Das große Buch der Drachen

Das Erbe des Drachen

Das Erbe des Drachen

 
Mit eifersüchtiger Aufmerksamkeit hütet jeder Drache in seinem Heim besonders alte, glänzende, runde Steine, die als "Lapis Draconiensis Aurulucentis" bekannt sind. Diese Steine besitzen natürliche Phosphoreszenz. Sie gelangen entweder als Erbschaft oder durch Plünderung in seinen Besitz, nirgendwo sonst auf Erden können sie gefunden werden. Diese Steine sind dem Drachen heilig, seine Wertschätzung für sie ist immens, denn sie sind Symbol ihrer Identität.
Eine ganze Auswahl von Legenden bezieht sich auf diese seltsamen Steine. Obwohl sie eifrig bewacht wurden, gab es einst einen norwegischen Drachen, bei dem es vor einigen hundert Jahren den Gnomen gelang, die heiligen Steine zu stehlen, nachdem der Drachen von einem Rivalen im Duell getötet worden war. Trotz ihrer enormen Kraft war es den Drachen niemals möglich gewesen, die Steine zurückzubekommen; der Verlust war eine Katastrophe für die gesamte Spezies. Nach der Legende kommen die Steine von einem entlegenen, wunderbaren Planeten, der als der "Strahlende Planet" bezeichnet wird, auf dem die "Grossen Drachen" noch immer leben. Vor langer Zeit wurden einige Mitglieder dieser Drachenart vom "Vater aller Drachen" von diesem Planeten verbannt. Es war die Strafe für ihren Versuch, die Natur zum eigenen Nutzen zu verändern, ohne die ökologische Balance und die Kraft des Lebens zu respektieren. Nur der Besitz dieser leuchtenden Steine wurde ihnen erlaubt, als Erinnerung an ihren Heimatplaneten und seine glorreiche Vergangenheit.
Die Legende erklärt den Respekt der Drachen für die Natur und ihre Sorge darüber, das ökologische Gleichgewicht durch ihre Magie niemals zu zerstören. Sie glauben fest daran, dass sie durch strenge Befolgung des Codex der Drachen irgendwann einmal zum Strahlenden Planeten zurückkehren können, um wieder mit den Großen Drachen und jenen die nicht verbannt worden waren, vereint zu sein. Aus diesem Glauben heraus missbrauchen die meisten Drachen ihre Kraft und Macht nicht. Doch als intelligente Wesen mit freiem Willen entfernen sich auch einige von diesem Codex und wählen die Pfade der Finsternis für ihren Lebensweg. Diese Diener des Bösen nehmen an Schlachten teil, einzig um Leid und Zerstörung zu verbreiten. Es gibt die Geschichte eines dieser Drachen, der sich mit dem Herrn der Finsternis verband und über Jahrhunderte als Wächter eines infernalischen Königreichs diente, das Schrecken, Verwüstung und Tod über das ganze Land brachte.
Es ist interessant anzumerken, dass der Drachencodex Diebstahl an Menschen nicht verurteilt, Völlerei aber als unverzeihliche Sünde wertet.

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Favoritinnen

Favoritinnen

Weibliche Drachen sind „rar“, was einen starken Einfluß auf die soziale Organisation der Art sowie auf die Fähigkeit des Drachen, emotionale Bindungen einzugehen, ausübt. Ein Drache paart sich selbst mit Glück nur etwa sechs oder sieben Mal in seinem gesamten Leben. Er kann mit dem Weibchen nur wenige Stunden verbringen; das hindert ihn daran, sich stärker an seine gelegentliche Partnerin zu binden.
Doch auch wenn ein Drache, als ein intelligentes Wesen, sozialen und körperlichen Kontakt benötigt, so ist er von der Natur mit einem starken Konkurrenzdenken ausgestattet worden, wodurch er jeden anderen Drachen als potentiellen Rivalen ansieht. Dadurch wird es ihm unmöglich gemacht, Freundschaften zu anderen Drachen aufzubauen. Aus dieser Frustration heraus befriedigt der Drache seinen Wunsch nach
Zuneigung mit seinen „Favoritinnen“, üblicherweise menschliche Sklavinnen, die fast wie „Maskottchen“ gehalten werden. Verwöhnt und verhätschelt durch ihren Meister schlafen sie bei ihrem Drachen; die einzigen Aufgaben dieser Fevoritinnen sind, ihn zu liebkosen, für ihn zu singen und ihm Gesellschaft zu leisten, wann immer er es wünscht.
Gelegentlich erwählt sich der Drache eine neue Favoritin, die alte wird dann aus ihren Diensten entlassen, um Eifersüchteleien vorzubeugen. Diese Favoritinnen dürfen aber keinesfalls mit den Drachenladies verwechselt
werden. Zu diesen Damen hat der Drache eine feste und dauerhafte Beziehung. In meiner Drachengeschichtenauswahlseite sind dazu zwei Beispiele angeführt:
die Liebe des Drachenprinzen zu Eleonore von Aquitanien und die von Jilocasin für die Dame aus der Gascogne.

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Die Geschichte der Melusine

Die Geschichte von Melusine

Diese wunderbare Erzählung von Jean d`Arras berichtet von den Ereignissen im Schloß von Lusignan im französischen Poitou.
Eines Tages erblickte der Graf von Lusignan bei einem Ausritt ein wunderschönes Mädchen, ihr Name war Melusine. Er entflammte sofort in leidenschaftlicher Liebe zu diesem unbekannten Mädchen und bat sie, seine Frau zu werden. Melusine hatte nur einen einzigen Vorbehalt: Der Edelmann dürfte niemals versuchen, sie beim Baden zu beobachten.
Sie lebten glücklich für viele Jahre und hatten viele Kinder. Obgleich menschlich, zeigten die Kinder aus ihrer Ehe doch einige seltsame Züge, wie große Zähne oder ungewöhnlich leuchtende Augen. Dann geschah es: Angestachelt von einer mißtrauischen Magd brach der Graf sein Versprechen und beobachtete seine Frau im
Bade. Er entdeckte, daß Melusine sich in einen Drachen verwandelt hatte und ließ einen gewaltigen Schrei des Entsetzens erschallen-der Drache bemerkte den Betrug des Gatten und floh für immer vom Schloß.
Von nun an herrschte das Unglück über Lusignan. Die ansässigen Bauern berichteten, daß jedesmal, wenn ein Mitglied von Melusines Familie starb, ein Drache gesichtet wurde, der um das Schloß kreiste und bittere Tränen vergoß. Es wurde auch später noch berichtet, daß ein Drache über dem Poitou gesehen wurde, der die adeligen Opfer der französischen Revolution beweinte.

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Weibliche Drachen

Weibliche Drachen

 

Wie schon zuvor erwähnt, sind weibliche Drachen außerordentlich scheu, sie werden deshalb mit besonderer Vorsicht und Aufmerksamkeit umsorgt. Das brütende Männchen verläßt nicht-wie bei anderen Reptilien-das Gelege, sondern bewacht die Eier aufmerksam und wendet sie sogar regelmäßig. Wenn dann das Schlüpfen bevorsteht, trägt der ängstliche Vater das Ei an einen sicheren Ort, weit entfernt von den nächsten menschlichen Siedlungen und baut ein
verstecktes Nest, gut geschützt vor neugierigen Blicken. Sobald das kleine weibliche Baby aus seiner Schale geschlüpft ist, sucht der Vater Nahrung für
sie, damit sie fressen kann, ohne das Nest verlassen zu müssen. Wenn das kleine Drachenmädchen dann kräftig genug ist, um sich an den Schultern des
Vaters festhalten zu können, transportiert er es auf dem Luftwege zum Hof des Drachenvaters, wo es mit den anderen jungen Drachenmädchen leben wird,
bis der Drachenvater entscheidet, daß sie alt genug für die Paarung sind.

Durch den Schutz und die Aufzucht in der Gruppe verläuft die körperliche Entwicklung der jungen Weibchen langsamer, als bei den Männchen, auch wenn
sie die Geschlechtsreife wesentlich früher erreichen. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn das junge Drachenweibchen zu sprechen lernt, bevor die
Flügelsäcke verschwunden sind.

Weiblichen Drachen wird großer Respekt entgegengebracht, sie werden wie Königinnen behandelt. Oft stolzer und ungestümer als ihre männlichen Artgenossen sind sie sehr bedacht auf ihre Privilegien. Wenn die Zeit gekommen ist, daß der weibliche Drache bereit für den ersten Hochzeitsflug ist, ist
„sie“ üblicherweise zu einem schönen erwachsenen Tier herangereift, ausgestattet mit einer Weisheit, die ihr von den gebildetsten Weibchen übermittelt wurde, und allen notwendigen Anweisungen über das weite Feld des Drachenlebens. Sie beginnt ihren Flug alleine, wird aber schon bald von jenen Männchen begleitet, die sich mit ihr paaren wollen. Oft bildet sie zuletzt das Zentrum eines Schwarmes von mehreren hundert voll entwickelten männlichen Drachen.

Der Flug der Drachen, der durch seine gewaltigen Ausmaße leicht auszumachen ist, bewegt sich dann in Richtung des vom Drachenvater ausgesuchten Ortes
der Vereinigung. Junge weibliche Drachen, die es bereits zu einer Meisterschaft in den Bereichen der Magie gebracht haben, verwandeln sich oft in die Gestalt einer wunderhübschen Frau. Da sie in der Lage sind, diese Illusion wesentlich länger als ihre männlichen Artgenossen aufrechtzuerhalten, können sie in die
menschliche Gesellschaft aufgenommen werden, ohne ihre wahre Identität zu verraten-sie können ihre menschliche Erscheinungsform für eine genügend
lange Zeit erhalten. Auch heute noch lebt die Erinnerung an solche Begebenheiten in Legenden wie in der Geschichte von Melusine weiter.

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Der Drachenvater

Der Drachenvater

Die Zahlreichen Drachenfamilien sind in streng hierarchischen Strukturen organisiert, wobei sich alles um die Gestalt eines weisen und gerechten Männchens dreht-den Kopf der Familie, den Drachenvater. Alle anderen Drachen geloben ihm Gehorsam. Das ist notwendig, damit gerechte und friedvolle Entscheidungen getroffen werden können, wenn es um Familienzwist oder territoriale Streitereien geht, die doch immer wieder einmal aufflammen. Der Vater verleiht auch den wahren Namen an jeden seiner Angehörigen. Dieses alte Männchen übt seine Privilegien höchst moderat aus. Sein Hof wird von einer unspezifischen Anzahl junger Drachen gebildet, die als „Bodyguards“ und Pagen für den König dienen, sowie von jungfräulichen weiblichen Drachen, die noch nicht die notwendige Reife für eine Paarung erreicht haben.

Es ist der Drachenvater, der dann entscheidet, wann diese Weibchen für eine Paarung bereit sind. Dabei wird ihm von alten Drachenweibchen assistiert, die nicht mehr fruchtbar sind und sich ermüdet von den wirren der Welt zurückgezogen haben. Diese Weibchen, die ebenfalls sehr versiert in den Belangen der Magie sind, erhalten den Titel „Königin“ und die volle Autorität am Hof. Sie wählen die Kandidaten für den Hochzeitsflug aus, und es ist auch an ihnen, nach dem Tod des Drachenvaters einen Nachfolger zu bestimmen.

 

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Die Behausung der Drachen

Die Behausung des Drachen

Drachen bewohnen normalerweise natürliche Höhlen, die sie an ihre Bedürfnisse anpassen. Die Behausung besteht aus zwei oder mehr Räumen, wobei der dem Ausgang am nächsten gelegene Raum in seinem natürlichen Zustand belassen wird, um keinesfalls Verdacht bei neugierigen Mensch zu erwecken. Üblicherweise wird der Eingang von Pflanzen und Felsen getarnt und ist gerade so groß, daß die Drachen ein-und ausgehen können. Über die Jahre hinweg hat die Reibung der harten Schuppen auf dem Drachenkörper die Wände glatt poliert. Der Drache wählt eine Höhle, die groß genug sein muß, daß er sich darin umdrehen kann, wenn er verfolgt oder bedroht wird; sie darf aber nicht so riesig sein, daß sich ein Eindringling darin verbergen könnte. Der Prozess der „Wohnungssuche“ ist immer gleich: Der Drache stößt Ultraschallrufe aus, sensible Vibrissen sitzen wie die „Schnurrhaare“ einer Katze um seinen Mund und können das Echo empfangen, das von benachbarten Grotten reflektiert wird. Er sucht nach zwei aneinandergrenzenden Höhlen; sobald er sich für sie entschieden hat, gräbt er zwischen beiden eine Verbindung, die exakt die Größe seines Körpers haben muß. Er vergrößert und poliert die innere Höhle mit höchster Sorgfalt, überprüft sie auf Ritzen oder eventuelle andere Ausgänge und verstopft alle Löcher. Dann errichten er selbst oder seine Sklaven ein kleines Belüftungsloch. Sollte er mehr Raum benötigen, gräbt sich der Drache neue Zimmer; das geht so lange, bis er einen Höhlenkomplex errichtet hat, in dem er, seine Sklaven und auch seine Schätze bequem Platz finden. Diese grabende Lebensweise ist die unter Erd- und Wasserdrachen am weitesten verbreitete-Feuerdrachen verfügen über andere Sozialstrukturen, Verhaltensweisen und Gewohnheiten. In den speziellen Kapiteln zu jeder der verschiedenen Arten gebe ich detailliertere Beschreibungen über diese unterschiedlichen Behausungstypen und die Sklavinnen und Diener, die mit jeder Familie verbunden sind.

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Kunst und Juwelen

Kunst und Juwelen

Der Drache liebt die Kunst, besonders Gold- und Silberschmiedearbeiten, und er liebt es, Schätze anzusammeln. Er ist allerdings eher für seine intellektuellen Fähigkeiten als für sein handwerkliches Geschick bekannt. Daher beschäftigt er sich nicht selbst mit der Herstellung von Schmuckstücken, sondern „übernimmt“ sie von Menschen nach verschiedenen Methoden. Raub, Plünderung, Handel, Tausch, Betrug – es ist ihm egal, ob ehrlich oder durch Betrug, Hauptsache er kommt in den Besitz der Juwelen und Edelsteine, die er bewundert.

Nach seinem Gefühl besitzt er niemals genug Juwelen, freiwillig würde er sich von keinem einzigen Stück aus seiner Sammlung trennen. Dennoch verschenkt er beispielsweise Juwelen an seine Lieblinge in der Familie; er kann das in dem Wissen tun, dass die jungen Mädchen den Schmuck nicht hinaus in die Welt nehmen können. Er bewacht seine Habe beinahe mit Eifersucht und lagert die Reichtümer, die er im Laufe der Jahre angesammelt hat, in großen Schatzkammern. Er führt auch detaillierte Inventarlisten über seinen Besitz, so dass ihm der Verlust jedes einzelnen Stückes sofort auffallen würde.

Juwelen sind für den Drachen von speziellem Nutzen, denn er schläft üblicherweise auf einem Bett aus Edelsteinen und luxuriösen Stoffen wie Samt und Seide. Für sein Bett kann er keine weichen Steine wie Smaragde oder gar Perlen verwenden, da diese viel zu zerbrechlich sind.

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Von Drachen und Menschen

Von Drachen und Menschen

Im Verlauf der Geschichte hat es sich immer und immer wieder gezeigt, daß Drachen und Menschen nicht in Frieden miteinander leben können. So war die Menschheit dann auch nicht in der Lage, aus dem großen und alten Wissensschatz der Drachen zu schöpfen. Religiöser Glaube und des Menschen Trachten nach Macht haben Europa in endlose blutige Kämpfe gestürzt. Die Anführer der Drachen konnten niemals die Gründe für das selbstzerstörerische Verhalten der Menschen verstehen-sie hielten sich aus allem heraus, zurückgezogen in ihren entlegenen Verstecken, fernab von aller Konfusion.

Verhüllt von Mysterien hat sich der Zug der Drachen in der Dunkelheit der Legenden verloren. Dennoch verlief die geheime Suche der Drachen nach Erkenntnis niemals unter völligem Ausschluß der Menschheit, da sie jene wenigen Menschen, die nach dem Grund der Wahrheit suchten, immer akzeptiert haben.

Drachen und Rätsel

Drachen sind von Denkaufgaben und Rätseln höchst angetan, oft versuchen sie sogar, einander ein wenig „anzuschmieren“. Diejenigen Drachen, die für ihre  mentalen Fähigkeiten berühmt sind, nehmen an den Wettkämpfen am hof des Drachenvaters teil. Bisweilen ist es sogar einem freien Menschen gestattet, an diesen Wettbewerben des Geistes teilzunehmen; wir wissen sogar von einem einzigen Mann, dem es gelungen ist, seine reptilischen Rivalen in fairem Kampf zu besiegen.
Sein Name ruft nicht nur bei Menschen, sondern auch unter Drachen Respekt hervor, die ihm den Titel „Lord of the Dragon“ verliehen. Es handelt sich um den Zauberer Merlin, einen der wenigen Menschen, denen die Achtung der Drachen zuteil wurde – wegen des sinnvollen Einsatzes seiner magischen Fähigkeiten und seinem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur. Er ist die Inkarnation von Weisheit und Liebe durch die wahre Natur der Dinge.
Hier ist ein Rätsel, das er gelöst hat, um den Wettbewerb zu gewinnen:

Es ist kalt und es ist heiß
Es ist hell und es ist dunkel
Es ist Stein und es ist Wachs
Doch seine wahre Natur ist Fleisch
Und seine Farbe ist Rot.

Antwort: Das menschliche Herz

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Drachen und Poesie

Drachen und Poesie

Drachen sind recht passable Poeten und vermutlich Urheber vieler anonymer Gedichte aus der Zeit vor dem 12. Jahrhundert, die uns nur durch mündliche Überlieferung bekannt sind. Nach erschöpfenden Nachforschungen und unter Ablehnung von dubiosen Werken von Drachen-Troubadouren war es uns vergönnt, dieses Beispiel der Drachenpoesie wiederzuentdecken:

Veni Dulcis Amiga Mea
Cum Qua Iocari Suaviari
Et Teneras Delicas Sumere
Et In Amore Finire
Komm meine süße Freundin
lass uns das Spiel des Kusses spielen
und die süßen Freuden geniessen
und in Liebe sterben

Diese Zeilen sind ein Beispiel höfischer Liebesdichtung. Das Gedicht kam zu uns mit der Unterschrift des Ritters Ambrosius de Jilocasin. Dabei handelt es sich um die menschliche Verkörperung des Erddrachen Jilocasin, des legendären Adoptivvaters zweier Ritter, die sich unter der Herrschaft von Karl dem Grossen auszeichnen konnten.
Obwohl wir nicht wissen, von wem das zweite Gedicht geschrieben wurde, stellt das Thema eine Reminiszenz der Geschichte vom Drachenprinz und einer der Damen von Eleonore von Aquitanien dar. Das Gedicht beschwört auf eindringliche Weise eine Abschiedsszene mit gebrochenem Herzen herauf. Der unglückliche Drachenprinz könnte sich mit genau mit diesen Worten von seiner Liebsten verabschiedet haben.

Dulcis Amica Vale, Sine Te
Procul Hinc Habitatus
Anxius Abscedo, Qui Non
Cito Rediam
Non Discedo Tanem Totus
Remanetqui Tecum
Cogit Amen Meum, Discedo Vix Ego Mecum
Lebewohl, meine süße Freundin,
ohne Dich muss ich von hier nun in die Ferne reisen,
mein Abschied ist voller Trauer,
denn für Jahre werde ich nicht zurückkehren,
doch niemals werde ich vollkommen fern dir sein,
denn meine Gedanken bleiben bei Dir.
Schweren Herzens nehme ich Abschied.

Bei einem von ihnen – dem mysteriösen Cercamon – handelte es sich zweifelsfrei um einen Drachen. Für eine Weile war er mit dem berühmten Marcabru , dem brillianten Troubadour aus der Cascogne, sehr eng befreundet. Cercamons Stil wurde von dieser Freundschaft stark beeinflusst, er war sanft und musikalisch, wie das folgende Beispiel zeigt:

Quant l’aura doussa s’amarzis
e l fuelha chai de sul verjan
e l’auzelh chajan lor latis,
et ieu de sai sospir e chan
d’amour quem te lassat e pres,
quieu ane no l’agui en poder.
Wenn die sanfte Brise wird verbittert
und die Bäume ihr Blattwerk verlieren
und die Vögel nicht mehr singen
werde auch ich, seufzend, von der Liebe singen,
die in mir brennt,
denn es steht nicht in meiner Macht,
dieses Lied zu mindern.

Es existieren auch Zeugnisse über einen weibliche Troubadour von unbekannter Herkunft, die für ihre fröhlichen Verse und lieblichen Melodien berühmt wurde. Das war in einer Zeit, in der weibliche Poeten ihre Lieder von Barden vortragen ließen, höchst ungewöhnlich, ihr Leben bleibt in den Mantel des Schweigens gehüllt. Sie wurde Comtessa de Dia genannt, doch in Wahrheit war sie ein junger weiblicher Drache aus der Familie „Draco splendens“. Sie war so kühn und eitel, das sie mit dem Dichten nicht aufhören konnte – vier ihrer Gedichte sind uns bis heute erhalten geblieben. Sie wurde außerdem Mitglied in einer Gruppe von Wandersängern und ging sogar so weit, ihre eigene Geschichte aufzuschreiben.

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Eine Stimme voller Liebreiz

Eine Stimme voller Liebreiz

Musik ist eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen des Drachen, er verfügt nicht nur über ein hervorragendes Rhythmusgefühl,
sondern vor allem über eine bestechende Gesangsstimme. Wenn er menschliche Gestalt
annimmt, erweist er sich als Virtuose der Saiteninstrumente. Seine Stimme,
ein satter Baß oder Bariton, vermag in der Zuhörerschaft echte Emotionen zu
erwecken. Es ist eine altbekannte Tatsache, daß der Klang einer Drachenstimme einen verzaubernden Effekt auf Menschen zeigen
kann; jene,die sich als unerschrocken genug erweisen, um zu verharren um dieser Stimme zu
lauschen, stehen alsbald unter einem Bann. Entgegen allgemeinem Glauben setzt der Drache diesen Effekt jedoch nicht zur Verführung seiner Opfer
ein; dennoch kann sich niemand, der ohne Vorsichtsmaßnahmen mit einem Drachen
spricht, der wunderschönen, honigsüßen Stimme und der unfehlbaren Diktion
entziehen. Wer einmal unter diesen Bann gerät, vergißt nur allzu schnell,
daß er in Wahrheit einem höchst gefährlichen Wesen gegenübersteht.
Obwohl es außerordentlich gefährlich ist, zu einem Drachen zu sprechen, würde dieser so gut wie niemals zu einem Überraschungsangriff oder einer Hinterlist übergehen;
dennoch sollte man immer im Geiste behalten, daß man sich mit einer moralisch verdorbenen Kreatur unterhält,
die sich dem Bösen verschrieben
hat.

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Drachen und Magie

Drachen und Magie

Der Drache ist sehr versiert in den Künsten der Magie; seltener allerdings in Schwarzer
Magie, üblicherweise werden die sogenannte Braune oder Erdmagie, Grüne oder Pflanzenmagie und Blaue oder Wassermagie
bevorzugt. Er weiß sehr genau, wie und bis zu welchem Ausmaß er die Natur zu seinem eigenen Nutzen manipulieren
kann, ohne in das ökologische Gleichgewicht einzugreifen, für das er von je her höchsten Respekt gezeigt
hat. Er beherrscht die Elemente und er kann Illusionen schaffen. Er kann Verkleidungen
erfinden, in denen er sich für eine lange Zeit unkenntlich machen kann. Es ist ihm also ein
leichtes, seinen Verfolgern zu entkommen, indem er sich als Teil der Landschaft oder als kleines Kind
maskiert. Man kennt zahllose Legenden darüber, wie sich ein menschliches Wesen in ein Monster verwandelt hat-oft genug handelte es sich dabei allerdings um junge
Drachen, die ihre magischen Fähigkeiten noch nicht perfekt kontrollieren konnten und daher ihre vorgetäuschte menschliche Erscheinungsform nicht lange genug aufrecht erhalten
konnten. Zur Erhaltung einer solchen Verwandlung für eine längere Zeitspanne ist ein enormer Aufwand und Konzentration vonnöten,
jungen Drachen fehlen da oft noch die nötigen Erfahrungen. Erwachsenen Männchen ist die Erhaltung einer solchen Illusion hingegen für viele Tage möglich,
sie müssen sich allerdings nachts von den Anstrengungen erholen. Nur die größten Magier unter den Drachen beherrschen
es, eine Illusionsform für Monate ohne Erholungspausen aufrecht zu erhalten.  
Diese großen Drachenmagier verabscheuen menschliche Zauberer, die ohne Respekt vor der Natur die Kräfte des Lebens für korrupte Zwecke
einsetzen. Die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit: Menschliche Anhänger der Magie neiden dem Drachen seine überlegene Stellung innerhalb der okkulten
Wissenschaften.
So haben die Beherrscher der Schwarzen Künste des Mittelalters ihren Mitmenschen aus lauter Mißgunst über die unglaublichen Kräfte und die erhabene Weißheit der Drachen
beigebracht, diese Wesen als Inkarnation des Bösen oder des Teufels
anzusehen. In mittelalterlichen Bestiarien repräsentierte die Figur des Drachen die Verderbtheit und das
Diabolische, oft wurde der Drache deswegen als Wasserspeier dargestellt.

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Der Goldene Drache

Der goldene Drache

 Der am meisten verehrte unter den legendären Drachenhelden ist
der Goldene Drache. Seine Schuppen und Flügel sind von goldenem Glanz,
und obwohl er nicht zu den drei großen Elementen
(Erde, Wasser und Feuer) gehört, umfaßt er sie doch auf natürliche Weise. Er ist
der Drache, dem man die größte Schönheit zuspricht: er ist einzigartig, rein und
perfekt. Weder Feuer noch Wasser noch die Lüfte sind ihm fremd. Nur ein einziger
Mensch ist sein Freund, und nur drei Ritter bekamen ihn jemals zu Gesicht.   Um uns mit
diesem seltsamen Wesen näher vertraut zu machen, müssen wir das "Buch des
Goldenen Drachen"
konsultieren, eines der geheiligten Bücher der
Drachenkultur. "Der goldene Drache hat sich niemals an irgendwelchen aggressiven
Tätigkeiten beteiligt. Unbefleckt in jeder Beziehung ist er ohne Fehl und Tadel. Er
ist der Wächter. Er verteidigt das Verzauberte Schloß, wo ein Ritter reinen
Herzens den Heiligen Kelch in Ergebenheit bewacht. Der Heilige Kelch ist das
Taufbecken von Frieden, Natur und Leben. Er wurde vor den Augen der Menschen
verborgen, da sie seiner nicht wert waren. Nur drei Rittern war es vergönnt, ihn zu
erreichen, und nur einer von ihnen, der frei von Sünde war, wurde zu seinem
König. Vor den erstaunten Augen seiner beiden Begleiter wurde dieser wahre Ritter
zusammen mit dem Heiligen Kelch von der Erde genommen. Es gab das Versprechen, daß
beide an dem Tage, da sich die Bewohner dieser Welt als würdig erweisen
würden, zurückkehren werden und die Menschen von diesem Kelch trinken könnten. Der
goldene Drache war dazu berufen, den Ritter zum Verzauberten Schloß im Herzen des
Versteckten Waldes zu bringen und dort über ihn zu wachen, bis der Heilige Kelch
zur Erde zurückkehren kann. Dann werden sich alle Drachen versammeln, um ihn zu
treffen; auf ihren Rücken werden reine Menschen sitzen und sie werden zusammen
den Wächter des Kelches und dem goldenen Drachen ihre Ehre erweisen. Die Natur
wird von ihren Wunden genesen, Furcht und Haß werden verschwunden sein, Jungfrauen
und Drachen werden Freunde sein. Das Zeitalter des Friedens wird dämmern, getaucht
in den güldenen Glanz des Heiligen Kelches und seines lebensspendenden Lichtes. "
Dieser Mythos zeigt deutliche Übereinstimmungen mit der Legende vom Heiligen
Gral und Sir Galahad- vielleicht ein Zeichen dafür, daß Drachen und Poeten hier
aus einer Quelle schöpfen und daß der Heilige Gral wirklich existieren könnte.

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Wasserdrachen

Der
Wasserdrachen Draco Splendens

Der Wasserdrache oder Draco splendens ist seltener
als der gemeine Drache. Er kann in Salz- und Süßwasser angetroffen werden,
sein bevorzugter Lebensraum sind allerdings Seen. Dieses wunderbar gefärbte
Wesen fühlt sich im Wasser perfekt zu Hause, sein Schwimmvermögen ist
phantastisch. Zwar enden die Vorderbeine in scharfen Klauen, doch die
Hinterbeine sind zu Flossen umgeformt- das geht allerdings zu lasten seiner
Beweglichkeit an Land. Er besitzt ein außergewöhnliches Lungenvolumen,
zusätzlich vermag er Sauerstoff in seinem Magen zu speichern und ihn von dort
aus an die Lunge abzugeben; so kann er es für viele Stunden unter Wasser
aushalten. Durch die besonderen Anpassungen an seinen Lebensraum hat auch das
Flugvermögen des Drachen etwas gelitten. Gewöhnlich unternimmt er nur kurze
Gleitflüge, einige Exemplare können es aber auch in der Luft auf beachtliche
Geschwindigkeiten bringen.Wasserdrachen-und hier vor allem die ausgewachsenen
Tiere- zeigen besondere Nahrungsgewohnheiten; aus diesem Grund besteht für die
wenigen überlebenden Exemplare die Gefahr des Aussterbens. Der Wasserdrache
ernährt sich ausschließlich von Jungfrauen. Wenn dieser Appetit nicht
befriedigt werden kann- was gar nicht so selten vorkommt, erleidet er nach der
Legende höchst peinigende Verdauungsstörungen, die ihn bis an den Rand des
Todes bringen können. Das einzig wirksame Heilmittel besteht aus großen Mengen
jungfräulichen Olivenöles und einem Gebräu aus Orangenblüten und den
Magnolienblättern der Magnolie. Physisch wirkt der Wasserdrache wesentlich
schöner und eleganter als der Erddrache. Er besitzt eine sanfte, wohlklingende
Stimme und einen ausgeprägten Sinn für alles schöne. Er ist ein
wortgewaltiger Poet, kann Stunden damit verbringen, in narzistischer Weise sein
eigenes Spiegelbild im Wasser zu bewundern, oder über einen wundervollen
Sonnenuntergang in wahre Verzückung geraten. Es existieren Berichte von
Drachen, die die Jungfrau, die sie essen wollen, abgelehnt haben, weil diese
nicht schön genug aussah oder unkorrekt gekleidet war (sie wünschen ihr Opfer
in prächtiger Seide gekleidet und mit einem Blumenkranz im Haar). Der
Wasserdrache ist aber auch der Liebe niemals abgeneigt; es sind Fälle
überliefert, in denen das Mädchen, das für seine Mahlzeit bestimmt war, zur
Königin seines Herzens geworden ist. Er ist ein mutiger Gegner: Wenn es zu
einem Kampf kommt, wird er sich wild und nötigenfalls bis zum Tod verteidigen.
Dennoch ist er so scheu, daß es kaum möglich ist, auch nur einen Blick auf ihn
zu werfen. Er verhält sich stets elegant, selbst bei der Aufnahme seiner
Nahrung. Draco splendens und Draco rex cristatus unterscheiden sich stark in
ihren Verhaltensweisen. Eine seltsame Eigenschaft zeigt sich in der Tatsache,
daß der schöne und schöngeistige Wasserdrache keine Ketten oder Fesseln an
seinem Nacken ertragen kann,denn genau so wurde er in alten Zeiten gefangen. Wer
es schaffte, eine Schlinge um seinen Nacken zu knüpfen, konnte den Drachen ohne
Gegenwehr abführen. Nach dieser Art wurden der Drache vom Heiligen Georg, der
Drache von Banyuls-sur-mer und die Drachen von Santa Margarita und Llac Negre
überwältigt.

Drachen als 
Seeschlangen

Trotz aller Vorsicht ist es über die Zeiten hin weg öfter passiert, daß Wasserdrachen
gesichtet wurden; die jüngsten Fälle datieren
zurück auf den Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die größte wissenschaftliche Glaubwürdigkeit
erhielt Peter Karl van Esling vom Zoo in Den
Haag in seinem Bericht über eine Begegnung mit
einem Wasserdrachen auf einer Schiffsreise im
Atlantik – wo er gerade marine Lebewesen
sammeln wollte – im Jahre 1860:
"Wir erblickten ein gigantisches Reptil, strahlend blau und silbern gefärbt. Es schwamm bei-
nahe graziös direkt unter den Augen der Seeleute um das Schiff und tauchte ohne einen einzigen Spritzer unter. Seine Augen waren enorm,
sie besaßen schlitzförmige Pupillen und einen
intelligenten Ausdruck. Sie schienen zu leuchten,
doch dieser Eindruck könnte auch durch Reflexionen der untergehenden Sonne hervorgerufen
worden sein. Sein Kopf war mit leuchtenden
blauen und grünen Strahlen gekrönt. Obwohl er
gleich unter Wasser verschwand und wir ihn
nicht mehr zu Gesicht bekamen, würde ich seine
Länge auf etwa sieben Meter schätzen. Auf seinem Rücken konnten wir etwas wie Rückenflossen oder -strahlen entdecken. Ich würde ihn als
schlangenähnlich beschreiben, doch der Seemann
neben mir dachte, er hätte Beine und Klauen
gesehen. Wir tauften die Kreatur ,Megophias‘."

Paarung und Jungtiere
Dank der Untersuchungen des wichtigen
englischen Botanikers und Entdeckers
Sir Reginald Wort, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts viele Monate mit der Beobachtung der
Fauna der Sargasso-See verbrachte, kennen wir
den Lebenszyklus von Draco splendens. Während
seiner Untersuchungen über Wasserdrachen
wurde der britische Aristokrat Zeuge der Hochzeitszeremonien dieser Spezies. Durch seine
geduldigen Beobachtungen verrügen wir über
folgenden Bericht:
"Das paarungswillige Weibchen sucht sich ein
Bett aus Seegras, auf dem es sich niederläßt und
einen luminiszenten Schein emittiert. Ihre brillanten Farben bringen die Männchen dazu, sich
mit akrobatischen Brautwerbungen zu produzieren. Sie schnellen in die Luft, um gleich dar-
auf wieder verschwunden zu sein und nur noch
ein Glitzern zurückzulassen.
Das umworbene Weibchen taucht mit hoher
Geschwindigkeit in die Tiefen des Ozeans,
gefolgt von einer Traube von Männchen- Nur
die schnellsten und kräftigsten können sich mit
ihr paaren. Nachdem die Paarung stattgefunden
hat, übergibt das Weibchen das befruchtete Ei an
ihren Partner, der es im warmen Sand eines
geschützten Strandes bettet und bis zum Schlüpfen bewacht. Wenn der kleine Drache schlüpft,
ist die Aufgabe des Vaters erledigt. Er zieht sich zurück, vermutlich auch, um den Kleinen durch
seine Anwesenheit nicht zu verraten. Während
seiner einsamen Kindheit ernährt sich der kleine
Drache von tropischen Früchten, er lebt also
strikt vegetarisch."
In einem Punkt irrte sich Sir Reginald allerdings: Der kleine Drache wird nicht verlassen,
wie es bei oberflächlicher Betrachtung erscheinen
mag. Der Vater besucht sein Junges bei Nacht,
tagsüber wacht er aus vorsichtiger Distanz über
die Region. Diese Wahrheit kam durch einen
dramatischen Zwischenfall ans Licht, der von
dem portugiesischen Entdecker Da Silva in seinem "Tagebuch der Expeditionen und Entdeckung der
Neuen Welt" 1612 beschrieben wurde:
"Paulo und der junge Andre Do Gao ruderten
auf die verlassene Insel, die nur von Vögeln und
Krebsen bewohnt zu sein schien. Paulo entdeckte
eine große, phantastisch gefärbte Wässerechse,
die zwar recht zahm, aber dennoch sehr vorsichtig zu sein schien. Er rief seinen Kumpan, und
die beiden schafften es, das Tier zu fangen. Als
die beiden es an Bord schaffen wollten, ließ das
Tier eine Serie von schrillen, heulenden Rufen
erschallen. Aus dem Meer erhob sich eine
enorme Echse, die sich sofort auf die beiden
unglücklichen stürzte. Andre starb sofort, sein
Kopf wurde buchstäblich vom Körper gerissen.
Paulo konnte nur überleben, weil er den Korb
mit der jungen Echse ins Meer schleuderte.
Sofort ließ das Seeungeheuer von der Verfolgung ab, um das Leben des ertrinkenden Tieres
zu retten. Wir waren von diesem Eindruck so
eingeschüchtert, daß wir es nicht wagten, zur
Insel zurückzukehren, um Andres Körper zu
bergen und beizusetzen."
Dieser wenig bekannte Bericht wurde in den
Kreisen der Wissenschaftler der damaligen Zeit
zwar mit Argwohn betrachtet, deckt sich aber mit
unseren Beobachtungen über das Verhalten von
Draco splendens.


Die Entwicklung von Draco Splendens: 

Wenn der junge Drao splendens etwa einen
Meter Körperlänge erreicht hat, wird
seine Färbung leuchtender und heller. Er liebt
das Wasser und lernt schnell, zu schwimmen.
Wenn der Vater von den Schwimmkünsten seines Sprößlings überzeugt ist, verläßt er ihn endgültig 
und führt wieder sein eigenes Leben. Während der ersten Tage heult der junge Drache
herzzerreißend, doch bald hat er sich daran
gewöhnt. Seine Instinkte weisen ihm den Weg ins
Wasser, er verläßt das Land für immer. Während
dieser Phase ernährt er sich ausschließlich von
Seeanemonen, die ihm trotz ihres Nesselgiftes
nichts anhaben können.
Das erste Ziel des jungen Draco splendens in der
Unterwasserwelt ist die Residenz des Drachenvaters. Dort wächst er heran und erhält seine
Ausbildung; nach einer Weile folgt er wie jeder
junge Drache dem Golfstrom und macht sich auf
die Suche nach einem Ort für die Errichtung
einer dauerhaften Heimstätte.
Während dieser Reise wird er erwachsen.
Wenn er dann die europäischen Küsten erreicht,
ist er ein eindrucksvolles Tier, sieben Meter lang,
leuchtend gefärbt und wundervoll.anzusehen. Er
hat die Sprache erlernt und ist ein Meister der
Magie. Über unterirdische Gänge, die den Menschen unbekannt sind, dringt er weiter ins Festland vor. Er kann verschmutztes Wasser nicht
vertragen und frißt in der Regel nur einmal pro
Monat, wobei er sich üblicherweise an Jungfrauen gütlich tut.

Die Behausung von Draco splendens
Das typische Heim von Draco splendens besteht
aus einer Höhle, die nur über einen Eingang unter dem Wasserspiegel zu erreichen ist.
Seltsamerweise ist es im Inneren der Höhle
immer trocken, der Boden ist mit feinem Sand
ausgelegt, den der Drache selbst vom Strand
hereingebracht hat. Das Höhlensystem ist größer
und geschmackvoller eingerichtet als beim
Gemeinen Drachen. Die Räume sind mit Perlen,
Korallen und Geschmeide von großer Schönheit
geschmückt, die der Besitzer über Jahre hinweg
gesammelt hat und mit denen er seinen persön-
lichen Einrichtungsstil verwirklicht. Stalaktiten
und Stalagmiten sind ebenfalls Teil des Höhlendekors, auch kunstvoll arrangierte Vasen mit
Blumen werden zur Gestaltung des Raumes
eingesetzt.
Oft fließt ein unterirdischer Strom durch das
Höhlensystem. Der Drache schwimmt darin und
seine Sklaven können davon trinken oder sich
baden.
Die Familie eines Wasserdrachen ist klein,
aber erlesen. Normalerweise wird sie von Kreaturen des Wassers gebildet, beispielsweise von
niederen Wassergeistern, die nur über wenig
magische Kräfte verfügen, von Molchen und
auch einigen Menschen. Niemals würde er
Wassernymphen oder Geister von den großen
Flüssen gefangennehmen, da diese über stärkere
Zauberkräfte verfügen. Unter diesen Menschen
finden sich Poeten und Troubadoure und häufig
auch die Dame seines Herzens. Diese ist sowohl
seine Maitresse wie auch seine Sklavin, sie lebt
umgeben von einem ausgesuchten Hofstaat aus
Zofen, Dienern und Knappen. Wenn der Drache
Menschen in seiner Höhle beherbergt, so schafft
er gewöhnlich eine kleine Öffnung, durch die sie
ein- und ausgehen können. Seine Vorliebe für
die schönen Künste und seine exklusiven Nahrungsgewohnheiten verlangen es schließlich, daß
die Drachenfamilie bisweilen Kontakt zu Menschen hat.

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Feuerdrachen

Der
große Feuerdrache
Draco Flameus

Bei Draco
flameus
handelt es sich um die seltenste der drei Arten. Er ist außerordentlich schwer zu
beobachten und zu studieren, da sein Lebensraum für Menschen unzugänglich
ist. Diese im
Grunde genommen vollkommen unerforschte Drachenart lebt im Inneren aktiver
Vulkane, ihre
natürliche Umgebung sind Lavaströme und lodernde Höhlen im Herzen der
Erde. In dieser
Welt aus Feuer und weißglühendem, geschmolzenem Stein herrscht der
Drachenvater; hier
finden auch Brautwerbung und Paarung statt- Rituale, die noch nie ein Mensch zu Gesicht
bekommen hat.
Der Feuerdrache verbringt seine gesamte Jugend in dieser hitzigen Umgebung,
erst als
Erwachsener begibt er sich für seltene Jagdausflüge in die Außenwelt. Als echtes
Nachttier segelt er erst bei absoluter Dunkelheit, von Flammen umhüllt, auf seine
Ausflüge, allerdings nur, wenn es eine sehr trockene Witterung und ein klarer Himmel
zulassen. Wasser oder Luftfeuchtigkeit stellen für diese Kreaturen eine akute Bedrohung
dadurch sie kann die "Schuppenkorrosion" hervorgerufen werden, eine tödliche
Krankheit für Draco flameus.
Auf seinen Exkursionen in die Außenwelt setzt der Feuerdrache ganze Landstriche in
Brand, alles auf seinem Weg wird versengt, anschließend verspeist er die verkohlten
Überreste von Tieren genüsslich aus der Asche. Das Feuer, das er aus seinem Rachen
speit, entsteht durch eine Mixtur aus Phosphor und Methan, die er in einem zweiten Magen
speichert. Die Mischung entzündet sich, sobald sie beim Verlassen des Mundes mit dem
Luftsauerstoff in Berührung kommt. Seine Lieblingsspeisen sind Kohlenwasserstoffe wie Öl
oder Bitumen, von denen er gewaltige Mengen verschlingt .Er benutzt diese Substanzen
außerdem zum Reinigen und Polieren seines "Panzers" – eine
Beschäftigung, mit
welcher der Feuerdrache zahllose Stunden
verbringt. Er pflegt jede einzelne seiner Schuppen
und achtet besorgt auf jeden verdächtig aussehenden Schaden. Das ist keine Frage der
Eitelkeit- auch wenn der Feuerdrache ein sehr selbstgefälliges Wesen
besitzt- sondern reine
Vorsicht gegen seine schlimmste Bedrohung: die bereits zuvor erwähnte
"Schuppenkorrosion". Diese furchtbare Krankheit löst die Schuppen vom
Körper, wodurch die empfindliche Haut
des Drachen entblößt wird. Das kann nicht nur furchtbare Verbrennungen durch glühend
heiße Lava zur Folge haben, sondern auch zu einer vollkommenen Dehydration
führen- als
Ergebnis der intensiven Hitze seiner Umgebung. Die Schuppen, die seinen gesamten Körper
bedecken, bestehen aus einer Metall-Asbest-Legierung. Sie schimmern in vielen
Farben, von
leuchtendem Goldgelb bis Rot, Kupfer und Schwarz. Die Schuppen stellen den einzigen Schutz
des Drachen gegen Feuer dar. Ohne diesen Panzer ist er den Flammen wie jedes andere
Lebewesen hilflos ausgeliefert. Allem Anschein nach war diese Spezies einst in Massen in
den Vulkanen von Island anzutreffen, ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich bis Irland und
in den Norden Großbritanniens. Es wird auch behauptet, daß eine kleine Kolonie auf
Sizilien überleben konnte, doch es gibt keinerlei Beweise für eine Existenz von
Feuerdrachen im Vesuv. Der mysteriöse und faszinierende Feuerdrache herrscht über eine
große Familie von untergebenen, die hauptsächlich aus Feuersalamandern,
Irrlichtern und
anderen treuherzigen Kreaturen besteht.

Soziale Organistaionen des
Feuerdrachen

Wie schon zuvor erwähnt, lebt der Feuerdrache in einem
weitläufigen Komplex von Höhlen, zwischen Lavaströmen und
erstickenden Gasen im inneren
eines Kraters. Doch trotz dieses fremdartigen und furchterregenden Lebensraumes handelt es
sich bei Feuerdrachen nicht nur um die freundlichste und friedliebendste, sondern auch um
die geselligste aller drei großen Drachenspezien. Die Gesellschaft der Feuerdrachen ist in
drei matriarchalische Gruppen unterteilt. Ein kräftiges, geschlechtsreifes Weibchen besetzt
die Haupthöhle einer Kolonie, die von den Männchen und ihren Söhnen aufgebaut
wurde. Wie
bei Drachen üblich, wird nur die Vaterschaft anerkannt, die Jungen werden also nicht als
Abkömmlinge der Weibchen, sondern als Nachkommen der Männchen angesehen.
Konsequenterweise
erhebt ein Weibchen auch dann keinen Einspruch, wenn sich ein Männchen mit einem Ei von
einem anderen Weibchen ihrer Kolonie anschließen möchte.
Trotz des ausgeprägten Matriarchats wird die große Drachenfamilie von einem Drachenvater
angeführt,allerdings ist die Hierarchie hier nicht so deutlich ausgebildet.Durch den
begrenzten Lebensraum sind sich die einzelnen Kolonien sehr nahe und oft durch flache
Korridore miteinander verbunden.Tiere des selben Alters oder Geschlechts leben
zusammen,spielen miteinander und lernen zusammen.Diese Raumteilung mit anderen Mitgliedern
der eigenen Art bewirkt,daß Feuerdrachen weniger Kontakt zu Menschen pflegen-sie können
ihre emotionalen Bedürfnisse unter ihresgleichen befriedigen,entweder in Paaren oder mit
den Nachbarn in der Kolonie.Sie pflegen viele Gruppenaktivitäten,lediglich zur Jagd gehen
sie allein,um ihre Beute nicht zu verscheuchen.

Der Kleine
Feuerdrache

Der nur höchstens zwei Meter lange Draco flamula ist eine Unterart
des Feuerdrachen.
Er bewohnt die Schornsteine von Kraftwerken und hat sich perfekt an die
hohen Temperaturen und die dortigen Konzentrationen von Schwefel
und Schwefelsäure angepasst. Seine Schuppen
haben ebenfalls diese schwefelgelben und rostfarbenen Töne angenommen, wodurch sich seine
Tarnung noch verbessert – er ist wirklich kaum
mehr zu entdecken. Der erste Mensch, der diese
Art sehen und identifizieren konnte, war ein
Techniker in einem bayerischen Kraftwerk und
er war Drachen-Fan. Wegen der kleinen Flammenzungen, die der Drache beim Verlassen des
Schornsteins produziert, verlieh er ihm den
Namen flamula.
Diese Unterart ist ausgesprochen destruktiv, da
sie im Flug einen Schwanz von schwefeligen
Gasen hinter sich herzieht, die für den sauren
Regen verantwortlich sind – ein Phänomen, das
Bäume zerstört und in Deutschland, Großbritannien und Spanien bereits große Waldgebiete vernichtet hat. Viele Gelehrte nehmen an, daß es
sich bei diesen Drachen eher um einen Rückschritt der Drachenrasse als um eine Weiterentwicklung der Art mit Anpassung an neue
Lebensräume handelt. Diese Theorie wird durch
den Verlust von Latein als Muttersprache (es ist
nicht bekannt, ob diese Drachen überhaupt eine
Sprache beherrschen) und das Fehlen einer
stabilen sozialen Organisation unterstützt. Allem
Anschein bringen auch die anderen Drachen
ihren winzigen Verwandten nur Verachtung und
Widerwillen entgegen. 


Der Sizilianische
Drache
Bei Estupidus catalamis handelt es sich um eine
weitere Unterart des Feuerdrachens; er ist
ausgesprochen selten und kann nur in den
Kratern des Ätna, auf Sizilien, gefunden werden.
Die Einheimischen glauben, daß er von den katalonischen Eroberern im Mittelalter eingeschleppt
worden wäre. Dieses Tier mit seinen glanzlosen
Schuppen und den kurzen Stummelbeinen
wurde zu Beginn unseres Jahrhunderts von Professor Peter Ameisenhaufen beschrieben, der
ihm aufgrund seines vermuteten Ursprunges
auch den Namen Pirofagus estupidus catalamis verlieh – soweit wir es beurteilen können, ist diese
Theorie jedoch mehr als dubios. Der Sizilianische
Drache speit Feuer wie alle Feuerdrachen, er
atmet die Flammen jedoch auch wieder ein, was
zu schmerzhaften Verbrennungen der Speiseröhre führt. Er muß daher enorme Mengen an
Wasser trinken, um diesen "Brand" zu lindern.
Ihm fehlt die drachentypische Sprachfähigkeit,
was auf eine nur geringe Intelligenz hinzuweisen
scheint. In seiner Arbeit "Fauna secreta" stempelte
Professor Ameisenhaufen die unglückliche Kreatur gar als "Unfall der Evolution" ab.

 

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Erddrachen

Der große Erddrache
Die Spezies des Großen Erddrachen-oder Draco rex cristatus, wie er
gemeinhin bezeichnet wird – stellt die am weitesten verbreitete und
zahlenreichste Drachenart auf unserem Planeten dar. Es handelt sich um
geflügelte Kreaturen von enormer Körpergröße. Sie können eine Länge von
15 bis 30 Metern und eine Spannweite von bis zu 30 Metern erreichen.
Ihre Gesamtfärbung ist normalerweise grünlich-braun, die Schattierung
der einzelnen Schuppen kann von zitronengelb bis smaragdgrün reichen.
Einige der Erddrachen können Feuer speien, auch wenn die Kraft ihrer
Flammen nicht annährend die gewaltige Wirkung wie bei Feuerdrachen
erreicht.
Der Erddrache ist ein ausgezeichneter Flieger und Gleiter. Mag er beim
Start auch noch etwas unbeholfen wirken, so kann er trotz seiner
monumentalen Körpermaße große Höhen erreichen und enorme Entfernungen
im Gleitflug nur unter Ausnutzung der Thermik zurücklegen. Der Draco
rex ist von zurückhaltender Natur und eher introvertiert. Außerhalb der
Paarungszeit schätzt er die Gesellschaft seiner Artgenossen überhaupt
nicht und selbst dann auch nur für eine begrenzte Zeitspanne. Dieses
Verhalten scheint von dem Wunsch gesteuert zu werden, jeden Streit um
Nahrung oder den Besitz eines Weibchens vermeiden zu wollen. Bei der
Kraft und Größe der Drachen könnten selbst Plänkeleien höchst
gefährlich ausfallen. Es ist jedoch interessant, daß sich Erddrachen im
Alter gern von einem jungen Pagen begleiten lassen, den sie in der
Weisheit der Drachen unterrichten und der ihr gesamtes Vermögen erbt.

Das Ei
Erddrachen paaren sich nur während der Regenzeiten, wenn die
afrikanischen und asiatischen Wüsten mit Blumen bedeckt sind. Bei
diesen Gelegenheiten sammeln sich die Männchen um ein Weibchen, das zu
seinem Hochzeitsflug ansetzt. Obwohl die Weibchen immer größer als die
Männchen sind, sind sie in der Luft extrem gewandt. Wenn sich das
Weibchen in die Lüfte erhoben hat, verfolgen es die männlichen Drachen
in einem Ballett auserlesenster Luftakrobatik.
Der agilste Drache schafft es bisweilen, das Weibchen einzuholen. Er
wartet auf den Moment, da es seine Schwingen zur maximalen Spanne
ausbreitet, dann findet ihre Vereinigung in höchsten Höhen statt. Er
schlüpft unter den Bauch der Geliebten und umarmt sie in einer
Verwicklung von Flügeln und Schwänzen. So umeinandergeschlungen
erreicht das Paar seinen Höhepunkt, während es im freien Fall auf die
Erde zurast. Erst im letzten Moment, wenige Meter über dem Erdboden,
trennen sich die Liebenden und breiten ihre Schwingen zur Landung aus.
Nach dem Hochzeitsflug zieht sich das Paar in das Herz der Wüste
zurück, wo das Weibchen im warmen, feuchten Sand ein Nest errichtet, in
das dann ein einzelnes Ei abgelegt wird. Es ist etwa von der Größe
eines Straußeneies und merkwürdig grün und grau gesprenkelt.
Das Weibchen verlässt das Ei, es ist Sache des Vaters, sich um das Nest
zu kümmern. Er hält das Ei warm, um die Aushärtung der Schale
anzuregen. Inzwischen kehrt das Weibchen wieder an den Startplatz
zurück, wo alle anderen Männchen auf sie warten und das Hochzeitsritual
beginnt von neuem. Der Hochzeitsflug wird so oft wiederholt, bis alle
Männchen ein Ei pflegen können. Dennoch wird aus all diesen Paarungen
nur ein einziges neues Weibchen hervorgehen, denn nur das erste Ei
enthält einen weiblichen Embryo. Während die Tage verstreichen, ändert
sich die Feuchtigkeit des Wüstensandes, wodurch es bei den zuletzt
gelegten Eiern zu Schwierigkeiten bei der Aushärtung der Schale kommt.
Durch diese natürliche Auslese wird sichergestellt, daß sich nur
diejenigen Drachen fortpflanzen können, die sich während einem der
frühen Flüge mit dem Weibchen paaren konnten.
Wenn sich die Eischale zufriedenstellend gehärtet hat und der Zeitpunkt
des Schlüpfens naht, zieht der besorgte Vater mit dem Ei in eine Region
um, die für den jungen Drachennachwuchs geeigneter ist- üblicherweise
in die Wälder des Mittelmeerraumes, wo leicht Nahrung zu finden ist.
Das Ei wird dort in einem Loch oder in einer kleinen Höhle außerhalb
der Reichweite von Fressfeinden abgelegt, der Zugang wird bis auf eine
kleine Öffnung verschlossen.
Der Drache kann nun, da er einen sicheren Platz gefunden hat, endlich
das Ei für kurze Zeit verlassen. Er jagd aber niemals in der näheren
Umgebung, um dieses Versteck nicht preiszugeben. Aufmerksam überwacht
er die gesamte Region, wobei er meist in größten Höhen fliegt, um nicht
gesehen zu werden.

Die Jungen
Erddrachenbabies können leicht mit größeren
Eidechsen wie der Perleidechse, die in Teilen von Europa relativ häufig ist, verwechselt
werden.
Ein frischgeschlüpfter Drache misst etwa 60 cm,
seine Schwingen, die noch in kleinen Säckchen
stecken, wirken auf den ersten Blick wie die typische Eidechsenzeichnung. Der Schwanz des
Babydrachen ist nicht ringförmig, bei Gefahr
kann er ihn nicht wie andere Echsen an einer
präformierten Stelle abstoßen. Doch dank seiner
relativ stattlichen Körpergröße und seiner
unglaublichen
Beweglichkeit kann er dennoch Fressfeinden wie Füchsen, Dachsen und
Greifvögeln entkommen. Mit acht oder neun Monaten
hat er dann die Ausmaße eines großen Hundes
erreicht und ist nun in der Lage, Tiere von der
Größe und Wildheit eines Wolfes zu überwältigen. Erjagt nun selbst nach
Füchsen, Bergziegen
oder verirrten Schafen und Kälbern, wobei er mit –
äußerster Vorsicht vorgeht, um nicht von Menschen entdeckt zu werden.
Dieses Verhalten ist
ein angeborener Instinkt der Jungen, deren
Intelligenz sich noch nicht besonders ausgeprägt
entwickelt hat. Die vorsichtigen, nachtaktiven und
extrem scheuen Tiere sind in dieser Zeit äußerordentlich schwer zu
beobachten. Mit Eintritt in
das Jünglingsalter – mit etwa zwei Jahren – wird die Fürsorge durch den
Vater mehr und mehr
eingeschränkt, der Jungdrache wird langsam sich
selbst überlassen. Der heranwachsende Drache
hat bereits eine recht stattliche Größe erreicht,
was Tarnung zunehmend schwieriger macht.
Doch zu etwa dieser Zeit beginnen sich seine
Flügel zu entfalten, seine Intelligenz prägt sich
deutlicher aus und die sprichwörtliche Listigkeit
der Drachen tritt hervor. Seine angeborenen
Kenntnisse der lateinischen Sprache entwickeln
sich, er erlernt den Dialekt der Region, in der er lebt, und er
beginnt, auf alles Jagd zu machen,
was ihm über den Weg läuft, seien es Schafe oder
aber Männer und Frauen.
In diesen jungen Jahren ist der heranwachsende Drache ein stolzer
Kämpfer mit nur geringem Interesse für die Belange der Poesie öder
Magie – es ist die Zeit, in der er den meisten
Schaden anrichten kann. Er verfügt über keinen festen Wohnsitz" und ist
noch nicht in die Dienste eines anderen Drachen aufgenommen, doch
seine Begeisterung für Juwelen ist ihm bereits
deutlich anzumerken. Er beginnt mit dem Sammeln wertvoller Steine, die
er für seine Bettstatt
lind als Schutz für den empfindlichen Bauchbereich benötigt. Der Drang
nach Wohlstand ist
also jetzt schon spürbar. Im Alter von vier Jahren
macht sich der junge Drache dann auf den Weg
zum Hof des Drachenvaters, wo er die nächsten
Jahre verbringt, die sozialen Gebräuche der
Drachen erlernt und in die Künste der Magie
eingewiesen wird. Wenn diese Phase abgeschlossen ist, erhält er seinen
geheimen Namen. Nun
kann sich der Drache niederlassen, entweder
unabhängig oder als Page eines erwachsenen
Männchens, das ihn im wahrsten Sinne des Wortes unter seine Fittiche
nehmen würde. Während
dieser Periode ist der junge Drache noch nicht
fortpflanzungsfähig.

Soziale Organisation
Wir betreten den geräumigen Höhlenkomplex, der die Behausung des
Erddrachen
darstellt. Zuerst setzen wir unseren Fuß in die
nur roh ausgestaltete Eingangshöhle, die mit
einem flachen Gang und hochglanzpolierten
Wänden in die innere Höhle übergeht. Der
Schlafraum, wo die Schätze, die als sein Bett dienen, sorgfältig
arrangiert sind, findet sich üblicherweise in der zentralen Höhle.
Dieser Raum,
sozusagen das königliche Appartement, wird
immer gepflegt und sauber gehalten, oft befinden sich dort schöne oder
seltene Objekte, die
von den Dienern geschmackvoll arrangiert
wurden: leuchtende Moose, seltsam geformte
Wurzeln oder Steine, Skulpturen, Gold- und
Silberarbeiten, Ergebnisse der Betrügereien
des Drachen. Hinter diesem Raum befinden
sich die Sklavenquartiere sowie eine wesentlich
kleinere Höhle, die als Schlafplatz für den
Pagen des Drachen dient.
Der allgemeine Glaube, daß Drachen schmutzig und ungepflegt und ihre
Wohnstätten voller
Nahrungsreste wären, ist vollkommen unbegründet. Wie alle Tiere,
die in Höhlen oder Erdbauten leben, lieben sie ein sauberes und
gepflegtes
Heim. Für diese Hausarbeiten sind die Sklaven
zuständig.
Als Sklaven hält sich der Erddrache
Gnome, Elfen und andere Kreaturen des
Waldes, am liebsten aber menschliche
Wesen. Einige wurden vom Drachen selbst
geraubt, zu anderen ist er über den Tausch
mit anderen Drachen gekommen. Zu den
Pflichten dieser Diener gehören nicht nur
die Säuberung und Ausstattung des Heimes, sie bürsten und reinigen auch
die
Schuppen des Meisters und dienen als
Gesellschafter. Die Diener führen kein
bejammernswertes Leben – wie man ja
annehmen könnte – da ihr Meister
sie nicht grausam, sondern mit Sanftmut und Großzügigkeit behandelt.
Der Verdacht, daß Drachen ihre Diener fressen wurden,
wenn diese alt und nutzlos geworden sind, ist
völlig aus der Luft gegriffen. Tatsächlich ist so
ein Vorfall nur zweimal vorgekommen. In beiden
Fällen handelte es sich um sehr alte Drachen, die
bereits unter Seniler Dementia" litten, einer
gehirnzerstörenden Krankheit, die die Mitglieder
dieser Drachenfamilie wegen des enormen
Fleisch- und Fettkonsums befällt. ‚
Normalerweise entwickelt sich eine Freundschaft zwischen dem Drachen
und seinen Sklavinnen, oft begleiten die Diener ihren Meister sogar
zu den Feierlichkeiten, die alle fünf Jahre am
Hof des Drachenvaters abgehalten werden. Das
ist um so erstaunlicher, da ja bekannt ist, wie
schwer Drachen Beziehungen zu anderen
Mitgliedern ihrer Art aufbauen.
Der Drache bevorzugt junge hübsche Sklavinnen mit guten Gesangsstimmen,
seine Liebe zur
Musik ist schließlich fast legendär. Eine Sklavin
mit diesen Attributen wird zur Favoritin des
Drachen, er wird seinen Kopf in ihren weichen
Schoß betten und sie mit Juwelen behängen, bevor er sie am Hof des
Drachenvaters vorstellt,
der gegenüber diesen Vorlieben sehr tolerant ist.
Vieles wurde schon über Drachen niedergeschrieben, die ihren Sklaven
oder auch freien
Menschen ihre Freundschaft angeboten haben.
Es gibt sogar Beispiele für echte und tiefe Zuneigung zwischen Drachen
und Menschen.
Da wäre die Geschichte von Crisofilax, einem
Drachen, der einen Freundschaftspakt mit König
Egidius abschloß und für viele Jahre in der
Hauptstadt des kleinen Staates lebte. Ähnlich
berichten die Cronicas de los nuevos Reinos (Chroniken des neuen
Königreiches) den Fall von Jilocasin, einem Drachen, der nach dem
Verlust des
eigenen Sohnes den Erstgeborenen einer adligen
Dame adoptierte. Er zog den Jungen auf und
unterrichtete ihn wie einen eigenen Sohn. Die
Dame gebar ihm noch einen weiteren Sohn, es
gelang ihm, die beiden Knaben zu Rittern großzuziehen. Der weise und
gerechte Jilocasin starb,
als er seine beiden "Nachkommen" gegen einen
weiblichen Drachen verteidigte, der eifersüchtig
auf den Ruhm der beiden jungen Männer war,
die als die "Ritter des Drachen" berühmt wurden.

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Drachenschuppen

Die Schuppen
Der Körper des Drachen ist vollkommen von festen glänzenden Schuppen bedeckt.Die Ausnahme liefert diesmal der Erddrache oder Gemeine Drache,
dem der Schuppenpanzer an Nacken und Bauch fehlt -möglicherweise eine Folge seiner grabenden Lebensweise.Um seinen weichen Unterkörper zu schützen, trägt er sehr häufig eine juwelenbesetzte Brustplatte.Mit Hilfe seines Speichels, der über eine außerordentliche Klebkraft verfügt und den er besonders auf leeren Magen absondern kann, klebt sich der Gemeine Drache kostbare Steine auf Nacken und Bauch, nicht allein zum Schutz, sondern auch zur Verzierung. Die Schuppen sind fünfseitig, etwa von der Form einer Träne, mit zwei längeren und zwei kürzeren Seiten, die kürzeste fünfte Seite ist an der Haut befestigt.Der Drache kann seine Schuppen willentlich aufstellen, beispielsweise um sie zu putzen.Man soll nie vergessen, daß Drachen sehr reinliche Wesen sind, die sehr viel Mühe darauf verwenden, Haut und Schuppen sauber und gepflegt zu halten. In ihrer normalen Position überlappen die Schuppen einander sehr dicht, dank einer kleinen Vertiefung in ihrer Oberfläche fügen sie sich gut ineinander und erlauben dadurch eine perfekte Bewegungsfreiheit. Wenn man eine Schuppe näher betrachtet, so kann man folgende Characteristika ausmachen:Der innerste Teil besteht aus einer kompakten, haarigen Struktur, die fest in der Epidermis (Haut) verankert ist.An den Haarfolikeln sitzen kleine Drüsen, die eine Substanz absondern, die sich fest auf die Haut legt. Diese Substanz ist besonders reich an Mineralien, von denen Härte und Farbe der Drachenschuppen abhängt.Die äußere Oberfläche ist von horniger, durchscheinender Struktur, die für den typischen Glanz der Schuppen verantwortlich ist.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Reptilien muß sich ein Drache nicht häuten, da seine Schuppen mitwachsen und automatisch erneuert werden, ganz so wie etwa menschliche Haare und Nägel.Außer in Fällen besonderer Krankheiten werden sie nicht vom Körper abgestoßen.

Spezielle Söldner, Krieger, die Städten oder Regierenden ihre Dienste für das Abschlachten von Drachen 
anboten, trugen üblicherweise eine aus Drachenschuppen gefertigte Rüstung. Mit dieser Kleidung war ein enormer Prestige verbunden, wurde dadurch doch weiterhin erkennbar, daß dieser Krieger bereits eine dieser furchtbaren Bestien hatte töten können. Unangenehmerweise sind die Schuppen auf dieser Rüstung hier relativ klein, ein deutliches Zeichen dafür, daß der getötete Drache noch ein Jungtier gewesen sein muß, das kaum die Geschlechtsreife erlangt haben dürfte. Er war dadurch natürlich wesentlich leichter als ausgewachsenes Exemplar zu überwältigen.

Die Färbung
Es ist unmöglich, all die unzähligen Farbschattierungen aufzulisten, die für die strahlende Färbung eines Drachen verantwortlich
sind, doch man kann die drei wichtigsten Farbkomponenten zusammenfassen:

  • BLAUTÖNE, von Dunkelblau über Silber bis zu Perlmutt.
  • ROTTÖNE, von Kupfer über Dunkelrot bis Rötlichschwarz.
  • GRÜNTÖNE, mit eindrucksvollen Mischungen aus Grün und Gelb, sogar mit dunkelbraunen
    Schattierungen, Smaragdgrün und poliertem Gold.

Obwohl diese drei grundsätzlichen Farbgruppen nicht miteinander vermischt werden, kann man die Färbung eines Drachen kaum als einfarbig bezeichnen.Generell zeigen seine Schuppen verschiedene Schattierungen einer dieser Grundfärbungen mit einem metallischen Glanz, der sich nur schwer beschreiben läßt.Wenn die Schuppen bleich und undurchsichtig erscheinen, so ist das ein sicheres Merkmal für einen schlechten Gesundheitszustand.Viele Drachen sind durch die vorstehende Farbe ihrer Schuppen bekannt geworden, so wie Ancalagon, der Schwarze, Smaug der Goldene und Spars der Grüne.

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Knochendrachen

Das
Skelett


Der Drache ist die größte bekannte flugfähige Kreatur. Um seine
enorme Körpermasse in der Luft halten zu können,mußte sich seine Körperstruktur
anders als bei den anderen Reptilien entwickeln.Seine Flugschwingen inserieren an
breiten Schultern,die auch Ansatzstelle für die kräftige Flugmuskulatur
sind.Dadurch wird ein besonderes Gelenksystem notwendig,das bei keiner anderen
Tierart vorkommt.




Es Gibt einige Drachen, Experten der Schwarzen Magie,die im
Dienste des Bösen stehen.Sie benutzen ihre Kräfte,um sich Drachendiener
dienstbar zu machen,die dann selbst nach dem Tod des Drachen die verlassene
Schatzkammer weiterhin bewachen.Diese furchtbaren Kreaturen beherrschen
ebenfalls die Schwarze Magie und sind daher nicht ohne die Hilfe eines gelernten
Magiers zu überwältigen.

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Drachenphysiologie


Physiologische Charakteristica


Der Drache (Drago drago) ist ein homoiothermes Reptil.
Mit anderen Worten: er ist ein warmblütiges Tier, dessen Körpertemperatur von
innen her konstant gehalten und kontrolliert wird. Mit dieser Voraussetzung kann er
sich an die verschiedenen klimatischen Verhältnisse in seinem ausgedehnten
Verbreitungsgebiet anpassen; er kann über das gesamte Jahr hinweg sowohl am Tag
wie auch nachts aktiv sein. Er ist also nicht- wie die anderen Reptilien- von
der Wärme der Sonne abhängig. Generell besitz ein Drachen Flügel, seine Knochen
sind hohl, um das Körpergewicht zu reduzieren. Es gibt allerdings auch noch
wenige Drachen, Überlebende einer lange vergangenen Epoche, die nur kurze Beine
und keine Flügel tragen. Diese Relikte aus alter Zeit sind sehr intelligent und
recht aggressiv, sie gehören alle zu einer einzigen Spezies, die man als
"Lindwürmer der Tiefe" bezeichnet, und sind stark vom Aussterben bedroht.
Drachen leben für sehr lange Zeit. Es gibt Berichte über Drachen, die sogar 500
oder sogar 1000 Jahre alt wurden, doch man kennt kaum Fälle, in denen Drache an
Alterschwäche gestorben wären. Es ist eher so, daß sie bei Unfällen ums Leben
gekommen, durch bestimmte Krankheiten oder durch die Einwirkung ihres
schlimmsten Feindes: des Menschen. Für einige Krankheiten sind sie besonders
empfänglich, die meisten bedrohlichen Krankheiten variieren allerdings von
Familie zu Familie. Im Falle der Feuerdrachen zeigt die "Schuppenkorrosion" die
fatalsten Folgen. "Senile Dementia" ist unter Erddrachen weiter verbreitet,
während Wasserdrachen besonders von der akuten Gastritis non virginae
befallen werden können, da sie über einen extrem empfindlichen Magen
verfügen. Trotz seiner Kraft verliert der Drache im Altereiniges von seiner
Agilität, wodurch er leichter seinem einzigen schrecklichen natürlichen Feind,
dem Drachenkiller Ichneumon, zum Opfer fällt, Dieser Sumpfbewohner, den Plinius in seiner
"Historia Naturalis" als einen spindelförmigen Schlammfisch mit spitzer
Schnauze und von kräftigem Panzer bedeckten Körper beschreibt, ist der Todfeind
der Drachen. Der Ichneumon schiebt sich unter die Schuppen des Drachen
und durchgräbt mit seiner spitzen Schnauze das zarte Fleisch, bis er zu den
Innereien vorgedrungen ist, die seine Lieblingsspeise darstellen – eine für sein
Opfer todbringende Mahlzeit.
Der Drache kann sprechen; seine natürliche
Sprache ist Latein, eine Fähigkeit, die den Drachen angeboren ist. Doch er hat
keinerlei Schwierigkeiten, sich die Sprache und Dialekte der Regionen, in der er
lebt, anzueignen und sie korrekt zu verwenden.
Als ein Freund von Waldgebieten
und frischer Luft kann der Drache Umweltverschmutzung und Zivilisationslärm
nicht ertragen. Die einzige Ausnahme stellt eine Drachenrasse – Draco
flamula
– dar, zu der wir später noch kommen werden. Heute überlebt der
Drache nur noch in jenen seltenen Regionen, die von Umweltverschmutzungen
verschont geblieben sind, in kleiner, isolierten Flecken der Alten Welt – die
Zukunft des Drachens scheint daher mehr als ungewiss.

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Drachenpsychologie

Psychologische Charakteristika
Der erwachsene Drache ist scharfsinnig, kräftig und er ist sich seiner Stärke bewußt. Mit
Verschlagenheit entgeht er den Fallen der Menschen, man könnte es fast als eine Art Sportsgeist
bezeichnen, mit dem er diese Aufgabe erledigt.
Bisweilen verhält er sich sogar etwas unverschämt, doch was wäre bei dieser Stärke und
unglaublichen Körperkraft auch anderes zu
erwarten.
Drachen sind berauscht von Juwelen und Edelsteinen, sie horten gierig ihre Schätze. Als echte
Connaisseure sind sie Kenner der Edelsteine, es
ist nicht leicht, sie mit dem Wert eines Steines zu
betrügen. Eine weitere Vorliebe hegen sie für
Denkaufgaben, oft versprechen sie, ihr Opfer
freizulassen, wenn es die richtige Antwort auf ein
Rätsel finden kann. Sie sind üblicherweise sehr
stolz und besitzen einen Sinn für feine Ironie.
Nichts bringt sie mehr in Rage, als von Menschen
verspottet zu werden etwas, was man gut in
Erinnerung behalten sollte, falls man es einmal
mit einem Drachen zu tun bekommt. Wenn wir ihn in Verlegenheit bringen, so wird er sich verschämt in sein Versteck zurückziehen und nichts
mehr mit uns zu tun haben wollen. Wenn wir ihn
aber behutsam ansprechen und zeigen, daß wir
seine Geheimnisse für uns behalten können, so
werden wir sein Vertrauen gewinnen und
dadurch einen großen Einfluß auf ihn erlangen.
In den Bereichen der Magie ist ein Drache sehr
versiert, er kennt all die geheimen Kräfte, die an
Namen gebunden sind. Diese Kräfte sind so
den Drachen deutlich vermerken, daß alle hier
im Buch verwendeten Namen solche angenommenen Namen sind. Zum leichteren Nachschlagen haben wir die Drachen in drei große
Familien aufgeteilt: Erddrachen, Wasserdrachen
und Feuerdrachen.
machtvoll, daß der beste Weg zur Abschreckung oder gar Überwältigung
eines Drachens im Herausfinden
seines Namens liegt. Der wahre
Name eines Drachen stellt
eine Synthese aus seiner
Persönlichkeit und seiner
Geschichte dar. Er
drückt also nicht nur
seinen Ursprung aus –
es ist wichtig zu bemerken, daß die Abstammung eines Drachen
über die väterliche Linie
verläuft – sondern auch
alles, was der Drache in seinem Leben erreicht hat, sein
Trachten und Streben, seine
Kenntnisse und den Grad seiner
magischen Fähigkeiten. Der Name
wird ihm üblicherweise von seinem
Vater bei der Geburt erteilt, er wird
dann aber über sein gesamtes Leben hinweg modifiziert. Dieses Geheimnis wird so eifersüchtig bewacht, daß der wirkliche Name nur
dem Drachen selbst und seinem Vater bekannt
ist.
Der Drache besitzt aber auch einen oder
mehrere angenommene Namen, unter
denen er allgemein bekannt ist; Wir
möchten also aus Respekt vor den Drachen deutlich vermerken, daß alle hier im
Buch verwendeten Namen solche angenommenen Namen sind Zum leichteren
Nachschlagen haben wir die Drachen in drei große Familien aufgeteilt:
Erddrachen, Feuerdrachen, Wasserdrachen.

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