Artikel-Schlagworte: „Kar Arian“
Die Drachen von Tashaa – Frischluft
Da ich bisher weder Teil 2 (Moorluft), noch das aktuelle Buch Frischluft lesen konnte, überlasse ich Andi das Feld, der sich als Fan der Serie über das Dritte Buch ausgelassen hat, um Euch einen Eindruck zu vermitteln:
Nachdem Brenn von seinem Drachen Berkom nach Tashaa zurückgebracht wurde, muss er wieder lernen unter Menschen zu leben, ohne jedem der sich ihm nähert sofort anzugreifen. Selbst sein bester Freund und Drachenkommandant, Dies Rastelan, muss sich dabei vor ihm in Acht nehmen, denn die Tatsache kein Mensch mehr zu sein, macht Bren noch immer sehr zu schaffen. Dennoch machen sich die zwei Freunde gemeinsam auf den Weg zur Drachenakademie, es gilt nämlich die zukünftigen Drachenläufer auszubilden.Dort angekommen beginnen sie sofort mit dem Unterricht, als plötzlich eine Eilmeldung den Drachenkommandanten erreicht:
Ein Drache ist durchgebrochen.
Im dritten Teil der Reihe wird vor allem die in „Moorluft“ begonnene Handlung fortgeführt. Dabei liegt der Schwerpunkt diesmal auf der Geschichte selbst, aber auch die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Brenn und Berkom kommt wieder ordentlich zum Zuge. Wer nun jedoch heroisches Schlachtengetümmel oder die epische Bezwingung eines Bösewichts sucht wird hier nicht fündig.
Der Schreibstil des Autors ist, wie schon in den Vorgängern, sehr erfrischend. Kar Arian lässt seine Leser die Geschichte direkt durch Brenns Augen erleben. Etwas gänzlich Neues sind dabei allerdings die kurzen Eindrücke anderer Personen, die manchmal eingestreut sind, um ein besseres Verständnis der Gesamtsituation zu geben. Aufmerksame Leser bekommen außerdem hin und wieder auch eine Auflösung einzelner, aus Bergluft und Moorluft, verbliebener Rätsel.
Das bekannte Gefühl, es gebe keine hundert Seiten in denen nicht mindestens ein unvorhergesehener Aspekt der Geschichte offenbart wird, ist auch hier wieder vorhanden. Das der Autor diese Art zu schreiben beherrscht hat er in Teil eins und zwei schon bewiesen. Auch hier entpuppt sich das Ganze nicht als chaotisches Etwas, sondern die Geschichte wird dadurch Stück für Stück einleuchtender. Ich empfehle aber jedem der die Zeit hat, das Buch zweimal zu lesen. Man versteht die Geschichte beim zweiten Mal völlig neu und erkennt erst dann was wirklich alles geschehen ist. Einzig das aus dem zweiten Teil bekannte paradiesische Drachenland Lawelgenyon kam mir etwas zu kurz, da es leider nur ein paar Seiten lang als Schauplatz dient. Sieht man aber die drei Bücher als eine Geschichte, so trägt dieser Faktor nicht so schwer. Denn im Gegensatz zu seinenVorgängern hat Frischluft kein offenes Ende und die Geschichte kommt erstmalig zu einem Abschluss. Der für 2012 geplante vierte Band „Waldluft“ beweist jedoch dass die Geschichte mit Frischluft noch lange nicht zu Ende ist und ich hoffe, dass es noch viele, viele weitere Bücher über Brenn und seine Drachen geben wird.
Man könnte diese Trilogie einfach in ein Buch zusammenfügen und hätte somit den ultimativen Drachenroman (würde man mal von den dann knapp 1500 Seiten absehen).Es wäre eine interessante Darstellung der Verbindung zwischen Drache und Mensch und eine spannende, mit vielen unerwarteten, aber nicht chaotischen, Wendungen ausgestattete Geschichte von der man nicht mehr loslassen will.
Weiterführende Links:
[amazon-product text=“Frischluft bei Amazon“ type=“text“]3830114613[/amazon-product]
Die Drachen von Tashaa – Frischluft erschienen
Von Andi (Danke!) erhielt ich die Mitteilung, dass die Drachen von Tashaa – Frischluft nun erschienen ist. Ich kann hier leider nur die Inhaltsangabe des Verlags und einen Link zur Leseprobe veröffentlichen, es sind noch zu viele andere Bücher in meiner Warteschlange.
Nicht ganz freiwillig hat Brenn sich von seinem Drachen Berkom getrennt, um dem Drachenkommandanten Dies Rastelan beim Training der Drachenläufer zu helfen. Unerwartet stehen die beiden Freunde vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe und müssen unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen aufbrechen, um einen Drachen zu retten. Ihr Ziel haben sie dabei fest vor Augen, denn sie wollen das Land und die Menschen von Tashaa vor Schaden bewahren und den fremden Drachen dorthin bringen, wo Drachen ihrer Natur gemäß leben können – aber der Weg in das Drachenland Eldorado führt quer durch das Fürstentum von Tashaa.
Natürlich gibt es das Buch wie üblich bei Amazon und ferner auf der Website des Buches einen Adventskalender mit einigen netten Infoschnippseln:
Bei diesem Adventskalender kommen die Drachen zum Zuge, so wie man sie aus den Drachenbüchern von Kar Arian inzwischen kennt.
Erleben Sie jeden Tag mit dem nächsten Türchen ein spannendes Streiflicht aus dem Leben von Brenn, dem Drachengefährten,
und seinem Drachen Berkom! Der Text ist ein Vorgeschmack auf Band 4, Waldluft, der voraussichtlich 2012 erscheinen wird.
Kar Arian – Die Drachen von Tashaa 1 – Bergluft
Ein junger Mann soll für seine Taten grausam hingerichtet werden. Tod durch den Strick. Vielleicht ist er ein Attentäter, aber wer weiß das schon. Doch ihm gelingt die Flucht. Halb tot schafft er es der Schlinge zu entgleiten und sich in einer Felsspalte zu verstecken, die ihn immer tiefer in den Berg hinein führt. Als er es lange Zeit später endlich schafft dem Labyrinth aus Stein zu entkommen, scheint er sich in einer völlig anderen Welt wiederzufinden. Benebelt und desorientiert hilft er einem kleinen Tier, ohne zu wissen, dass es sich um einen jungen Bergdrachen handelt. Die Stimmen in seinem Kopf sind nicht länger nur der drohende Wahnsinn, nein, er spricht mit dem Drachen und bindet sich an diesen. Ein Umstand, der nicht nur seinen Geist, sondern auch seinen Körper völlig zu verändern scheint.
Der Bund zwischen Mensch und Drache ist keine neuer Pfad, der von Kar Arian, dem Autor von Bergluft, beschritten wird, sondern eher eine mehrspurige Autobahn, auf der schon viele andere Autoren wie Anne McCaffrey, Naomi Novik oder Christopher Paolini unterwegs sind. Doch wo andere mit einem „da, ihr seid jetzt verbunden, macht was draus“ aufhören , fängt Kar Arian erst an. Die volle Breitseite der Fremdartigkeit, der Gefühle, neuen Bedürfnisse und Widerwärtigkeit der Veränderung kann man hier erfahren. Erst sehr spät beginnt das Buch tatsächlich eine Geschichte zu erzählen. Bis dahin sind Berkom, der Felsdrache und Brender Bergen, sein Gefährte, einzig dazu da dem Leser zu zeigen, wie die Metamorphose eines Menschen zu einem Halbdrachen aussehen müsse, wenn man sie selbst erleben würde. Das ist in erster Linie äußerst chaotisch, unlogisch und verwirrend. Selten habe ich ein Drachenbuch auf Grund seiner Detailversessenheit so gehasst wie Bergluft und gleichzeitig so gemocht. Das Buch macht es dem Leser unglaublich schwer überhaupt zu erfassen was eigentlich passiert. Oder warum. Man kann ab der ersten Begegnung der beiden Protagonisten beinahe alle Seiten in beliebiger Reihenfolge lesen und würde nicht viel schlauer werden. Die erste Verständigung, die Nahrungsaufnahme, das gegenseitige Kennenlernen und auch die abwechselnden Minderwertigkeitskomplexe und Übermutsanfälle werden immer und immer wieder wiederholt, bis es mir zu den Ohren raus kam. Aber so müsste es wohl tatsächlich ablaufen, wenn sich ein Mensch an einen Drachen binden würde. Dennoch, etwas Weniger wäre in diesem Fall deutlich mehr gewesen. So beginnt die eigentliche Geschichte, nämlich der Jungdrache der mit seinem Gefährten die neue Welt erkunden will erst ab ca. Seite 270. Dann ist sie durchaus stimmig und kurzweilig wird aber viel zu schnell beendet, nur um in Teil zwei hoffentlich endlich richtig zu beginnen.
Knallharte Drachenfans aufgepasst, hier gibt es 100% Drache. Das Buch ist ungeschönt, konfus, beinahe wie lose Erinnerungsfetzen aneinandergereiht aber mit durchaus interessanter Aussage, blanko-Parallelwelt die noch gefüllt werden muss und viel Potential.