Rezensionen

Ursula Dittmer – Keine Zeit für Drachen

Ursula Dittmer - Keine Zeit für DrachenDer wabernde Bodennebel löste sich auf, es wurde unglaublich schnell hell und eine fahle Sonne schien von weit oben durch ein dichtes Blätterdach. Von oben! Mittag? Wie konnte das sein? Hatte ich nicht eben noch die Sonne über dem Nikolausberg untergehen sehen? Wo war ich? Das war nicht das Mainufer in Würzburg … Ein geheimnisvolles Buch wird dem Würzburger Biologiestudenten Alexander Breskow in die Hände gespielt. Unvermittelt gerät er in eine fremde, mittelalterlich anmutende Welt Fasanthiola. Das erste Wesen, dem er dort begegnet, ist Herkon, ein junger Drache, mit dem er in Gedankensprache kommunizieren kann. Drachen und Menschen haben Xander – wie man ihn in Fasanthiola nennt – bereits erwartet. Er gilt als der Ok na Thun , der Geweissagte. Die Zeit fließt dahin, während Alexander versucht, sich in der neuen Welt zurechtzufinden.

Ich hatte Zeit und benötigte rasch einen neuen Drachenbuch-Snack. Irgendwie erschien dann Ursula Dittmers erster Band aus ihrer Fasanthiola-Reihe auf meinem Schirm. Es hatte ~10 sehr gute Bewertungen und schien eine echte Perle zu sein… haben das etwa nur Freunde und Verwandte bewertet?!? Sich bei bekannten Büchern und Serien für die eigenen Werke inspirieren zu lassen ist ja generell keine schlechte Sache. Besser gut geklaut als schlecht selbst ausgedacht. Aber musste es SO deutlich ein Anne McCaffrey-esques Universum werden? Es gibt Gegenüberstellungen bei der sich Menschen mit den Drachenschlüpflingen zeitlebens verbinden, die Drachen können Orte durch ein kaltes Nichts hindurch (hier Niefliem genannt) überbrücken, es wird nur telepathisch kommuniziert…muss man noch deutlicher werden? Da kommt der Held, der aus einer anderen Welt/Dimension/Zeit stammt, gerade recht, um etwas Pepp in die feudalen Herrschaftsstrukturen zu bringen, in der nicht nur religiöse, sondern auch territoriale Konflikte schwelen und viel Potential bieten.

Das Buch hat also eine recht gute Basis, auf deren Fundament sich eine tolle Geschichte hätte ausbreiten können. Mehrere Punkte machen das Lesen aber zu einer Qual.

Der Protagonist (Ale)Xsander ist ein Angstneurotiker mit ausgeprägtem Minderwertigkeitskomplex, der mich beim Lesen einfach nur nervt. Das er anfangs Zweifel an sich selbst hegt ist ja ok und müsste er wenigstens nach ein paar hundert Seiten langsam ablegen, um so halbwegs dem Leser die Chance zu geben, sich mit diesem zu identifizieren. Aber warum muss ein Protagonist alle paar Seiten immer wieder dem Leser unter die Nase reiben wie wenig Wert und wie unpassend und unwichtig und unwürdig er für die ganze Geschichte überhaupt sei? Irgendwann glaubt man das dann auch tatsächlich. Nämlich spätestens am Ende des Buches, wenn im Grunde noch gar nichts den Grund für sein Auftauchen in dieser Welt beleuchtet hat, sich der Protagonist so ein bisschen mit Geplänkel und schüchternen Liebeleien mit gleich drei verschiedenen Frauen, etwa sechs offenen Handlungssträngen in einen Cliffhanger stürzt, der einen zwingt das zweite Buch zu kaufen.

Erst ab etwa 70% des Buches merkt man eine stilistische Verbesserung und erkennt etwas mehr Struktur in der Geschichte. Ab da an sind auch nicht mehr ganz so viele Rechtschreibfehler auszumachen. Ab da an bin ich gewillt dem zweiten Teil noch eine Chance zu geben. Mein Urteil kann ich jedoch leider nur abfällig äußern:

Keine Zeit für Drachen ist ein Buch, das sich das Beste aus vielen anderen Fantasywelten herauspickt, diese Basis aber mit einem Protagonisten bestückt, in den sich wohl selbst nur schwer mit Neurosen geplagte Leute hineinversetzen können, ohne genervt mit den Augen zu rollen. Einen ersten Band so unfertig, unkorrigiert und mit einem solchen Kauf-den-zweiten-Teil Cliffhanger anzubieten ist bei der dünnen Handlung nur noch frech. Immerhin ist das Buch wendungsreich und nicht so vorhersehbar – was wohl daran liegt, dass mich mit dem Protagonisten wohl absolut keine Berührungspunkte oder Sympathie verbinden.

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Rachel Hartmann – Serafina

Rachel Hartmann Serafina„Die Drachen könnten die Menschen vernichten. Doch die Menschen sind zu sehr fasziniert von diesen Geschöpfen. Dies ist die Basis des fragilen Friedens zwischen beiden Völkern, die jäh brüchig wird, als der Thronanwärter ihres gemeinsamen Königreichs brutal ermordet wird – auf Drachenart.

Die junge Serafina hat guten Grund beide Parteien zu fürchten. Denn die hochbegabte Musikerin, die erst seit kurzem am Hofe lebt, hütet selbst ein Geheimnis. Als sie in die Mordermittlungen verwickelt wird, kommt der ebenso attraktive wie scharfsinnige junge Hauptmann der Garde, Lucian Kiggs, diesem Geheimnis gefährlich nahe. So wagemutig und leidenschaftlich Serafina auch darum kämpft, ihr eigenes schreckliches Geheimnis zu hüten, die Intrige hinter die Lucian und sie kommen, droht auch ihre Verstrickung mit der Welt der Drachen zu enthüllen und ihr ganzes Leben auf immer zu zerstören.“

Ja, bei Serafina handelt es sich um ein Drachenbuch, aber „Einer der besten Drachenfantasy-Romane, den ich je gelesen habe„, wie es Christopher Paolini auf dem Einband des Buches wirbt, ist es nicht. Vielmehr sollte man das Buch ein „Plädoyer für die Musik und ihre Bedeutung für die Welt + Drachen“ nennen, denn die Autorin scheint sich SEHR für Musik zu interessieren und lässt dies überall aus ihrer Geschichte heraustropfen. Als normaler Musikkonsument muss man teilweise nachschlagen, was sie da eigentlich gerade mit ihren Fachtermini meint. Doch trotz der für mich ungewohnten Protagonistin und meiner relativ ausgeprägten Unwissenheit über die Musik, kommt man rasch in die Geschichte hinein und freut sich über die Entwicklung der scheuen Serafina zur mutigen Frau, die lebendige Welt, die (meist humanoiden) Drachen und die gesellschaftskritischen Anspielungen auf soziale Integration und Rassenhass. Das sich „ganz nebenbei“ noch eine spannende Kriminal- und Liebesgeschichte entspinnt, lege ich da noch zur Liste der vielen Pluspunkte mit hinzu. Leider ist die Geschichte wendungslos und vorhersehbar. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau und schadet dem guten Buch nicht all zu sehr.

Serafina ist eines der besseren Drachenbücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe; ein nettes „Aschenputtle“-Märchen mit viel Musik und einigen Drachen, aber (lieber Herr Paolini) nicht Einer der besten Drachenfantasy-Romane, den ich je gelesen habe.

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Naomi Novik – Drachenprinz Hörbuch

Naomi Novik Drachenprinz

Kaum haben Captain Will Laurence und sein gewaltiger Drache Temeraire ihre erste Bewährungsprobe bestanden, da erscheint eine chinesische Delegation am britischen Königshof und fordert die Rückgabe Temeraires. Als Laurence sich weigert, muss er seinen geliebten Gefährten in den fernen Osten begleiten – ohne zu ahnen, was ihn und Temeraire am Ende ihrer langen, gefahrvollen Reise erwartet…

Und schon habe ich auch den zweiten Teil von Naomi Noviks Temeraire Buchreihe als Hörbuch einfach mal so weggehört.

Detlef Bierstedt hat sich eingelesen und ich mich an seine Samson-, Entschuldigung, Temeraire-Interpretation gewöhnt. Da bliebe eigentlich nur zu sagen, dass die zweite Geschichte um William Laurence und seinen Himmelsdrachen Temeraire spannend und wendungsreich ist, wäre da nicht das Ende, dass mich auch einige Jahre nachdem ich das Buch das erste mal las  enttäuscht. Da hätte eine geschickte Überführung des Täters Marke Columbo folgen müssen…naja, Jammern auf hohem Niveau von jemandem, der soetwas selbst nicht hinbekommen hätte 😉

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Naomi Novik – Drachenbrut Hörbuch

Naomi Novik DrachenbrutEs ist schon eine ganze Weile her, seit ich Naomi Noviks Temeraire das erste mal las. Als ich neulich auf einem Flohmarkt die gesamte Hörbuchreihe sah, musste ich einfach zugreifen. Seitdem läuft auf meinem MP3 Player nichts anderes mehr. Die Geschichte um Will Laurence und einen Himmelsdrachen Temeraire ist Drachenfans hinlänglich bekannt, deswegen hier nur noch einmal der Klappentext:

Als die HMS Reliant eine französische Fregatte aufbringt, kann Captain Will Laurence noch nicht ahnen, wie sehr sich sein Leben bald schon ändern wird. Denn die Fregatte hat eine höchst kostbare Fracht an Bord: ein noch nicht voll ausgebrütetes Drachenei, dem schon bald eine jener sagenhaft mächtigen Flugkreaturen entschlüpfen wird. Will Laurence weiß um seine Pflicht: Er muss dem Drachen einen Namen geben und so der lebenslange menschliche Begleiter dieses Geschöpfes werden. Auch wenn das bedeutet, dass er die Planken seines geliebten Schiffes für immer verlassen und sich in die Lüfte erheben muss – als ein Feuerreiter Seiner Majestät…

Drachenbrut wird von Detlef Biersted gelesen und ich weiß noch nicht so recht was ich von seiner Art halten soll. Zwar sind seine Interpretation der Hauptfiguren recht gelungen (obwohl ich finde, dass Temeraire sich wie ein geistig zurückgebliebener Samson aus der Sesamstraße anhört), aber seine beinahe monotone und abgehackte Interpretation des Erzählers ist sehr ermüdend.

Meine Meinung zum Inhalt des Buches, im Gegensatz zum 2006 in englisch gelesenen Exemplar,  hat sich jedoch ein wenig verändert. War ich damals noch hocherfreut das Buch zu lesen und wollte am liebsten sofort mit dem nächsten Band beginnen, muss ich heute gestehen, dass das Buch doch Streckenweise ziemlich langweilig ist und den Leser mit belanglosen Gesprächen über Formationen, Kriegsgeschehen und einer für unsere Zeit seltsam anmutenden Ehrauffassung malträtiert. Es mag akkurat sein (so akkurat wie ein fiktiver Roman eben sein kann), aber nervt irgendwann. Zum Glück versöhnt Novik mit mehreren Szenen, die durch Dramatik und persönliche Konflikte der Hauptdarsteller die bemängelten Längen mehr als nur wieder ausgleichen.

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Tad Williams – Die Geheimnisse der Tinkerfarm

Als Tyler und Lucinda ihren zweiten Sommer auf der Tinkerfarm beginnen, bemerken sie sofort die beunruhigenden Veränderungen. Die Farm mit ihren einzigartigen Tieren, den Drachen, Einhörnern und Wasserschlangen wird bedroht. Nicht nur die allgegenwärtigen Sicherheitsmaßnahmen verraten es: Zäune, Überwachungskameras und sogar gefährliche neue Kreaturen sind im Einsatz. Als dann auch noch Onkel Gideon spurlos verschwindet, nehmen Tyler und Lucinda es selbst in die Hand, die Farm mit all ihren Tieren zu schützen. Was hat aber die zwielichtige Haushälterin Miss Needle im Sinn? Ist sie eine gefährliche Hexe, wie befürchtet?

Das zweite Buch von Tad Williams über die Tinkerfarm und ihre seltamen Bewohner, ist in jeder Hinsicht etwas „mehr“ als die Vorgänger. „Die Drachen der Tinkerfarm“ begann ruhig und spannend mit dem Entdecken der ganzen Geheimnisse. Diesmal springen Tylor und Lucinda nach einer kurzen Führung durch die Neuerungen der Farm gleich hinein in die Handlung. Und die ist ungleich gruseliger und bedrückender, aber wieder sehr spannend erzählt. Der Konflikt zwischen den Rivalen Tylor und Collin wird noch stärker ausgeführt, Patience Needles Pläne werden konkreter, ein neuer Widersacher wird eingeführt, seltsame Dinge geschehen im Gewächshaus der Farm, und und und. Ein ziemlich hohes Tempo. Leider bleibt dabei ein wenig die Nachvollziehbarkeit auf der Strecke. Stets behalten die Jenkins Kinder ihre Entdeckungen erstmal für sich oder trauen sich nicht diese irgendjemandem mitzuteilen. Warum wird Onkel Gideon von allen belogen, warum ziehen die Taten der Needles absolut keine Bestrafungen nach sich? Warum agieren die Kinder stets auf eigene Faust, obwohl im vorhergehenden Roman doch alles auf Teamwork hinauslief? Williams scheint hier eine Grätsche zu versuchen möglichst viel Neues einzufügen, aber alte Widersacher unbedingt beibehalten zu wollen, um „im nächsten Sommer“ eine neue Episode schreiben zu dürfen. Als Leser stellt mich das nicht zufrieden und man möchte das eine ums andere mal die Protagonisten oder Nebenfiguren nehmen und schütteln sich endlich wie normale Menschen zu benehmen oder die Augen vor dem Offensichtlichen nicht zu verschließen. Allerdings sind wir ja auch auf der Ordinary Farm und hier ist nichts so ganz normal. Deshalb mag ich beinahe alles verschmerzen, wenn ich mir das Gesamtwerk ansehe (auch wenn die Drachen darin praktisch keine Rolle spielen).

Die lebendige Welt hat mich wieder von der ersten Seite an gefesselt und so sehr ich es auch hasse, dass einigen Leuten keine Gerechtigkeit widerfährt, muss ich doch den Hut vor Tad Williams ziehen so tolle Antagonisten erstellt zu haben, die mich zu solch einer Gefühlsregung hinreissen. Die Geheimnisse der Tinkerfarm ist ein guter Jugendroman, wenn auch nicht ganz so überragend wie sein Vorgänger.

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Merlin und der Krieg der Drachen

Im Jahre 420 des Herrn wird Merlin, der größte Zauberer aller Zeiten, als Sohn einer Nonne und eines Dämons geboren. Das Kind kann dem Tode jedoch mit Hilfe des Magiers Magus entkommen, der ihn fortan aufnimmt, aufzieht und ausbildet. Englands Hoffnungen ruhen nur zu bald auf Merlin, der den schwachen König mit allen Kräften gegen Vendiger (seinen Ziehbruder) und die Sachen unterstützt, denn Vendiger scheut auch nicht davor zurück, eine Horde feuerspeiender Kampfdrachen gegen Merlin einzusetzen.

„Und auch das US-Movie Merlin und der Krieg der Drachen aus dem Jahre 2008 setzt dem Meister-Magier ein weiteres, gelungenes cineastisches Denkmal.“ Wenn ich diesen Satz in einer Rezension lese und es sich auf hier beschriebenen Film bezieht, dann kommt mir mein Frühstück wieder hoch. Hat der Autor den Film gesehen? Ich zumindest habe das getan und mein urteil fällt ungleich anders aus.

Die Kulisse in Wales bietet dem Film eine stimmige und zur Geschichte passende Grundlage auf der sich die Schauspieler austoben. Die Dialoge sind dabei für eine Low Budget Produktion (im Vergleich zu anderen Abscheulichkeiten) gar nicht schlecht und die Schauspieler bringen diese auch recht gut rüber, wenngleich ich Jürgen prochnow nicht unbedingt als den Vorzeigedarsteller für einen alten Magier sehe. Leider sind es wieder einmal die Drachen, die dem Film alle Pluspunkte rauben, die er sich anderswo evtl erarbeitet hat. Stümperhaft in den Film kopierte, hölzerne, Modelle, die sich bewegen wie das Erstlingswerk eines 3D Studio Anfängers. Auch die anderen Effekte sind gruselig, die Blitz-Bruzzelfinger Effekte beispielsweise sahen seinerzeit bei Star Wars einfach klasse aus. Hier wurden sie vermutlich mit einer 50€ Software einfach über den Film drüberkopiert. Das und die Blechrequisiten kann auch Jürgen Prochnow nicht mehr ausgleichen. Dabei ist die Idee die bekannte Sage um Merlin, König Uther Pendragon, den Roten und den Weißen Drachen herum ein wenig mit dunkler Magie aufzupeppen gar nicht schlecht.

Interessant auch, was ein Rezensent des Film auf Amazon.de bemerkte: „Zu Excalibur bleibt mir nur zu sagen, dass es echt schwach ist ein Filmschwert eines der wohl bekanntesten Filme überhaupt zu klauen…
Es handelt sich hierbei um „Glamdring“ aus „Herr der Ringe“, das Schwert welches Gandalf im Kampf führt. Für Leute die genauer hinschauen ist sogar die Runeninschrift auf der Parierstange zu erkennen.“

Kurzum: Wieder einmal ein Film für den es sich nicht lohnt auch nur einen Cent auszugeben. Hört das denn in diesem Genre nie auf?

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Tad Williams – Die Drachen der Tinkerfarm

Eigentlich sollte es für Taylor und Lucinda Jenkins ein ganz normaler Sommerurlaub auf der Farm ihres entfernten Verwandten Onkel Gidean werden. Doch bereits kurz nach der Ankunft merken die beiden Stadtkinder, dass auf der Ordinary Farm nichts so „normal“ ist, wie der Name es vermuten lässt. Auf der Farm leben die seltsamsten Tiere und auch die Arbeiter sind alles andere als normal. Als die beiden dann auch noch ihren ersten Drachen sehen ist es mit der Ruhe vollends vorbei, sie wollen unbedingt hinter die Geheimnisse der Farm kommen.

Die Drachen der Tinkerfarm ist ein Jugendroman voller Abenteuer und Geheimnisse, die die beiden Jugendlichen Stück für Stück entdecken. Dabei geraten sie immer weiter vor und retten am Ende nicht nur die Farm. (Was man gefahrlos verraten kann, denn ein Zweifel daran besteht zu keiner Sekunde 🙂 ) Natürlich bedienen Taylor und Lucinda jedes Klischee eines Kindes in ihrem Alter, dass mir jetzt spontan einfällt. Tayor ist z.B. abenteuerlustig, aufmüpfig und spielt für sein Leben gern mit Videospielen, während seine große Schwester Lucinda ängstlich und fürsorgend ist und am liebsten nur über Jungs reden würde. Damit soll sich wohl jedes Kind der Zielgruppe identifizieren können. Die Hintergründe der anderen Charaktere bleibt dabei ziemlich oberflächlich. Das wirkt bei den Gegenspielern der beiden mysteriös, bei den Freunden hingegen etwas zu flach. Aber was soll man sich auch für die Figuren interessieren, wenn der eigentlich Hauptdarsteller des Buches die Farm an sich ist.

An jeder Ecke scheint es neue Wunder und Ungereimtheiten zu geben, die von den neugierigen Kindern aufgedeckt werden müssen und viele, die nur angerissen, aber nicht gelüftet werden. Dabei erfahren sie langsam immer mehr über die Bewohner, die Hintergründe der Mysterien und auch über ihre eigene Familie. Das ist spannend, manchmal frech, mit netten Ideen versehen und nie völlig vorhersehbar. So bleibt während der gesamten Geschichte stets ein Gefühl, dass sowieso alles gut ausgehen wird und am Ende dennoch genau soviel unklar bleibt, dass es einen zweiten Teil geben muss. Ein tolles Buch, es hat mir viel Spass gemacht es zu lesen.

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Margaret Weis, Tracy Hickman – Himmelsstürmer

Nachdem der liebe Slayer mich schon gezw… ich meine überzeugt hat, etwas über Dragon Kiss zu schreiben, musste ich doch mal an meine Lieblingsserie denken.
Über diese siebenteilige Buchserie bin ich vor vielen Jahren gestolpert. In jeder Übersetzung, außer dem Deutschen, trägt sie den Namen „Death Gate“. Nur bei uns haben sich die Übersetzer für ganz kreativ gehalten und sie „Die vergessenen Reiche“ genannt. Es geht nicht hauptsächlich um Drachen, aber es gibt viele Drachen: Drachen als Reittiere, Drachenschiffe, Grüne Drachen, Drachenschlangen, Labyrinthdrachen, Lavadrachen, Sturmsilberdrachen, Drachenmagier. Ich finde, das sind genug Drachen, um hier vorgestellt werden zu dürfen.

Vermutlich kann ich nicht annähernd neutral über die Bücher schreiben, denn ich liebe sie. Man sollte auch auf jeden Fall bei Band eins anfangen und bei sieben aufhören, nicht einfach irgendeinen Teil lesen (und sich dann am besten noch beschweren, dass man die Zusammenhänge nicht kennt).
Dieser Text bezieht sich auf den ersten Band der Serie: Himmelsstürmer (engl. Dragon Wing).

Die Geschichte spielt in einer Welt, die einmal wie unsere war, bewohnt von Menschen, Elfen, Zwergen, Patryn und Sartan. Letztere sind zwei einander sehr ähnliche Rassen, die durch ihre Runenmagie gottähnliche Macht erlangen konnten. Während die Patryn ihre achteckigen Runen auf ihren Körper tätowieren, sie in die Luft malen und dabei aussprechen, singen und tanzen die Sartan ihre sechseckigen Runen. Ein solches Runenkonstrukt hat die Macht, die Wirklichkeit zu verändern und zum Beispiel die bloße Möglichkeit, dass in einer massiven Wand eine Tür existiert, in die Realität hinüber zu ziehen.

Zweitausend Jahre vor Beginn der Geschichte hielten die Sartan sich für Götter und sahen in den Patryn Konkurrenz. Um ihre Macht zu erhalten, teilten sie die Welt in ihre Elemente auf. Sie erschufen Arianus, die Welt der Luft, Pryan, die Welt des Feuers, Abbarach, die Welt der Steine, Chelestra, die Welt des Wassers und das Labyrinth, ein höllisches Gefängnis, in das sie die gesamte Rasse der Patryn verbannten. Die Überlebenden der anderen Rassen, die sie als „Nichtige“ bezeichnen, verteilten sie auf die übrigen Welten. So viel zur Vorgeschichte.

Das Buch Himmelsstürmer handelt von Haplo, einem Patryn, der im Labyrinth geboren wurde und das letzte Tor, den Ausgang, erreicht hat. Außerhalb des Labyrinths existiert eine wunderschöne Stadt, von den Sartan erbaut, um den Patryn nach ihrer Läuterung Heimat zu sein. Doch die Sartan sind verschwunden und der Fürst der Patryn gibt Haplo den Auftrag, die anderen Welten zu besuchen. Er soll unerkannt bleiben, so viele Informationen wie möglich sammeln und herausfinden, was mit den Sartan passiert ist. Außerdem soll er Unfrieden in den Reichen stiften und einen Schüler für seinen Meister mitbringen, da dieser vor hat, die Macht über alle Reiche an sich zu reißen. Mit einem fliegenden Schiff macht Haplo sich auf den Weg durch das Todestor ohne zu wissen, was ihn in der Welt der Luft erwartet.

Er landet in einer Welt aus fliegenden Kontinenten, in der Wasser ein rares Gut ist, in der Elfen und Menschen sich bekriegen und die Zwerge ausgebeutet werden. Die Menschen reiten auf Drachen, während die Elfen kein Händchen dafür haben, sondern technisch-magische Drachenschiffe konstruieren. Es gibt viele fremdartige Währungen, Maßeinheiten und Begriffe, doch sie werden dem Leser nicht einfach nur an den Kopf geworfen, sondern in einer Fußnote erläutert, was den Eindruck, einen Reisebericht von Haplo zu lesen, nur verstärkt.

Das Buch ist randvoll mit faszinierenden, ungewöhnlichen Ideen und liebenswerten Figuren: Der eigensinnige Zwerg Limbeck mit seiner Freundin Jarre, der Meuchelmörder Hugh, König Stephen, der tollpatschige Diener Alfred oder der Hund, der einfach nur Hund heißt. Sie alle entwickeln sich im Laufe der Geschichte durch ihre Freundschaften, Verluste, Erlebnisse und Erkenntnisse.

Doch es sind nicht nur die Figuren, die mich an diesen Büchern fesseln, sondern auch die detaillierten Welten, die sich so sehr von unserer unterscheiden. Es sind viele kleine Details, die dem Leser immer wieder ins Gedächtnis rufen, wie anders diese Welt doch ist, ohne zu aufdringlich zu wirken. Ob es nun die Währung ist, die sich überall im Reich gegen Wasser eintauschen lässt, die Navigation zwischen den schwebenden Kontinenten oder die Sprichwörter und Flüche, die die Menschen in dieser Welt haben, sie alle machen dieses Reich der Luft einzigartig.

Das Ende des ersten Bandes lässt – natürlich – noch viele Fragen offen, immerhin hat Haplo noch mindestens drei Welten zu bereisen.
Ganz hinten findet sich noch ein Anhang mit Erläuterungen zur Welt der Luft, zur Sartanmagie und die Noten zu einem im Buch vorkommenden Lied.

Ich habe die komplette Serie inzwischen glaube ich fünf Mal gelesen – das letzte Mal davon auf Englisch – und ertappe mich manchmal dabei, wie ich bei einigen Handlungssträngen ungeduldig werde, weil ich genau weiß, was als nächstes kommt und es kaum abwarten kann. Trotzdem nehme ich sie alle zwei bis drei Jahre wieder in die Hand, bin jedes Mal wieder von der Welt der Luft fasziniert, von der Welt des Feuers überwältigt, grusle ich mich vor der Welt der Steine und freue mich auf die Welt des Wassers, bevor ich dann in Band fünf jedes Mal wieder an den gleichen Stellen anfange zu heulen.

Leider sind die deutschen Bände zur Zeit nicht mehr erhältlich und nur noch gebraucht zu kaufen. Ich bin stolzer Besitzer der englischen und der deutschen Ausgabe und kann auch die Originalfassung jedem, der gut genug Englisch kann, nur ans Herz legen.

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Christopher Paolini – Eragon 4 Inheritance

Langsam aber stetig bewegen sich die Varden voran und auf Urû-baen und die unvermeidliche Konfrontation mit Galbatorix und Shruikan zu. Mit jedem Schritt werden die Aufgaben schwerer und die zu überwindenen Hürden größer. Eragon, Saphira und Roran beweisen sich jeden Tag aufs Neue. Schlachten müssen geschlagen, Mauern überwunden, Bündnisse erhalten und Pläne geschmiedet werden. Doch noch immer fehlt Eragon die entscheidende Idee oder Waffe mit der er eine reelle Chance gegen Galbatorix hätte.

Das ist es also, das Ende der Inheritance Saga von Christopher Paolini. Eine Geschichte von einem jungen Autor, der den großen Vorbildern der Fantasy Literatur nachzueifern versuchte, allen voran Tolkien und der Ringsaga. Verstecken braucht er sich nicht. Das Paolini sehr jung war , als er began seine Romane zu schreiben weiß mittlerweile jeder der die Bücher gelesen oder ihre Entstehung verfolgt hat. Er hat im Laufe seiner Romane einen gewaltigen, zuweilen sogar pompösen Stil entwickelt, in dem er seine Szenen mit adjektiven und Beschreibungen zu schmücken sucht. Es gibt beinahe ausschließlich Superlative. Die Schlachten sind blutig und grausam. Seine Hauptcharaktere stehen praktisch ständig vor dem Ende und er lässt auch einige bekannte, aber unwichtige Randfiguren das Leben aushauchen. Endlich tritt auch der große, bisher unerkannte, Widersacher Galbatorix auf den Plan und ist ein Bösewicht nach meinem Geschmack: Bedrohlich und beinahe allmächtig. Schön, dass er sich nicht so einfach mit irgendeiner Wunderwaffe von der Bildfläche tilgen lies. Garniert wird all das Kampfgetümmel immer mal wieder mit ruhigen Einschüben. Diese sind zwar allesamt wenig überraschend und teilweise erinnern sie stark an Hollywood-Filme, die Paolini wohl gerade in dieser Zeit gesehen haben muss, aber sie verleihen dem Buch und der ganzen Welt etwas mehr Vergangenheit und Rahmen.

Doch nach dem großen Finale fällt der Leser, die Protagonisten und wie mir scheint auch Paolini in ein tiefes Loch mit der Frage was denn nun kommen möge. Oft enden Geschichten mit dem am Boden liegenden Bösewicht und man fragt sich, was denn danach mit dem Land passieren würde. Hier setzt Paolini an. Er lässt seine Welt nicht einfach mit einem Höhepunkt enden, sondern zeigt den Kampf der Varden auch nach dem Sieg über Galbatorix, zeigt die Zukunft der Drachen und der Reiter und führt wirklich alle offenen Handlungsstränge zu einem Ende. Das mag für die Hardcorefans befriedigend und für die Glaubwürdigkeit der Geschichte notwendig sein, aber vor allem ist es eines: langatmig, so als ob er sich par tout nicht von seiner Welt und seinen Geschöpfen lösen wolle.

Inheritance ist ein gelungener Abschluss der Saga und solange ich auch darüber grüble, ich könnte mir kein besseres und vollendeteres Ende wünschen, geschweige denn vorstellen mit dem ich Eragon, Saphira und all die anderen Drachen, Menschen, Zwerge, Elfen, Urgals und Werkatzen aus dieser Geschichte entlassen möchte. Ende gut, alles gut.

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G.A. Aiken – Dragon Kiss

Die Laula wurde von mir gezwun- überredet eine kleine Rezension zu Dragon Kiss zu schreiben. Da ich selbst solche Bücher nicht lese bin ich dankbar, dass sie sich erbarmt hat 🙂

Ein Buch, nach dessen Titel (hoffentlich) niemand greifen wird, der ein anspruchsvolles High Fantasy Werk erwartet. Vielmehr lag nach einem kurzen Blick auf die Rückseite der Verdacht nahe, dass es sich hier um ein Buch der sogenannten Romantic Fantasy handelt, ein Genre, das in der letzten Zeit überall wie Pilze aus dem Boden zu sprießen scheint.
Was ich also erwartet habe: Eine Lovestory, bitte mit Happy-End, wobei mindestens einer der Protagonisten kein Mensch ist (Na was wirds wohl sein… ein Vampir, eine Elfe oder vielleicht doch ein DRACHE?), es irgendein Übel zu besiegen gilt und das Ganze dann mit mehr oder weniger ausführlichen Sexszenen untermalt ist .
Somit wurde ich auch nicht zu sehr enttäuscht.
Enttäuschter war ich eigentlich eher darüber, dass die auf dem Klappentext angerissene Geschichte nur etwa die Hälfte des Buches ausgemacht hat. Die andere Hälfte ist die Geschichte von Fearghus Eltern, die zwar etwa auf gleichem Niveau ist, jedoch nicht das war, was ich mir von 50% des Buches versprochen hatte.

Zur Geschichte:
Annwyl „Die Blutrünstige“ ist eine cholerische Ziege, die von so ziemlich allem auf 180 gebracht wird und deren liebstes Hobby darin besteht, feindliche Soldaten in handliche Stücke zu zerhacken. Annwyl ist außerdem die Schwester vom bösen Herrscher, den sie – Überraschung – absetzen will, um das Volk zu befreien und natürlich um sich zu rächen.
Fearghus „Der Zerstörer“, der schwarze Drache, passt – so gesehen – wunderbar zu ihr, weil er ungefähr den gleichen Agressionsbewältigungskurs belegen sollte. Als Drache ist er in dieser Welt ein Gestaltwandler und natürlich sieht seine Menschengestalt umwerfend gut aus.
Die beiden begegnen sich, er rettet die Frau und Annwyl fühlt sich von Fearghus‘ Menschengestalt sexuell angezogen, während sie den Drachen als Freund schätzt, ohne zu ahnen, dass diese beiden ein und dieselbe Person sind.
Der Rest ist ein bisschen Verführung, ein bisschen Intrige und viel Sex.

Die Hauptcharaktere dieses Buches sind ein wenig flach dargestellt, es sind eine Handvoll Charakterzüge, die hauptsächlich und dafür total überspitzt dargestellt werden. Sexuelles Verlangen, Eifersucht, Rachsucht, Reizbarkeit, aus mehr scheinen die Figuren selten zu bestehen. Was vielleicht am Anfang eine reizvolle Kombination sein mag, kann nach der zehnten Konfrontation, die auf gleicher Weise in beidseitiger Verwirrung oder aber im Bett endet, ein wenig eintönig werden.

Wenn man keine allzu hohen Ansprüche an die Geschichte hat, ein wenig leichte Unterhaltung sucht und sich auch an stellenweise expliziteren Sexszenen nicht stört, kann man hiermit durchaus seinen Spaß haben. Die Zielgruppe dieses Buches sind jedoch eindeutig vor allem die Menschen, die auf der Suche nach eben jenen Szenen sind.
Die eigentliche Handlung kommt vielleicht ein bisschen zu kurz, wenn die beiden Protagonisten die Hälfte der Zeit nur im Bett, ähm, in der Höhle, verbringen.
Trotzdem habe ich das Buch fast am Stück durchgelesen, weil ich eben doch wissen wollte, was als nächstes passiert und dabei, zugegebenermaßen, auch manchmal ein paar Seiten Bettgeflüster überblättert, weil ich mir gedacht habe „Komm schon (Achtung: Wortwitz), ich will wissen, wie es mit dem Krieg weitergeht“.

Was den Schreibstil betrifft, waren mir gerade diese Szenen manchmal ein wenig zu langatmig, was aber vielleicht auch einfach nur an ihrer Häufigkeit lag oder daran, dass ich doch noch ein wenig mehr Wert auf den inhaltlichen Verlauf eines Buches lege. Das ein oder andere Mal sind mir ein paar Wiederholungen negativ aufgefallen, ansonsten war es aber ganz flüssig zu lesen. Ich muss allerdings auch zugeben, dass meine Ansprüche an den Schreibstil nicht ganz so hoch sind, wie die von manch anderem Leser.

Die Welt, in der das Buch spielt, bewohnt von Drachen und Menschen, fand ich interessant und ansprechend. Ein Highlight war für mich jede Begegnung von Fearghus mit dem Rest seiner Familie, einem bunten Haufen verschiedenfarbiger Drachen. Es ist zu erwarten, dass es für jedes Familienmitglied einen Folgeband geben wird – einige davon sind bereits erschienen.

Band zwei habe ich schon gelesen, mit Band drei lasse ich mir Zeit, vielleicht wird er mir irgendwann einmal in die Hände fallen. Es ist eine ganz nette Unterhaltung, mehr aber auch nicht.

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Paladin – Der Drachenjäger

Als Will Shepherds Vater von einem Drachen getötet wird, beendet Will sein abgeschiedenes Bergleben, fest entschlossen den Tod seines Vaters zu rächen. Dazu heuert er bei Baron Sterling an, um sich zum Ritter ausbilden zu lassen. Während seines Aufenthalts wirft er zunehmend ein Auge auf Kate, die schöne Tochter des Barons. Doch nicht nur er buhlt um die Gunst von Sterlings Tochter, auch der Adelige Rogan zeigt ein unverhohlenes Interesse.

Die Geschichte um den Schafhirten Will, der seinen Vater rächen möchte und sich dabei in die Tochter seines neuen Herren verliebt ist weder neu noch originell. Ich mag gar nicht zählen wie oft ich das in dieser oder ähnlicher Form schon gelesen oder gesehen habe. Dennoch ist Paladin ein anständiger Fantasyfilm und die Aufnahmen der Landschaften und Kulissen, die sich mir in voller Bluray-Klarheit boten, waren toll, die Schauspieler passend ausgewählt und die ganze Stimmung gut eingefangen. Wie immer bei solchen Low-Budget Produktionen musste jedoch leider die Qualität des Drachen arg leiden. Der Drachen (mal wieder ein Wyvern) sieht an sich gut gemacht aus und bewegt sich auch so wie man es von solch einer Kreatur erwarten würde. Damit ist es jedoch nicht getan. Die Integration eines 3D Modells in einen Realfilm ist eine Kunst, die die Filmemacher von Splendid Film/WVG leider nicht beherrschten. Völlig deplatziert stacksen und stochern Drachen und Schauspieler aufeinander ein, der Drache wirkt eigentlich ständig falsch belichtet und sein Flammenatem ist nur peinlich. Sehr schade, das konnte sogar Disneys „Dragonslayer“ besser und der Film ist über 30 Jahre alt.

Dennoch bleibt ein kurzweiliger Fantasyfilm, bei dem der Drachenangriff den Rahmen für eine kleine Romanze zwischen Schafhirte und Baronentochter bietet. Ausleihen, Ja! Kaufen, Nein!

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Torsten Fink – Drachensturm

Im Jahre 1532 landet der Drachenorden im Gefolge des spanischen Eroberers Francisco Pizarro im heutigen Peru. Auf der Suche nach Schätzen, Land und Glorie für den Kaiser und neuen Gläubigern für  das Christentum, reisen die Besatzer durch das Land. Bei ihnen ist auch Mila, eine scheinbar hilflose, blinde junge Adlige. Doch in ihr steckt mehr. Das spürt auch der Drache Nabu, der Mila zu seiner neuen Reiterin erwählt. Kemaq, ein junger Botenläufer erlebt derweil den Einfall der Fremden und der fliegenden Götter in sein Heimatland mit all seiner Grausamkeit. Nur durch Glück überlebt er mehrere brenzlige Situationen, bis sich ihm eine Möglichkeit des Sieges offenbahrt.

Was wäre, wenn alle Mythen und Legenden wahr wären? Ähnlich wie es Markus Heitz mit „Herrschaft der Flammen“ und „Drachenkaiser“ vormachte,spielt auch Drachensturm in einer alternativen Realität, in der alle Mythen und Legenden wahr sind.  Drachensturm erzählt die Geschichte der spanischen Einwanderung abwechselnd aus zwei Perspektiven nämlich einerseits die der blinden Mila, die sich unverhofft als neue Drachenreiterin in einem Ränkespiel um Macht und Glaube wiederfindet und von Seiten Kemaqs, einem Botenläufer der Inkas, der das Zünglein an der Waage im Kampf gegen die fremden Götter sein soll.

Fink versteht es wunderbar seine Geschichte aufzubauen und dem Leser das Vorgehen und die Motivation seiner Protagonisten und der beiden Nationen nachvollziehbar darzustellen. Besonders die Behinderung Milas wird eindringlich beschrieben und hat auch Auswirkung darauf wie man als Leser die dargebotene Welt wahrnimmt. Stets abwechselnd geht es voran, von den ersten Eroberungen der Spanier und der Angst der Inkas vor den Göttern und Waffen dieser Neuankömmlinge über deren Vordringen in das Land auf der Suche nach Silber und der Formierung des Widerstandes auf Seiten der Indios, bis hin zum Finale, in dem die Protagonisten und ihre verschlungenen Schicksale endlich aufeinandertreffen. Obwohl Fink seine Welt schön und akribisch aufbaut, hat seine Erzählweise einen Nachteil, sie macht die Geschichte sehr langatmig. Streckenweise passiert nichts, aber auch gar nichts von Bedeutung. Immer mal wieder tauchen bekannte Personen auf, nur um einen unwichtigen Satz zu sagen und wieder zu verschwinden. Die 700 Seiten hätten meiner Meinung auf 400 gekürzt werden sollen, man hätte dennoch nicht das Gefühl gehabt, dass ein wichtiger Erzählstrang zu kurz abgehandelt worden wäre. Erst die letzten 100 Seiten ziehen im Tempo an und führen die Geschichte dorthin wohin sie sich schon viel eher hätte wenden sollen, nämlich auf den Verfall der bestehenden Ordnung auf beider Seiten und den schwelenden Zwist zwischen Kirche, Drache und Mensch. Dieser entläd sich in einem großen Finale, bei dem jeder gegen jeden kämpft. Leider ist dies wiederum zu schnell abgehakt, da wird mal eben das Böse besiegt, die bestehende „Weltordnung“ umgebogen und Wunder gewirkt.

Torsten Finks Drachenroman hat mir gut gefallen. Seine Protagonistin Mila überrascht durch die Schilderung ihrer blinden Welt und Kemaqs unfreiwilliger Weg vom Botenläufer zum ernannten Retter der Heimat ist zu toll zu lesen. Finks Drachen sind nicht nur schmuckes Beiwerk, sondern eigenständige Persönlichkeiten mit Einfluss und Charakter. Ein gutes, aber für diesen Inhalt viel zu langes Buch.

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Margaret Weis & Tracy Hickman – Drachenkrieg

Sturms Tod in Drachenzauber läutete eine Wende im Krieg gegen die Drachenarmee ein. Gestärkt durch Hoffnung wird Laurana als neue Generälin der Armee von Palanthas eingesetzt und führt die vereinigten Völker gemeinsam mit Flint Feuerschmied und Tolpan Barfuß gegen die Dunkle Königin. Zugleich befinden sich, Tanis, Raistlin, Caramon und die beiden Barbaren Flusswind und Goldmond auf der Flucht zu Wasser vor der Drachenreiterin Kitiara, die um jeden Preis den geheimnisvollen Brem in ihre Gewalt bringen möchte. Doch da trifft das Schiff auf den tödlichen Malstrom.

Hatten die vorherigen Buchbände stets einen eindeutigen Abschluss mit Endkampf und anschließender Verschnaufpause, bietet Drachenkrieg nichts dergleichen. Abwechselnd geht es im vorletzten Teil der Serie mal auf Seiten des Krieges in Palanthas und mal auf Seiten der Flüchtenden zur Sache. Das seit dem zweiten Band vorbereitete und sehnsüchtig erwartete Eingreifen der guten Drachen in den Kampf schürt neue Hoffnung und es scheint, als könne man die Drachenarmee bezwingen. Kitiara kennt jedoch Lauranas Schwäche und plant diese zu ihren Gunsten auszunutzen, wenn sie schon nicht Brem und Tanis in Ihre Gewalt bringen konnte. Diese sind nämlich nach Raistlins Verrat und der Fahrt in den Malstrom verschwunden und wachen orientierungslos an einem seltsamen Ort wieder auf. Die Geschichte gewinnt nun weiter an Tiefe, denn die Pläne der Drachenarmee werden von Seiten Kitiaras etwas verdeutlicht, was der zuvor formlosen und scheinbar ziellosen Bedrohung etwas mehr Struktur verleiht. Noch immer ist nicht klar, warum Brem, der wahnsinnige Mann mit dem grünen Kristall in der Brust, der Schlüssel zum Sieg sein soll, aber zumindest wird das Finale nun vorbereitet. Die Heldengruppe, die gespalten doch ziemlich kopflos wirkt und (wie zu Beginn der Buchreihe) eher durch Glück als Verstand überlebt, weil anscheinend immer die gerade benötigte Person sich im anderen Erzählstrang befindet, wird wieder zusammengeführt. Leider wirkt die abschließende Idee die Party samt Schlüssel-zum-Sieg-Brem direkt zur schwarzen Königin zu schicken doch arg dämlich. Mal sehen was daraus wird.

Erneut lag mir die Geschichte dank MFM Entertainment als Rezensionsexemplar im Hörbuchformat vor. Was soll ich noch großartig berichten was ich nicht schon geschrieben hätte? Tolles Hörbuch zu einer spannenden Geschichte, aber langsam will ich wissen wie es ausgeht.

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Die Drachen von Tashaa – Frischluft

Da ich bisher weder Teil 2 (Moorluft), noch das aktuelle Buch Frischluft lesen konnte, überlasse ich Andi das Feld, der sich als Fan der Serie über das Dritte Buch ausgelassen hat, um Euch einen Eindruck zu vermitteln:

Nachdem Brenn von seinem Drachen Berkom nach Tashaa zurückgebracht wurde, muss er wieder lernen unter Menschen zu leben, ohne jedem der sich ihm nähert sofort anzugreifen. Selbst sein bester Freund und Drachenkommandant, Dies Rastelan, muss sich dabei vor ihm in Acht nehmen, denn die Tatsache kein Mensch mehr zu sein, macht Bren noch immer sehr zu schaffen. Dennoch machen sich die zwei Freunde gemeinsam auf den Weg zur Drachenakademie, es gilt nämlich die zukünftigen Drachenläufer auszubilden.Dort angekommen beginnen sie sofort mit dem Unterricht, als plötzlich eine Eilmeldung den Drachenkommandanten erreicht:
Ein Drache ist durchgebrochen.

Im dritten Teil der Reihe wird vor allem die in „Moorluft“ begonnene Handlung fortgeführt. Dabei liegt der Schwerpunkt diesmal auf der Geschichte selbst, aber auch die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Brenn und Berkom kommt wieder ordentlich zum Zuge. Wer nun jedoch heroisches Schlachtengetümmel oder die epische Bezwingung eines Bösewichts sucht wird hier nicht fündig.

Der Schreibstil des Autors ist, wie schon in den Vorgängern, sehr erfrischend. Kar Arian lässt seine Leser die Geschichte direkt durch Brenns Augen erleben. Etwas gänzlich Neues sind dabei allerdings die kurzen Eindrücke anderer Personen, die manchmal eingestreut sind, um ein besseres Verständnis der Gesamtsituation zu geben. Aufmerksame Leser bekommen außerdem hin und wieder auch eine Auflösung einzelner, aus Bergluft und Moorluft, verbliebener Rätsel.

Das bekannte Gefühl, es gebe keine hundert Seiten in denen nicht mindestens ein unvorhergesehener Aspekt der Geschichte offenbart wird, ist auch hier wieder vorhanden. Das der Autor diese Art zu schreiben beherrscht hat er in Teil eins und zwei schon bewiesen. Auch hier entpuppt sich das Ganze nicht als chaotisches Etwas, sondern die Geschichte wird dadurch Stück für Stück einleuchtender. Ich empfehle aber jedem der die Zeit hat, das Buch zweimal zu lesen. Man versteht die Geschichte beim zweiten Mal völlig neu und erkennt erst dann was wirklich alles geschehen ist. Einzig das aus dem zweiten Teil bekannte paradiesische Drachenland Lawelgenyon kam mir etwas zu kurz, da es leider nur ein paar Seiten lang als Schauplatz dient. Sieht man aber die drei Bücher als eine Geschichte, so trägt dieser Faktor nicht so schwer. Denn im Gegensatz zu seinenVorgängern hat Frischluft kein offenes Ende und die Geschichte kommt erstmalig zu einem Abschluss. Der für 2012 geplante vierte Band „Waldluft“ beweist jedoch dass die Geschichte  mit Frischluft noch lange nicht zu Ende ist und ich hoffe, dass es noch viele, viele weitere Bücher über Brenn und seine Drachen geben wird.

Man könnte diese Trilogie einfach in ein Buch zusammenfügen und hätte somit den ultimativen Drachenroman (würde man mal von den dann knapp 1500 Seiten absehen).Es wäre eine interessante Darstellung der Verbindung zwischen Drache und Mensch und eine spannende, mit vielen unerwarteten, aber nicht chaotischen, Wendungen ausgestattete Geschichte von der man nicht mehr loslassen will.

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Margaret Weis & Tracy Hickman – Drachenzauber

Der Krieg gegen die Drachenarmee Takisis tobt auf ganz Krynn. Die gespaltene Heldengruppe versucht, auch wenn voneinander getrennt, dennoch Menschen, Elfen, Zwerge und Kender im Kampf gegen die dunklen Mächte zu vereinen. Während der solamnische Ritter Sturm Feuerklinge, die Elfenprinzessin Laurana, der alte Zwerg Flint und der Kender Tolpan beim letzten Kampf um den Turm des Oberklerikers wieder zusammentreffen, sind weit davon entfernt die Zwillinge Caramon und Raistlin, sowie der Halbelf Tanis in die belagerte Stadt Treibgut aufgebrochen.

Der vierte Band der Chroniken der Drachenlanze konzentriert sich hauptsächlich auf die Drachenkugeln und die Ritter von Solamnia, vornehmlich aber auf Sturm Feuerklinge und seine Geschichte. Während die Drachenkugeln mehr als einmal als etwas weder Gutes, noch Böses dargestellt werden, sind sie vor allem eines: Gefährlich. Was bei einem Versuch sie zu benutzen passieren kann, konnte man schon in Drachenwinter erleben. Das der Magier Raistlin zumindest einen Teilerfolg erringen würde, war abzusehen und auch, dass die Völker Krynns an der Frage wer die Kugel besitzen müsse zu zerbrechen drohen. Weis und Hickman stellen der Welt einen Spiegel vor die Nase und lassen sie, trotz einer viel größeren und drohenderen Gefahr in kleinliche Machtkämpfe versinken. Zum Glück muss man auf den sich hebenden Zeigefinger zwecks Belehrung und Bekehrung hin zu einem Besseren nicht lange warten. Zum Wohle der freien Völker, versteht sich. So scheint es zunächst, dass eine Allianz geschmiedet wird und auch Sturm Feuerklinge, endlich sein Ziel – die Ritterwürde – erreicht. Doch die einst prächtigen Ritter von Solamnia sind nur noch ein Schatten ihrer damaligen Glorie, ein intriganter Haufen machthungriger Menschen, die mehr Politiker als Ritter sind. Sturm symbolisiert ein Ideal, dass zum jetzigen Zeitpunkt verloren scheint, aber dringend benötigt wird. Er ist die einzig logische Wahl für den Märtyrertod, der das gesamte Buch über unausweichlich vorbereitet wird, um eine Wende einzuleiten und ist außerdem der einzige Kerncharakter der auch wirklich verzichtbar ist (schließlich haben wir genug andere Kämpfer in der Party). Nichts desto trotz ist die gesamte Geschichte toll präsentiert und zu keiner Zeit langweilig. Besonders die Kombination Tolpan/Fizban ist passend, flach und unermüdlich witzig. Langsam wird es jedoch Zeit die Gruppe wieder zu vereinen, um dem Krieg eine Wendung zu verpassen.

Erneut lag mir die Geschichte dank MFM Entertainment als Rezensionsexemplar im Hörbuchformat vor. Was soll ich noch großartig berichten was ich nicht schon geschrieben hätte? Tolles Hörbuch zu einer spannenden Geschichte.

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Margaret Weis & Tracy Hickman – Drachenwinter

Die Sklaven Lord Verminaards sind befreit und der Drachenlord ist tot. 800 Sklaven aus den Minen bei Pax Tharkas suchen eine sichere Bleibe bei den Bergzwergen. Doch Menschen sind nicht dafür gemacht unter der Erde zu leben und so hofft man in Tarsis Schiffe chartern zu können, die die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet bringen können. Die Helden Tanis, Sturm Feuerklinge, Raistlin, Caramon, Flint Feuerschmied, Tolpan Barfuß Goldmond und Flusswind, Tika und Laurana bilden die Vorhut und sollen die Möglichkeiten ausloten. Doch in Tarsis angekommen offenbahren sich weitere Probleme. Die Gruppe wird gespalten, gefangen genommen und man hat wenig Aussicht sich jemals wieder zu sehen…

…und so brechen die Einen auf in das Elfenreich Qualinost um der mächtigen Kugel der Drachen, die Macht über die Drachen verspricht zu finden und gerät dabei in einen lebendig gewordenen Alptraum und die Anderen setzen Segel in den Kalten Norden, um dort eine weitere Kugel der Drachen zu suchen und später zwischen die politischen Fronten der Elfenvölker zu gelangen.

Die Spaltung der immer größer werdenden Truppe, die in den ersten beiden Teilen wie eine kleine Elitekämpfertruppe ziellos durch das Land zog, hat der Geschichte sehr gut getan. Mit sehr viel Einfallsreichtum werden beide Erzählstränge verfolgt. Der Alptraum der Elfenkönigs ist beklemmend zu lesen und die immer mal wieder eingestreuten Abschnitte, die Hintergrundinformationen zur Welt Krynns geben, sind wohldosiert. Insgesamt bietet das Buch diesmal weniger Action, dafür mehr Raum für Charakterentwicklung und sehr, sehr viele Ideen, die heutzutage wahrscheinlich gleich in mehrere Bücher gedruckt würden. Viele Teilnehmer der aussichtslosen Expedition rücken so in ein anderes Licht und erstmals kann man tatsächlich von soetwas wie Vielschichtigkeit reden. Das Buch endet für mich mit viel Sehnsucht auf den vierten Teil, so soll es sein!

Mir lag die Geschichte als Rezensionsexemplar im Hörbuchformat vor (vielen lieben Dank erneut an MFM Entertainment). Die Stimme der Drachenlanze – Gordon Piedesack macht seine Sache größtenteils super, hier und da neigt er aber ein wenig zum Overacting. Zu viel „Jammerei“ liegt in seiner Stimme wann immer er eine Frauenstimme sprach. Da dies aber Interpretationssache ist und mein einziger Kritikpunkt bleibt, habe ich erneut ein tolles Hörbuch erhalten.

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Todd McCaffrey – Dragon’s Time

…Noch immer steht Pern kurz vor dem Untergang, denn die Zahl der Drachenreiter sinkt mit jedem Fädenfall rapide, trotz aller Bemühungen. Alle Hoffnung ruht derweil auf Lorana, die bereits einmal die Drachen vor der tödlichen Seuche bewahren konnte. Als sie in die Vergangenheit reist und einen Ort findet, um unbemerkt Drachenreiter für den Kampf gegen die todbringenden Sporen heranwachsen zu lassen, schöpft die Welt erstmals wieder Hoffnung.

Jetzt ist es endlich soweit. Über unendlich langweilige und ebenso schlechte Vorgängerbücher hat Todd ein fragiles Konstrukt kunterbunter Handlungsstränge ersponnen und versucht diese nun zu einem Ende zu bringen. Die ersten 60% des Buches plätschern dabei mit Nichtigkeiten dahin. Die erste und letzte Begegnung Loranas mit Tenniz sollte eigentlich einen Fixpunkt im zeitlichen Gebilde darstellen und ihr den entscheidenden Hinweis zur Rettung Perns geben. Doch Stimmung, geschweige denn Emotionen kommen dabei keine auf. Völlig unwichtiges Geplänkel auf allen Erzählebenen. Erst als Lorana das Ziel für die Drachenreiter und die Rettung des Planeten findet, kommt die Handlung in Fahrt. Der östliche Weyr ist geboren und jetzt könnte es mit der Neubevölkerung der Weyr eigentlich losgehen, doch leider landet der Leser in einer konfusen Masse an Namen, Goldreitern, Kandidaten und späteren Drachenreitern, Babys und Schwangerschaftsbeschreibungen, dass man keine Chance hat dem zu folgen, was Todd sich ausgedacht hat und es auch bald nicht mehr will. Erschwerend kommt hinzu, dass wie wild durch die Zeit gesprungen wird, um lose Handlungstränge Vor- oder Rückblenden aufzugreifen und zu einem Ende zu führen. Bisweilen weiß man gar nicht mehr wann man sich befindet und was schon passiert ist oder was noch passieren wird. Und dann geschieht auch noch das, was ich vorausgesehen habe. Die letzten ehernen Gesetze der Pernreihe werden gebrochen und ich möchte mich nur noch hinsetzen und weinen. Grüne Drachen, von Anne seit jeher als unfruchtbar gekennzeichnet, paaren sich und legen Eier. Schlimm genug, dass wieder jeder mit der Zeit gespielt wird als wäre es wie eine Busfahrt und auch sonst alle Kritikpunkte der letzten Romane erneut vertreten sind. Aber derart viele Chancen auf epische Storymomente zu versemmeln UND alles was Mutter Anne aufgebaut hat ad absurdum zu führen, das verlangt schon beinahe nach Anerkennung. Besonders die letzten 50 Seiten möchte ich dabei hervorheben. Da wird mal eben die Protagonistin in das „Dazwischen“ bugsiert. Drachenlos. Wow, da traut sich Todd was. Aber nein, innerhalb von zwei Seiten wird sie und nebenbei noch 400 andere gerettet – Schnitt, Ende des Buches.  Oder doch nicht? Da hängen ja noch immer 2-3 Handlungsstränge und seltsaame Vorkommnisse in der Luft. Noch ein Band? Oh neiiiiiin…

Ich habe mir nochmal meine anderen Rezensionen zu Todd MCCaffreys Büchern im Pern Universum durchgelesen und die ersten Werke wurden von mir tatsächlich als gut befunden. Aber das was er innerhalb der letzten Bücher veranstaltet hat ist ein zusammenhangsloser, langweiliger,belangloser Haufen Mist, der auf den Werten der Pern Reihe herumtritt. Warum ich es dennoch lese? Weil ich es beinahe mag mich über diesen Schund aufzuregen.

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Margaret Weis & Tracy Hickman – Drachenjäger

Nachdem die Helden Tanis, Sturm Feuerklinge, Raistlin, Caramon, Flint Feuerschmied, Tolpan Barfuß Goldmond und Flusswind den Drachen Khisanth besiegt und die heiligen Scheiben von Mishakal geborgen haben, kehren sie zurück in das von der Drachenarmee zerstörte Solace. Zu schnell werden sie jedoch zusammengetrieben und mit dem Elfen Gilthanas und dem schrulligen, alten Zauberer Fizban in Gitterkäfige gesperrt, um in den Sklavenminen zu arbeiten. Doch sie können entkommen und nach einem Zwischenstopp in der von der Armee bedrohten Elfenstadt Qualinost ist den Helden klar, sie müssen Richtung Pax Tharkas reisen und dort die Armee Lord Verminaards aufhalten, um den Elfen die Flucht aus Qualinost zu ermöglichen.

So ist die bunt gewürfelte, Heldengruppe Weis‘ und Hickmanns also ein weiteres mal unterwegs, um sich Hals über Kopf in ein Abenteuer zu stürzen. So recht wissen sie noch gar nicht was sie eigentlich mit den gerade erworbenen Scheiben der Göttin der Heilung anfangen sollen, da entscheiden sie sich bereits das nächste mal falsch. Lasst uns doch erstmal in das zerstörte und von Feinden besetzte Solace gehen, in dem vermutlich jeder unser Gesicht kennt und nach uns sucht…aber hey, irgendwie muss die Story ja beginnen. Und sie beginnt laaaaange. Etwa nach der Hälfte des Buches wissen die Helden endlich, dass sie  direkt in die Höhle des Löwen müssen, um den Elfen die nötige Zeit zu verschaffen, um ihre Stadt zu evakuieren. Ab hier beginnt dann das klassische und auch spannende Dungeon / Labyrinth Abenteuer. Dass ein Verräter in den eigenen Reihen vermutet wird, macht das ganze Unterfangen um eine Nuance interessanter, es wird aber auch eines ganz besonders deutlich: Die Helden trauen sich größtenteils untereinander noch viel weniger als im ersten Buch und ich als Leser verstehe nicht, wie man mit soviel Hass, Zorn, Angst und Enttäuschung überhaupt noch eine Gruppe bilden kann, die mehr auf Konflikt als auf Kameradschaft beruht. Ich schätze, dass ich mit dieser Kritik jedoch jedes Buch der Reihe ausstatten könnte. So sind die Charaktere eben und da es DIE Archetypen der Fantasyrollenspielwelt sind, werde ich auch künftig auf Charakterentwicklung verzichten müssen. Wenn ich dafür aber in jedem Buch ein solch fulminoses Finale erwarten kann, dann bin ich gnädig gestimmt.

Die Chronik der Drachenlanze Band 2 Drachenjäger ist der Mitschnitt einer Liverollenspielrunde, aber einer sehr guten.

Mir lag die Geschichte als Rezensionsexemplar im Hörbuchformat vor (vielen lieben Dank erneut an MFM Entertainment). Daher noch einige Worte zur technischen Umsetzung. Die etwa 7 Stunden wurden wie zuvor von Gordon Piedesack gelesen, dessen Interpretation der Charaktere ich bereits fest mit diesen assoziiere und als sehr gelungen empfand. Die ersten Kapitel klangen seltsamerweise etwas blechern, was sich jedoch bereits nach kurzer Zeit verlor. Die musikalische Untermalung einzelner Szenen oder Kapitelwechsel ist ein nettes Gimmick, aber da die Jingles gleich bleiben verfehlen sie irgendwann die Wirkung, da man sie nicht mehr bewusst wahrnimmt.Erneut habe ich hier ein tolles Hörbuch erhalten. Danke.

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Margaret Weis & Tracy Hickman – Drachenzwielicht

Tanis, der Halb-Elf, Sturm Feuerklinge, der Ritter von Solamnia, Raistlin, der Magier dessen Zwillingsbruder Caramon, Flint Feuerschmied, der Zwerg und Tolpan Barfuß, ein Kender. Das sind die Helden der Drachenlanze, die sich nach Jahren der Wanderschaft bei einem gemütlichen Bier in Solace wiedertreffen wollen. Doch so schnell sie sich gefunden haben, so schnell stolpern sie auch bereits in das nächste Abenteuer. Gemeinsam mit den Barbaren Goldmond und Flusswind treten sie eine lange und beschwerliche Reise an, um die Herkunft eines geheimnisvollen Stabes zu ergründen und ihren Verfolgern zu entkommen.

Drachenzwielicht ist der Auftakt der Fantasyreihe „Die Chronik der Drachenlanze“, die soetwas wie das Urgestein der High Fantasy ist und bis in den Himmel gelobt wird. Dieses allseitige Hochgefühl mag sich bei mir jedoch nicht einstellen. Als alter Rollenspieler fühlte ich mich sofort an den Tisch und die Würfel zurückversetzt. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen an Rollenspiel-Stereotypen wie sie generischer und flacher nicht sein könnten trifft da aufeinander. Man fragt sich von der ersten Minute an wie diese Gruppe überhaupt zueinander finden konnte, so oft fallen Worte wie „Hass“, „Misstrauen“ oder „Abscheu“ für die Begleiter. Man hat stets das Gefühl einen Pen&Paper Rollenspieler hinter den Charakteren zu sehen, der die Strippen zieht und der die Klischees der einzelnen Rassen und Klassen bis zum Zerbersten bedient. Oft las ich in anderen Rezensionen von der Vielschichtigkeit der Charaktere. Davon kann ich in diesem ersten Roman jedoch absolut nichts entdecken. Der Zwerg ist grummelig und hat Angst vor Wasser, der Ritter ist edel und muss mit Tricks zur Flucht vor einem Kampf gezwungen werden, der Kämpfer ist groß, treu und doof, der Kender ist kindlich, diebisch, dumm aber vom Glück verfolgt, der Magier ist geheimnisvoll und verschlagen…und so zieht es sich durch das gesammte Buch. Keinerlei Veränderung, egal wie schrecklich oder einprägsam die Erlebnisse auch sein mögen. Man kann sicher sein, beim nächsten Anzeichen für ein Klischee wird es bedient. Mehr Charakter hätte den Helden gut getan, denn die Welt in der sie sich bewegen, hätte es verdient. Riesig, fantastisch und erfindungsreich – Weis und Hickman schicken ihre „Party“ quer über den mit allerlei Wunder gefüllten Kontinent und lässt sie in einem immer furioser werdenden Finale schließlich den schwarzen Drachen Khisanth und sogar den Tod mehrfach überwinden. Wie kann man soetwas noch steigern?

Drachenzwielicht ist ein Klassiker der Fantasyliteratur und führt den Leser in eine riesige und lebendige Welt ein. Einziger Kritikpunkt sind die mir zu flachen Charaktere deren Überleben mehr auf Glück als auf Verstand baut…also wie bei einer typische Pen&Paper Spielerunde 🙂

Da mir die Geschichte als Rezensionsexemplar im Hörbuchformat vorlag (vielen lieben Dank nochmal an MFM Entertainment) noch einige Worte zur technischen Umsetzung. Die 23 Kapitel des Buches wurden von Gordon Piedesack gelesen. Dieser sprach stets stimmig, mit ausreichend Variation und mit fast gleichbleibender Lautstärke. Einige passende Szenen wurden musikalisch untermalt und machten aus dem Roman ein tolles Hörbuch.

(P.S. Ja, Raistlin fällt ein klein wenig aus dem Schema heraus. Er ist tatsächlich der einzige „vielschichtige“ Charakter, weil man seine Motivation nicht kennt)

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Lara Morgan – Der Herr der Drachen

Shaan wächst in den Feuchtlanden auf, Tallis in der trockenen Wüste der Clanlande. Doch in ihren Träumen ähneln sie sich. Sie wird sie von den Bildern einer brennenden Stadt heimgesucht – und von einer Stimme, die in der uralten Sprache der Sprache der Drachen zu ihr spricht. Tallis spricht ebenfalls in dieser Sprache und gebietet über Kräfte die seine Clanbrüder fürchten. Sie beide haben etwas mit Azoth, dem finsteren Herr der Drachen gemein, denn dieser ist erwacht und will seine Macht über die Drachen und die Tyrannei über die Welt erneuern. Shaan und Tallis werden sein Schlüssel zum Sieg oder sein Verderben sein.

Lara Morgans Trilogie beginnt mit der langsamen Zerstörung dessen was die beiden jungen Menschen Shaan und Tallis je kannten und liebten. Ihre Clanangehörigkeit, Freunde, die Heimatstadt scheinen verloren und auch an ihrem geistigen Gesundheitszustand zweifeln die beiden, bis sie sich das erste mal Gegenüberstehen und klar wird, dass ihr Schicksal mit dem Azoths und Saranthiums verwunden ist.
Zwar gibt es noch mehr Handlungsstränge (einige Nebencharaktere hätten durchaus Potential für eigene Geschichten), diese verweben sich aber zum Ende hin alle immer mehr miteinander und bleiben dennoch so offen wie möglich. So entsteht eine lebendige Welt mit vielerlei Kulturen und ihren jeweiligen Problemen und Rangeleien untereinander. Die Spannung des Buches ergibt sich nicht aus Unvorhergesehenen Wendungen, sondern vielmehr aus der Unausweichlichkeit mit der sich die Charaktere in (dem Leser mehrfach angedeutete Situationen) manövrieren. Das ist keineswegs langweilig, denn Morgans Schreibstil ist frisch, fesselnd, detailreich und nach der letzten Seite möchte ich einfach immer weiter lesen.

Eine packende Geschichte mit zwei von Grund auf verschiedenen Protagonisten, die nur gemeinsam bestehen können, auch wenn um sie herum alles zerfällt.

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