…die Drachen sind da

Mein Name ist Kolja Engelmann, meines Zeichens Drachenfreak aus Berlin, Deutschland. Ich bezeichne mich selbst gern als Dragonslayer und werde auch oft so genannt. Natürlich ist das Unsinn. Ich habe mein Lebtag noch keinen einzigen Drachen mit meinen eigenen Augen gesehen, geschweige denn einen getötet. Jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass es Drachen gibt, oder zumindest einmal gab. Wieso ich so denke? Nun, ich sammle seit Jahren Drachenbilder und Drachenbücher! Sammeln allein macht doch aber keine Meinung aus, möge man hier einwenden und dies stimmt gemeinhin auch. Jeder einzelne Informationsschnipsel, jedes Bild, Legende oder Geschichte für sich allein genommen kann nichts beweisen und nur selten eine Meinung prägen. Als ich jedoch dem Vorschlag des großartigen Kryptozoologen Peter Dickinson folgte, alle Arbeiten, Bücher, Legenden, Bilder und Geschichten, die ich über die Jahre gelesen oder gesammelt hatte zusammen- und somit übereinander zu legen, ergab sich ein Bild in solcher Klarheit, das zu übersehen man schon sehr blind sein musste. Ich begann deswegen bereits vor langer Zeit eben diese Informationen, die für sich allein als Fiktion zählen können, zusammenzutragen und diese zu vergleichen. Erstaunliche Ähnlichkeiten traten zu Tage, von denen ich denke, dass sie der Wahrheit um diese großartigen Wesen wohl am Nähesten kommen. Die Gemeinsamkeiten meiner vielen bearbeiteten Quellen stammen also nicht hauptsächlich aus hochwissenschaftlichen Berichten, Doktorarbeiten oder Augenzeugenberichten. Nein, sie stammen aus Geschichten – aus Büchern, Gedichten, Volkssagen und Bildern – von Menschen also, die sich rund um den Globus für Drachen ebenso, wenn nicht gar noch mehr interessieren als ich es tue.

Ich hoffe also, wenn Ihr die nächsten Seiten lest, dass Ihr eben solche Informationen findet, die Euch aus anderen Quellen bekannt vorkommen mögen. Sei es aus Euren Lieblingsromanen, Filmen, Gedichten, Sagen oder aber der Biologie. Ich hoffe Ihr seht den Zusammenhang und versteht…

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Einleitung zum Drachenkompendium

Ob bewusst oder unbewusst, Drachen beeinflussen unser aller Leben. Ob als Sternenbild am nächtlichen Firmament, in den chinesischen Tierkreiszeichen, in der Umgangssprache, Mythologie, oder sogar der Religion; Drachen lassen sich überall finden.

Aber was sind eigentlich „Drachen“? Existieren tatsächlich gigantische, feuerspeiende Bestien, die über den Himmel gleiten und in dunklen Höhlen hausen, um über Ihrem grenzenlos wertvollen Hort zu wachen und Jungfrauen zu verspeisen? Sind Drachen nur Aberglaube, mit dem sich in früheren Zeiten junge Kämpfer schmückten, um Eindruck zu schinden, von denen aber tatsächlich niemand jemals einen Blick ergattern konnte? Sind sie der teuflische Widersacher der in vielerlei Schöpfungssagen erschlagen werden musste, um die Schöpfung der Ordnung in Gang zu setzen? Oder haben Drachen gar eine ganz andere Form? Vielleicht gottgleich, wie sie in den fernöstlichen Ländern betrachtet werden?

Endgültig beantworten wird dies wohl niemand können, aber Vermutungen können wir aufstellen. Wir können erklären was uns so fasziniert und warum wir denken, dass es unsere „Drachen“ gibt. Und wer weiß? Vielleicht wird selbst der größte Skeptiker und Realist sich doch einen kleinen Moment lang fragen müssen, ob es nicht eventuell doch solche Wesen gibt, die den Namen „Drache“ verdient haben.

Betrachtet man den Forschungsstand der Kryptozoologie heute, die sich mit allen fragwürdigen oder gar mystischen Lebensformen befasst, angefangen vom Alien, über die Einhörner bis hin zu den gigantischen Oktopoden aus den Tiefen unserer Weltmeere, und sieht, mit wie viel Hingabe sie sich der Drachenforschung widmet, so muss man sich zunächst einmal selbst die Frage stellen, wie man an solch ein phantastisches Thema herangehen möchte, bevor man die hier gesammelten Thesen werten darf.

  1. Denke ich, dass Drachen ein Ammenmärchen sind und versuche Ihre Existenz zu widerlegen, indem ich auf die nicht vorhanden „harten“ Beweise, wie Fotos und Fossilien usw. , verweise?
  2. Denke ich, das es gewiss Tiere gibt, ähnlich den Alligatoren oder Waranen, deren physikalische und biologische Eigenschaften auf die Beschreibung der alten Erzählungen zutreffen und versuche herauszufinden worauf diese beruhen, um somit die Existenz von Drachen zu widerlegen oder zu beweisen?
  3. Denke ich, dass Drachen existiert haben oder noch immer existieren und es gute Gründe gibt, warum man heute keine „harten“ Beweise finden kann, die in den schon vorhandenen Quellen liegen?
  4. Denke ich, dass Drachen eine ganz andere Form besitzen als allgemein angenommen und versuche den Wahrheitsgehalt traditioneller Drachenbilder auf mein Drachenbild anzuwenden?

Eines jedoch vorweg! Ich möchte gar nicht erst versuchen den schwierigen Balanceakt zwischen mehrerer dieser Möglichkeiten durchzuführen. Ich habe mir meine eigene Meinung schon vor langer Zeit und während der Entstehung dieses Buches selbst und auf dieselbe Art und Weise gebildet. Ich werde nicht versuchen irgendjemanden davon zu überzeugen, dass geflügelte Riesen durch den Himmel flogen oder unsere Welt bevölkerten und schon gar nicht möchte ich dies beweisen. Ich möchte, so wie mich einst Ciruelo Cabral mit seinen Bildern und Montse Sant mit seinen Texten und Gedichten zu meiner Meinung führte, einen Jeden zu einer eigenen Meinung begleiten, die nach der Lektüre dieser Seiten entweder gefestigt wird, oder vielleicht doch ein wenig erschüttert ist.

Denn für mich steht seit Jahren fest…

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Der Flammenatem

Es gibt zwei weit verbreitete Thesen bezüglich der Fähigkeit unserer westlichen Drachen Flammen auszuatmen. Die eine beruht auf einem chemischen Prozess der innerhalb des Drachenmagens stattfindet und Ihren Antrieb im Verzehr bestimmter Stoffe findet, die andere erklärt dies aus der Evolutionstheorie von Darwin und attestiert einen eigenen essentiellen Vorgang im Körper des Drachen, der für sein Überleben ausschlaggebend ist. Beginnen möchte ich mit der einfacheren der beiden Thesen, nämlich der des externen Auslösemechanismus:

Externe Auslösemechanismen:

Die geheimnisvolle Fähigkeit von Drachen. Feuerstöße zu erzeugen, ist eine ihrer mächtigsten Waffen – Drachenforscher wollen bis zu 200 m lange Stöße beobachtet haben, mit Temperaturen von über 1000 °C, und viele Menschen haben versucht zu erklären, wie diese bemerkenswerte Fähigkeit erreicht wird. Professor Heinz Diebtrich vom Götlingen-lnstitut für Kryptozoologie in Deutschland vermutete, dass Drachen phosphorhaltige Felsen schlucken, die in der sauren Umgebung des Verdauungsapparats zersetzt werden, vielleicht in einem besonderen Magen (von Professor Diebtrich als phosphorokatabolischer Magen bezeichnet), wobei ein Gas frei wird, das sich bei Luftkontakt entzündet. Alle Versuche, dieses Phänomen zu untersuchen – und im Laborversuch zu wiederholen, erwiesen sich als schwierig und häufig tödlich.’ [1]

Diese These steht in direktem Widerspruch mit der Arbeitsthese die in "The flight of Dragons" aufgestellt wird, ist aber nicht minder interessant. Stellt Euch jedoch dringend die folgenden Fragen: War es für Drachen tatsächlich immer nötig phosphorhaltiges Gestein zu sich zu nehmen um Feuer zu speien? Feuerspeiende Drachen leben auch dort wo es kein phosphorhaltiges Gestein geben kann. Besitzen sie eine Möglichkeit zu Speicherung des Phosphors? Wie viel Gestein muss ein Drache zu sich nehmen, um die besagten 200m Flammensäule zu erhalten? Hier erscheint mir also diese These also etwas weit hergeholt und zu stark vereinfacht worden zu sein, wenn sie auch leicht verständlich, sogar für Nicht-Chemiker, ist.

Wie bekannt diese, ganz offensichtlich sehr vereinfachte, These tatsächlich ist, lässt sich mit einem Blick auf die reichlich zu erhaltende Drachenliteratur am besten ermitteln. So spricht nicht nur das Buch der Ungeheuer von den Stein fressenden Drachen, sondern auch Anne McCaffrey in ihrem außerordentlich bekannten Roman Zyklus um die Drachenreiter von Pern. Bereits hier sehen wir gravierende Divergenzen! Denn fressen die Drachen in der einen Quelle noch phosphorhaltiges Gestein, nehmen sie in der anderen Feuerstein zu sich, um den bekannten Flammenatem erzeugen zu können. Ganz anders hingegen überliefern es uns alte deutsche Sagen, die von Drachen sprechen, die durch übermäßigen Kalk Genuss förmlich explodierten. Schließen wir aus der oben stehenden These also, dass die Explosion einfach eine Überreaktion gewesen sein muss, so können wir annehmen, das Drachen also wohl demzufolge Kalkstein fressen mussten, um Flammen zu speien.

Wir sehen allerdings auch, dass die drei Quellen hier einfach zu weit auseinander gehen, um ein einheitliches und somit glaubwürdiges Bild entstehen lassen zu können. Stellen wir also die These des externen Auslösemechanismus vorerst zurück, sie bringt uns nicht wirklich weiter, zu viele Ungereimtheiten begegnen uns hier.

Der Flammenatem als lebensnotwendiger Vorgang

Das ganze Phänomen der feuerspeienden Drachen lässt sich zurückführen auf Ihre Fähigkeit zu fliegen. Wie wir alle wissen, sind Drachen mehr oder weniger große Wesen, die sich zum größten Teil atemberaubend durch die Lüfte bewegen können. Zu verdanken haben sie dies Ihren großen und starken Drachenschwingen, das weiß doch jedes Kind. Falsch! Jeder Physiker würde bestätigen können, dass Drachenflügel von der Größe wie sie den Drachen attestiert werden, diese niemals vom Boden hätten anheben können. Drachen sind einfach zu schwer! Man darf sich also nicht mehr die Frage stellen warum Drachen trotz Ihrer Größe fliegen, sondern warum ein Wesen, das dazu bestimmt war zu fliegen, eine solche Größe entwickelte. Nun, mehr oder weniger einfach ist dies zu beantworten. Die Natur begann mit der Evolution. Drachen haben, wie alle Vögel und vermutlich wie auch die prähistorischen Flugechsen wie Pterodactylus und Pteranodon Hohlknochen um Ihr Gewicht zu reduzieren. Das allein hilft ihnen jedoch kaum Ihr gigantisches Gewicht auf ein flugfähiges Minimum zu reduzieren. Ein weiterer Mechanismus trat in Kraft, wie man ihn ähnlich bei Fischen finden kann. Fische besitzen eine Art Luftblase in Ihrem Körper. Je mehr Luft sich in dieser Blase befindet desto mehr Auftrieb haben sie. Ähnliches gilt für Drachen. Beinahe Ihr gesamter Körper besteht aus großen Hohlräumen, die mit einem Gas, welches leichter als Luft ist, gefüllt sind. Nur dieses ermöglicht Ihnen die gigantische Gewichtsreduzierung die es ihnen ermöglicht zu fliegen. Was hat dies jedoch mit dem Feueratem zu tun? Nun, betrachten wir das ganze doch einmal chemisch. Dieses Gas muß leichter als Luft sein und muß zudem vom Drachen selbst erzeugbar sein, um es bei Verlust austauschen zu können. Helium fällt hier aus, denn wie sollte ein Drache aus seinen natürlichen Rohstoffen elementares Helium herstellen? Wohl eher fällt die Wahl auf Wasserstoff, ein ebenfalls leichter als Luft einzustufendes Gas, das zudem leicht entzündbar ist. Die benötigten Bestandteile führt der Drachen wohl immer bei sich, nämlich als Kalzium in seinen Knochen. Die Formel, auf das einfachste Minimum reduziert, (Ich bin kein Chemiker also möge man mir Fehler verzeihen) würde lauten:

CAS + 2HClaq –> H2 (G) + CaCl2(aq)

Natürlich ist dies nicht so einfach wie es hier aussieht, denn die organische Chemie ist nie so einfach wie sie hier dargestellt wurde. Mit Sicherheit spielen auch noch eine Reihe ganz anderer Faktoren eine Rolle. Betrachten wir aber trotzdem erst einmal diese vereinfachte Formel und behalten im Hinterkopf, dass eventuell noch andere Stoffe daran beteiligt sein könnten. Biologisch betrachtet stellt sich der Vorgang also wie folgt dar: Drüsen im Körper des Drachen erzeugen Salzsäure, welche an den Knochen des Drachen herunter läuft. Die Säure reagiert mit der Knochensubstanz und erzeugt unter anderem ein Gas, welches ihm Auftrieb verleiht.

Die Herkunft des Gases welches den Drachen Ihren Auftrieb verleiht, wäre also hiermit teilweise geklärt. Jedoch ist zu bemerken, dass jeder von der Natur entwickelte Stoffwechselprozess nicht einfach angehalten und später wieder fortgesetzt werden kann. Als Beispiel könnte man hier die Umwandlung von Sauerstoff in CO2+Nebenprodukte anbringen, oder Calcium an und Ablagerung an unseren Knochen. Wir können diese Prozesse weder wissentlich noch unwissentlich abstellen und so kann auch der Drache die Gasproduktion nicht gänzlich abstellen. Von Zeit zu Zeit muß dieses also entweichen, will der Drache nicht explodieren. Es entweicht als der bekannte Flammenatem. Drachen speien also Feuer weil sie es müssen. Natürlich hat das Feuer speien noch ganz andere Hintergründe, zum Beispiel beim Balzverhalten. Der Drache, der in der Luft die größten Kapriolen vollführt, dabei die größte Menge an Feuer (Gas) ausstößt und trotzdem nicht wie ein Stein zu Erde fällt, besitzt die besten Gene und ist es Wert, sich fortzupflanzen. Sicher, ab und an kann das Feuer auch zur Verteidigung verwendet werden, oder um einen feuchten Hort auszutrocknen, aber welcher Drachen wäre schon ernsthaft so dumm einen Kampf auf Leben und Tod ausschließlich mit seiner Flammenwaffe zu bestreiten? Er könnte gen Ende nicht mehr flüchten (sollte dies von Nöten sein), da er über nicht mehr genügend Gas in seinem Körper verfügt welches ihn aufsteigen ließe.

Kurzum. Drachen spucken nur Feuer, weil sie es müssen. Es wurde von der Natur vorgesehen als ein Teil der großartigen Fähigkeit der Drachen zu fliegen.

  1. [1]Auszug aus Das große Buch der Ungeheuer, verwendet mit Erlaubnis des TOSA Verlages

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Drachenperlen

Zu den vielen Rätseln, die die Drachen umgeben, gehören auch die Drachenperlen und die Beziehung der Drachen zu diesen. Die meistens von fernöstlichen Drachen besessenen Kleinodien, werden alten Berichten zu Folge unter dem Kinn, im Hirn oder im Maul der Drachen getragen, doch oft liegen sie auch einfach nur neben Ihren Beschützern oder werden zwischen zwei Drachen abgebildet, die sie zu verschlingen drohen oder gerade ausspeien. Dieses seit der Ming-Zeit gefestigte Bild des Drachen und der Perle hat sich bis heute soweit eingebürgert, dass die Perle auf vielen Drachenfesten dem Drachen voraus getragen wird.

Dabei wird das Rätsel um die Perle noch mystischer, da man sich bis heute nicht völlig sicher ist, ob es sich hierbei tatsächlich um eine Perle handelt. Viele Aspekte sprechen jedoch dafür. In Asien erzählt man häufig Geschichten und Legenden in denen Drachen Ihre Perle an würdige Menschen weitergeben, wobei die Gabe zumeist mit einer Bedingung verknüpft ist, die, zum Leidwesen des Beschenkten, nicht erfüllt wird und mit dem Zorn des Drachen bestraft wird. Hier ist wohl auch der Grund dafür zu finden, dass in vielen Geschichten davor gewarnt wird sich die Perle eines Drachen zu eigen zu machen, sei es aus Angst vor der Wut des Drachen, deren möglicherweise verschwenderischen und somit schändlicher Verwendung. Meistens gestehen die unglückseligen Finder ihren Fehler ein und versuchen ihn reumütig wieder gut zu machen oder zumindest die Perle wieder zurück zu geben.

Nie Lang

Nie Lang war ein Bauernjunge, der zu Zeiten einer großen Dürre gemeinsam mit seiner Mutter in der chinesischen Provinz Szechuan mehr schlecht als recht lebte. Nie Lang war von seinem Fürsten beauftragt, täglich Gras für dessen edle Pferde zu schneiden. Doch als Nie Lang eines Tages nirgendwo mehr Gras für das edle Gestüt finden konnte, erschien dem Jungen in der Stunde seiner größten Not ein weißer Hase, der ihn zu einer Stelle führte, an der sehr viel frisches und saftiges Gras wuchs.

Nie Lang legte fortan jeden Tag die große Strecke zurück, um das saftige Gras für die Pferde seines Herrn zu schneiden, bis er eines Tages die Idee hatte, einige Grasbüschel auszugraben, sie mit nach Hause zu nehmen und dort anzupflanzen, sich Weg und Mühe zu sparen. Als er die ersten Grasbüschel ausgrub, fand Nie Lang eine wunderschöne, hell leuchtende Perle, die unterhalb der Wurzeln lag. Nie Lang nahm beides mit sich nach Hause. Er pflanzte das Gras, die Perle jedoch verbarg er in einer halbleeren Reisschale, um ihr Leuchten zu verbergen.

Als Nie Lang am nächsten Morgen jedoch das tags zuvor noch frische Gras verdorrt, die halbleere Reisschale hingegen überquellend voll auffand wollte er seinen Augen nicht trauen. Er lief zu seiner Mutter und berichtete Ihr von seiner wundersamen Entdeckung. Als er Ihr die Perle zeigte beugte Sie sich zu ihm herunter und küsste Ihren Sohn, denn er hatte eine wertvolle Drachenperle gefunden, die es stets weise zu verwenden galt, wolle man den Drachen nicht erzürnen. Fortan hatten Nie Lang und seine Mutter stets so viel mehr Reis, als sie selbst essen konnten, dass sie es redlich mit ihren Nachbarn teilten. Es dauerte jedoch nicht lange, bis Fürst Zhou, Nie Langs Herr, von der magischen Perle erfuhr. Er kam mit seinen Wachen zu Nie Langs Haus, um die Perle für sich selbst zu nehmen. Voller Sorge, dass er die Perle seinem Herrn geben müsse, schluckte Nie Lang die Perle herunter. Doch fühlte sie sich in seinem Bauch so heiß an, dass Nie Lang gezwungen war, sehr viel Wasser zu trinken. Ja, er musste sogar zum nahe gelegenen Fluss laufen, um sich in ihm abzukühlen und zu erfrischen, so heiß brannte die Drachenperle in seinem Bauch

Der Herrscher und seine Wachen folgten Nie Lang, um endlich an die wundersame Perle zu kommen. Doch als sie ihn fanden, erhob sich Nie Lang aus dem Wasser – er hatte sich in einen mächtigen Drachen verwandelt. Um sich seiner Verfolgern zu entledigen, erzeugte der Drache Nie Lang eine riesige Welle, die alle davon spülte. Alsdann stieg Nie Lang weit in den Himmel auf, von wo er noch heute schützend über die Provinz Szechuan und deren Bewohner wacht.

Drachen spielen nicht nur mit ihren Perlen, sie verschlingen diese auch und speien diese wieder aus. Was es hiermit auf sich hat ist auch bis heute nicht eindeutig geklärt. Da aber Drachen im fernen Osten häufig mit dem Wetter im Allgemeinen und den Regenwolken im Besonderen in Verbindung gebracht werden, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem runden Gegenstand um den Donner handeln könne, der ja im Volksmund aus den Wolken rollt. Doch auch die Vorstellung, dass es sich um den Blitz direkt handle ist nicht völlig abwegig, da die Perle auf vielen Abbildungen als Spirale dargestellt wird, welche von einer schimmernden Corona umgeben ist. Ob es sich hierbei jedoch um ein Schutzsymbol gegen einen bevorstehenden Sturm, oder als Ausdruck des Verlangens nach einem Regenguss handelt, ist unklar.

Neben der Theorie, dass es sich bei dem runden Besitz eines Drachens um Blitz und Donner handle, gibt es auch die Ansicht, dass der Drache und seine Perle Ying Yang verkörpern. Sie vereinen dabei die beiden Gegenspieler der buddhistischen Theorie in sich selbst; das Chaos, dargestellt als unberechenbarer Drache und die Ordnung, dargestellt als die reinste Perle tame, die perle die alle Wünsche erfüllt.

Aber auch den Mond und die Sonne, so wird berichtet, stelle das runde Kleinod des Drachen dar, da der Drache, wieder in Form einer Regenwolke, eben diese bedecke und somit verschlinge. Doch auch am nächtlichen Sternenhimmel kann man das Schauspiel des gierigen Drachen beobachten. So bewegt sich das Sternenbild Drache jeden Abend auf den aufgehenden Mond zu und es scheint, als würde es ihn verschlingen wollen.

Welche Theorie man auch immer als korrekt betrachten möchte, eines bleibt trotzdem bei allen bestehen. Die Verbundenheit des asiatischen Lung, des Drachen, zu seiner Perle, welchem Zwecke diese auch immer dienen mag, ist innig und stellt einen wichtigen Aspekt dieser Spezies dar.

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Drachenzehen

Dem aufmerksamen Beobachter mag nun bei den vielen Ähnlichkeiten dennoch etwas auffallen. So sehr das Aussehen eines asiatischen Drachen auch festgelegt erscheint, so unterschiedlich ist die Anzahl ihrer Zehen. Man kann, so unglaublich es klingen mag, die asiatischen Drachen anhand ihrer Zehen kategorisieren. Befindet man sich in China, so sind die Drachen, wie wir bereits wissen, nützliche Götter, weder gut noch böse. Diese nützlichen Geister unterstehen dem Drachenkaiser, dem gelben Drachen. Doch während nur dieser sich mit fünf Zehen Schmücken darf, müssen sich seine Untergebenen, die niederen Drachen, mit vier Zehen begnügen.

In Japan hingegen ist dies anders. Drachen gelten als hier als unberechenbar und kriegerisch. Sie besitzen nur drei Zehen, ohne einen Unterschied in Bezug auf den „Gesellschaftsstand“ des Drachen zu machen.

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Die neun Ähnlichkeiten

Beschreibt man einen typischen Drachen, so trifft man immer wieder auf ähnliche Erscheinungsbilder. Bei den östlichen Drachenarten sind diese sogar genau beschrieben und lassen sich in den neun Ähnlichkeiten zusammenfassen, die zuerst in der fünfundzwanzigbändigen medizinischen Enzyklopädie Pan Tsao Kang Mu (1573-1620) niedergeschrieben wurden. Hier heisst es, ein Drache habe

  1. den Kopf eines Kamels,
  2. die Hörner eines jungen Rehbocks [1],
  3. die Ohren einer Kuh,
  4. den Hals einer Schlange,
  5. einen Bauch , der einer Muschel gleicht,
  6. die Pfoten eines Tigers,
  7. die Klauen eines Adlers,
  8. eine Stimme wie ein Gong [2] und
  9. die Zahl seiner Karpfenschuppen beträgt 81, neun mal neun, die extrem Glück verheißende Zahl.

"Doch es gibt noch viel mehr Varianten. Nordchinesische Drachen zum Beispiel haben schweineartige Schnauzen, die geflügelten Schlangen vom Berg Sien dagegen singen mit trockener, schnarrender Stimme, um vor Trockenheit zu warnen. Chinesische Drachen fliegen dank ihres chi’ih muh, einer blasenartigen Schwellung auf dem Kopf, die von der Punktion her einer gigantischen Schwimmblase ähnelt."

  1. [1]Hierbei scheiden sich die Meinungen, manchmal wird auch von einem Hirschgeweih gesprochen
  2. [2]Vielfach wird hier explizit erwähnt, dass es sich um zwei aneinander schlagende Kupferkessel handelt

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Chinesische Drachen – Ihre Farben und Bedeutungen

Der Gelbe Drache

Der Gelbe Drache wird auch Himmels- oder Sonnendrache genannt. Seine goldgelbe Erscheinung ist Bewacher des Himmels und der Sonne zugleich. Er verkörpert somit die mächtigste Drachenspezies, da von seiner Geneigtheit abhängt, ob die Ernte zu wenig oder genug Sonnenlicht zuteil wird, oder dieselbe verdorrt.

"Der Gelbe Drache ist der Herr der Drachen, die wahre Zierde aller vier Regionen. Er kann groß oder schmal, undeutlich oder deutlich, kurz oder lang, lebend oder tot sein; er ist unbesiegbar. Seine Klugheit und seine Tugend sind unermesslich; er sorgt für friedliche Lüfte und liebt es, im Wasser zu schwimmen. […] Der Gelbe Drache meidet die Gemeinschaft und lebt in keiner Herde. Er wacht über Wind und Regen und erhebt sich in den azurblauen Himmel. Er durchstreift die Wildnis jenseits der Himmel. Er geht und kommt nach eigenem Belieben. Gefällt ihm die Jahreszeit, so erscheint er; andernfalls bleibt er verborgen."

Der Schwarze Drache

Der gefürchtete Schwarze Drache bringt Unwetter und Überschwemmungen, ist er doch Regent der Wolkenbrüche und Unwetterwolken und genauso vielgestaltig wie diese. Der Legende zu Folge Empfing die Mutter des Konfuzius den Weisen, nachdem sie sich im Traume dem schwarzen Kaiser, dem Schwarzen Drachen in Menschengestalt, hingegeben hatte, was sehr deutlich zeigt, dass der schwatue Drache nicht nur Unheil bringt, sondern auch Macht und unergründliche Weisheit.

"Als im Jahre 930 , am zwanzigsten Tag des siebten Monats, von Süden eine schwarze Wolke auf Kyoto zujagte, erschraken zahlreiche Augenzeugen über den furchterregenden Anblick. Momente später hüllte die Wolke ein Gebäude in der Stadt ein. Eine gewaltige Schlange, fünf oder sechs jo lang, stürzte aus der Wolke und im selben Moment kam ein Sturmwind auf. Bei seinem Sturz zerstörte der Drache eine hohe Balustrade, dann verschwand er"[1]

Der Blaue Drache

Vom Schwarzen Drachen unterscheidet sich der Blaue Drache durch seine Milde. Bringt der Schwarze Drache Hagelstürme und Überschwemmungen, so bringen Blaue Drachen milde, erfrischende und ergiebige Regenfälle. Der Drache der Luft, der in allen Azurfarben erscheinen kann, wird bei Erscheinen als Vorbote großer Ereignisse betrachtet.

Der Grüne Drache

Ob der Grüne Drache eine Erscheinung des Blauen Drachen ist oder nicht weiß niemand so recht. Der Blaue Himmelsdrache ist der Regent der Wasser des Himmels, der Grüne hingegen der der Flüsse, deren Lauf er kontrolliert, und der Fruchtbarkeit der Erde. Der Grüne Drache bringt oder verhindert Überschwemmungen und leitet die Fluten in Richtung Meer. Oftmals steigt er als schemenhafte, rauchige Nebelgestalt aus den Wassern von Bächen, Flüssen und Seen auf, lebt doch am Boden jedes Baches, Teiches oder Flusses ein Grüner Drache in seinem Tempel, umgeben von einen Hofstaat aus Schlangen und Fischen.

"Wie allgemein bekannt, ist es untersagt, am zweiten Tag des zweiten Frühlingsmonats gleich welche Nadelarbeiten auszuführen. Denn an diesem Tag steigt der Drache zum Himmel auf und es besteht die Gefahr, dass durch Nadeln seine Augen verletzt werden.[…]"

Bei Problemen mit dem Dammbau kann die folgende Überlieferung eine mögliche Lösung bieten.

"[…]Diese Metallscheu der Drachen scheint auch eine Rollen gespielt zu haben, als im Jahre 752 n. Chr. der Damm eines Flusses brach und es trotz vielfältiger Bemühungen nicht glücken wollte, ihn instand zu setzen. Kaum hatte man den Damm aufs Neue errichtet, da erschallte ein Donnern aus der Tiefe der Erde und er brach abermals zusammen. Die verantwortlichen ordneten endlich an, eine größere Menge Eisen unter dem Damm zu vergraben. Kaum war das geschehen, da erstarb das Donnern und als der Deich diesmal instand gesetzt wurde, blieb er stehen"

Der Rote Drache

Der Feuer bringende Blitzdrache ist vielgestaltig. Er erscheint als rot glühende Wolke am Himmel; als Feuersbrunst in Wäldern und rot lodert er aus Vulkanen und Erdspalten heraus. Deswegen und auf Grund seines launischen Wesens ist es ratsam den Roten Drachen mit Opfern bei Zeiten milde zu stimmen. Der Legende nach soll der mythische Kaiser Fu Hi, der den Menschen das Herdfeuer brachte, ein roter Drache gewesen sein.

Der Diamantene Drache

Tief unter der Erde lebt der Diamantene Drache und bewacht als Hüter der Bodeschätze alles was kostbar und selten ist. Selbst seine Schuppen an Körper und Flügeln bestehen aus Diamanten und Juwelen. Das wertvollste Gut des Diamantenen Drachen ist jedoch die Drachenperle, die alles auf wundersame Weise vermehrt was mit Ihr in Berührung kommt. Der Legende nach lebte einst ein Fischerssohn, der vom Drachenkönig persönlich eine solche Schatzperle geschenkt bekam. Aber die beiden Brüder des Fischersohns verwendeten diese zu einem lasterhaften und nutzlosem Treiben. Da wurde die Perle eines Tages von einem Luftwirbel ergriffen, jagte durch das Fenster und versank für immer im Meer.

Der Regenbogenfarbene Drache

Die Einordnung dieses Drachens ist schwer bis unmöglich, jedoch gibt uns die folgende Einstufung aus einer Enzyklopädie einige spärliche Hinweise über das Wesen des Regenbogendrachen.

"Drachenhaut ist fünffarbig; der Drache bewegt sich wie ein Geist; wenn er sich zu verkleinern wünscht, wird er winzig wie ein Wurm; will er sich vergrößern füllt er sogleich den ganzen Himmel aus. Will er aufsteigen berührt er schon den Äther; will er sinken, erreicht er sogleich den tiefsten Grund der Gewässer. Er kann sich jederzeit verwandeln, jederzeit aufsteigen oder sinken; er wird Gott genannt."

  1. [1]Übernommen aus dem Buch Drachenwelt von Dr. Andreas Gößling, Originalzitat Nach Burkholter Trachsel a.a.O., S. 13

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Techniken der Drachentöter

Widmen wir uns nun einmal einer dunklen Seite der Historie. Drachen würden gewiss auch heute noch die Himmel bevölkern, wenn der Mensch sie nicht so radikal dezimiert hätte. Fragen wir uns also. Was macht den Menschen gegenüber dem Drachen so gefährlich, was ist seine schlimmste Waffe und wie sieht die optimale Technik aus einen Drachen zu töten?

Die einen sagen, es sei seine Art sich alles anzueignen, die Welt nach seinen Gutdünken zu formen, aber dies sind alles zunächst einmal untergeordnete Dinge. Ich spreche von einer anderen Form der Ausrottung. Ich spreche von Waffengängen, Kriegen. Wie erlegt man einen Drachen ohne durch sein Blut verätzt, von seinen Klauen zerrissen, von seinem Schwanz zertrümmert oder gar gefressen zu werden?

Es scheint sie zu geben, die perfekte Technik zum Töten von Drachen. Jeder der sich mit der Materie nur ein klein wenig befasst hat, hat sie gehört, die schier unglaublichen Geschichten in denen ein einzelner Recke einen bösen Drachen besiegt und eine holde Maid gerettet hat. Gesprochen wird von heldenhaften Schwertduellen, Sieg durch Pfeilbeschuss an empfindlichen Stellen oder gar überlisten mit anschließendem Meuchelmord. Wie viel Wahrheit kann wohl hinter solch einer Geschichte liegen? Wir alle haben genug Bilder von Drachen gesehen und auch wenn sie noch so unterschiedlich sein mögen, so haben Drachen doch im Allgemeinen etwas gemeinsam. Es ist die schier gigantische Größe, der Kopf des Drachen ist bedeckt von schweren Knochenplatten die ihn fast unverwundbar machen. Seine fingerlangen Reißzähne sind scharf wie Messer, zerreißen alles was sie fassen können in Sekundenbruchteilen. Seine Klauen sind rasiermesserscharf und seine Läufe so stark wie mehrere Ochsen. Seine Flügel sind so kraftvoll wie der Sturm, sie tragen den Drachen hoch in die Lüfte und ein einzelner Schlag genügt, um Bäume zu spalten und Steine zu zerschmettern und selbst der peitschende Schwanz ist eine gefährlich Waffe. Jedoch noch weit mehr gefürchtet ist der Flammenatem eines Drachen, gepaart mit seinem korrodierenden, kochenden Säureblut. Eine tödliche Mischung, die einen Drachen zu einer solch furchterregenden Bestie macht, das Tiere und Menschen sogleich wie angewurzelt stehen bleiben, wenn sie ihn erblicken und in seine verschlagenen Augen blicken…

Glaubt die Menschheit tatsächlich, dass wenn nur zwei dieser Eigenschaften tatsächlich gleichzeitig zugetroffen hätten, ein Mensch gegen einen Drachen eine reelle Chance gehabt hätte? Wohl kaum! Vergesst was Ihr über solch tapfere Recken gehört habt. Sie sind tot! Ge- und erschlagen von einem Drachen. Die wahren Drachentöter agieren anders. Sie sind keine stumpfsinnigen Abenteurer die sich Ihre Sporen verdienen wollen, sie sind Gelehrte, die die Anatomie der Drachen und Ihr ganzes Wesen sehr genau kennen, ja sogar studiert haben. Jeder Drachentöter weiß ob des Aufbaus eines Drachenkörpers. Weiß von den vielen Hohlkammern in seinem Inneren, die mit einem Gas gefüllt sind welches es ihm erst ermöglicht zu fliegen. Jeder Drachentöter weiß auch, dass der Verlust dieses Gases den Verlust der Flugfähigkeit bedeutet und das das Blut eines Drachen nicht kochend heiß, wohl aber säureartig und zumindest korrodierend für Waffe und Schild wirkt. Eine direkte Konfrontation wäre demzufolge ein purer Selbstmord. So also bleibt dem Drachentöter nur eine Möglichkeit, nämlich die wunde Stelle des Drachen zu treffen. Oder bleibt ihm nur die Möglichkeit die einzige unverwundbare Stele zu vermeiden? Folgende Techniken des Drachentötens sollen darüber Aufschluss geben.

Die Grube

Der Drachentöter gräbt sich ein mannshohes Loch in dessen Seitenwand ein kleiner „Gang“ mündet. Er bedeckt das Loch, das Vorzugsweise im Eingang von Drachenhöhlen platziert werden sollte, mit Ästen und Blättern unscheinbar und wartet auf den Drachen. (Dass dies mitunter sehr lange dauern kann sei hier nur am Rande erwähnt). Kriecht der Drache aus seinen eigenen Gründen, gelockt oder getrieben aus dieser Höhle und über die Grube, so schlägt des Drachentöters Stunde. Mit einem Spitzen Gegenstand sticht er in den schlecht geschützten Bauch des Drachen und zieht eine tiefe Wunde. Zwangsläufig und unvermeidbar trifft er mehrere der wichtigen Hohlkammern, das Gas entweicht, der Drache kann nicht mehr in die Luft entfliehen und windet sich unter den Qualen. Die Wunde braucht dabei gar nicht einmal schwer zu sein, den Rest erledigt das hauseigene Drachenblut und die Säure, die dem Drachen seine Flugfähigkeit beschert. Es verätzt die Gefäße, und noch mehr Hohlkammern werden in Mitleidenschaft gezogen, der Drache ist auf dem Boden gefangen und verblutet jämmerlich, ein unehrenvoller Tod. Der Drachentöter hat sich hingegen direkt nach dem Stich in Sicherheit gebracht, er liegt geschützt in seinem „Seitengang“, das spritzende Blut des Drachen kann ihm nichts mehr anhaben.

Der Drache vom Goggausee[1]

Einst hauste bei Goggau in Kärnten ein riesiger Drache, dem man nach sagte, er sei von einem siebenjährigen Haushahn, der einst ein scharlachrotes Ei auf einem Düngerhaufen legte, ausgebrütet worden. Der Drache wuchs und sein Appetit wurde schnell unermesslich. Da geschah es eines Tages, dass der Drache sich zum nahe gelegenen Goggausee wandte und in diesem untertauchte, so dass das Wasser weit über die Ufer trat. Von dort aus unternahm er fortan seine Raubzüge auf das umliegende Land und Mensch und Tier litten schwer unter seiner Tyrannei.

Lange wusste die gebeutelte Bevölkerung weder ein noch aus, bis eine Tages schließlich ein kleines Männlein, dass wohl zu hexen vermochte, einen Einfall hatte. Man tat wie geheißen und band zwei junge, gesunde Ochsen an einen Karren und belud diesen mit Gift, Pech und Schwefel. Dieser Wagen sollte dem Drachen vorgesetzt werden, auf das dieser ihn mit samt und sonders verschlänge. Dennoch erhob sich allerorten großes Wehklagen, denn wer sollte den Wagen führen ohne seinerseits das Leben zu lassen? Keiner wagte sich auch nur in die Nähe des Goggausees und seines riesigen Einwohners und wollte sein Leben schon gar nicht aufs Spiel setzen. So entschied letztendlich das Volk, dass der Goggau-Togger, der Dorfdepp den Wagen führen solle. Schließlich sei es um ihn nicht weiter schade und niemand würde ihn vermissen. Gesagt, getan, der arme Tor setzte sich auf den giftigen Köder und fuhr diesen bis an den Rand des Goggausee wo schon bald der Drache seinen gewaltigen Kopf aus dem Wasser hob und den Wagen samt und sonders schmatzend verschlang.

Lange brauchte nicht gewartet zu werden, bis das Gift im Magen des Drachen zu wirken begann und dieser an schrecklichen Magenkrämpfen litt. Unter großem Getöse warf sich der Drache hin und her. Wasser stieb über die Ränder des Sees doch bald schon lag der Drache tot dar, dass Gift hatte gewirkt.

Der Drachenpfad

Mehrere Techniken bauen auf dem Wissen um den so genannten Drachenpfad auf.

Als Drachenpfad bezeichnet man im Allgemeinen einen Pfad der, einem ausgewaschenen Flussbett ähnelt, keine spitzen Steine oder Wurzeln enthält und somit wie glatt poliert wirkt. Er dient dem Drachen als Weg aus seiner Höhle zu, im Tagesverlauf oft besuchten, Plätzen (Lagerstellen am Rande eines Sees oder Lichtungen). Die Erstellung der Drachenpfade ist für Drachen überlebensnotwendig, da sie auf diesen im Laufe der Zeit gefertigten Pfaden wandeln können, ohne ihren empfindlichen Bauch (s. Der Drachenbauch) zu gefährden. Gräbt man direkt auf diesen Pfaden ein Loch, spickt dieses mit Spitzen und Kanten und verdeckt diese dann mit Laub und Strauchwerk, so wird sich ein vorbeischleifender Drache seine Unterhaut aufschlitzen, die wichtigen Flugkammern verletzen und entweder direkt seinen Wunden erliegen oder aber ein leichtes Ziel abgeben.

Als zweite Möglichkeit stellt sich hierbei die Möglichkeit einen Seitenangriff vorzunehmen. Der Drache, ist auf seinem Pfad relativ eingeengt. Er kann sich nicht wenden oder flüchten, ohne seine gefährdeten Weichteile zu entblößen. Prominentestes Beispiel für einen derartigen Seitenangriff ist die Sage um König Beowulf und seinen letzten Kampf.

Ungelöschter Kalk

Einige Geschichten berichten von einer unkonventionellen Variante einen Drachen zur Strecke zu bringen. Kampflos, ohne Waffen, aber nicht minder effektiv. In alten Zeiten verlangten Drachen mehr oder minder regelmäßig nach Opfern oder nahmen sich diese in Form von Vieh. Es geschah, dass sich einige findige Drachentöter, die sehr gut mit der Chemie der Drachen vertraut waren, sich diese auch zu Nutze machten und dem üblen Feind eine chemische Falle stellten. Unter das Futter wurde eine große Menge ungelöschten Kalkes gemischt, die der Drache in seiner Gier verschlang. Wehe dem, der sich in der nächsten Zeit zu nah an den Drachen heran wagte. Warum? Nun, wie wir wissen, erfolgt die Produktion des Gases, das für die Flugfähigkeit eines Drachen unbedingt von Nöten ist durch die Reaktion von Salzsäure und der Knochenstruktur des Drachen (s. Flammenatem), dass so entstandenen Wasserstoffgemisch lagerte in den Hohlkammern des Drachen und hob diesen in die Lüfte. Ungelöschter Kalk in des Drachens Magensäure musste eine ähnliche, wenn nicht viel heftigere Reaktion hervorgerufen haben. Die Salzsäure in des Drachens Magen reagierte mit dem Kalk und erzeugte das angesprochene Gas in rauhen Mengen und liess den Drachenmagen bis auf das äußerste anschwellen. Wollte der Drache dieses Gas nun loswerden, um nicht zu platzen, so musste er dies wohl oder übel durch die Speiseröhre tun. Ein „Bäuerchen“ mit verheerenden Folgen. Wie schon der Drachenatem, musste sich nun auch dieses Gas entzünden. Da das Gas jedoch nicht durch dafür spezialisierte Kanäle floss wie es beim Flammenatem der Fall ist, konnte es sich auch nicht erst einige Hand breit vor des Drachen Schnauze entzünden. Nein, die Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft erfolgte viel früher, innerhalb des Drachenkörpers, der Drache explodierte förmlich durch seinen eigenen Stoffwechsel.

Stachelrüstungen

Aus vielen Geschichten heraus kann man erlesen, dass Drachen gelegentlich Ihre Angreifer verschlangen. Dies machten sich viele Drachentöter zu Nutze und ließen sich mit Stacheln und Schneiden bestückte Rüstungen anfertigen. So gerüstet traten sie vor den Drachen, welcher sich auch nicht lange bitten ließ, den unerwünschten Ruhestörer zu vernichten. Doch einmal im Magen des Drachen angelangt offenbarte sich die Unvernunft dieser Tat. Der Drache starb an inneren Verletzungen und der Krieger konnte unbeschadet den Körper des erschlaffenden Drachen abstreifen. So jedenfalls steht es geschrieben. Fragt Euch jedoch selbst, welcher Teil der Technik unglaubwürdig wirkt. Kam der kühne Recke wirklich heil und unverletzt aus dem Körper des Drachen und seiner Chemie wieder heraus, oder war das ganze ein Himmelfahrtskommando?

Wo war nun der Kampf? Das heroische Gebaren beider Parteien, das ehrenvolle Duell? Tja, das gibt es nicht, gab es nicht und wird es nie geben. Enttäuscht? Gut, zugegeben, es gab tatsächlich einige wenige Gelegenheiten zu denen es sich begeben hat, das ein Ritter einen Drachen während eines Scharmützels im direkten Angriff tötete, allerdings sei dazu erwähnt, das dieser zu Pferd unterwegs war und eine Lanze trug und selbst die Starken Schuppen eines Drachen halten diese geballte Kraft auf wenigen Quadratzentimetern nicht stand. Die Lanze brach, der Drache starb, aber diese 1-2 seltenen Ausnahmen sollten wohl genug sein, um die Menschheit weiterhin mit neuen heroischen Legenden zu erfreuen, nicht wahr?

  1. [1]Übernommen aus dem Gutenberg Projekt http://gutenberg.spiegel.de

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Drachenbauch

Der Bauch eines Drachen! Kein Körperteil dieser Wesen wurde so häufig Ziel einer Attacke. Ist wirklich etwas dran am Mythos des ungeschützten Bauches, oder ist dies nur eine von vielen weiteren Legenden, die sich um diese mythischen Wesen ranken? Ich denke, dass durchaus etwas Wahres in all diesen Geschichten und Überlieferungen steckt und ganz besonders in dessen Empfindlichkeit gegenüber Stichwaffen.

Weshalb jedoch könnte der Bauch eines Drachen, dessen restlicher Körper von harten Schuppen bedeckt ist, derart empfindlich sein?

These: Kriechende Lebensweise

Obwohl der gesamte Organismus des Drachen darauf ausgelegt ist, ihm das „Leichter-als-Luft-fliegen“ zu ermöglichen, befindet sich ein Drache Zeit seines Lebens meistens am Boden und bewegt sich auf allen Vieren kriechend durch, Höhlen, Wälder, Täler, kurzum seinen Lebensraum. Dabei schleift sein Bauch ständig über den teilweise harten Boden, was natürlich zu einer schweren Beanspruchung der dort befindlichen Schuppen führt, welche über kurz oder lang abbrechen, oder zumindest gravierende Schäden davon tragen müssen. Man denke hierbei nur an Basaltsteinhöhlen mit Ihren scharfen Kanten, die häufig Heimat von Drachen sind. Im Laufe der Evolution hatte sich der Drachenkörper also dahingehend anzupassen, diese Art der Lebensform und ökologische Nische möglichst gut auszufüllen. Das Ergebnis mussten zwangsläufig kleinere und weichere, also nachgiebigere Schuppen sein, welche für den Drachen schneller und leichter zu ersetzen und natürlich weicher und flexibler waren als ihre großen Pendants. Dies hatte nicht nur den Vorteil, dass er etwas leichter wurde, sondern auch dass er sich ungestörter auf harten Gesteinsschichten niederlassen konnte. Ich gehe sogar davon aus, dass der Drachenbauch nicht über die natürliche Quarzglasschutzschicht der restlichen Drachenschuppen verfügte [1] . Dies jedoch nicht auf Grund der kriechenden Lebensweise, sondern eher als eine Art Tarnung. Die Quarzglasschicht, die ja den Schutz des Körpers vor seiner eigenen Chemie darstellt [2] , schimmerte zwangsläufig in allen Farben, wurde sie der Sonne ausgesetzt. Da der Drache es sich jedoch nicht leisten konnte von seiner Beute, die er in seiner Jugend aus der Luft jagte, früh bemerkt zu werden, war eine glänzende Unterseite eher von Nachteil. Eine wenig reflektierende Oberfläche wäre hier dem zu folge evolutionär von Vorteil.

Ein Indiz, welches für diese These spräche, ist die weit verbreitete Annahme ein Drache würde sich Edelsteine auf den Bauch kleben, um diesen vor äußeren Einflüssen zu schützen und zu schmücken. Dagegen würde jedoch der Verlust der gerade gewonnenen besseren Tarnung sprechen. Dies ist jedoch nicht ganz richtig, da ein Drachenhort [3] nur von älteren Drachen bewacht werden konnte, jüngere Drachen jedoch noch nicht die Kraft und Ausdauer besitzen, um einen Hort aufzubauen, geschweige denn effektiv verteidigen zu können. Sie sind darauf angewiesen erst an Kraft und Erfahrung zu gewinnen, was sie natürlich größtenteils bei der Jagd erreichen konnten. Hierbei wäre der glänzende Unterleib hinderlich gewesen. Halten wir also zusätzlich fest, dass sich ältere, hortende Drachen Ihren ungeschützten Bauch durchaus mit Edelsteinen hätten verzieren oder schützen können, junge Drachen dies jedoch auf Grund der mit sich führenden Nachteile bei der Jagd nicht praktizieren.

These: Flügeltheorie

Die zweite These des empfindlichen Drachenbauches beruht auf der Evolutionstheorie aller Wirbeltiere. Gehen wir von einer klassischen Drachenform aus, mit 4 Beinen und einem Paar Flügel. Weltweit ist den Zoologen kein Wirbeltier bekannt, welches mehr als vier voll entwickelte Gliedmaßen besitzt, also ein Paar Vordergliedmaßen und ein Paar Hintergliedmaßen. Wirbeltiere besitzen nur zwei Ansatzpunkte für Extremitäten und deren Muskeln, nämlich die Schultern und das Becken. Drachen jedoch besitzen bekanntermaßen zwei Paar Extremitäten und ein Paar Flügel, welches Ihren Ursprung an den Schulterblättern finden soll, wo sie durch starke Muskeln verankert Ihre Kraft finden, um den Drachen in der Luft manövrierfähig zu halten. Rein Biologisch betrachtet und den mythischen Standpunkt komplett außer Acht gelassen befinden wir uns nun in einer evolutionären Sackgasse. Ein solches Wesen kann nicht existieren, wir hätten es mit einer völlig neuen Spezies zu tun, die sich evolutionär völlig unterschiedlichen von allen anderen entwickelt hätte.

Schlagen wir nun den Bogen zurück zum empfindlichen Bauch des Drachen und versuchen eine Parallele zu finden, indem wir die folgende These aufstellen. Was wäre, wenn die Flügel gar keine „echten“ Flügel wären, sondern Rippen? Mit einem Male ergäbe alles einen Sinn! Drachen benötigten einen Mechanismus, der sie in der Luft manövrierfähig machen konnte. Ihre bereits vorhandenen Extremitäten begannen sich jedoch nicht zu verändern, da diese noch immer hauptsächlich zur Fortbewegung auf der Erde benötigt wurden und eine Modifikation im Stile der Fledermäuse eher Nachteile denn Vorteile gehabt hätte. Die Entwicklung einer vollständig neuen Eigenschaft hätte evolutionär zu lange gedauert. Die einzige Möglichkeit bestand demzufolge darin, die schon vorhandenen Möglichkeiten des Drachen zu modifizieren und auf die neuen Bedürfnisse anzupassen. Die Rippen, beziehungsweise der Rippenbogen des Drachen konnte sich im Laufe der Generationen leicht nach außen gebogen haben, denn Form, Dünnwandigkeit und Muskeln waren seit jeher vorhanden. Bis zur heute angenommenen Form und Position war es somit kein völlig undenkbarer Schritt mehr. Der Drache besaß nun also endlich seine Flügel und war in der Luft agil genug, um jagen zu können. Der Nachteil jedoch lag völlig offen auf der Hand. Der Bauch war völlig ungeschützt, da ihn kein Brustkorb mehr stützen konnte, wodurch die lebenswichtigen Organe nur mehr unter den dünnen Schuppen verborgen lagen. So gewagt und unglaubwürdig diese These nun auch scheinen mag, so muss man sich dennoch fragen, ob nicht doch mehr Wahrheit in Ihr steckt, als es auf den ersten Augenblick scheinen mag. Man beachte: Aus vielen Sagen und Legenden können wir entnehmen, dass Drachen unempfindlich gegenüber stumpfen Hiebwaffen seien. Im Anbetracht seiner äußerst zähen geschuppten Haut klingt dies logisch. Knochen konnten bei einem gegen den Bauch geführten Schlag mit einer stumpfen Waffe nicht nachweislich zu Schaden kommen, da diese ja mittlerweile als Flügel fungierten und die Wucht des Schlages somit an der nachgiebigen Drachenhaut verpuffte. Spitze oder scharfe Waffen hingegen waren das andere Extrem und konnten verheerende Wirkung auf den Drachen erzielen, da sie die Haut durchtrennen und die nun ungeschützten Organe zerstören konnten.

Egal ob wir nur eine der beiden Thesen oder beide als zutreffend betrachten, so wird dennoch klar, dass der Drachenbauch kein bloßer Mythos ist, sondern tatsächlich die Achillesferse der gepanzerten Riesen darstellte und uns eventuell hilft die Techniken des Drachentötens besser zu verstehen.

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Drachenschuppen

Drachenschuppen sind ein Mysterium für sich! Sie bieten dem Drachen unglaublichen Schutz vor Hitze, Kälte und anderen elementaren Gewalten gleichermaßen. Sie sind unglaublich hart und leicht zugleich und geben den Drachen Ihre unnachahmlichen Farben. So verwundert es wenig, dass Drachentöter aller Ortens sich mit Vorliebe Schilde und Rüstungen aus den Schuppen Ihrer erlegten Opfer anfertigen lassen. Dabei ist das Geheimnis der Drachenschuppen recht einfach zu entschlüsseln.

Drachenschuppen bestehen in Ihrer Grundform aus Horn, dem menschlichen Haar nicht unähnlich. Sie haben im Allgemeinen die Form einer Träne, deren eines Ende durch haarähnliche Wurzeln mit der Epidermis des Drachen verwachsen ist. Diese Struktur erlaubt es den Drachen nicht nur die Schuppen bei der Reinigung, der Balz und dem Kampf aufzustellen, sie ermöglicht auch ein nahtloses Ineinander der einzelnen Schuppen, so dass ein dichter Panzer aus überaus festen Hornplatten den Drachen umgibt.

Die Beständigkeit der Schuppen gegenüber elementarer Kräfte und Ihre einzigartige Farbe verdient hier eine explizite Erwähnung. Um diese Phänomene zu erklären bedarf es einer einzigen Frage als Ausgangspunkt. Warum widerstehen Drachenschuppen Feuer, Eis und Säure gleichermaßen? Diese Frage läst sich mit nur einem einzigen Wort beantworten. Quarzglas!

Geht man diesen Ausgangspunkt nun von anderer Seite aus an, so kommt man zu folgenden Thesen und schließlich Ergebnissen. Ein Drache sondert Zeit seines Lebens extrem saure Flüssigkeiten ab. Sein Blut ist korrodierend, sein Speichel wirkt giftig und heilend zugleich und auch sein Atem ist gasig. All diese chemischen Abfallprodukte des Drachen sammeln sich in seiner Höhle zu einem sauren Chemiecocktail zusammen, dem auch der Drache selbst schutzlos ausgeliefert wäre, hätte ihn die Natur nicht mit einem Schutzmechanismus sondergleichen ausgestattet. Seine Schuppen widerstehen der Sauren Mischung. Hier ist jedoch weder Magie im Spiel, noch sonstige übernatürliche Kräfte. Simple Chemie verhilft dem Drachen zu diesem Kunststück. Stellen wir uns also die Frage welcher Stoff widersteht einem sauren Gemisch wie es ein Drache erzeugt? Unsere erste Wahl fällt auf Titan. Es ist nicht reaktionär gegenüber fast jeglicher Art von Säure und ist elementar auf unserem Planeten vorhanden. Gegen Titan spräche jedoch, das es weder aus den hauseigenen organischen Mitteln des Drachen zu erstellen wäre, noch besonders leicht ist. Es würde den Drachen viel zu schwer werden lassen, was gegen die Theorie des fliegenden Drachen spricht. Unsere zweite Wahl fällt auf Glas, also Siliziumdioxid! Es widersteht allen Säuren (ausgenommen Flusssäure) und ist in einer speziellen Form extrem Hitzebeständig. Unsere Wahl fällt also auf Glas, Quarzglas. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften sind hierbei bemerkenswert.

Erst ab einer Hitze von über 1715°C erreicht reines Quarzglas seinen Ausglühungspunkt und selbst Kälteschockbehandlung lässt es nicht zerbrechen. Eine weitere positive Eigenschaft die wir für unsere Überlegungen praktisch geschenkt bekommen ist die Tatsache, das Quarzglas elektrische Energie relativ schlecht leitet. Ideal also für unsere Drachenschuppen. Aber wie gelangt Quarzglas auf die Schuppen des Drachen? Das Prinzip dahinter basiert auf der Idee der menschlichen Talgdrüsen die "Fett" an den Wachstumszonen unserer Haare an diese absondern. Da auch Drachenschuppen nicht nur mit zunehmendem Alter des Drachen mitwachsen, sondern auch bei Verlust durch neue ersetzt werden, besitzen auch diese folglich eine Wachstumszone, an deren Ende sich kleine Drüsen befinden, die das benötigte Siliziumdioxid an die Schuppen abgeben. Die offensichtlich benötigte Hitze um eine gleichmäßige Verteilung zu ermöglichen können wir aus dem schon erörterten Drachengas ableiten, welches bei Reaktion mit der Luft nicht nur für den bekannten Feueratem sorgt, sondern uns auch diesmal behilflich ist und sogar noch die Reaktionsenergie für die folgende Überlegung liefert. Denn woher mag das Quarzglas oder Siliziumdioxid stammen? Nun, auf das Einfachste reduziert ließe sich die chemische Formel wie folgt darstellen:

Si(CH3)4 + 😯2 à SiO2 + 4CO2 + 6H2O.

(Und da Silizium als Grundstoff für mindestens eine Spezies essentiell ist, wie es in einschlägigen Lexika heißt, wäre also auch die Herkunft geklärt!)

Ferner können wir diese These mit einer uns durch das Quarzglas geschenkten besonderen Eigenschaft untermauern. Diese besondere Eigenschaft führt nämlich dazu, dass Quarzglas unter Einschluss bestimmter chemischer Verbindungen unterschiedliche Farben annehmen kann. So erhalten wir beispielsweise durch den Einschluss von Fe(II)-oxid eine grüne, durch Fe(III)-oxid eine braune oder durch den Einschluss von Co(II)-oxid eine blaue Färbung des Quarzglases. Doch auch dunkle Färbungen und gold wie wir sie von manchen Drachen kennen sind möglich. Durch den Einschluss von Barium können wir die dunkelgraue silbrig schwarze, durch den Einschluss von kolloidalen Metallen ein Goldrubinglas für des Drachen Schuppen erhalten.

Kommen wir also zu folgendem Schluss. Auf Grund seiner einzigartigen chemischen und physikalischen Eigenschaften und der Möglichkeit für den Drachen es aus körpereigenen Stoffen herzustellen, lässt sich Quarzglas als das Geheimnis der Drachenschuppen entziffern.

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Drachen und der Eisatem

In manchen Filmen und Legenden wird es sehr anschaulich beschrieben. Drachen können nicht nur Flammen speien, sondern zuweilen auch Eis. Diese Tatsache scheint im ersten Moment sehr fadenscheinig, da von Drachen bekannt ist, dass sie sich nur allzu gern an heißen Plätzen niederlassen, Feuer speien und auch ein legendäres, wenn nicht kochendes, so doch zumindest heißes Blut haben sollen. Wie kann es den Drachen dann jedoch möglich sein Feuer und Eis gleichermaßen zu speien? Die Erklärung mag unglaublich klingen, ist jedoch mit einfacher Physik leicht nachzuvollziehen. Stellen wir also folgendes fest.

Komprimiert man Luft, oder Gase im Allgemeinen, sehr stark, so erhitzen sich diese. Auf der anderen Seite hingegen kühlen sie sich stark ab sobald sie nach einer derartigen Komprimierung sich durch ein Ventil wieder entspannen. Diesen Vorgang nennt man in der Kältetechnik den Joule-Thompson-Effekt.

Stellen wir einmal die Behauptung auf ein Drache könne einen Teil seines Körpers zusammenziehen, so dass sich ein schier unglaublicher Druck erzeugen ließe. Bei einer anschließenden Entspannung des dort befindlichen Gases würde dies demnach stark abgekühlt werden. Wo jedoch könnte dieser besondere "Ort" im Körper eines Drachen vorliegen? Oder besser formuliert: welches Organ des Drachen könnte einen solchen Druck erzeugen? Die erste und höchstwahrscheinlich richtige Wahl fällt auf die Lunge des Drachen. Sie ist der einzige Ort, den der Drache wissentlich und aus eigener Muskelkraft ausbreiten und zusammendrücken kann. Das für unsere Überlegung nötige Gas erhielten wir gleich frei Haus dazu, es handelt sich um vom Drachenkörper verbrauchten Sauerstoff in Form von Kohlendioxid, welches durch das Ventil, die Luftröhre, entweichen könnte.

Gelänge es unserem Drachen nun einen Druck vom 150-200fachen des natürlichen Atmosphärendrucks zu erzeugen, was bei der schier unglaublichen Muskelkraft des Drachen jedenfalls nicht völlig ausgeschlossen erscheint, so könnte der sich in der Lunge des Drachen befindliche Kohlendioxid bei Entweichen durch die Lunge auf 163 K (-110 C) abgekühlt werden, eine Temperatur die dem bekannten Eisatem sehr ähnlich wäre.

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Der deutsche Wortschatz

"Als Wortschatz bezeichnet man im Allgemeinen die Gesamtheit der Wörter, deren eine Person mächtig ist.

  • Man unterscheidet zwischen passivem und aktivem Wortschatz.

  • Der passive Wortschatz wird vom Sinn her an und für sich verstanden, wird jedoch nicht aktiv verwendet.

  • Der aktive Wortschatz wird auch beim Sprechen benutzt, seine Einsatzmöglichkeiten sind soweit bekannt, dass sinnvolle verständliche Sätze damit geformt werden können.

Im Allgemeinen reichen für Alltagsgespräche 400 bis 800 Wörter aus. Um anspruchsvollere Texte zu verstehen benötigt man 4000 bis 5000 Wörter. Zum Vergleich: Der Duden enthält ca. 120.000 Stichworte.[…]" [1]

Ein Drachenfan kennt mindestens drei Begriffe, die einen Drachen beschreiben, wie zum Beispiel "Drache, Flugechse, Tatzelwurm, Lindwurm, Wyvern" uvm.

Warum lässt sich aber gerade bei der Betrachtung der Titel des deutschen Büchermarktes für Drachenliteratur eine derartige Armut an illustrativen Wörtern feststellen?

"Das große Buch der Drachen" – wer kennt diesen Titel nicht, spricht er doch für phantastische Drachenbilder, Drachenlegenden und Informationen…und für eine Geschichtssammlung von minderer Qualität… und für ein Kinderbuch…und für ein Buch über Flugapparate…

Meiner Meinung nach wurde kein anderer deutschsprachiger Titel der Drachenliteratur derartig ausgetreten. Die Suche nach eben diesem Titel bei einem Buchhändler fördert mehr als 8 voneinander völlig verschiedene Bücher zu Tage, die Suche in einer internationalen Suchmaschine über 200 Seiten. Warum ist das so? Kennen die Autoren keine besseren Wörter für die Fabelwesen die sie in Ihren Büchern beschreiben? Sind wir Deutschen so arm an Wörtern, dass wir diese sogar zwischen völlig unterschiedlichen Gegenständen teilen müssen, weil wir Angst haben sie könnten uns ausgehen? Gut, mit der Verwechslungsgefahr zwischen den Fabelwesen und den Flugapparaten muss die deutsche Sprache sich wohl herumschlagen, dass ließe sich kaum ändern, aber Buchtitel kopieren, ist das nicht zu ändern?

Der Erfolg liegt heute kaum mehr auf der Straße, darin sind wir uns einig. Häufig steckt er aber hinter einem großen Namen oder einer etablierten Marke und diese müssen ausgeschlachtet werden-zumindest wenn es nach den Verlagen ginge – wunderbar beobachtbar auf jeder Buchmesse bei aktuellen Themen (Diether Bohlen, George W. Bush, uvm.). Wahr ist, dass die Begriffe "Drache + Buch" sehr häufig zur Suche eingegeben werden und eine gute Platzierung in den Resultaten natürlich die Chance erhöht, dass das eigene Buch gekauft wird. Aber zu welchem Preis? Gute und bekannte Bücher wie das "Große Buch der Drachen" von Ciruelo Cabral und Montse Sant werden von minderwertigeren Büchern zeitweise verdrängt und der Käufer fragt sich, was denn an diesem von allen Seiten so gelobte Buch so toll sein soll. Dabei muss man allerdings auch gestehen, dass selbst das Buch von Cabral/Sant nicht das erste seiner Art ist und somit alleinigen Anspruch auf diesen Titel hat. Bereits zuvor gab es andere, teilweise äußerst gute Bücher, die wiederum den gleichen Namen trugen, beispielsweise das Buch von Peter Dickinson, welches im englischen Original den Titel "The flight of dragons" besitzt.

Bitte liebe Verlage und Autoren, es kann doch nicht so schwer sein einen einprägsamen Namen für ein Buch zu finden. Ich hoffe doch, dass der Erfolg eines Buches noch immer hauptsächlich von seinem Inhalt und nicht von einem bekannten Titel abhängig ist. Mir wäre es lieber ein Buch eindeutig an seinem Titel unterscheiden zu können und in meinem Kopf zu verankern, sonst muss ich eben dazu übergehen Bücher nur noch mit Ihrer ISBN zu benennen…es sei denn Ihr findet einen Weg auch hier immer die gleiche Nummer zu erzeugen

Die erschreckende Bilanz beim stöbern in meiner privaten Drachenbibliothek

  1. 3x "Das große Buch der Drachen"

    1. Ciruelo Cabral und Montse Sant
    2. Peter Dickinson
    3. Iris Rinkenbach, Bran O. Hodapp
  1. 2x "Drachenwelten"

    1. Andreas Gößling
    2. Isaac Asimov
  1. 2x "Die Nacht der Drachen"

    1. Wolfgang Hohlbein
    2. Gordon R. Dickson

  1. [1]Auszug aus der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wortschatz

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Das Wort Drache

"Das Wort Drache (griech. drákon Fabeltier, lat. draco, althochdeutsch trahho) bezeichnet ein Ungeheuer, das in vielen Mythologien auf der ganzen Welt in verschiedenen Formen vorkommt[1]"

Jeder, der sich im Internet zum Thema "Drachen" ein wenig informiert hat, stösst früher oder später auf die Liste mit den Übersetzungen für Drache in andere Sprachen[2]. Wie es sich in eben diesen Sprachen verhält kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber in der deutschen Sprache ist die mehrfache Belegung des Wortes Drache meiner Meionung nach mehr als unglücklich und mir persönlich ein Dorn im Auge.
Ich mache mir selbst gern einen Spass daraus jeden Buchladen abzuklappern, der sich auf meinem Weg befindet und befrage die Mitarbeiter nach Drachen, dem Plural des oben definierten Wortes Drache. In mehr als 90% der Fälle scheinen die Mitarbeiter zunächst irritiert zu sein und wenn ich den Zusatz "Ich meine die Fabeltiere" nicht gebe, dann kann ich beinahe mit Gewissheit sagen, dass ich ohne zu fragen, kurze Zeit später ein Buch über antriebslose Fluggeräte in meinen Händen halte. Gut, ich gebe zu, mich als Drachenbuchkunden zufrieden zu stellen ist beinahe unmöglich, aber die Wortbelegung der deutschen Sprache ist in diesem Fall noch unmöglicher; dass es einmal anders war, weiß heute kaum jemand, der sich dafür nicht interessiert. Es gab schöne und viele verschiedene, unmissverständliche Bezeichnungen für Drachen
Darunter

  • Trahho
  • Drak
  • Trak
  • Lindwurm
  • Lintwurm

In Frankreich ist es üblich, missverständliche Wörter oder Anglizismen aus dem Sprachgebrauch zu entfernen und ein alternatives Wort notfalls zu erfinden. Wäre dies eine Lösung? Drachenfans aller (deutschsprachigen) Länder vereinigt Euch! Wir wollen nicht mehr länger unsere Fabelwesen mit einem Fluggerät teilen, nicht mehr hilflosen Verkäufern auf die Sprünge helfen müssen und nicht mehr die falschen Bücher in den Händen halten, nur weil die deutsche Sprache nicht differenziert genug ist. Der Ausweg? Neologismen, Wortneuschöpfungen! Anglizismen! Wiedereinführung alter Wortstämme! Was spricht dagegen das Wort Trahho in den aktiven Wortschatz wieder einzuführen, was spricht gegen ein kurzes und eindeutiges Drak? Die englische Sprache macht es uns doch vor, das Wort "dragon" ist einmalig und jeder weiß was gemeint ist. Dabei lässt es sich auf die gleichen Wortstämme zurückführen wie unser "Drache", nämlich griechisch dràkon oder latein draco. Liegt hier die Lösung des Missverständnisses? Gehen wir zurück zum Urpsrung und nennen das Drachenkind beim Namen : Dràkon.
Hoffen wir bloß, dass die Freunde antriebsloser Fluggeräte nicht zeitgleich über eine ähnliche Umbenennung philosophieren…

  1. [1]Auszug aus der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Drache
  2. [2]s. Drache in anderen Sprachen

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Elmore Wallpapers

Larry Elmore bietet auf seiner Homepage ab sofort vier Wallpaper an. Nichts weiter besonderes. Aber Elmore möchte für diese Wallpaper auch noch Geld haben. 2,99$ soll ein Hintergrundbild, 9,99$ alle vier Bilder kosten. Also bitte, sowas hat Elmore doch nicht nötig…

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Dragonkin-Talisman

Dragonkin talismanDer Krieg der Menschen hat begonnen und seine Ausläufe sind bis nach Wyvernwood, dem Zufluchtsort der Drachen und aller anderen längst vergessenen Tiere, vorgedrungen. Nur Magie könnte den gebeutelten Kreaturen Wyvernwoods noch helfen…doch Magie scheint aus der Welt verschwunden. Einzig die drei Talismane des großen einstigen Drachenführers Stormfire enthalten noch das, woran sich eine ganze Lebensgemeinschaft klammert, die Hoffnung! Doch dieser letzte Strohhalm erweist sich als sehr dünn, finden sich die Talismane doch gut versteckt in der ganzen Welt und können nur vereint von einem von Stormfires drei Nachkommen die Welt der Drachen und Ihrer Schützlinge retten.
Das zweite Buch der Trilogie von Robin Wayne Bailey beginnt dort, wo der erste Teil endet. Der Krieg hat begonnen und auch die mit den Menschen verbündeten Greifen haben es noch nicht überwunden, dass ein Junge Ihren Anführer Gaunt tötete. Jede der vier parallel laufenden Handlungsstränge versucht den Leser zunächst einmal wieder tief in die Situation der Fabelwesen einzuführen und schildert Ihre verzweifelten Versuche sich aus dem tobenden Krieg heraus zu halten. Da Wyvernwood jedoch die beiden konkurrierenden Länder miteinander verbindet, bleibt dies ein frommer, nicht zu realisierender Wunsch, der mit Verlusten auf beiden Seiten endet. Einzige Rettung scheinen die Talismane des Stormfire zu bringen, um deren teils zufällige Suche sich die zweite Hälfte des Buches dreht.
Bailey hat den kritischen dritten Teil seiner Dragonkin Buchreihe erneut gut durchdacht aufgebaut und ausgeführt. Zu keiner Zeit ist das Geschehen vorhersehbar oder von irgendwelchen Prophezeiungen überlagert, die das Ende vorweg nehmen könnten. Es kommt wie es kommen muss, lautet die Devise! Zwar stört der Wechsel der Handlungsstränge mit jedem neuen Kapitel ein wenig, was aber nur daran liegt, dass man am liebsten jeden Handlungsstrang sofort weiterverfolgen möchte, ohne jetzt wechseln zu müssen. Da dieses Phänomen jedoch bei jedem einzelnen Kapitel auftritt, muss dies wohl ein beabsichtigter Plan des Autors gewesen sein. Überhaupt hat Bailey es erneut sehr gut geschafft genau das zu reproduzieren, was den ersten Teil ausgezeichnet hat. Eine phantastisch detailreiche Atmosphäre und sich verändernde Charaktere. Besonders schön auch am zweiten Teil ist die Handlung, die um die Geschichte Wyverwoods herum stattfindet. Erneut liest die alte Drachin ihrem Jungtier die Geschichte der Dragonkin aus dem Buch von Stormfire vor und erzeugt somit ein wenig das Gefühl eines schönen Märchens. Es wird alles gut ausgehen, aber wie und vor allem wer wird die Drachen in ein neues, sicheres Refugium führen? Der dritte Teil wird Aufschluss bringen und ich bin gespannt darauf. Wenn der dritte Teil erneut solch traumhafte Details, Wunder und Gefühle vermitteln kann und die Suche ein erfolgreiches Ende nimmt, dann darf die Buchreihe sich durchaus auf die gleiche Stufe mit Joanne Bertins Drachenlords stellen.

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Dragonholder

Anne McCaffrey ist eine der bekanntesten Fantasy und Science Fiction Autorinnen weltweit. Ihre Drachenreiter von Pern sind seit Jahren weltberühmt und die begehrten Erstausgaben beinahe nur noch mit Gold aufzuwiegen. Grund genug einmal eine Biographie über die Entstehung der Legende "McCaffrey" zu verfassen. Und wer wenn nicht Annes eigener Sohn Todd könnte dies besser tun?
Das Buch Dragonholder von Todd McCaffrey nimmt sich einige Episoden aus Annes ereignisreichem Leben heraus und stellt dar, wie aus der einstigen Sängerin eine der berühmtesten Autorinnen der Welt werden konnte. Was hat sie bewegt, was inspiriert und was hat es mit dem irischen Haus "Dragon Underhill" auf sich, in dem die Familie McCaffrey noch heute gerne tagt- das alles erfährt man auf über 100 Seiten und durch einige Bilder aufgelockert.
Um auf die anfängliche Frage noch einmal zurückzukommen- Wer könnte es besser, als Ihr eigener Sohn Todd?-JEDER!
Der Autor Todd schreibt hier zwar ein munteres Potpourri herunter, das jedoch leider kaum einen roten Faden hat, ständig hin und her springt und für Nicht-Familienmitglieder kaum Witz enthält, da sich viele Anekdoten auf situationsbedingte Komik beziehen, die man im Nachhinein nur schwer nachvollziehen kann, wenn man die teilnehmenden Personen nicht persönlich kennt.
Wer ein beinharter Fan von Anne McCaffrey ist, der kann sich das Buch gern einmal ansehen, um sein Wissen ein wenig zu vervollständigen, wer sich jedoch tiefere Infos über die Drachenreiter von Pern erhofft hat, oder eine nett geschriebene Biographie, der ist hier nicht an der richtigen Adresse. Trotzdem, wer sich das Buchbestellen möchte, der findet hier die Möglichkeit dazu!

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Magier und Hexen Ausgabe 2

Das Magazin "Magier und Hexen" ist in seiner zweiten Ausgabe erschienen und hat auf vier Seiten das Thema Drachen behandelt. Das ganze wird natürlich stark im Kontext von Harry Potter betrachtet. Die Dracheninfos selbst stammen, wie häufig, aus dem großen Buch der Drachen. das Magazin ist für 3,80¤ erhältlich.

Danke Steffi für die Info!

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Origins 2004

Auf seiner Homepage hat Larry Elmore eine kleine Photoserien ausgestellt, die ihn und Ken Whitman auf dem Weg zur Origins 2004 zeigt. Die Origins ist eine Fantasy und Science Fiction Messe und scheinbar hatten die beiden sehr viel Spass dabei.

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Interview mit Andreas Gößling

Andreas Gößling, Jahrgang 1958, lebt und arbeitet als Autor, Verleger und Literatur-Agent in München. Der promovierte Literatur- und Kommunikationswissenschafter beschäftigt sich seit vielen Jahren mit mythen- und kulturgeschichtlichen Themen, insbesondere mit der alten Maya-Kultur. Er hat zahlreiche mythen- und kulturgeschichtliche Sachbücher publiziert und Forschungsreisen zu Ruinenstädten in Yucatán und Guatemala, Honduras und Belize unternommen. Im Frühjahr 2003 erscheint der zweite Roman seiner Maya-Trilogie.

Aus einem Interview mit Andreas Gößling

»In meinen mythen- und kulturgeschichtlichen Sachbüchern versuche ich die „vergessenen Welten“ der Mythen, Träume und Phantasien mitsamt ihren Bewohnern – ob Drachen oder Engeln, „heidnischen“ Göttern, Dämonen, Fabelwesen und Ungeheuern – ins Licht des heutigen Bewusstseins zurückzuführen. Unter dem bekannten Pseudonym Pietro Bandini habe ich seit 1995 u.a. eine Engel-Enzyklopädie sowie Bücher über die Götterwelt der Maya oder des Voodoo-Kultes veröffentlicht; unter dem Autorennamen Andreas Gößling erscheint im Sommer 2003 „Drachenwelten“, eine erweiterte Neuauflage meines Sachbuchs über Drachenmythen aller Epochen und Kulturen.
In all diesen Büchern wird keine trockene oder gegenwartsferne Gelehrsamkeit ausgebreitet – ich bin in erster Linie Erzähler und habe über phantastische und versunkene Welten auch eine Reihe von Romanen veröffentlicht, darunter einen Phantastik-Roman für Kinder („Timmy im Finsterwald“) und zwei Romane über die rätselhafte Kultur der alten Maya („Die Maya-Priesterin“, „Im Tempel des Regengottes“). Auch in meinen Non-fiction-Büchern versuche ich die mythischen oder magischen, phantastischen oder märchenhaften Welten nicht zuletzt mit erzählerischen Mitteln lebendig werden zu lassen und heutigen Lesern auf spielerische Weise nahe zu bringen. Denn mir geht es hierbei vor allem anderen um die Frage, welche Bedeutung den alten Mythen und phantastischen Kreaturen wie gerade auch den Drachen für uns heute noch – oder gerade jetzt wieder – zukommt: ob und inwiefern sie uns helfen können, unser Leben reicher und vielfältiger zu gestalten, uns selbst besser kennen zu lernen und auf diese Weise auch mit Krisen und Problemen weiser und schöpferischer umzugehen.«
Auf der nächsten Seite finden sich alle Audiointerviews! Man benötigt einen Realplayer, um diese zu hören!

(c) 2001-2003 DRS1, Zürich / Dr. Andreas Gößling, München. Dieses Interview wurde im August 2001 vom Schweizer Sender DRS1 mit Andreas Gößling geführt. Kommerzielle Wiedergabe, auch in Auszügen, ohne schriftliche Genehmigung von DRS1/Dr. Andreas Gößling ausdrücklich untersagt.

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Das Buch der Ungeheuer – Drachen

Drache ist nicht gleich Drache, daher sollte man den riesigen langlebigen geflügelten Drachen der Spezies Draco nicht mit seinen harmloseren Verwandten verwechseln, dem Unechten oder Flugdrachen (Pseudodraconis), dem Halbdrachen (Ophido draconis). Echte Drachen sind die am höchsten entwickelten Echsen; sie übertreffen die anderen Ordnungen an Größe, Intelligenz und Lebensalter Lebensraum, Aussehen und Lebenszyklus der fünf Drachenarten unterscheiden sich beträchtlich voneinander, so dass sie nach Ihrer Herkunft aus Europa, dem Nahen Osten, dem Mittleren Osten Indien und dem Orient unterschieden werden.

Jeder Kryptozoologe kennt den fehler in Uccelos Bild des
heiligen Georg:Es zeigt keinen Drachen, sondern den zwei-
beinigen Flugdrachen!


Vierbeiniger Feind
Über Drachen wird in vielen Begriffen gesprochen und immer wieder werden unkorrekte Bezeichnungen verwendet. Die Bezeichnung Flugdrache, Hydra oder Feuerspeiender Drache wurden immer wieder unkorrekt verwendet. Weitere gebräuchliche Verwendungen sind: Wurm, Lindwurm, Flügelschlange, Fliegende Schlange. Spezifische Arten von Drachen sind zum Beispiel der aus Frankreich stammende peluda (ein Drache mit Fell, der Wasser speit), tarasque, guivre und gargouille (ein ebenfalls wasserspeiender Drache, der um ein Haar die französische Stadt Rouen im Jahre 520 n. Chr. Zerstört hätte); von Lindwürmern berichtet man in England, in Persien kennt man den musshussu und in Irland den peist.

Wir sind naturgemäß am vertrautesten mit dem klassischen Europäischen Drachen (Draco magnificens), einem vierbeinigen Geschöpf, mit Schuppenhaut, Adlerklauen, einem langen, muskulösen Schwanz und einem horngekrönten Reptilienhaupt. Seine Fledermausflügel entspringen aus den Rippen direkt hinter den Vorderbeinen.

Die Drachen Europas und des nahen Ostens bevorzugen eine terrestrische Lebensweise, sie leben hoch in unwegsamen Gebirgsregion, obwohl es auch hier Ausnahmen gibt: Irische Drachen (Draco magnificens goidelis) leben nur im Wasser. Drachenhöhlen haben einiges gemeinsam: Sie sind groß, manchmal geradezu riesig, mit einem bequemen Zugang zu Außenwelt. Der gut versteckte Eingang zeigt die Spuren des Drachens.

Schuppen seines Panzers liegen ebenso am Höhlenboden verstreut wie die Knochen und Kadaver seiner Opfer. Am bemerkenswertesten ist aber der Drachenschatz, Gold und Geschmeide, das wohl bewacht in einer Höhlenecke aufgehäuft liegt.

 

Die Minnesänger des Mittelalters liebten es von Alexander
dem Großen zu erzählen: Neben vielen anderen
schrecklichen Kreaturen besiegte dieser auch Drachen auf
seinen Reisen durch Europa und Kleinasien.

Großmutter war ein Velociraptor
Die evolutionären Ursprünge des Drachen sind rätselhaft. Wissenschaftler nehmen traditionellerweise an, Drachen würden von Echsen wie etwa der Brückenechse abstammen. Sie verweisen auf den Komodo-Waran – auch Komodo-Drache genannt -, der ja auch von Echsen-Vorfahren abstammt. in den letzten Jahren steigt aber die Zahl jener an, welche meinen, Drachen würden von fleischfressenden Dinosauriern – wie etwa, dem Velociraptor abstammen. Fossile Beweise dafür sind kärglich, und da es seit dem Mittelalter nicht mehr gelungen ist einen lebenden Drachen zu fangen, kann diese Frage vorläufig wohl nicht entschieden werden.

Nichtsdestoweniger häufen sich die Beweise für die zweite Theorie, vor allem deshalb, weil man heute annimmt, dass Dinosaurier wie der Velociraptor warmblütig waren. Wenn das auch für Drachen gilt, könnte es den Umstand erklären, dass Drachen auch in relativ kalten Regionen wie Skandinavien oder Island überleben können. Und es könnte auch die Erklärung dafür liefern, woher sie die Energie für das aktive Fliegen nehmen.

Die Flugfähigkeit ist eine weitere Verbindung zwischen draco und Velociraptor: Sie besitzen beide vogelähnliche Hüftknochen und Brustbeine, am breiten Brustbein setzt die Brustmuskulatur an, mit der er seine Flügel bewegt. Anhand solcher Hinweise schlug der Kryptozoologe Dr. Basil Iske – er ist auch Mitglied der CSL – vor, Drachen hätten sich aus vogelähnlichen Dinosauriern entwickelt wie die Vögeln selbst. Iske hat auch vorausgesagt, dass ein Fossil-Beweis für diese Theorie auftauchen würde – vergleichbar dem Archaeopterix für die Frage der Vogelabstammung. Und tatsächlich wurde solch ein Beweis kürzlich gefunden: Die Reste des Kuehnosaurus, einer geflügelten Echse aus der Kreidezeit, könnten das „missing link“ in der Evolution der Drachen sein.

Drachenväter Rabenväter
Drachen der häufigsten europäischen Art (Draco magnificens) schlafen die meiste Zeit des Jahres über, und auch wenn sie wach sind, zeigen sie kaum Aktivität, sondern konzentrieren sich darauf, Ihren Schatz zu bewachen.

Diese gefährlichen Einzelgänger treffen auch nur sehr selten zusammen, um sich zu paaren, im übrigen ein sehr gewalttätiges Ereignis. Nach rund einem Monat Trächtigkeit legt das Weibchen 3-12 große Eier mit ledriger Schale (Etwa so groß wie ein Straußenei), die es ganz allein aubrütet und das bei einer Temperatur von rund 50° Celsius. Die Brutzeit kann bis zum einem Jahr betragen, während dessen sich das Vatertier in keinster Weise um die Mutter kümmert.

Große Mengen Rinder und Schafe bilden die Hauptnahrung des Drachen, doch lieber ernähren sie sich von Menschenfleisch, vor allem von dem jungen zarten der Kinder und Jungfrauen. Westliche Drachen sind dafür berüchtigt Jungfrauen als Köder zu verwenden, um hitzköpfige Helden anzulocken, die dann eine willkommene Abwechselung zu Ihrer monotonen Diät aus Schafs- und Rindfleisch bilden.

 

In einem berühmten Experiment des 18. Jhs
diente ein fliegender Drache dazu die Fähigkeit des
menschlichen Auges zu testen, ein sich schnell
bewegendes Objekt zu verfolgen.

Jagd im Freien Fall
Berichte aus erster hand zeigen, dass Drachen in ähnlicher Wesie wie Falken jagen. Typischerweise nutzt der Drache warme Aufwinde. Hat er ein geeignetes Beutetier erspäht legt er die Flügel und geht zum Sturzflug über, wobei er für den Angriff immer mehr Tempo gewinnt. Sobald er den Boden erreicht entfaltet er die Flügel, streckt die Hinterbeine nach vorne und packt seine Opfer. Seine gewaltigen Klauen töten die Beute in sekundenschnelle. Entweder verspeist sie der Drache sofort, oder er begibt sich damit an einen ruhigeren Ort, wo er sie mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen zerreißt. <> Berichte über die Physiologie der Drachen sind im allgemeinen unzuverlässig, weil sie aus dem Mittelalter oder aus noch früherer Zeit stammen. Es scheint, dass sie zwei oder gar mehr Mägen besitzen, wobei einer davon zur Flammenerzeugung dient. Wie andere fleischfressende Reptilien – zum Beispiel der Pythonschlange – können auch Drachen lange Zeit von nur einer Mahlzeit leben. Einen ganzen Monat lang sollen sie für den Verzehr eines einzigen Kadavers brauchen, zwei, drei Monate müssen sie daraufhin überhaupt nicht mehr fressen. Die Körper westlicher Drachen sind für das Fliegen wie die der Vögel gerüstet. Hohle Röhrenknochen sind stabil und leicht zugleich; ein breites, tief gekieltes Brustbein bieten der Flugmuskulatur eine breite Ansatzbasis- ein langer, sehniger Körper mit aerodynamischen Schuppen hat kaum Luftwiderstand. Doch Mängel in der Konstruktion ihrer Flügel machen ihnen – zumindest theoretisch – das Fliegen eigentlich unmöglich.

Erstens sind ihre Flügel aus ausgestellten Rippen und dazwischen aufgespannter Haut gebildet (Kuehnosaurus war einfacher, aber im Prinzip ähnlich konstruiert) und weder diese Flughäute noch die Rippenknochen sind theoretisch stark genug, um dem Druck des Flügelschlags standzuhalten. Zweitens beträgt die Fläche pro Flügel nur 15 m2 was bei einem theoretischen Maximaldruck von 120 kg/m2 beim Flügelschlagen nur ausreichen würde, die Masse eines Nashorns oder Nilpferdes vom Boden zu heben.

Empfindliche Weichteile
Im Lauf der Jahrhunderte haben Drachentöter und Möchtegern-Drachentöter eine Fülle an Tipps und Tricks zusammengetragen – doch die meisten klingen wenig plausibel. So heißt es etwa Drachen würden vom „süßen“ Geruch des Panters oder gar vom Duft eines nackten Mannes abgeschreckt. Weit brauchbarer ist der Hinweis auf eine Schwäche des Drachen:

Seine im Gegensatz zu seinem nahezu unverwundbaren Rücken(seine Oberseite ist von extrem harten hitzebeständigen Schuppen bedeckt) weiche Unterseite. Diese“Achillesferse“ des Drachen nutzte der germanische Held Siegfried aus: Er verbarg sich in einer Grube, und als der Drache darüber glitt, schlitzte er ihn von unten auf und tötete ihn.

MENSCHEN GEGEN DRACHEN
Die ersten Abbildungen von Drachen stammen von einer jungsteinzeitlichen Fundstelle in Liaoning in Nordchina aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. Es sind Grabbeigaben mit schuppigen Schwänzen und ornamentale Drachen mit Schweinerüsseln. Steinsiegel mit Drachen aus Jade wurden in Bannu im nordwestlichen Pakistan gefunden, sie datieren ins 2. vorchristliche Jahrtausend.

In Mythen erscheinen Drachen oft als Beschützer und Wächter im Dienst von Königen und Göttern. Dieses Muster tritt auch im Babylonischen Schöpfungsmythos auf; in der ägyptischen Mythologie (etwa im 15. Jahrhundert v. Chr. im Am-Duat, dem Totenbuch), wo Schlangen-Drachen die Tore der Unterwelt bewachen; und im griechischen Mythos: Eine der zwölf Aufgaben des Herkules bestand darin, einen Drachen zu besiegen.

Im Mittelalter waren Drachen in ganz Europa verbreitet. ihr geschnitztes Abbild zierte die Schiffe der Wikinger und Beschreibungen und Bilder finden sich in den mittelalterlichen Bestiarien. Zu dieser Zeit wurde das Töten der Drachen ein regelrechter Sport. Ein berühmter Drachentöter war der heilige Georg aus Syrien, der später zum Patron von England und Portugal avancierte. Angesichts dieser geballten Aggression des Menschen wurden die Drachen streitsüchtig und tückisch und verschlangen selbst Kleinkinder und Säuglinge. Das wiederum beschleunigte das Tempo der Drachenverfolgung und die Zahl der Drachen nahm empfindlich ab.

Drachen müssen – die Gelehrten sind sich hierin einig – in Europa und in Kleinasien als ausgerottet gelten, schon vor viktorianischer Zeit gab es kaum noch Sichtungen. Wie groß die restliche Population aber auch sein mag: Es muss etwas geschehen, um die Zukunft einer der großartigsten Schöpfungen der Natur zu sichern.

 

Dieses englische Chor-
gestühl aus dem 16. Jh
zeigt einen dramatischen
Kampf gegen einen zwei-
köpfigen Drachen.


Ein offener Brief zum Thema Flugdrachen:
Geehrte Herren,

Professor Diebtrich sandte mir Ihren geschaetzten Brief vom 33. Jaenner, in dem Sie sich nach Flug- und Halbdrachen erkundigen. Es ist mir ein Vergnuegen, Ihnen kurz die folgenden Details mitzuteilen.
Ich gestatte mir den Hinweis, dass Ihnen bei der Klassifizierung des Flugdrachen mit dem Halbdrachen ein Irrtum unterlaufen ist. Beide sind mit dem Drachen eng verwandt, gehoeren jedoch nicht zu derselben Ordnung. In England nennen sie sie „dragonets“, da sie kleine Drachen Sind, doch es ist nicht korrekt, sie nebeneinander zu stellen. Ihre Bauplaene unterscheiden sich grundlegend. Die Fluegel des Halbdrachen haben sich wie jene des Drachen aus verlaengerten Rippen mit dazwischenliegenden haeutigen Membranen entwickelt. Die Fluegel der Flugdrachen hingegen sind echte Fluegel, aus den vorderen Gliedmassen entwickelt wie bei Fledermaeusen und Voegeln. Infolgedessen sehen Halbdrachen wie halb so grosse Drachen aus (daher der Name), doch Flugdrachen stehen eindeutig auf zwei Beinen. Beide leben in Hoehlen oder aehnlich geschuetzten Plaetzen‘, man erkennt sie an den Knochen und am Schmuck. Diesen sammeln sie, da sie wie Drachen auch von glaenzenden Gegenstaenden und Spielzeug angezogen werden. Halbdrachen sind wesentlich weniger kritisch als Drachen, und ihre Horte enthalten ebensoviel Plunder wie Gold. Halbdrachen sind furchtsamer als Flugdrachen und leben in entlegenen Bergen. Ihr Blut ist hoch giftig, gesaettigt mit einem fluechtigen Schwefelsalz. Es veraetzt alle Überflaechen mit Ausnahme der Adern und Haut des Drachen selbst und ist bei Luftkontakt brennbar. Halbdrachen sind nicht befaehigt Feuer zu speien, werden aber wegen ihres Bluts bisweilen als Feuerdrachen bezeichnet. Sie sind scheu und meiden Begegnungen mit Menschen. Ein Beispiel ist die mittelalterliche Geschichte einer Begegnung zwischen einem Ritter und einem Halbdrachen am Pilatusberg in der Schweiz. Der Ritter toetete den Halbdrachen, wurde aber selbst von dem giftigen Drachenblut getoetet. Flugdrachen oder Pseudodraconae leben in Uaeldern. Sie haben adleraehnliche Krallen und toedlich spitze Stacheln an der Spitze ihres Schwanzes. Sie sind von Natur aus aggressiv und greifen alles an, was eine gute Mahlzeit ergeben koennte. Den Weibchen sollte man sich niemals naehern, wenn sie Junge haben.

Ein schweizer Ritter macht sich daran den Halbdrachen
zu töten, den er in seinem Versteck gestellt hat.

Flugdrachen sind weniger schuechtern als Halbdrachen und waren einst in Europa wohlbekannt, ehe der Bevoelkerungsanstieg nach der agrarischen Revolution und die Entwicklung von Schusswaffen ihre Zahl dezimierte. Leonardo da Vinci gibt den Kampf eines Flugdrachen mit einem Loewen wieder, den er allerdings kaum selbst beobachtet haben duerfte. In mittelalterlichen Bestiarien waren Flugdrachen eine Allegorie des Teufels und wurden mit Krieg, Seuchen und Suenden verbunden, Man sagte ihnen insbesondere nach, die Pest zu verbreiten, ein fataler Vorwurf in einem Europa, das von den Grauen des Schwarzen Todes gezeichnet war.

Leonardo Da Vincis Zeichnung zeigt gut das Größen-
verhältnis eines Flugdrachen zu einem Löwen.

Der Flugdrache spielte auch in der Alchemie eine Rolle. In dieser Welt der soterischen Codes und Allegorien verkoerperte er die Materie in ihrer basalen oder untransformierten Form. Der Alchemist selbst galt als edler Ritter, der das Untier ueberwindet – die Materie in Gold verwandelt. Heute ueberleben Flugdrachen vor allem als heraldisches Emblem, und wie die Halbdrachen duerfen sie als ausgestorben gelten- In den relativ unberuehrten Bergen und Waeldern Osteuropas und Russlands koennten sich jedoch noch ein paar ueberlebende Exemplare verbergen.
Sollten Sie weitere Informationen oder eine ausfuehrlichere Darlegung obiger Punkte wuenschen, schreiben Sie uns. Es wird mir ein Vergnuegen sein, Ihre Wissensluecken zu schliessen und weitere Ihrer eklatanten Fehler zu korrigieren.

Hochachtungsvoll

H.Dietmar

Gewonnene Informationen:

Information Drache Flugdrache-Halbdrache
Lateinischer Name Draco Flugdrache:
Pseudodraconis sp.;
Halbdrache:
Ophidio draconis
Lebensraum Verschieden:
Berge, Höhlen
oder auch unter
wasser
Wälder, Höhlen, Gebrige
Lebensdauer mehr als 400 Jahre Bis zu 30 Jahre
Größe Verschieden: meistens
wie ein afrikanischer
Elefant oder ein kleiner
Roc
Flugdrachen:
1,80m-5,40m lang
Halbdrache:
1m-1,50m lang
Verbreitung Europa,Mittlerer Osten,
Kleinasien, Indien und
Südostasien
Europa, besonders
nördliche Teile


Chinesiche Drachen:

Geehrter Herr!

Als überzeugter Amateur-Kryptozoolöge, der derzeit in China arbeitet, war ich sehr enttäuscht, wie knapp orientalische Drachen in Ihrem kürzlich erschienenen „Profil“ über Drachen (Bd. 145 Nr. 7) behandelt wurden.
Der Artikel hätte „Europäische Drachen“ heißen sollen! Ich war überrascht, daß Sie nicht einmal erwähnt haben, daß der Chinesische und Japanische Drache schlanker und schlangenartiger ist als der Europäische und daß er meist grimmige, bärtige Köpfe hat. Vielleicht haben Sie die östlichen Arten übersehen, weil sie meist noch ätherischer und flüchtiger sind als ihre europäischen Kollegen. Man erhascht nur selten einen Blick auf sie, wenn sie am Himmel vorbeiziehen, sich in Wolken verstecken und Regen und Stürmen folgen. Sie überwintern in tiefen Seen, in Flüssen oder im Meer, und die Menschen im Orient verbinden ihr Erscheinen mit Frühling, Regenfällen und guten Vorzeichen für die Landwirtschaft.

Flug über das Meer auf einem weißen Drachen –
wie ihn Kunisada sah, ein japanischer Holzschneider
des 19. Jahrhunderts.

Allein die vielen Abarten des Chinesischen Drachen wären ein Thema für einen künftigen Artikel. Die Art, die der Gelehrte der Han-Dynastie Wang Fu beschrieb, hat Dämonenaugen, einen Kamelkopf, Hörner eines jungen Rehbocks, Kuhohren, einen Schlangenhals, einen Muschelbauch, Tigerfüße, Adlerklauen und Karpfenschuppen. Sein typischer Ruf klang wie aneinanderschlagende Kupferkessel. Doch es gibt viele Varianten. Nordchinesische Drachen zum Beispiel haben schweineartige Schnauzen, die geflügelten Schlangen vom Berg Sien dagegen singen mit trockener, schnarrender Stimme, um vor Trockenheit zu warnen. Chinesische Drachen fliegen dank ihres chi’ih muh, einer blasenartigen Schwellung auf dem Kopf, die von der Punktion her einer gigantischen Schwimmblase ähnelt. Das Grundwort für Drache lautet in China lung, wobei es viele verschiedene Typen gibt wie: yin-lung, shen-lung, ti-lung, fu-ts’ang lung, t’ien lung und kioh-lung. Der Sage nach wurden die Symbole des I Ging dem Kaiser Fuxi von einem flußbewohnenden Drachenpferd enthüllt, einem sogenannten Gelben Drachen, dessen Haar Muster bildete, die die acht Trigramme ergaben, die seither zur Wahrsagerei verwendet werden. Der japanische tatsu oder apalala-Drache, Draco nipponis, hat eine bemerkenswert komplexe Inkubationszeit: die Eier ruhen tausend Jahre im Meer, tausend Jahre in den Bergen und schließlich noch einmal tausend Jahre im Schatten einer schlanken Schlange, die in einem Stein wohnt, wie sie sich meist in kleinen Dörfern finden. Dreitausend Jahre nach der Empfängnis schlüpft der Drache schließlich, wächst sofort zu seiner vollen Größe heran und begibt sich in den Schutz der Wolken. Nun, ich habe mich von diesem faszinierenden Thema ziemlich hinreißen lassen. Wenn Sie mehr wissen wollen, schreiben Sie mir an:
c/o Zementfabrik zur Dreifachen Glückseligkeit, Hunan Provinz.
Inzwischen sende ich Ihnen anbei ein paar Bilder für Ihre Sammlung.

Mit freundlichen Grüßen

J.B. Glockenspiel (Ingenieur)



Noch einige kleine Zusatzinformationen:

Freueratem:
Die geheimnisvolle Fähigkeit von Drachen. Feuerstöße zu erzeugen, ist eine ihrer mächtigsten Waffen-Drachenforscher wollen bis zu 200 m lange Stöße beobachtet haben, mit Temperaturen von über 1000 °C, und viele Menschen haben versucht zu erklären, wie diese bemerkenswerte Fähigkeit erreicht wird. Professor Heinz Diebtrich vom Götlingen-lnstitut für Kryptozoologie in Deutschland vermutete, dass Drachen phosphorhaltige Felsen schlucken, die in der sauren Umgebung des Verdauungsapparats zersetzt werden, vielleicht in einem besonderen Magen (von Professor Diebtrich als phosphorokatabolischer Magen bezeichnet), wobei ein Gas frei wird, das sich bei Luftkontakt entzündet. Alle Versuche, dieses Phänomen zu untersuchen – und im Laborversuch zu wiederholen, erwiesen sich als schwierig und häufig tödlich.

 

Diese These steht in Widerspruch mit der Arbeitsthese die in „The flight of Dragons“ aufgestellt wird, ist aber auch recht interessant. Lest Euch die These im Forum einmal durch und bildet Euch eine eigene Meinung, aber stellt Euch die folgenden Fragen: War es für Drachen tatsächlich immer nötig Phosphorgestein zu sich zu nehmen? Feuerspeiende Drachen leben auch dort wo es kein Phosphorgestein geben kann. Wieviel Gestein muß ein Drache zu sich nehmen, um die besagten 200m Flammensäule zu erhalten? Hier erscheint mir diese These also etwas weit hergeholt und stark vereinfacht, wenn sie auch leicht verständlich sogar für Nicht-Chemiker ist.

 

Der Lebenszyklus der chinesischen Drachen:

Jahrhundertelange Studien chinesischer Gelehrter ergaben ein recht vollständiges Bild des 4000jährigen Geburtszykfus des Chinesischen Drachen. Nach lOOOjähriger Tragzeit als perlenartiges Ei (1) verbringt der junge Drache 500 Jahre als Wasserschlange (2), entwickelt dabei langsam einen Karpfenkopf – er wird nun kiao genannt (3). Im Lauf der nächsten 1000 Jahre entwickelt er Schuppen, vier Beine mit Klauen und ein längliches, „bärtiges Gesicht – jetzt heißt er lang (4), was „taub“ bedeutet, denn der Drache kann noch nichts hören. Es dauert weitere 500 Jahre, bis ihm Hörner wachsen, durch die er hören kann, und er ein kioh-lung wird (5) – die klassische Form des orientalischen Drachen. Die letzte Wachstumsphase (6) dauert ein weiteres Millennium, währenddessen der Drache einen Satz Flügel bekommt und ein ausgewachsener ying-lung wird (wovon es wiederum mehrere Arten gibt).

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