaglia the blue dragon has lost interest in the stunted dragons that emerged from the cocoons of Maulkin′s Serpent Tangle. Dragons are fiercely practical about survival of the fittest, and now that she has produced her own batch of healthy hatching serpents Tintaglia no longer provides for the weak creatures abandoned near Trehaug, the main city of the Rain Wilds.
The Rain Wild Council is as ruthless as Tintaglia: Deciding that the pack must be relocated they begin to recruit their least useful citizens to tend the beasts and escort them upriver to better hunting grounds.
Because of their proximity to the acid waters and vapours of the Rain Wild River, Rain Wilders are born with deformities that shorten their life expectancy and must wed young and reproduce early if their family lines are to survive.
Thymara is long past marriageable age. Having been born with too many abnormalities she should have been exposed as an infant, but her father chose to keep and raise her, against his wife′s wishes.
When Thymara′s mother hears that the council is seeking tenders she grasps the chance to be rid of her wild, ugly daughter. But Thymara shows just as much enthusiasm at the prospect of adventure and grabs the opportunity to travel with the dragons.
But the youngsters that will herd the dragons are as ignorant as the beasts themselves – both completely unaware that they are being sent into an exile rather than to a sanctuary.
Weiterführende Links:
http://www.robinhobb.com
Dragonkeeper by Harper Collins
Dragonkeeper bei Amazon
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