Heute Abend um 20:15 läuft Siegfried im TV. Eine kölsche Blödelversion der Niebelungensaga. Rheinland, frühes Mittelalter: Findelkind Siegfried (Tom Gerhardt) ist stark wie Obelix und naiv wie ein Graubrot. Der Anblick von Kriemhild (Dorkas Kiefer) bringt ihn um den Restverstand. Er steigt der Königstochter bis auf ihre Burg nach, kämpft im Turnier um ihre Hand und rammt Ritter Hagen von Tronje ungespitzt in den Boden. Doch Kriemhild will „die Küchenschabe“ um keinen Preis heiraten. Die heimtückische Blondine schickt Siegfried „erst mal dät Rheinjold“ holen, das bekanntlich von einem Drachen bewacht wird…Ein Jahr nachdem Regisseur Sven Unterwaldt jr. die „Sieben Zwerge“ als Selbsthilfegruppe frustrierter Männer vorgestellt hatte, deutete er die urteutonische Nibelungen-Tragödie zur Proll-Klamotte um. Gelegentlich peinlich, manchmal überdehnt, aber oft auch komisch – und alles hätte viel, viel schlimmer ausgehen können.