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Alan F. Troop – A Host of dragons
Da haben wir den Salat: Ehekrach im Hause Drachens! Zwei Jahre nach dem Zwischenfall mit Lorrel und den Pelk verhält sich Chloe ihrem Partner Peter DelaSangre gegenüber immer noch abweisend und ihre Beziehung ist nicht mehr die, die sie einmal war.
Daran ändert sich auch nichts, als eines Tages die junge Tochter der beiden beinahe von einem mysteriösen Deutschen entführt wird. Fortan scheinen die DelaSangres unter ständiger Beobachtung zwielichtiger Gestalten zu stehen. Zusätzlich muss sich Peters Konzern gegen ernsthafte Übernahmeversuche eines europäischen Konkurrenzunternehmens zur Wehr setzen. Offensichtlich hat es jemand auf Peter und seine Familie abgesehen – könnten sogar andere Drachen hinter den Drohversuchen stecken?
Sehr zum Leidwesen Chloes beschließt Peter, ihre beiden Kinder bei den Pelk unterzubringen. Doch bei seiner Rückkehr offenbart sich ihm Schreckliches – seine Frau wurde entführt! Peters Gegenspieler sind nicht zimperlich … und vor allem zahlreich…
Drei Romane lang hatte man in Alan F. Troops Serie The Dragon DelaSangre Gelegenheit zu erfahren, dass Drachen ja auch nur Menschen sind. Im vierten Teil der wenig bekannten (und immer noch nur auf Englisch existierenden) Serie wird das jedoch so deutlich wie nie zuvor. Eine therapiebedürftige Ehe, pubertierende Kinder und Stress im Job sind alles keine Probleme, die man exklusiv den Drachen zuschreiben möchte. Troop tut sich schwer, sein Paralleluniversum mit den Menschen fressenden Gestaltwandlern zu erweitern. Zwar muss man ihm zugute halten, dass er es immer wieder schafft, die Ereignisse des jeweils letzten Romans sinnvoll in den nächsten einfließen zu lassen, andererseits weisen die Bücher an sich sowieso schon eine offene Serienstruktur auf. Ein wenig erweitert er den Horizont in A Host of Dragons aber trotzdem, und zwar nach Europa, wo es anscheinend ebenfalls jede Menge Drachen gibt.
Überraschenderweise offenbart sich, wenn reiche Amerikaner mit dicken Kanonen im Alleingang die zahlenmäßig klar überlegenen Europäer (die übrigens von einem bösen Nazidrachen namens Aric Blut (SIC!) angeführt werden, welcher nur dann mit einem Akzent spricht, wenn sich der Autor daran erinnert, dass er überhaupt einen hat) nieder mähen, eine Art republikanische Agenda hinter A Host of Dragons. It’s the American Way of Life – even for dragons! Als Deutscher weiß man dann nicht so genau, ob man darüber lachen oder weinen soll.
Boot- und Waffennarr Troop lässt seine Interessen also mal wieder nicht zu knapp in seinen Roman mit einfließen, wenn auch die verliebten Abhandlungen über schöne Schiffe diesmal nicht mehr ganz so störend sind. Stattdessen nervt deplatziertes Gerede über geschäftliche Angelegenheiten von Peters Immobilienkonzern, bei dem immer wieder Namen fallen, die man überhaupt nicht zuordnen kann. Und obwohl das durchaus was mit der Geschichte zu tun hat, verflüchtigt sich das Interesse am Roman deswegen immer mal wieder.
Ansonsten beweist Troop aber einmal mehr ein ordentliches Händchen für Spannungsaufbau und flüssiges Lesevergnügen. Die erste Hälfte über wird nach und nach die Bedrohung aufgebaut, bis dann das entscheidende Ereignis den Stein ins Rollen bringt und man den Roman nicht mehr zur Seite legen will, entscheidet sich doch alles erst auf den letzten Seiten. Nach drei Romanen kann Troop jedoch nicht mehr viel aus seinem Szenario heraus kitzeln. So sind die aus den Vorgängern bekannten freizügigen Sex- und Gewaltszenen deutlich weniger geworden, was als Entscheidung vollkommen richtig war, holen die verbliebenen den Leser doch nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Der x-te Kampf Drache gegen Drache ist allerdings trotz guter Beschreibung ebenfalls nicht mehr wirklich aufregend – das, was an Variation möglich ist, schöpft Troop weitestgehend aus. Wenigstens traut er sich in seiner Geschichte auch ein bisschen was mit seinen Charakteren. Und wenn das auch nicht wirklich überzeugend wirkt, so bringt es doch immerhin einigermaßen frischen Wind in die Serie. Das hat die auch bitter nötig, denn ohne neue Ideen wird The Dragon DelaSangre ziemlich schnell untergehen.
Vielen Dank an Doc für die Rezension
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